Thema: Magie in einem EDO-Fantasy-Setting mit Fate darstellen

[Mr. Ohnesorge]

So, bisher bin ich auch mit dem Fate Toolkit und drölfzig Threads zu keinem zufriendenstellendem Ergebnis gekommen, wenn es darum geht, in einem klassischen EDO-Fantasy-Setting Magie mit Fate darzustellen.
Wie würdet ihr das machen?

Es gibt arkane und klerikale Magie und alles an Zaubern und Zauberschulen, die halt Standard sind.

Los Leute, ran da! 

[LushWoods]

Einfach den FATE Freeport Companion nehmen.
Da sind tolle "Konversionen" drin. Quasi D&D zu FATE, inkl. der Rassen, der D&D typischen Werte und Magie.
Also so würde ich's zumindest machen.

[Ethelbeorn]

Was wären denn die Kriterien?

Btw.  Ich habe vor kurzem im Rollenspiel und Weltenbau Forum eine Fate Variante reingestellt, die ein solches Magiesystem beinhaltet. Die funktioniert im Spiel ziemlich ähnlich wie D&D/Pathfinder und ich bin gerade dabei, über 200 Zauber vom Pathfinder SRD in ein Fate Zauberbuch zu übertragen, das "unkreative" Spieler verwenden können um ihre Zauberlisten zusammenzustellen.

[Auribiel]

Oder schau dir mal an, wie das bei Dresden Files gelöst wurde.

Mit Fate Toolkit + FateCore bin ich auch zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis gekommen und habe mittlerweile den Eindruck, dass dies mit Fate auch einfach nicht möglich ist. Das System ist so anders als die klassischen Systeme, in denen klassische Magie dargestellt wird (Zaubersprüche + Zauberschulen + klerikale Magie), dass sich bei FATE für mich alles immer nur wie ein Workaround anfühlt*.

Ich überlege eher andersrum, wie ich die Goodies aus FATE (Aspekte + Fatepunkte) erfolgreich mit einem klassischen System kreuzen kann... (jaja, erschlagt mich ).



*Vielleicht gibt's ja auch eine Möglichkeit, aber ich habe bisher einfach noch keine sich geschmeidig und intuitiv in FATE einfügende gesehen. Dem kommt dann Dresden Files für mich noch am nächsten, aber auch da wird's bissi schwierig mit langen Zauberlisten und Zauberschulen...

[Mr. Ohnesorge]

Einfach den FATE Freeport Companion nehmen.
Da sind tolle "Konversionen" drin. Quasi D&D zu FATE, inkl. der Rassen, der D&D typischen Werte und Magie.
Also so würde ich's zumindest machen.

Wie ist denn die Magie dort kovertiert worden? Kannst du da eine kurze Zusammenfassung geben? Quasi als Weihnachtsgeschenk an das Fate-Board? 

[LushWoods]

Gern, bin aber im Moment noch im Büro.
Ich schau das ich das heute abend hinbekomm, wenn's bis dahin kein anderer übernommen hat.

[Chruschtschow]

Was macht denn das spezifische Gefühl eines Magiesystems in EDO-Settings  für dich aus? Das ist ja schon eine recht weite Spanne vom Herr der Ringe bis Pathfinder.

[Mr. Ohnesorge]

Dresden Files wäre momentan meine Wahl, denn das ist im Grunde ja recht flexibel. Aber braucht relativ viel Einarbeitungszeit und ist von den Refresh-Kosten ja nicht ohne.

@Ethelbeorn: hast Du einen Link parat?

[Mr. Ohnesorge]

Gern, bin aber im Moment noch im Büro.
Ich schau das ich das heute abend hinbekomm, wenn's bis dahin kein anderer übernommen hat.

 

[Mr. Ohnesorge]

Was macht denn das spezifische Gefühl eines Magiesystems in EDO-Settings  für dich aus? Das ist ja schon eine recht weite Spanne vom Herr der Ringe bis Pathfinder.

Hm. Zauberschulen, also Elementarismus, Kampfmagie, Conjuration, Necromancy, Divination blabla - die Einteilung von Pathfinder wäre da hilfreich - und die Möglichkeit, spontan Zauber und aufwendige Ritualmagie zu wirken. Nach Möglichkeit ohne das Einführen neuer Skills.

[Chruschtschow]

Schau dir mal Aether Sea an. Das hat Zauberschulen und  drei verschiedene Wege auf Magie zu zugreifen, eben einen langsamen intuitiven, der eher für Hexen, Schamanen etc. taugt und nur Overcome und Create Advantage erlaubt. Dann einen Fokus, der ein eingeschränkteres Feld abdeckt, dieses aber auch schnell erlaubt, z.B. zum Feuerstrahlschießen. Und dann gibt es noch magische Gegenstände. Die können exakt ein Ding, haben immer ein +3-Probenergebnis und sind Stunts. Die anderen beiden Sachen werden über Aspekte erreicht.

Aether Sea gibt es bei DriveThru. Es ist ein EDO-Space Opera-Mix für FAE, sollte aber leicht übertragbar sein.

[eldaen]

Nebenbei: Aether Sea ist pay what you want...

[Crimson King]

Als Dresdenverse-Magier-Spieler finde  ich die Lösung des Dresden Files RPG alles andere als berauschend. Die DF RPG-Magie bildet zwar die in den Romanen präsentierten Vorstellungen, wie Magie funktioniert, gut ab, ist technisch aber furchtbar, so lange man keine Rote Spells benutzt und Rituale nicht handwedelt.

Ggf.  lohnt sich ein Blick in Legends of Anglerre. Dabei handelt es sich schließlich spezifisch um eine EDO-Umsetzung mit FATE 3. Das Spiel liefert außerdem noch jede Toolkits für Kampagnenbau, Massenschlachten, Organisationen, Kämpfe zwischen großen Entitäten etc.

[Gilgamesch]

Ich persönlich bin bei Fate ein Freund von möglichst wenigen Extras. Wenn es nach mir geht bilde ich Magie immer mit den bestehenden Regelmechanismen ab. Das heißt bei Fate Core, wenn einer meiner Aspekte sagt (z.B. das Konzept), dass ich ein Magier bin, dann kann ich mit der Fertigkeit Schießen ein magisches Geschoss abfeuern und wenn einer meiner Aspekte sagt, dass ich ein Kleriker bin, dann kann ich mit der Fertigkeit Wille Untote bannen. Für mich funktioniert das perfekt so und ich empfehle jedem, das einfach mal zu probieren, bevor man sich wegen eines Extra-Magiesystems den Kopf zerbricht. Für mich persönlich sind die den Aufwand in der Regel nicht wert.
Wer anders als ich auf mehr Crunch steht, dem würde ich ebenfalls Dresden Files empfehlen.

[LushWoods]

So, jetzt zum FATE Freeport Companion:

1. Bildet es die D&D typischen Werte als Skills ab. Also Strength, Dexterity, Constitution, Intelligence, Wisdom und Charisma.

2. Werden typische Rassen "konvertiert": Jede Rasse bekommt Stunts die im Einklang mit der jeweiligen Rasse stehen. Zum Beispiel haben Zwerge Darkvision, Dwarven Toughness und Dwarven Stability. Wobei die Stunts auch nur Beispiele sind, nichts ist in Stein gemeißelt.

2.Magie:
A) Man wählt einen Character Aspect der den Charakter zum Spellcaster macht, wie z.B."Archmage of the Freeport Institute". Der Aspect kann wie alle anderen auch Invoked und Compelled werden. Invokes funktionieren als Bonus auf einen Spell oder um kleine atmosphärische, magische Effekte zu erreichen die keinen technischen Vorteil bringen. Desweiteren kann man Attack/Defend als magische Aktion beschreiben.
B) Magiebereiche auswählen. Diese werden als Stunts angelegt, z.B. "War Wizard" und/oder "Seer".
C) Die Magiebereiche schalten dann den Zugang zu den Spells frei, die im Endeffekt wie Mini-Stunts gesehen werden können. Spells haben meistensl eine "Cost" die mit dem Zaubern verbunden ist. Da gibt es 4 verschiedene Möglichkeiten: 1 Shift Mental Stress oder 1 Fatepunkt oder 1 Boost oder es muss vor dem Zaubern 1 Advantage für das Zaubern in der nächsten Runde geschaffen werden.

Natürlich sind die Magiebereiche und Spells nicht auf die vorgestellten beschränkt, es gibt kurze Regeln zur eigenen Erschaffung. Die hier haben natürlich alle Bezug zu dem Setting.
Und das war's eigentlich schon.

Desweiteren liefert der Companion noch Regeln zu Insanity & Corruption, Ausrüstung & Waffen, Wealth, Magic items, Monster, etc.

[Wisdom-of-Wombats]

So, bisher bin ich auch mit dem Fate Toolkit und drölfzig Threads zu keinem zufriendenstellendem Ergebnis gekommen, wenn es darum geht, in einem klassischen EDO-Fantasy-Setting Magie mit Fate darzustellen.
Wie würdet ihr das machen?

Es gibt arkane und klerikale Magie und alles an Zaubern und Zauberschulen, die halt Standard sind.

Los Leute, ran da! 

Sämtliche EDO-Magie Zaubersprüche lassen sich als typische Fate Aktionen abbilden: Overcome, Create Advantage, Attack und Defend.
Wenn es Ritual Magie sein soll, sind Challenges ein gutes Mittel zur Abbildung. Der Spieler sagt, was das Ritual tun soll und der SL setzt die Skills & Schwierigkeiten fest.

Magie selber wird als Stunt abgebildet. Dabei gibt der Stunt die Erlaubnis, bestimmte Skills für bestimmte Magieschulen zu benutzen bzw. bestimmte Skills zum Wirken der Wunder eines bestimmten Gottes.
(z.B. Enchantment - Die Fähigkeit Rapport darf zum Wirken magischer Effekte verwendete werden, die das Verhalten und die Persönlichkeit des Ziels beeinflussen. Oder: Cleric of Oghma - Die Fähigkeit Lore darf zum Wirken von Wundern im Sinne des Gotts Oghma verwendet werden.)

Schulen bzw. Götter müssen dann halt kurz definiert werden. Am besten würde ich dazu eine kurze Tabelle pro Schule aufbauen, wie schwierig bestimmte Effekte zu erzeugen sind.

Also z.B. Schule der Wandlung (Alteration)
Mediocre (+0): Eine Maus in ein Kaninchen verwandeln, Kleidung reinigen
Fair (+2): Jemanden stärker machen, eine Tür verrammeln
Great (+4): Jemanden Wasser atmen lassen, etc.

Macht man es sich hier ganz einfach, nimmt man einfach eine (A)D&D, SpliMo, DSA Zauberliste und schreibt eine handvoll Zauber in die Liste. So könnte man z.B. bei (A)D&D aus der Stufe des Zaubers die Schwierigkeit ableiten (z.B. Cantrips: Poor (-1), Erste Stufe: Mediocre (+0), Zweite Stufe: Average (+1) bis Neunte Stufe: Legendary (+8)).

Man wird in seiner Schule entweder besser, in dem man die Magie-Fertigkeit langsam immer höher in der Pyramide/Säule unterbringt, oder Stunts erlernt, die +2 für bestimmte Aktionen einer Schule geben.

Major Costs würde ich als mentale Konsequenzen, minor Costs als mentalen Stress abbilden.

Besonders mächtige Zauber oder Effekte bildet man als zusätzliche Stunts ab (z.b. Feuerball - Einmal pro Spielsitzung darf man den Schaden des magischen Angriffs auf alle Ziele in einer Zone anwenden, statt ihn aufteilen zu müssen.)