Jaja, das leidige Thema.
Vorab: ich möchte es NICHT ausschließlich D&D-spezifisch diskutieren, okay? Deshalb auch hier und nicht im anderen Board.
Meine Fragen an euch:
wie handhabt ihr in euren Spielen das Gute und das Böse? Wie wirkt es sich regelseitig aus? Wie im direkten Charakterspiel? Spielt es überhaupt eine Rolle? Wie genau sind die Übergänge bei euch (fließend, verwaschen oder klar begrenzt)? Ist das Konzept der Gut-Böse-Achse bei euch elementarer Bestandteil der Spielwelt? Spielt es überhaupt eine Rolle?
Mich interessiert (ganz uneigennützig natürliuch
), wie ihr das Thema umsetzt. Aus Spieler- und Spielleiter-Sicht.
Mein Sermon dazu:
Für mich spielt diese Achse eine wichtige Rolle.
Und D&D mit seinem Gesinnungssystem war mir ein guter Lehrmeister ... wie man es NICHT machen sollte!
Also habe ich mit Freunden und andernforums darüber schwadroniert und mache mir gerade ein konkretes Bild für meine eigene Fantasywelt, in der dieses Konzept eine wichtige Rolle spielen wird.
Viele Leute halten moralisch fragwürdiges Verhalten oder unehrenhaftes Verhalten schon für böse. Somit wäre die halbe realweltliche Menschheit bereits böse. Wenn nicht mehr.
Das sehe ich anders.
Für mich ist das "Böse" ein Konzept, das über das alltägliche Verhaltensmuster der normalen Menschen hinaus geht.
Gift benutzen ist nicht böse.
Jemanden im Kampf von hinten zu töten ist nicht böse.
Ohne abzuwarten mit Bogen oder Armbrust auf einen Nahkampf-Gegner zu schießen ist nicht böse.
Böse ist eine Überzeugung über das weltliche, mundane, profane hinaus. Wie eine religiöse Überzeugung, ein Antrieb/Trieb.
Es ist die Zerstörung der Schöpfung im Kleinen (ich zerstöre und töte in meinem Umfeld) oder im Großen (ich trachte danach die Schöpfung, die Welt zu zerstören).
Also Handlanger und deren Götter, Dämonen und Co.
Diese klare Abgrenzung macht das Spiel oberflächlich gesehen einfacher. Man hat ein klar definiertes Feindbild.
Pustekuchen!
Inhaltlich wird das sicherlich eine Rolle spielen, aber ...
ich finde gerade die Konflikte mit den Personen interessanter, die nicht klar der bösen Seite zuzuordnen sind. Jemand, der nicht aus purer Boshaftigkeit tötet. Jemand, der fiese Mittel im Kampf benutzt. Jemand, der einen Herrscher umbringt.
Denn dahinter stecken immer Motive, die das Spiel tiefer machen und breiter auffächern, Spannung erzeugen und zu weiteren Abenteuern/Handlungssträngen führen.
Soweit mal meine Sicht.