Genuin Conan gab es bisher nur:
1) drei AD&D Module mit Extra-Regeln für Sword&Sorcery nach AD&D1 (Conan: Unchained, Conan, Against Darkness und Red Sonja)
2) das Conan Roleplaying Game (TSR) mit drei Abenteuern: Conan The Buccaneer, Conan Triumphant und Conan the Mercenary. Die Module sind allerdings nicht sehr werksgetreu und ich finde sie weniger conanesk als die AD&D-Abenteuer
3) GURPS Conan mit vier Solo-Abenteuern: Beyond Thunder River, The Wyrmslayer, Moon of Blood und Conan and the Queen of the Black Coast. Schade, dass das keine Gruppenanbenteuer waren
4) Conan D20 in der 1. Edition, der Atlantean Edition (kleinere Regeländerungen) und der 2. Edition (mehr maneuver, eine neue Charakterklasse, neuen Talente und Spezialfähigkeiten für verschiedene Klassen) mit er MASSE an hochwertigen Quellenbücher, Supplements und einigen Abenteuern bzw. Abenteuerbänden bzw. ganzen Kampagnen.
Ich besitze alle, geleutet habe ich ganz kurz GURPS Conan und recht lang (vier Jahre) Conan D20. Conan D20 ist verglechsweise crunchig und lässt viel Platz für Charakterentwicklung, ohne sich zu sehr in Einzelheiten zu verlieren. Kämpfe können tötlich sein, die Erholungsraten sind aber auch großzügig, so dass das dem "Schwert"-Gefühl keinen Abbruch tut. Zauberei ist etwas unbalanciert und kann in hohen Stufen schnell zu tötlich werden. Insgesmat lässt sich das System bis ca. Stufe 8-10 gut spielen, dass werden die Charaktere so mächtig, dass man ihnen nur noch mit sehr unrealistischen Gegnern eine Herausforderung biteten kann. Und da kann das hyborische Zeitalter nicht so recht mit den D&D-Monstern mithalten - undich persönlich finde es auch bescheuert, wenn plötzlich als Stadtwachen Stufe 6 haben. Aber insgesamt ein gutes, sehr spielbares System.
GURPS Conan ist weniger zu empfehlen: wenig unterstützt (außer Solos) und zudem ist das Kampfsystem für aktionreiches Niedermähen von einem dutzend Gegnern einfach zu tötlich und nicht cinematisch genug. Eher etwas für GURPS-Fans, die Conan unbedingt nach ihrem Lieblingssystem spielen wollen.
Die AD&D-Abenteuer sind insgesamt nicht schlecht und die Regeln unterstützen cinematische Aktionen durch Gummipunkte und schnelleres Heilen. MAn kann aber nur die vorgefertigten Charakter spielen - und alle wollen dann Conan sein.
Das TSR-System zu Conan sieht passend aus - habe es nie gespielt. Die Abenteuer sind allerdings seltsamerweise häufig zumindest vom Hintergrund weit von Hyboria weg: da werden dann mystische Zauberkönigreiche im Text erwähnt, die es definitiv weder bei Howard noch in den Pastiches gab und die man auch nicht braucht. Warum haben die nicht einfach Acheron genommen? Zudem fühlen sie sich eher wie "beliebig Fantasy" an. mir haben sie nicht gefallen - habe mir nicht die Mühe gemacht sie zu konvertieren.
BoL und SW "können" Conan definitiv abbilden, letzteres z.B. mittels "Beasts & Barbarians" und "Lankhmar" für die Zauberei.
Ein "Fantasy Ubiquity" sollte dies auch schaffen und natürlich HERO System, das für die 5. Edition ein eigens quasi-Hyboria in Form des "Valdorian Age" als Settings-Buch anbietet.
Jaws of the Six Serpents wurde schon genannt.
Bliebe noch Sword Noir - Sam Spade mit Axt und Breitschwert: "Mein Name ist Sam, Sohn des Spade. Mein Sold ist 20 Silberstücke plus Spesen. Es war wieder einer dieser Tage im veruchten Shadizar - und der Pfeil in meinem Bein sagte mir, dass ich nicht so kopflos in den Tempel des Elefanten hätte einsteigen sollen. Aber ich kann langbeinigen ophirischen Hexen einfach nicht widerstehen ..."