Ich mag Fate sehr, bin aber gar kein Freund von Boni für "gutes Erzählen". Das endet das oft damit, dass die Spieler die Boni bekommen, die eh' gerne erzählen und die anderen es entweder lassen oder sichtlich bemüht etwas zusammenkratzen, ohne wirklich Spaß dran zu haben.
Außerdem geht das wieder zu Lasten des SL, der bestimmen muss, was eine gute und eine schlechte Erzählung ist - da habe ich als SL gar keine Lust zu. Was weiß ich denn, was "gutes Erzählen" ist und ob andere am Tisch das Gleiche gut finden wie ich? Fate hat außerdem schon viele Teile, die man als SL beachten muss (reizen, reizen, reizen, Fatepunkte verwalten, Aspekte im Blick haben...), da würde ich abraten, noch einen Teil einzubauen.
Mechanische Belohnungen sind bei Fate eher, dass du durch deine Erzählung bestimmte Optionen bekommst (den dick gepanzerten Drachen kannst du mit deinem Dolch pieken wie du willst, du darfst keinen Angriff oder Schaden würfeln - beschreibst du dagegen, wie du dem Drachen den Dolch in den geöffneten und ungepanzerten Rachen wirfst, darfst du das; deine Beschreibung bestimmt generell, welche Fertigkeit oder Methode du verwenden darfst) oder einen Aspekt reizen oder benutzen darfst. "Ich benutze dann mal 'Auf rutschigem Eis'" gilt eigentlich nicht, da muss schon ein "ich stoße mich ab und rutsche auf dem Eis entlang, um den Gegner mit voller Wucht zu treffen" her (wobei man das am Tisch nicht immer sooo streng handhabt, denn manchmal ist ein flottes Spiel wichtiger als lange Beschreibungen).
Das "Erzählerische" bei Fate sehe ich tatsächlich mehr darin, dass die Geschichte von allen gemeinsam gestaltet wird (vor allem durch das Erschaffen, Benutzen und Reizen von Aspekten) und dass "Fiction First" gilt, und weniger darin, wie ich meine Erzählung ausschmücke.