Ich persönlich arbeite als SL eher wenig mit harten Schnitten. Und selbst wenn, dann frage ich vorher.
Aus dem einfachen Grund: Als Spieler kann ich es überhaupt nicht leiden, wenn die SL häufig im Spiel rumschnibbelt. Für manche Genre-Spielarten (Action, Popcorn-Kino) ist das OK. Für die meisten aber nicht.
Meine Hausmittel sind:
1)
Flags der Spieler beachten und die ihnen auch selbst bewusst machen. Eine! Anleitung, die auf Flag Framing eingeht findet sich
hier.2)
Pacing ist für mich etwas, das die SL moderiert, das aber über weite Strecken von der Gruppe als Ganzes gemacht wird. Deswegen versuche ich da gute Voraussetzungen zu schaffen:
a) Fokus auf Spiel lenken (sodass nicht ausführlicher Small Talk die TN schon ermüdet). Spielzeit und "Thema" vorgeben. "Wir haben X Stunden und es geht gerade um Y."
b) Schneller Einstieg ins Abenteuer:
Keine Gruppenzusammenführung sondern Vernetzung der SC bei der Charaktererschaffung.
Wiederholung der letzten Geschehnisse: Ein.e! Spieler.in fasst kurz! zusammen. Alles Wichtige, was die Spieler.innen schon wussten, ergänze ich schnell.
Einstieg im Geschehen.
... ein relativ gelingender Einstieg ist mMm zentral für flüssiges Spiel. Es hilft auch sehr viel, wenn die Spieler.innen von ihrer Verantwortung um Pacing und Plot wissen.
3)
Planungen vereinfachen: Wenn die Spieler.innen planen, dann fasse ich ihre Überlegungen immer wieder zusammen, sodass sie den Überblick behalten können und ein Gefühl für die Sinnhaftigkeit eines Plans entwickeln können.
Wenn die Spielenden gar nicht weiter wissen skizziere ich ihnen einige Handlungsoptionen.
Wenn sie sich beim Entscheiden schwer tun, dann erinnere ich sie daran, dass jede Handlung besser ist als keine und referiere die Optionen. Und, dass sie nur durchs Anwenden rausfinden können, ob ein Plan was taugt oder nicht. Den "besten" Weg gibts eh nicht.
Letztlich ist das die Ermutigung zum Risiko. Die Garantie, dass eine gute oder schlechte Entscheidung zwar über Erfolg oder Misserfolg entscheidet - nicht aber über den Spielspaß.
4)
Langwierige Szenen: Das Phönomen, dass Spieler.innen z.B. im Dungeon jeden Stein zweimal umdrehen, kenne ich.
Da frage ich nicht nur: "Was tut ihr?" sondern auch "Wie viel Zeit nehmt ihr euch?" (in der Zeit agieren die NSC). Dann gibts ne grobe Beschreibung der Spieler.innen über das was die SC tun. Wenn da irgendwelche Fallen ausgelöst werden können, versteckte Schätze gefunden werden können, dann wird zu dem nächst relevanten hingezoomt oder gewürfelt, der Rest verläuft in eher groben Pinselstrichen.
... so ungefähr.