Hinweis: ich bin selber Autor für den Envoyer und ein Teil der Artikel der Ausgabe stammt von mir. Was mich jedoch nicht daran hindert dran herum zu meckern
Zudem dient ein Forum ja auch zum Meinungsaustausch.Die 79. Ausgabe der monatlichen erscheinenden Zeitschrift Envoyer im Mai 2003 ist eine der inhaltlich interessantesten, aber leider eine der handwerklich schlechtesten der letzten Dutzend veröffentlichten. Ungenügendes Layout, massig Tippfehler und fehlende Autorennennungen sind die deutlich vorhandenen Hinweise, dass der Envoyer trotz der zuletzt lobenswerten Ausgaben leider zu schnell in seine alten Fehler verfällt.
Über den Inhalt lässt sich jedoch nicht meckern und daher widmen wir uns lieber den schönen Seiten der Rollenspielzeitschrift.
Diese beginen für mich ab der Seite 10, denn die News beschränken sich immer mehr auf die Produktinformationen und verdienen den Titel kaum noch. Aus der Szene wird nicht berichtet und auch sonstige Nachrichten gehen spurlos am Envoyer vorbei.
Ab der Seite 10 beginnen die Rezensionen. Dort hat der Envoyer deutlich an Qualität gewonnen. Was früher wie willkürlich in die Tastatur gehackt klang, ist heute sorgfältig begründet und wer ein Produkt im Envoyer beurteilt, der kennt sich damit auch aus.
Entsprechend den Leserwünschen sind die rollenspielfremden Produktbesprechungen stark reduziert worden und zieren nur noch drei Seiten der Zeitschrift.
Seit der Januar Ausgabe befleißigt sich der Envoyer dem Konzept ein zusammenhängendes Thema zu bearbeiten. Dieses mal scheint es mir sehr gut gelungen, denn die Eisengewinnung und Schwertschmiedekunst wird von verschiedenen Seiten betrachtet. Zum einen erhält man Abenteuermaterial in Form einer ausgearbeiteten Lokation - einer Feste um eine Mine herum, zum anderen wird auf fast wissenschaftliche Weise, der Weg vom Eisen zum legendären Schwert beschrieben. Die Artikel sind stimmig illustriert und sehr informativ.
Die Ergebnisse der Rollenspielumfrage werden vorgestellt. Dabei sind die Redakteure vom Envoyer sehr analytisch vorgegangen, was sie positiv von den anderen Umfragen hervorhebt. In Diagrammen werden die Ergebnisse vorgestellt und in begleitenden Texten hinterfragt.
Die Weltretter kommen diesmal auch nicht weiter voran und Envoria sieht das Ende der guten Zeiten gekommen.
Gut dass es noch Leute wie die Jungs von Lodland und Ironcrown (diesmal im Interview) gibt, die nicht aufgeben und neue Produkte auf den Markt bringen wollen.
Trotz der negativen Punkte der Fertigung sollte man diesen Envoyer sich nicht entgehen lassen. Denn der Inhalt ist es diesmal wirklich wert.