Ich bezweifle, daß es die kruden "Eisenstangenschwerter" wirklich gab, und behaupte, daß sie alle scharf waren, mehr oder weniger. Was für einen Sinn sollte es haben, bewußt stumpfe Schwerter herzustellen, wenn man einen Morgenstern soviel billiger haben konnte?
Der einzige Weg durch durch einen Plattenharnisch führt auch für die tollsten Schwerter durch die Lücken - oder was meint ihr, warum man das Schwert kurz faßte und stach, oder lieber gleich zu Kriegshammer, Streitkolben oder Reiteraxt griff?
Immerhin wurden die alten Hiebschwerter mit Hohlkehle in der breiten, dünnen Klinge, im Hochmittelalter völlig von dem neuen Typ mit starrer Mittelgratklinge abgelöst - parallel zum Aufkommen des Plattenpanzers.
Die berühmten Damaszener Schwerter - korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber ich könnte mir denken, daß sie genau wie Katana und die Schwerter der Völkerwanderungszeit eine homogene Schneidkante hatten, diese Schmiedetechnik also auf die Schärfe keinen Einfluß hat.
Und um mal eine Attacke gegen Windmühlen zu reiten:
Wenn man auch nur ein einziges europäisches Schwert so in Ehren gehalten hätte, es fünfhundert Jahre zu pflegen, wäre es sicher noch ebenso scharf wie das von Herrn Tokugawa. Stattdessen hat man Schwerter recycelt.
Daß die alten Japaner schlechte Schmiede sofort hinrichteten, möchte ich bezweifeln. Es hört sich verdammt sinnlos an.
Ebensowenig glaube ich, daß ein Katana einen Helm wie Butter zerteilen kann.
Ich bin mir freilich darüber im klaren, daß gegen diese japanischen Legenden nicht anzukommen ist.