Autor Thema: Rollenspiel ohne Zügel...  (Gelesen 4283 mal)

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Offline Jestocost

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Rollenspiel ohne Zügel...
« am: 30.07.2003 | 16:14 »
Ich gehöre zu den mutigeren Spielleitern (oder waghalsigen oder wahnsinnigen), die auch mal den gesamten geplanten Plot aufgrund einer wirren Idee oder eines seltsamen Würfelzufalls über den Haufen werfen und dann einfach sich mitreißen lassen - das kann bestimmt schief gehen, aber andererseits können da sich auch vollkommen abgefahrene Sachen entwickeln...

Letztes Mal bei unserer Unknown Armies Gruppe: Die Epideromantin - eine Adeptin des Körpers - hat es sich im Bad ihrer schwangeren Schwester gemütlich gemacht und beschlossen, dass sie die Ruhe nutzt, um wirklich große Magie zu wirken, um ihren Lebenstraum zu verwirklichen: Männlich und weiblich nach Wunsch sein zu können. Sie stellt Kerzen auf, entspannt sich, nimmt ein Messer und schneidet sich ein Auge heraus. Als das herausgetrennte Auge ins Wasser plumpst, ihr das Blut über das Gesicht läuft, sich mit dem Badewasser vermischt und sie spürt, wie die Magie in ihr aufkeimt... verliert sie die Kontrolle.

Als sie aus dem Bad herauskommt, hat sie ein flaues Gefühl im Magen. Alle ihre Sachen stehen plötzlich im Haus. Von den Dingen ihrer Schwester keine Spur. Der Mann der Schwester kommt nach Hause... Und ist überzeugt, dass er mit ihr verheiratet ist... Niemand hat je davon gehört, dass sie einmal eine Schwester besessen hat.. Und sie hat das ungute Gefühl, dass sie schwanger ist...

Ein einziger missglückter Zauberwurf hat den Charakter vollkommen auf eine andere Bahn geschickt und dem Spiel unglaublich viel Energie gegeben, da die Spielerin nun versucht, dies wieder rückgängig zu machen...

Was sind denn eure Erfahrungen, wo ihr einfach die Zügel habt fallen lassen und losgeprescht seid?
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Offline Boba Fett

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #1 am: 30.07.2003 | 16:27 »
Das geschieht bei mir immer mal wieder, aber ich lasse es nie bewust drauf ankommen.
Das erste Mal war vor ewigen Zeiten auf einem Con, als ich Cyberpunk leitete und einen Film als Vorbild nahm (der entsprechend unbekannt war). Ein Spieler (Rabbi [Jesto sollte den kennen{Michael Bayer}]) meinte nach 15 Minuten Gameplay: Das erinnere in an den und jenen Film.
Scheibenkleister, also komplette Improvisation des Abenteuers. Naja kann passieren...
Das Abenteuer wurde trotzdem genial und von einigen Szenen schwärmen einige Spieler noch heute.

Insgesamt habe ich in der Improvisation meist gute Erfahrungen gemacht, aber ich halte mich auch nie krampfhaft an einen festen Plot und bereite mich meist nur via Stichworte vor. Das ermöglicht entsprechende Flexibilität

Vollkomen OT:
Kurze Frage an den Spielleiter: Wie hat der/die Spieler(in) auf dieses Ereignis reagiert?
Und welche Überwindungskünste bedarf es, sich selbst das Auge zu entfernen?
Abgesehen davon, dass man beim Sehnervtrennen wahrscheinlich bewustlos wird, kenne ich Leute, die Brillen tragen, weil sie nicht mal ihre Kontaktlinsen aufs Auge bekämen...
Okay, ist sehr offtopic, aber rein des Interesse halbers. (Antwort darf auch via IM erfolgen)
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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #2 am: 30.07.2003 | 16:34 »
@Boba Fett: Das mit dem Auge kann ich erklären: Der Epideromantin baut magische Energien auf, indem er sich selbst verwundet. Je größer die Wunde desto mehr Energie wird dadruch aufgebaut. Ein Auge zu entfernen ist dabei sehr mächtig...
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Offline Joerg.D

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #3 am: 30.07.2003 | 16:57 »
Solange Du kreativ genug bist das ganze aus dem Bauch zu spielen, ist es kein Problem. Solche Abenteuer mache ich ständig, wenn sich mir durch spezielle Aktionen auf einmal ein geniales Abenteuerkonzept bietet.Die Ansätze würden sich hier von ganz alleine geben. Sie muß die Gruppe finden und davon überzeugen, dass Sie(Spielerin) Sie(Gruppe) kennt. Ist ev. Ihr Freund mit einer ander Dame zusammen? Dann wird der Plott weitergesponnen. Wie reagiert der Mann Ihrer Schwester ? Hat Er ev. ein dunkles Geheimnis,wie kann die Verwandlung rückgängig gemacht werden? Auch das Erfragen von Informationen an bekannten Orten oder bei bekannten Personen wird schwierig. Sie kennen  die Scwester nicht oder wollen nicht, dass Sie über bestimmte Nebentätigkeiten erfährt. Die NSC`s und ihre Fähigkeiten sind also bekannt,die Örtlichkeiten auch.
fertig ist das Abenteuer.
« Letzte Änderung: 30.07.2003 | 17:01 von Juhanito »
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Offline Fredi der Elch

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #4 am: 30.07.2003 | 16:57 »
Also ich finde das cool. hat was vom Bang-Konzept aus Sorcerer.
Denn wenn man einen festn Plot vorbereitet, haben die Spieler nicht wirklich Einfluss auf die Story. Denn bestimmte Ereignisse passieren sowieso, egal was die SC tun. Also Plot ruhig locker handhaben, damit die Spieler auch was bewirken können. Und manchmal werden das die coolsten Sachen.

Allerdings bin ich damit auch schon furchtbar gegen die Wand gefahren, als ich in meine UA kampagne die Leute habe zwischen TNI, Mak Attax und den Sleepern als Arbeitgeber wählen lassen. Die hatten echt Probleme, weil sie eine klare Gut/Böse Trennung erwartet hatten. Hm, Mist. War wohl noch zu früh. Was wohl jetzt passieren würde...

@Boba
Gute Erfahrungen mit Improvisation gemacht? Warum probierst Du denn nicht mehr Player Emp... oh, ichmussweg... ;D

Fredi
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Offline Jestocost

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #5 am: 30.07.2003 | 17:16 »
@Fredi

Meine Gruppe hat es auch vorgezogen, sich niemanden anzuschließen. Also merken wir uns: Wenn die Spieler zu einer solchen Gruppe gehören sollen, dann bestimmt man das gleich am Anfang der Kampagne vor der Charaktererschaffung...

Ich hatte zuerst Bauchschmerzen bei der Aktion - denn schließlich ist es so verhältnismäßig einfach, als Epideromant an eine mächtige magische Ladung heranzukommen. Zuerst wollte ich es noch verbieten, aber dann habe ich mir gedacht, was soll's... Und als die Würfel eine 78 zeigten, war klar, dass der Wurf auch mit Flipflop (also dem Tauschen der Zehner- und Einserstelle) ein Mißerfolg war... Also war die Ladung futsch und es war Zeit für unnatürliche Effekte: Und das war das erste, was mir eingefallen war... Die Ironie, die mir erst später eingefallen ist: Wenn das Kind ein Junge ist, dann weiss sie, wie es ist, männlich und weiblich zu sein - nur auf sehr andere Weise, wie sie es eigentlich wollte: Aber es war wirklich toll, wie die Spielerin mitgegangen ist - denn schließlihc ist ihr Charakter an einen Punkt geraten, der wirklich unendlich weit von dem entfernt ist als das, was sie beinahe gehabt hätte: Der Ausbruch aus dem Gefängnis der Geschlechter...
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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #6 am: 30.07.2003 | 17:27 »
Zitat
Denn wenn man einen festn Plot vorbereitet, haben die Spieler nicht wirklich Einfluss auf die Story.

Das ist falsch.
Jeder gute Spielleiter geht mit ein bisschen auf Seine Spieler ein, da diese nie wissen können, wie ein Abenteuer gelöst werden soll. Wenn die Spieler einen besseren bzw. anderen Weg finden um an  bestimmte Informationen oder das Ziel des Abenteuers zu kommen wird der Plott eben dementsprechend abgeändert. In diesem Rahmen haben die Spieler also immer einen ganz großen Einfluß.
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Offline Jestocost

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #7 am: 30.07.2003 | 17:28 »
Aber dann ist der Plot ja nicht so fest :)

Aber ich will Geschichten hören, wilde, gotteslästerliche Geschichten!
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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #8 am: 30.07.2003 | 18:02 »
Eine Gruppe rettet eine holde Jungfrau vor einem bösen
Monster. Das Monster ist nur mit kaltgeschmiedeten Waffen verwundbar, die bei Vater der Gruppe hergestellt/gekauft werden können. Monster hat die Gruppe schon ein parmal aufgemischt. Íst jedes mahl abgehauen, wenn der Schläger der Gruppe mit seinem Schlagring (Kaltgeschmiedet weil aus einem Ankering zurechtgedängelt) zugeschlagen hat. Gruppe ist aber noch nicht auf den Hinweis gekommen. Irgendwann sagt einer der recht zerschundenen Charaltäre, dass er die Gute entjunfert. Logik der Gruppe: keine Jungfrau keine Verfolgung. Abenteuer wird umgestrickt. Vater jagt die Gesetzeshüter auf die Gruppe, ein verliebter Ritter sucht sie (Gruppe) ebenfalls. Das ganz entwickelte sich dann zu einem Dr.Kimbel auf der Flucht.
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Pistolenmann

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #9 am: 31.07.2003 | 10:58 »
Ist schon geil auf welche pragmatischen Ideen Spieler kommen können!  :D
Eine Runde zu leiten, ohne auch nur ein bisschen zu improvisieren ist glaube ich kaum möglich. Murphy's Law des Spielleiterns: Die Spieler tuen genau das Gegenteil von dem, was man geplant hat, bzw. jeder SL-Plan zerbricht beim Spielerkontakt:  ;D

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #10 am: 31.07.2003 | 11:23 »
Jetzt bitte nich hauen, aber ich hab eine Methode die besser nie ein Spieler rausfindet:

Man macht Schlüsselszenen und im Prinzip können die SPieler machen was sie wollen, es wird passieren,

Bsp: Rechts/Links Gabelung: Ganz nach dem Motto: Geht hin wo ihr wollt, ihr kommt sowieso daunddahin ;D

Offline Jestocost

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #11 am: 31.07.2003 | 11:27 »
@Tzatikimann

Wir verraten dich schon nocht - aber wir machen das auch nicht anders... Willkommen bei den Illusionisten...
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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #12 am: 31.07.2003 | 11:38 »
Also dann will ich doch mal gaga von unserem ersten Donjon-Abenteuer mit mir als Spieler erzählen.

Der SL hatte was vorbereitet. Wir waren Diebe in einer Fantasystadt. Das Abenteuer hat ca. 3 Minuten gehalten. Dann haben wir gemacht, was wir wollen und der SL hat nur noch völlig improvisiert. Blieb ihm ja auch nichts anderes übrig.
Und es war saugeil!

Fredi
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Offline 1of3

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #13 am: 31.07.2003 | 15:09 »
Für sowas muss man auf jeden Fall die richtigen Spieler haben: Nämlich solche, die auch mal selbst Ideen einbringen. Wenn dem so ist, kann man das durchaus mal machen.

Ach ja: Bei so krassen, Änderungen, wie dem eingangs beschriebenen Patzer, sollte man sich sicher sein, dass die Spieler Spaß an sowas haben.

Offline Joerg.D

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #14 am: 4.08.2003 | 16:17 »
Wenn der SL improvisiert, weil er auf die das Spiel bzw. die eingeschlagene Richtung der Spieler reagiert hat die Gruppe fast immer Spaß. Schließlich geht der SL auf Ihre Ideen ein und sorgt für einen flüßigen ablauf der Geschichte.
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Offline Morpheus

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #15 am: 5.08.2003 | 12:34 »
Sie stellt Kerzen auf, entspannt sich, nimmt ein Messer und schneidet sich ein Auge heraus. Als das herausgetrennte Auge ins Wasser plumpst, ihr das Blut über das Gesicht läuft, sich mit dem Badewasser vermischt und sie spürt, wie die Magie in ihr aufkeimt... verliert sie die Kontrolle.
Ich habe keine Ahnung von Unknown Armies, aber das Magiesystem hört sich schon mal interessant an... ;D

Zurück zum Thema:
Ich gehöre auch zu den von Jestocost erwähnten Illusionisten. Ich habe mir angewöhnt für jeden wichtigeren NSC eine "Verbündeten" und "Gegner" Version auszuarbeiten, da meine Spieler schon des öfteren mit dem geplannten Hauptgegener handelseinig geworden sind und ich in diesem Fall schnell einen neuen Feind brauche. Mindestens zwei Kampagnen sind dadurch in komplett andere Richtungen verlaufen als geplannt.
Mitarbeiterführung ist die Fähigkeit, den Mitarbeiter so über den Tisch zu ziehen, dass er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet.

Offline Jestocost

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #16 am: 5.08.2003 | 13:41 »
@Morpheus

Ich habe das Magiesystem von Unknown Armies kurz im UA Thread unter Sonstige System erklärt.
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Offline 1of3

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #17 am: 5.08.2003 | 19:31 »
Ich habe mir angewöhnt für jeden wichtigeren NSC eine "Verbündeten" und "Gegner" Version auszuarbeiten, (...)

Coole Idee. Das hat was. Solche Vorfälle hatte ich auch schon öfters. Naja. Meine Spieler beschießen nur immer ihre potentiellen Verbündeten. ;)

Aber wie wärs, wenn du das als Spielleiter-Tipp einfügst?

Offline Morpheus

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #18 am: 5.08.2003 | 22:03 »
@Morpheus

Ich habe das Magiesystem von Unknown Armies kurz im UA Thread unter Sonstige System erklärt.
Danke für den Tipp, werd gleich mal vorbeischauen.
Mitarbeiterführung ist die Fähigkeit, den Mitarbeiter so über den Tisch zu ziehen, dass er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet.

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #19 am: 7.08.2003 | 09:50 »
Hallo zusammen,

also meine Gruppe hat mir als Spielleiter ein Ausflippverbot erteilt.
Nachdem ich bei Warhammer alle Chaosgötter und den Rest der Menscheit gegen Cthulhu habe antreten lassen war die Gruppe der Meinung das müsse sein.
Auch mein Vorschlag mein nächstes 7th Sea Abenteuer nach dem Untergang spielen zu lassen löste keine Begeisterung aus.
Zur Zeit bekommt dann also meine Warhammerrunde Teile meiner unterdrückten Kreativität ab.
Aber irgendwann kann ich meine Kreativität nicht mehr zügeln und dann kommt das Chaosabenteuer. Wenn sich hier also plötzlich die Klagen psychotischer Spieler häufen ist es so weit gekommen.

Gruß Jochen
« Letzte Änderung: 11.08.2003 | 16:07 von Arkam »
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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #20 am: 8.08.2003 | 14:16 »
Nochmal zum Stichwort "feste Plots" von oben:

Meiner Meinung nach gibt es (fast) keine "festen Plots", wenn man darunter Ereignisse auf der Spielwelt versteht, auf die die Spieler keinen Einfluß haben.
Wenn ich als Spielleiter z.B. festlege, daß 1 Tag nach Beginn des Abenteuers um 23:30 der Gemischtwarenhändler "Ernest" durch den vom Wirt des "Eisernen Kruges" angeheuerten Meuchelmörder "Ludwig" umgebracht werden soll, so können die Spieler dies (auch unbewußt) durch zahlreiche Aktionen verhindern. (Beispiele spare ich mir mal hier). Natürlich kann der SL immer noch den Mord zu diesem Zeitpunkt geschehen lassen - nur dazu muß er in Gedanken schon den Plot ändern, also improvisieren. Daß die Spieler davon nicht mitbekommen, ändert nichts daran, daß der Ablauf des Plots nun nicht mehr "fest" ist.

Offline Boba Fett

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #21 am: 11.08.2003 | 14:05 »
@Arkam:
Warum machst Du Abenteuer, bei denen Du weißt, daß Deine Spielerrunde keine Freude daran hat?
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Offline Arkam

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #22 am: 11.08.2003 | 16:11 »
Hallo Boba Fett,

@Arkam:
Warum machst Du Abenteuer, bei denen Du weißt, daß Deine Spielerrunde keine Freude daran hat?

zunächst mal weil ich an solchen Abenteuern Spaß habe. Hinzu kommt das einige dieser Abenteuer auch noch aus meiner absoluten Sturm und Drang Zeit kommen wo mir einfach noch etwas der Sinn dafür abging was die Spielwelt verkraftet und was nicht.
Ein Teil dieser Abenteuer ging auch gegen die Spieler die eben auch noch unerfahren waren und in Richtung Munchkin/Powergamer tendierten.
Das 7th Sea Abenteuer werde ich nur dann bringen wenn ich es gründlich ausgearbeitet habe und die Story sich auf 3-4 Spielabende beschränken läßt. Denn ich glaube das sie den Spielern interessante Möglichkeiten bietet ihre Charaktere zu entwickeln.

Gruß Jochen
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Offline Fat Duck

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #23 am: 16.08.2003 | 02:28 »
Abgesehen davon, dass man beim Sehnervtrennen wahrscheinlich bewustlos wird, kenne ich Leute, die Brillen tragen, weil sie nicht mal ihre Kontaktlinsen aufs Auge bekämen...
Okay, ist sehr offtopic, aber rein des Interesse halbers. (Antwort darf auch via IM erfolgen)

ich gehöre zu besagten brillenträgern also kann ich sehr gut nachvollziehen was er damit meint...

zum thema: ich gehöre auch zu besagten illussionisten wobei es aber auch schonmal vorkam dass ich einige spontane runden ohne plott gemacht hab (im extremsten fall habe ich sogar mal die spieler gefragt was ich machen soll bevor wir angefangen haben und hab daraus spontan nen riesen plott gedreht der über viele WEs ging)
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Offline Crujach

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Re:Rollenspiel ohne Zügel...
« Antwort #24 am: 27.08.2003 | 21:08 »
OffToptic: Ich trag Linsen und Brille (abwechselnd) und kann die Leute verstehen die Boba meint...

OnTopic: Meine meisten Abenteuer sehen so aus, dass ich ein paar Eingangsszenen hab und so grobe Ideen für 1-2 Plots habe die den Spielern passieren _können_ wenn sie Lust haben... (z.b. Können sie die wildernden Wölfe jagen oder mal nach der Räuberbande im Wald suchen, oder einfach weiterreisen... und beidem begegnen)
Meistens wurden es trotzdem ein paar schöne Stunden...