Autor Thema: Moral im Rollenspiel  (Gelesen 7964 mal)

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Offline Boba Fett

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Re:Moral im Rollenspiel
« Antwort #25 am: 14.08.2003 | 16:32 »
Fragen wir mal so: Wo steht das Gegenteil? Gibt es bei D&D einen Skill der Verhandeln hat, Wie sehen die Skills des Paladin aus, sind Verhandlungskünste da berücksichtigt?
Egal, auch wenn der D&D Paladin der Verhandlungskünstler schlechtweg ist: Was der Preuss meinte, war, dass Moral eine Norm ist, die durch einen Kulturkreis definiert ist.
"Leben verschonen" ist eine Prämisse, die in unserer Kultur wichtig erscheint, also ist sie Bestandteil unserer Moral.
Andere Kulturkreise können da anders drüber denken. Diese haben auch eine Moral, aber in der kommt das "Leben verschonen" eben nicht vor.
Moral = Norm = definiert = nicht absolut
Das meinte der Preuss... 8)
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Re:Moral im Rollenspiel
« Antwort #26 am: 14.08.2003 | 16:33 »
@Boba Fett: Jupp. Besser als ich es hätte ausdrücken können. :D
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re:Moral im Rollenspiel
« Antwort #27 am: 14.08.2003 | 16:35 »
Also ich denke, jeder Charakter hat eine eigene Moralvorstellung und die sollte, vom SL geduldet werden und dieser sollte auch darauf reagieren!

Beispiel Cyberpunk:
Alle Spieler waren Cyborgs mit dem wahnwitzigen Plan, die Welt den Cyborgs zu unterwerfen. Fazit: Die Menschheit jagte sie. Im Endeffekt war es den Cyborgs egal, ob sie Menschen getötet, gegessen, oder was weiss ich sonst noch getan haben. Eher war es gegen die Gruppenmoral Menschen zu verschonen, Mitglieder zu verraten und selbst Intrigen waren unmoralisch, alles musste offensichtlich sein. Eine komische Moralvorstellung, die einiges an Schwierigkeiten mitgebracht hat, aber für viel Spaß und Spannung sorgte. Im Endeffekt haben wir den Kampf natürlich verloren ...

Beispiel Hârnmaster:
Alles Edelmänner, alles Helden, Töten war Grund zum Zweck und sollte möglichst vermieden werden, politische Intrigen aber waren das höchste der Gefühle ;) Die Spieler werden für gute Taten belohnt, für schlechte aber bestraft.

Beispiel Swords & Samurai:
Steht voll und ganz unter dem Bushido Code, den Christian schon angesprochen hat. Ich als weiblicher Char habe es verdammt schwer in dieser Welt und muss die Moralvorstellungen der damaligen Zeit annehmen. Nicht sprechen, wenn ich nicht gefragt werden, etc...  Unmoralische Taten fordern also entweder eine hohe Bestrafung, oder eine Selbstbestrafung. Moralische Taten werden anerkannt, aber selten belobigt.

Alles in allem kommt es also auf die Welt drauf an, in der man spielt und wie die Charaktere dieser Welt ausgelegt sind. Wichtig ist einfach nur, dass ein gewisse, festgelegte Moral vorhanden ist und dass die Spieler auf diesen genauso reagieren, wie der SL auch. Aktion und Reakion ist ein Muss, ist aber abhängig von der Definition der Moral und dem Hintergrund der Welt und der Kampagne.

Offline Joerg.D

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Re:Moral im Rollenspiel
« Antwort #28 am: 14.08.2003 | 16:38 »
Zitat
Preuss meinte, war, dass Moral eine Norm ist, die durch einen Kulturkreis definiert ist.
"Leben verschonen" ist eine Prämisse, die in unserer Kultur wichtig erscheint, also ist sie Bestandteil unserer Moral.

Ja, das war mir schon Klar, das hat ER auch so ausgedrückt und  mit seinen Beispielen sehr gut beschrieben.
Aber ich habe da halt andere Ansichten. Schöner Punkt für ein kultivierten Meinungsaustausch.
Bei Moral im Rollenspiel geht es nach meiner Meinung um die Handlungen der Charaktäre und ob diese vom Spielerstandpunkt (Ich-Perspektive)aus moralisch sind.

@Christian
Na da lese ich mir doch glatt nochmal den Complete Paladin durch um das zu sehen. Aber die Stelle habe ich bis jetz wohl immer überlesen. :(
« Letzte Änderung: 14.08.2003 | 16:53 von Juhanito »
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Re:Moral im Rollenspiel
« Antwort #29 am: 14.08.2003 | 16:39 »
@Juhanito: Hast Du Bobas Posting gelesen?
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re:Moral im Rollenspiel
« Antwort #30 am: 14.08.2003 | 16:45 »
Zu spät. Sorry hab aber mit dem Edit schon drauf reagiert. :(
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Re:Moral im Rollenspiel
« Antwort #31 am: 14.08.2003 | 16:52 »
Ja, das war mir schon Klar, das hat ER auch so ausgedrückt und  mit seinen Beispielen sehr gut beschrieben.
Danke :)
Zitat
Aber ich habe da halt andere Ansichten.
Bei Moral im Rollenspiel geht es nach meiner Meinung um die Handlungen der Charaktäre und ob diese vom Spielerstandpunkt (Ich-Perspektive)aus moralisch sind.
Ich empfehle Dir niemals Bushido oder L5R zu spielen. Wenn der Master konsequent ist, dann wirst Du keine Freude an den beiden Rollenspielen haben... :-\
Dort musst Dein Charakter nämlich nach ganz anderen Moralvorstellungen handeln, als Du es gewöhnt bist. Und aus diesen Moralvorstellungen resultieren Moralkonflikte, die Du mit Deiner normalen Moral nicht sehen und deswegen böse aufs Ohr fallen würdest.
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Re:Moral im Rollenspiel
« Antwort #32 am: 14.08.2003 | 16:53 »
Oder Tekumel...
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Re:Moral im Rollenspiel
« Antwort #33 am: 14.08.2003 | 17:00 »
Zitat
Ich empfehle Dir niemals Bushido oder L5R zu spielen. Wenn der Master konsequent ist, dann wirst Du keine Freude an den beiden Rollenspielen haben...

Siehe mein erstes Posting und deinen eigendlich zumindest Teilweise zustimenden Komentar.

Ich würde Sehr viel Spaß haben, weil ich private Moralvorstellungen und Moralvorstellungen im Spiel von einander trenne.
Die Möglichkeit einen Bushidokrieger zu spielen habe ich auch schon in AD&D mit dem Samurai genutzt.
Habe mich wg diesem Char. mit dem Bushido und dem Karate auseinadergesetzt und mit letzteren ein paar Jahre sehr viel Spaß gehabt.
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Re:Moral im Rollenspiel
« Antwort #34 am: 14.08.2003 | 17:05 »
Ich würde Sehr viel Spaß haben, weil ich private Moralvorstellungen und Moralvorstellungen im Spiel von einander trenne.
Dann sind wir wieder zusammen. :)
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Re:Moral im Rollenspiel
« Antwort #35 am: 15.08.2003 | 12:31 »
Ich persönlich trenne auch persönliche Moralvorstellungen von Spiel-Moralvorstellungen, nur gibt es bei meinen persönlichen Vorstellungen eine Grenze die ich nicht überschreiten kann, weil meine Ideale mir das einfach nicht gestatten. Ich kann einfach nicht.

Aber im Grunde muß es getrennt sein weil viele Wesen andere moralische Vorstellungen haben, wie wir heute. Orks zum Beispiel mit ihrem Kastensystem ("Du bist kein Krieger und damit nichts wert.", "Ich bin ein guter Krieger. Ich will mehr Frauen, Häuptling!" oder die anarchischen Goblins... "Wenn Dir jemand was klaut, hast Du es einfach nicht verdient.", "Der Stärkere hat recht".

Es ist sehr wichtig bei solchen Wesen immer im Blickpunkt zu haben wie ihre Moralvorstellungen und Ihr Rechts- und Unrechtsbewußtsein sind, um demnach abzuleiten wie sie auf bestimmte Aktionen der Charaktere reagieren.

m.E. gehört zur Moral auch das Rechtsbewußtsein.

Offline Joerg.D

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Re:Moral im Rollenspiel
« Antwort #36 am: 15.08.2003 | 13:57 »
Zitat
m.E. gehört zur Moral auch das Rechtsbewußtsein

Recht und Unrecht werden durch Gesetze festgelegt.
Moral durch ethische Regeln.

Oder haben andere dazu eine andere Meinung ?
« Letzte Änderung: 15.08.2003 | 13:59 von Juhanito »
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Re:Moral im Rollenspiel
« Antwort #37 am: 15.08.2003 | 19:43 »
@Juhanito
Ich glaube, du hast da etwas falsch verstanden.
Es ging nicht um das juristisches Recht, sondern um das menschliche Rechtsbewußtsein.

Offline Joerg.D

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Re:Moral im Rollenspiel
« Antwort #38 am: 17.08.2003 | 06:58 »
Hm,
da rutschen wir in eine Grauzone. Rechtsbewustsein entsteht nach meiner Meinung durch das Wissen der Gesetze und und das leben danach. Man ist sich halt des Rechtes bewusst und handelt dementsprechend.
 Soweit also OK. Gesetze basieren meistens auf moralisch-ethischen Grundlagen, aber müssen dieses nicht.
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