Nun, ich habe jedenfalls das Gefühl, dass das bei manchen Leuten zutrifft, und da können wir synchronkotzen, weil mich sowas unglaublich aufregt.
Nun, es geht mir auch primär darum, dass ich mir das ständig anhören kann, nur weil ich Reloaded nicht so toll fand' und wenn ich dann noch ergänze, dass für mich nach mehrmaligen schauen alle Matrix-Filme reine Unterhaltungsfilme sind, die wenn man mal näher über sie nachdenkt - was meiner Meinung nach ohnehin Verschwendung geistiger Kapazitäten ist - nicht irgendwelche Genialität und Tiefgründigkeit, sondern mehr und mehr Schwächen und logische Brüche erkennen lassen.
Wenn man dann bei Erwähnung eben dieser Meinung nur mit einem "hast es ja nur nicht verstanden" angeflaumt wird ist das schon sehr frustrierend. Insbesondere, wenn man dann nachfragt, was man nicht verstanden hat und merhheitlich geistigen Dünnpfiff vernhemen muss, wobei ich dir letzteres jetzt _nicht_ unterstellen will.
Revolutions besteht im Grunde aus 2 Actionsequenzen, die einen Großteil des Films in Beschlag nehmen.
Leute, die den 2er also wegen zu wenig Intelligenz (oder zu langer Actionsequenzen) verrissen haben, sollten den dritten Teil in die Tonne treten und ihn hassen.
Falsch. Du hast in meinem letzten Posting ein Wort geschickt übersehen: Eintönig. Am Anfang fand ich die Actionszenen bei Reloaded auch gut - also am Anfang der Szene - und beim zweiten Mal sehen wunderte ich mich, was mir den damals nicht gefiel. 6 bis 7 Minuten später wusste ich es. Den Kämpfen in Reloaded fehlt jede Menge Dynamik, wenn sich Neo mir einem Haufen Smiths prügelt ist das am Anfang ja noch ganz witzig wird aber schnell langweilig, wenn der Kampf aus dem simplen Prinzip "Mehr Agents zum verdreschen" verläuft. Es findet kaum Interaktion mit der Umgebung statt, außer vielleicht das Neo eine Stange aus dem Boden reißt. Haute michjetzt ehrlich gesagt nicht vom Hocker.
Analoges gilt für Neo gegen die Minions des Merowingers. Auch am Anfang eine coole Sache, aber spätestens wenn dieser kleine Nervsack ein drittes Mal aufsteht und sich die große Keule holt wird mir langsam zu dumm. In dieser Szene hat Neo mit der alten Herkules/Xena - Krankheit zu kämpfen: Er haut seine Gegner wieder und wieder um und die stehen wieder und wieder auf. Ferner verfügt er über tödliche Waffen, benutzt die aber lange Zeit nicht wirklich. Warum nicht? Skrupel? Wohl kaum, es waren schließlich nur Programme und wir erinnern uns in "Matrix" hatten Neo und Trinity nicht die geringste Skrupel eine ganze Menge Menschen umzusägen.
Doch Reloaded hatte ja auch gute Actionszenen, wenn Neo gegen die 3 Agenten am Anfang kämpft zum Beispiel oder der Auftritt von Seraph. Der Highway-Chase war auch recht nett und Trinitys Angriff auf das Hochhaus ebenso.
Es waren ja durchaus gute Actionszenen da, deshalb finde ich den Film als Actionfan auch mittelmäßig, gut und schlecht wiegen sich auf.
Die Actionszenen bei Revolutions hingegen finde ich allesamt gut. Sie sind dynamischer, abwechslungsreicher und nicht so eintönig wie es manche aus Reloaded eben sind. Die Schlacht um das Dock ist teschnisch perfekt inszeniert und es macht einfach Laune dabei zuzusehen, selbiges gilt für Niobes Flucht vor den Sentinels. Da ist Geschwindigkeit. Da ist Action.
Und der Schlusskampf von Neo gegen Smith gefällt mir schon alleine als altem DBZ-Fan. Da stimmte ja fast alles.
Es lässt sich festhalten, dass für mich die Actionszenen in Reloaded einfach runder sind als in Reloaded und im Gegensatz zu mancher dort verdienen sie auch die Plakette "Action".
So jeden Falls beurteile ich die Actionszenen der beiden Filme. Du siehst das anders und wir könnten uns die Finger wund schreiben und würden den anderen doch nicht überzeugen können. Ich wurde eben nur einmal ausführlicher, um aufzuzeigen warum ich die Actionszenen in Revolutions mehr mochte.
Reloaded war durchaus vielschichtig und wohlüberlegt.
Das Problem ist, dass sie bei Revolutions sämtliche Ideen und Andeutungen einfach über Bord geschmissen und die billigste Ausrede der Filmgeschichte geliefert haben.
Ich finde nicht, das Reloade wohlüberlegt war. Er troff nur vor jeder Menge Pseudointellektualität, wenn ich mir zum Beispiel den Blödsinn vom Merowinger anhören muss. Oder vom Architekten. Das hatte fast null Inhalt und bewegte sich auf einem Philosophielevel der Mittelstufe.
Genauso finde ich es sehr befremdlich, wenn aus jedem einzelnen Namen in Matrix ein Riesenwirbel gemacht wird nur weil er irgendwo in irgendeiner Mythologie auftauchte. Sowas kriege ich auch hin. So etwas zeugt noch nicht von "wohlüberlegt", insbesondere, wenn ich mir dann im Vergleich anschaue wie viele Fehler das gesamte Matrixuniversum noch in sich trägt.
Wohlüberlegt ist da kaum etwas. Die gesamte Trilogie wirft nur mit jeder Menge Versatzstücken um sich und wirkt dabei als wäre sie "wohlüberlegt und vielschichtig" einem genaueren Blick hielt sie dann in meinen Augen aber einfach nicht stand.
Desweiteren mache ich die Vorwürfe Reloaded und nicht Revolutions: Ich habe mir einen mäßigen Film angeschaut von dem außer ein paar NSCs in seinem Nachfolger nicht viel übrig blieb. Fast der komplette Handlungsstrang mit dem Schlüsselmeister war doch im Nachhinein vollkommen überflüssig und der ganze Strang mit dem Architekten, mit dem Merowinger ebenso. Das ganze Brimbamborium hätte man durch einen wirkungsvollen Auftritt des Orakels abkürzen können und dabei dieselben Informationen und "Botschaften" vermitteln können.
Als ich Revolutions gesehen hatte war für mich Reloaded plötzlich überflüssig wie ein Kropf. Aber bei genauerem Nachdenken fällt eben auf, dass er garsitg viele NSCs, die auch in Revolutions eine Rolle spielen einführt (Niobe, Kid, Bane, Link, Zee, der Architekt), dennoch bin ich der Meinung, dass man, wäre man etwas durchdachter an die Sache herangegangen die beiden Filme zu einem zusammenstutzen hätte können, aber dann hätte man eben nur einen gehabt.
Aber auch hier gilt wohl wieder, dass es einfach Geschmackssache ist, du mochtest Reloaded leiber und machst die Vorwürfe daher eben Revolutions und ich umgekehrt.
Und selbst wenn du sagst, dass es nur Anschein ist: wenigstens hat's mal jemand versucht!
"Wenigstens habe ich's versucht." sollte ich mal meinem Professor sagen. Es ändert nichts daran, dass die Umsetzung schlecht ist und Matrix letzen Endes eben doch nur - wenn auch (teilweise) hochertiges - Popcornkino ist.
Warum nur versuche alle mehr darin zu sehen? Da ist nicht mehr. Und ich finde es schon bemerkenswert wie all die Matrix-Cracks in ihren Überlegung den ganzen Stall voller Fehler einfach ausblenden können. So analysiert man nicht.
Ich kann auch nicht einfach Messpunkte, die mir nicht in den Kram passen ignorieren.
Was jetzt aber wieder kein Vorwurf speziell an dich ist, sondern eine allgemeine Tendenz, die ich ausgemacht habe.
Und noch etwas: Wenigstens hats mal jemand versucht? Andere habens geschafft ... und viele brauchten dafür nur einen Film.
Das verstehe ich nicht wirklich... Reloaded hat die Story vom Einser um so vieles erweitert und ausgebaut, hat neue, coole Charaktere eingeführt, und man hat sich Theorien überlegt, was denn das nun alles zu bedeuten haben könnte...
Dann kommt der 3er und stampft alles mit der billigsten Lösung überhaupt ein.Das findest du besser?
Habe ich im Grunde genommen ja schon beantwortet und erläutert, aber eines noch:
Außer Niobe und Seraph fand ich die neuen coolen Charaktere nicht sonderlich cool. Und diese beiden rocken meiner Meinung nach auch erst so richtig in Revolutions. Daneben habe ich Reloaded allerdings auch den Merowinger und den Architekten zu verdanken, die mir beide einfach nur außerordentlich auf die Nerven gingen. Auch hier gefiel mir Revolutions wieder deutlich besser, der Architekt darf nur am Schluss ein bißchen mit dem Orakel plaudern und der Merowiger hat folgenden Auftritt:
Merowinger: *redet mal wieder Blödsinn*
Trinity: "I don't have the time for this shit." *starts a fight*
Gefiel mir. Die einzige Szene mit dem Merowinger die mir gefiel. Punkt für Revolutions.
Ferner bin ich auch nicht der Meinung, dass Reloaded die Matrix toll erweitert, es wirkte auf mich eher als würden irgendwelche Sachen künstlich angepasst.
Und das letzte Argument zieht für mich auch nicht wirklich:
Reloaded macht jede Menge Fehler und man hoffte Revolutions würde sie ausbügeln, tat der aber nicht und wurde dann ein guter Actionfilm. Für mich hat Revolutions Reloaded ein Stück weit entwertet.
Als kleines Beispiel, dass Reloaded schon nicht sehr konsistent ist: Die Situation zwischen Neo, Trinitiy und Persephone bietete soviel potentiellen Zündstoff, da hätte man viel draus machen können und müssen und zwar in Reloaded nicht erst in Revolutions. Was pasierte? Nichts. Als wäre es niemals passiert. Schon innerhalb von Reloaded erwachsen also aus den Gegebenheiten dieses Filmes keine wirklichen Konsequenzen. Eigentlich etwas illusorisch, dann von Revolutions zu verlagen, dass dort Konsequenzen gezogen würden, oder?
" *röchel* Küss mich, Neo."
Ich habe den Merowinger überdauert. Ich habe den Architekten durchgestanden und so manch andere laaaaange Szene, da fand ich Trinitys Tod nicht wirklich schlimm. Auch nicht zu lang, sondern in Ordnung.
Ein Matrixfilm sollte aber um einiges mehr sein als amüsant!!
Nö. Ein Matrix-Film soll ein gutes Stück Action-Kino sein. That's it. Nicht mehr aber auch nicht weniger.