Also, mal ganz kurz, weil es hier angesprochen wurde.
Regeln, egal von welchem System, sind Ballast, wenn man
Neulinge anwerben will. Gleichwohl braucht man m.E. Regeln, schon, um mal zu zeigen, wozu die ganzen komischen Bücher da sind
In L.E. habe ich bspw. eine sehr kurze Demiurgon-Runde mitgemacht, in der ein paar Leute, die sich irgend ein RPG kauften, mal sehen wollten, WIE sowas funktioniert ... da war ein Einblick IN ein Regelschema ganz O.K.
Ansonsten ... die Regeln sollten vorhanden (spürbar), aber SEHR SEHR SEHR abgespeckt sein ... also weg mit detaillierten Trefferzonen, weg mit Wahrscheinlichkeiten, weg mit zig Fertigkeiten, weg mit einer umständlichen Charaktergenerierung (Stärke+1/3 Konstitution - 3/5 Aussehen
), weg mit allem, was die Kreativität ggf. stören kann. Es kommt hier darauf an, hauptsächlich die Kreativität der Spieler zu entfachen. Ruhig eine Szene als Grundlage für ein Abenteuer nehmen und dann AUSSPIELEN. Was glaubt Ihr, was mir da für Fehler an mir selbst aufgefallen sind, die mir im normalen RPG keiner gesagt hätte, weil da auch niemand auf (die seltsamen
) Ideen gekommen wäre.
Also nochmal: Das System sollte EGAL sein, hier geht es um die Werbung am Rollenspiel ALLGEMEIN.
Und genau da liegt wahrscheinlich auch der Hase im Pfeffer ... ein kommerzieller Verlag wird natürlich SEIN RPG vermarkten wollen und alles versuchen, um irgendwelche Parallelen (bzw. Austauschprodukte) zu verhuscheln.
Man kann da schon froh sein, daß es sowas wie das PrO gibt.
Allerdings noch eine Anmerkung bzw. Kritik: Als Spieler bzw. Spielleiter habe ich mit kommerziellen RPGs so meine Probleme, weil man (durch obigen Umstand), sich auch ggf. vor den Wagen von Verlagen spannen lässt. Mag sein, daß dies etwas eigennützig klingt, aber es gibt auch etliche wirklich gute freie RPGs, die man unterstützen könnte ... da hat man zwar auch nichts von, aber hilft dem RPG mindestens ebenso.
@ Jestocost:
Sorry, wenn ich das mal so schreibe, aber ich glaube nicht, daß es viel Sinn macht, wenn der Envoyer jetzt so eine Kampagne startet. Vielversprechender wäre das, wenn wieder einmal etwas anliegt, z.B. eine Messe oder so - da, wo man die Leute (Interessenten) abholt.
Andererseits wäre ggf. ein solches Fanzine bestimmt gut in der Lage, mal "grenzübergreifend" zu einer Art Rollenspielkoalition bzw. ~aktion anzuregen, wo die ein oder anderen Verlage bzw. Autoren/Zeichner Öffentlichkeitsarbeit leisten (und mal nicht in erster Linie Werbung für IHRE Produkte machen) - ist aber wahrscheinlich auch nur ein Wunschtraum :-/
-gruß,
Arbo Moosberg