THREAD-NEKROMANTIE!!!
Ist zwar ausgesprochen harmlos im direkten Vergleich zu einigen der angesprochenen Stories, aber nichtsdestotrotz wr es vertane Zeit:
Es begab sich eines Samstagabends, daß der kleine Preacher mal so
richtige Langeweile hatte. Nichts, aber auch gar nichts war los, kaum einer seiner Freunde war anwesend, und zum ausgehen fehlte es am nötigen monetären Polster. So rief der kleine Preacher dann einen Bekannten an, den er von einer mittlerweile entschlafenen Cthulhu-Runde her kannte und befragte diesen ob einer Abendplanung.
"Nun", sagte der Bekannte, "wir spielen heute Abend hier MERS-Rolemaster. So es dein Wille ist, werde ich den SL fragen, on Du noch einsteigen kannst."
Da war der kleine Preacher glücklich, denn den Herrn der Ringe kannte er gar wohl und wünschte sich darob schon seit langer zeit von ganzem Herzen, auch endlich einmal MERS zu spielen - der Abend schien gerettet. Am Spielort angekommen stellte Preacher erfreut fest, daß er einige der Mitspieler auch schon kannte und dachte bei sich "Hei, da kann das ja wahrlich ein lustiger Spieleabend werden."
Also baute sich Preacher mit ein wenig Hilfe einen Charakter, welcher aus dem Volke der Beorninger stammte und von Berufs wegen ein Heiler war. Dieser Heiler traf in einem Gasthaus in dem schönen Städtchen Bree auf eine Truppe wackerer Helden. Diese erschienen ihm sogleich sympathisch, weswegen man den einen oder anderen Schoppen gemeinsam leerte und sich ein wenig kennenlernte. Die Sympathie war wechselseitig, und so fragte einer der wackeren Streiter den Heiler: "Hör her, Kamerad. Du sagtest doch, Du seiest ein Heiler. Wie das Schicksal so spielt, hätten wir Bedarf für einen fähigen Feldscher, der auch den einen oder anderen Heilzauber beherrscht. Wenn es dein Wille ist, dann mögest Du uns begleiten und Ruhm, Ehre und blinkendes Gold sollen dein Lohn sein." Der Heiler stimmte freudig zu, und am nächsten Morgen war die Gruppe um einen Mitreisenden stärker, als sie auf Abenteuer auszog.
Auch der kleine Preacher, welcher den Heiler spielte war bis dahin zufrieden, war das In-Character-Kennenlernen und das Miteinander der Gruppe doch höchst erbaulich gewesen.
Tja...und ab dann ging es rapide bergab: Die Jungs marschierten in einen Dungeon und informierten mich so nebenbei, daß es da von Untoten und anderem Kroppzeugs nur so wimmele, man schon den dritten Spielabend mit dem aufräumen darin vertue und zum Regenerieren immer mal wieder ein paar Tage in Bree verbringe. Mir schwante schon übles, aber der Abend hatte sich doch gut angelassen. Nun ja - es kam noch viel übler, als es mir schwante: Genau an dem Punkt, wo die Gruppe den letzten Untoten zerlegt hatte, standen die neuen Gegner in Reih und Glied, brav auf das nächste Schwert im Bauch wartend.
Eine Stunde Würfeln-Tabellenchecken-nochmalwürfeln-Tabellenchecken-Effektverkünden hab ich noch mitgemacht, zumal ich anfangs auch noch immer mal wieder heilen konnte. Als alle Heilzauber und Kräuterpackungen verbraucht waren, hab ich noch eine zeitlang im Kampf mitgewürfelt - und ich wähle dieses Wort bewußt, denn da ich mich in dem System null auskannte und zudem die Tabellen nicht zur Hand hatte beschränkte sich meine Aktivität auf das Rollen eines W20, woraufhin dann einer der Mitspieler die Tabellen konsultierte.
Irgendwann hab ich mich dann auf die Comic-Sammlung des Gastgebers konzentriert, nur noch auf Zuruf gewürfelt und den anderen den Rest überlassen, noch etwas später durften sie auch für mich würfeln - hat mich schließlich ständig beim Lesen gestört.
Fazit: Mit Kniffel wär ich besser bedient gewesen, und ich hab mich an diesem Abend durch einen signifikanten Teil der doch recht erklecklichen Comicsammlung des Gastgebers gearbeitet.