Autor Thema: [Workshop] Ermittlungsabenteuer vorbereiten und improvisieren  (Gelesen 1034 mal)

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Eulenspiegel

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Im Nachbarthread wurde ja viel über unterschiedliche Arten von Ermittlungsabenteuern gesprochen. Da Ermittlungsabenteuer meine Leidenschaft sind, wollte ich hier erstmal einen kleinen Überblick bieten, welche Möglichkeiten es alles gibt, ein Ermittlungsabenteuer vorzubereiten bzw. zu improvisieren. Anschließend werde ich immer wenn ich etwas Zeit habe jeweils zu einer Methode ein paar Tips und Hinweise gegeben.

Vorneweg: Grundsätzlich beantworten die meisten Ermittlungsabenteuer die folgenden Fragen:
  • Wann & Wo? Wann und wo wurde das Verbrechen begangen? Wann und wo erfahren die SCs von dem Verbrechen?
  • Wer & wen/was? Wer ist der Täter? Wen hat der Täter hintergangen/umgebracht? Bzw. was hat der Täter gestohlen/sabotiert etc.?
  • Warum? Warum hat der Täter das Verbrechen begangen?
  • Wie? Wie hat der Täter das Verbrechen begangen?
Kommen wir nun zu den unterschiedlichen Methoden, ein Ermittlungsabenteuer durchzuführen:
  • Linears AB: Der SL überlegt sich, welche Hinweise die SCs finden. Er überlegt sich außerdem, wie die Hinweise kombiniert werden können, um den Täter zu überführen.
  • Simuliertes AB: Der SL überlegt sich, wer der Täter ist und welches Tatmotiv er hat. Anschließend versetzt sich der SL in die Rolle des Täters und überlegt sich aus Sicht des Täters wie dieser wahrscheinlich die Tat planen und durchführen würde. Er berücksichtigt dabei, ob es sich bei dem Täter um einen Top-Profi handelt, der eher rational handelt, oder ob es sich um einen Täter handelt, der eher im Affekt bzw. emotional vorgeht. Der SL überlegt sich keine Hinweise. Hinweise zu finden ist Aufgabe der Spieler. Die Aufgabe des SLs ist es, sich den Tathergang zu überlegen.
  • Zufälliges AB: Der SL würfelt alles aus.
  • Improvisiertes AB: Der SL überlegt sich die Details des ABs während des ABs. Die Tat wird zwar vom SL erzeugt, dieser berücksichtigt jedoch organsich die Handlungen der SCs.
  • Player Empowerment AB: Die SCs können Aspekte des Verbrechens bestimmen. Im Prinzip ist es genau wie "Improvisiertes AB", nur dass die Spieler SL-Aufgaben übernehmen.
  • Player vs. Player bzw. Das hat ein Nachspiel: Ein einzelner Spieler hatte ohne Wissen der restlichen Gruppe eine Einzelaktion getätigt und dabei ein Verbrechen begangen. Die Gruppe versucht nun, das Verbrechen aufzuklären. Sie weiß nicht, dass einer der SCs der Verbrecher ist. Der Täter-SC wiederum versucht, die Aufklärung der Tat zu verhindern.
  • Gruppe vs. Gruppe: Hierfür benötigt man zwei Spielgruppen. Diese Methode eignet sich daher besonders auf Cons. Die eine Gruppe spielt die Bösewichte. Diese begehen am ersten Spielabend ein Verbrechen. Hier empfiehlt es sich, sich an Heist-Movies zu orientieren. Alternativ kann man auch die Rebellen bei StarWars spielen, die versuchen, irgendetwas wichtiges vom Imperium zu klauen. Oder man spielt Shadowrunner, die ihren ganz normalen Job nachgehen. Am zweiten Spielabend spielt dann die zweite Gruppe. Diese sollte optimalerweise aus komplett anderen Spielern bestehen, die nicht wissen, was am 1. Spielabend vorgefallen ist. Ihre Aufgabe ist es nun, das Verbrechen der ersten Gruppe aufzuklären.
  • Das war nicht als Ermittlung geplant: Eigentlich wollte man auf einem Reise-AB doch nur ein paar Räuber als Zufallsbegegnung einbauen. Dummerweise haben die Räuber verdammt gut und die SCs verdammt schlecht gewürfelt, so dass die Räuber siegten. Jetzt sind sie mit dem Geld und den magischen Artefakt der Helden abgehauen. - Anstatt sich mit dem Verlust des Artefaktes zu begnügen, versuchen die SCs etwas über die Räuber herauszufinden. Die haben so gut gekämpft, das waren bestimmt keine Standard-Räuber. Und sie hatten sich gezielt das Artefakt geschnappt. Woher wussten sie von dem Artefakt? Und ehe man sich versieht, ist man mitten in einem Ermittlungs-AB, ohne dass der SL das geplant hat.
Das sind hier nur die Methoden als Reinform. Sicherlich kann man sie auch beliebig miteinander kombinieren. Falls ihr noch weitere Methoden habt, dann nur her damit. Dann würde ich sie hier im Eröffnungspost ergänzen.
« Letzte Änderung: 4.10.2016 | 22:01 von Eulenspiegel »

Offline Wandler

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Am wichtigsten wäre s denke ich darauf einzugehen wie man je nach Methode und Stil nun vorgehen kann wenn die Spieler Hinweise gar nicht, zu früh finden oder falsch deuten oder finden aber als unbedeutend abtun.

Offline Antariuk

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Die Standard-Empfehlung, jede gute Idee der Spielerschaft die besser als der vorbereitete/geplante Ablauf ist einfach zu übernehmen, würde ich auf jeden Fall erwähnen. Ich habe damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht, vor allem wenn man die Spieler nur beinahe richtig sein lässt und noch 1-2 Details an ihrer Version der Dinge verändert.
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Eulenspiegel

  • Gast
Das würde ich als eine Mischung aus "Improvisiertes AB" und "Player Empowerment AB" ansehen.

Aber gerade bei der "Player vs. Player" Methode wäre der Spieler, der versucht, die Ermittlungen zu vereiteln, imho recht angepisst durch solche Aktionen. (Vor allem, da er ja weiß, was er eigentlich getan hat.)

Offline KhornedBeef

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[...]
  • Das war nicht als Ermittlung geplant: [...]
Führt das nicht einfach auf einen der anderen Typen? Als Improvisation, Simulation oder Player Empowerment. Ich sehe nicht direkt, was man hier speziell anders leiten müsste.
P.S. zur Struktur von Verbrechen, durch die Brille eines Rollenspielers gesehen: The Butler did it und Anwendungsbeispiele dazu  Enthält auch Tips, vielleicht komme ich nochmal zum nachlesen und poste.
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