Autor Thema: Settings verkaufen  (Gelesen 8561 mal)

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Offline Rhylthar

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #75 am: 29.10.2016 | 11:23 »
Als Themenersteller möchte ich dieses Thema eingrenzen: Mir geht es darum, ein bisher unbekanntes Setting zugänglich zu machen, es zu verkaufen. Vorstellen, ob nun als Elevatorpitch, Tweet oder Settingbuch.

NICHT Thema ist es, bekannte Settings aufbereiten. Das Settingbuch zu einer Fernsehserie gilt also NICHT, weil man hier unterstellen kann, dass das Setting aus dem Fernsehen bekannt ist.
Ich will mal ein paar Beispiele nennen von Settings, die ich mir in den letzten Jahren geholt habe und von denen ich vorher gar keine Ahnung hatte:

Cairn:
Bei Roland gesehen. Furries als spielbare Charaktere. Reichte. Bin mir allerdings nicht sicher, ob das als "Setting" durchgeht.

Mutant Year Zero/Mutant Year Zero Genlab Alpha:
Degenesis hatte gefloppt. Gute Kritiken hier im Forum, sehr interessantes Artwork. Genlab Alpha siehe Cairn.

Shadow of the Demon Lord:
Kickstarter-Bild plus Autor. Kurz noch Beschreibung gelesen, insbesondere spielbare Rassen. Hatte mich.

Splittermond:
Klassische Fantasy aus deutscher Hand. DSA kam nicht in Frage. Solide, gute Chance auf vollständige Sammlung mit regelmäßigen Output.

Finsterland:
Die Ösis waren so nett auf der SPIEL. Und das Artwork sprach mich an.  :)

Primeval Thule:
Autoren, D&D 5, ein wenig dreckiger als FR. Gekauft.

Night´s Black Agents:
System, Vampire (Dracula!), Artwork.

Die anderen Sachen passen leider alle nicht in den Thread, da Vorkenntnisse vorhanden (EotE, TOR, Cthulhu Britannica, etc.). Wie man sieht, braucht es für mich nicht viel, um mein Geld rauszupulvern.  ;)
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Offline YY

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #76 am: 29.10.2016 | 11:27 »
Finsterland:
Die Ösis waren so nett auf der SPIEL.

 ;D :d
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Luxferre

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #77 am: 29.10.2016 | 13:36 »
Was ist denn daran so gut? Erzähl dich mal.

Hab gerade keine Erzählzeit, komme aber beizeiten drauf zurück.

Supersöldner

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #78 am: 29.10.2016 | 21:55 »
in der Mitte zwischen Fluch der Karibik und One Piece wehre für mich ein Verkaufs Argument.

Offline Taysal

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #79 am: 29.10.2016 | 23:13 »
Ich habe Schwierigkeiten, mich für ein Setting zu begeistern, dass ich noch nicht kenne. Ich merke das an den Fate Worlds of Adventure, an Kickstartern, die nur ein Setting verkaufen wollen, etc. Das es schwierig ist, ein Setting interessant zu kommunizieren merkt man auch an Nebula Arcana: Auch da ist es schwierig zu beschreiben, was das Setting ausmacht.
(...)

Viele Spieler wünschen sich halt einen knackigen Pitch, aber das wird vielen Settings auch nicht gerecht, da ein Setting sehr viele Facetten bieten kann und auch oft bietet. Bei Nebula Arcana ist das ebenfalls der Fall, den es gibt etliche Schwerpunkte. Die in 140 Zeichen zu packen ist einfach zu knapp. Klar, ich könnte da eine Facette raussuchen und entsprechend was schreiben, aber es wäre nur eine von vielen Facetten. Und ich persönlich mag keine Settings, die tatsächlich in wenigen Zeichen zu beschreiben sind ("Halt was mit Elfen, Zwergen und Orks.").

(...)
Aber so oder so: Meistens sind mir reine Settingbände einfach nicht das Geld wert. In deinem Beispiel, trifft Nebula voll meinen Geschmack, aber ist einfach doch nicht so interessant, dass ich mir eine Umsetzung für eine Regelwerk kaufe, das ich nicht mag, nur um es dann zu konvertieren. Dann reicht mir die Grundidee und die paar Informationen, die es schon gibt, um den Rest zu improvisieren.

Das kann klappen, aber im Falle von Nebula Arcana wirst du die Möglichkeiten des Settings nicht treffen, da dir unter anderem sämtliche Settinggeheimnisse fehlen. Und damit natürlich auch die Motivation der einzelnen Häuser, der Bösewichter, der Verbündeten etc. Du hättest vielleicht ein Setting mit NebA-Grundstimmung, aber halt kein NebA. :)
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Offline YY

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #80 am: 30.10.2016 | 08:31 »
Du hättest vielleicht ein Setting mit NebA-Grundstimmung, aber halt kein NebA. :)

Reicht das nicht?
Denn das war es ja, was man auf Anhieb interessant daran fand.

Ohne direkten NebA-Bezug:
Bei den meisten Setting-Geheimnissen und versteckten Hintergründen fange ich sehr früh an, zu ändern und/oder wegzulassen, was mir nicht gefällt - und da findet sich fast immer etwas.
Von daher wäre das aus meiner Perspektive erst mal kein großer Nachteil.
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Offline 1of3

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #81 am: 30.10.2016 | 09:33 »


Viele Spieler wünschen sich halt einen knackigen Pitch, aber das wird vielen Settings auch nicht gerecht, da ein Setting sehr viele Facetten bieten kann und auch oft bietet. [...]
Das kann klappen, aber im Falle von Nebula Arcana wirst du die Möglichkeiten des Settings nicht treffen, da dir unter anderem sämtliche Settinggeheimnisse fehlen. Und damit natürlich auch die Motivation der einzelnen Häuser, der Bösewichter, der Verbündeten etc. Du hättest vielleicht ein Setting mit NebA-Grundstimmung, aber halt kein NebA. :)

Ich kenne das Spiel nicht. Aber ich glaube, hier ist ein Denkfehler. Nach deiner Beschreibung gibt's total die Verschwörungen. Dann schreib das doch hin. Nicht, was die Verschwörung ist, sondern dass sie ist. Dann bekommst du Leute die genau darauf stehen.

Die Idee, dass ein Setting viele Facetten haben kann, ist schief.  Ein Setting, was immer das nun genau sein mag, fällt nicht vom Himmel. Es wurde gemacht, um einen Zweck zu erfüllen. Es ist mir unbegreiflich, wieso so viele einen Würfelmechanismus als Werkzeug denken, aber nicht sehen, dass es sich mit einer NSC-Sammlung ganz genauso verhält.

Offline Der Nârr

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #82 am: 30.10.2016 | 10:00 »
Das sehen viele nicht, weil für viele ein Setting auch Selbstzweck sein kann…

Und wenn man sich aufgrund eines Pitches ein eigenes Setting entwickelt ist das Setting offensichtlich nicht verkauft worden… Oder ist der Spieler losgezogen ein Buch zu kaufen? Nein, er hat angefangen zu basteln…
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Offline Rhylthar

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #83 am: 30.10.2016 | 10:04 »
Mit NSC in Settings hadere ich eh schon lange. Als FR-Fan komme ich um sie nicht wirklich herum, würde mir aber viel mehr wünschen, dass sie nicht (alle) zwingend als direktes Werkzeug (sprich: mit Werten) abgebildet werden würden. Bin bekennender Freund von "Powers that be", wie es zumindest in meiner SR-Zeit (3.01) häufig war.

Geht aber wohl vom eigentlichen Thema weg.
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Offline Isegrim

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #84 am: 30.10.2016 | 10:35 »
Die Idee, dass ein Setting viele Facetten haben kann, ist schief.  Ein Setting, was immer das nun genau sein mag, fällt nicht vom Himmel. Es wurde gemacht, um einen Zweck zu erfüllen.

Manche Settings wurden auch gemacht, um mehrere Zwecke abzudecken.
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Offline Wandler

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #85 am: 30.10.2016 | 10:51 »
Aber auch Settings die mehrere Zwecke abdecken, z.B.  Shadowrun welches sich über bereisbare Metabenen einfach alle anderen Settings einverleibt, besitzt immer ein gewisses Spielfgefühl und ein dominierendes Setting. Wenn ich von Shadowrun erzähle, dann vom dominierenden Setting: der dystopischen Welt, den Konzernen, Magie, Cyberpunk und Shadowrunnern und nicht von einer Metabene im Wilden Westen in der all das nicht existiert, auch wenn das ganz offiziell (im Sinne von: findet sich so in gedruckten Werken) Teil der von Shadowrun ist.

Ich glaube das gilt für jedes Setting und das unterscheidet ja eben ein Setting von einem anderen.

Diesen Thread finde ich total interessant und ich kann auch nach 4 Seiten die eingangs gestellte Frage für mich nicht richtig gut beantworten. Vermutlich müsstest du mir etwas ganz Neues erzählen, etwas das ich so noch nicht kenne und nicht in bestehende Systeme/Settings integrieren kann. Also es geht ja hier um Settings und nicht um die Regelsysteme, aber was ich damit meine ist, wenn du mir von einem Setting erzählst, das sehr ähnlich zu dem Setting ist, das ich in Shadowrun spiele, dann ist die Chance hoch, dass ich bei dem bleibe was ich kenne, denn ein neues Setting ist in erster Linie immer eines: Einarbeitung.

Was mir aber sicher hilft ist bildhafte Beschreibung. Wenn mir jemand von einem Piratensetting erzählt, dann will ich wissen was dieses Setting jetzt besonders macht. Sind das "lustige Freibeuter" die die mehre bereisen und Schiffe kapern oder grausame kriminelle, geächtete und gejagte. Für mich ist wichtig welches Gefühl ich beim zuhören bekomme und ich tendiere zu eher düstereren Settings, die erlauben oft mehr Grau in ihnen (wie wir das im Thread "heldig" vs "düster" besprochen haben). Ich glaube mir wäre es auch wichtig: Welche Tropes kommen vor und mit welchen wird bewusst gebrochen.

Einem stimme ich aber total zu: Es ist unmöglich mich in 140 Zeichen für ein Setting zu begeistern. Du kannst mich vielleicht neugierig machen, aber bevor ich mir auch nur ein gratis Buch durchlese (und wenn es nur 50 Seiten hat) lese ich vermutlich erstmal fast so viel an Rezensionen oder sehe mir Videos an oder informiere mich über andere Kanäle. Irgendwo ist dann halt der Punkt erreicht an dem ich "in der selben Zeit auch das Buch hätte lesen können" und wenn du mich bis spätestens dort nicht begeistert hast, hast du mich für das Setting fürs erste einmal verloren.

Offline Taysal

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #86 am: 30.10.2016 | 13:24 »
Reicht das nicht?
Denn das war es ja, was man auf Anhieb interessant daran fand.

Ohne direkten NebA-Bezug:
Bei den meisten Setting-Geheimnissen und versteckten Hintergründen fange ich sehr früh an, zu ändern und/oder wegzulassen, was mir nicht gefällt - und da findet sich fast immer etwas.
Von daher wäre das aus meiner Perspektive erst mal kein großer Nachteil.

Klar reicht das, um ein Setting nach Art eines bestimmten Settings zu spielen. Kann auch Spaß machen, cool sein oder sogar besser als das Original. Ist aber halt kein echtes Wiener Schnitzel, sondern nur nach Art eines Wiener Schnitzels. ;)

Davon ab, selber basteln finde ich super. Ich nehme auch immer vieles auseinander und setze es neu zusammen oder adaptiere Sachen. Deswegen sehe ich da auch keinen Nachteil, nur Spaß. :)



Ich kenne das Spiel nicht. Aber ich glaube, hier ist ein Denkfehler. Nach deiner Beschreibung gibt's total die Verschwörungen. Dann schreib das doch hin. Nicht, was die Verschwörung ist, sondern dass sie ist. Dann bekommst du Leute die genau darauf stehen.

Die Idee, dass ein Setting viele Facetten haben kann, ist schief.  Ein Setting, was immer das nun genau sein mag, fällt nicht vom Himmel. Es wurde gemacht, um einen Zweck zu erfüllen. Es ist mir unbegreiflich, wieso so viele einen Würfelmechanismus als Werkzeug denken, aber nicht sehen, dass es sich mit einer NSC-Sammlung ganz genauso verhält.

Du kannst Verschwörung spielen, musst es aber nicht. Ich habe auch nichts von Verschwörung geschrieben, sondern von Geheimnissen. Man könnte es wohl eher noch als konspiratives Setting auslegen.

Und, an meiner "Idee" ist nichts schief und ich wüsste nicht, was das mit "vom Himmel fallen" zu schaffen hat. Natürlich erfüllt ein Setting einen Zweck, so wie alle Dinge die jemand macht. Aber deswegen kann man einem Setting nicht seine Teilaspekte, seine Facetten absprechen. Ich kann das alles extrem runterbrechen, aber dann lande ich irgendwann nur beim Genre ("Fantasy halt"). Aber selbst das x-te Fantasy-Setting hat Merkmale, die es von anderen unterscheiden – jedenfalls meistens. Und dieses Merkmal, sei es noch so klein, kann dafür sorgen, dass jemand von einem Setting regelrecht geflasht wird, ihn die Sache kickt, rockt ("Ui, Zwerge ohne Bärte, wie cool ist das denn?").

*Mir* ist unbegreiflich, was du mit "Würfelmechanismus" und "NSC-Sammlung" ausdrücken willst. Auch davon habe ich nichts geschrieben, also kannst du doch gar nicht irgendwoher ableiten, dass ich NSC-Sammlungen nicht als Werkzeug verstehe, zumal NebA als Werkzeugkasten angelegt ist und Savage Worlds das als Basis bietet. Ich weiß nicht was für einen Post du gelesen hast, aber meiner kann es offensichtlich nicht gewesen sein.
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Eulenspiegel

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #87 am: 30.10.2016 | 14:01 »
Und, an meiner "Idee" ist nichts schief und ich wüsste nicht, was das mit "vom Himmel fallen" zu schaffen hat. Natürlich erfüllt ein Setting einen Zweck, so wie alle Dinge die jemand macht. Aber deswegen kann man einem Setting nicht seine Teilaspekte, seine Facetten absprechen. Ich kann das alles extrem runterbrechen, aber dann lande ich irgendwann nur beim Genre ("Fantasy halt"). Aber selbst das x-te Fantasy-Setting hat Merkmale, die es von anderen unterscheiden – jedenfalls meistens.
Ich glaube, du missverstehst ihn. Es geht nicht darum, etwas auf "Fantasy" runterzubrechen.
Im Gegenteil: Es geht darum, klipp und klar zu sagen, was dein Setting von Standard-Fantasy unterscheidet. Das ist die Facette deines Settings.

Und hier gilt: Eine interessante, gut ausgearbeitete Facette ist mehr wert, als 10 mittelmäßige Facetten.

Zitat
Und dieses Merkmal, sei es noch so klein, kann dafür sorgen, dass jemand von einem Setting regelrecht geflasht wird, ihn die Sache kickt, rockt ("Ui, Zwerge ohne Bärte, wie cool ist das denn?").
Dieses Merkmal wird die Person aber nur flashen, wenn er sie auch bemerkt.

Wenn es das einzige Merkmal ist, das du propagierst, dann wird er dieses Merkmal 100% bemerken und sich davon flashen lassen.
Wenn du jedoch 10 Merkmale propagierst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er dieses eine Merkmal überliest. Sehr häufig liest man sich bei einem neuen Setting die ersten 1-2 Merkmale und dann nochmal das allerletzte Merkmal durch. Alle Merkmale, die dazwischen aufgelistet werden, werden sehr häufig überlesen. Daher gilt: Entweder du schaffst es, den Leser gleich mit deinem ersten Merkmal zu flashen oder du hast den Leser verloren.

Wenn du den Leser mit deinem ersten Merkmal flashen konntest, brauchst du die anderen Merkmale nicht. Dann kauft er dein Setting bereits wegen diesem ersten Merkmal.
Wenn der Leser allerdings dein erstes Merkmal langweilig findet, dann können die anderen Merkmale noch so spannend sein: Er hat bereits nach dem ersten Merkmal das Interesse an deinem Setting verloren und wird sich die anderen Merkmale nicht erst durchlesen.

Ist das bei jedem Leser so? Nein, aber bei sehr vielen.

Deep_Impact

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #88 am: 31.10.2016 | 08:10 »
Das kann klappen, aber im Falle von Nebula Arcana wirst du die Möglichkeiten des Settings nicht treffen, da dir unter anderem sämtliche Settinggeheimnisse fehlen. Und damit natürlich auch die Motivation der einzelnen Häuser, der Bösewichter, der Verbündeten etc. Du hättest vielleicht ein Setting mit NebA-Grundstimmung, aber halt kein NebA. :)

Das ist zweifelsfrei richtig. Wirkliches Nebula Arcana gibt es nur wo auch Nebula Arcana draufsteht! Im Moment habe ich einfach zu viel was mich mehr interessiert. Aber wenn es mal als Softcover kommt und man schon etwas mehr gehört hat: Warum nicht mal zuschlagen? Wir werden es sehen!

Offline Crimson King

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #89 am: 31.10.2016 | 08:21 »

Du kannst Verschwörung spielen, musst es aber nicht. Ich habe auch nichts von Verschwörung geschrieben, sondern von Geheimnissen. Man könnte es wohl eher noch als konspiratives Setting auslegen.

In Nebula Arcana geht es also nicht zwangsläufig um Verschwörungen, sondern um Konspirationen. Das hat mir das Setting jetzt verkauft. :P
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
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Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Offline Der Nârr

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #90 am: 31.10.2016 | 18:56 »
Aber auch Settings die mehrere Zwecke abdecken, z.B.  Shadowrun welches sich über bereisbare Metabenen einfach alle anderen Settings einverleibt, besitzt immer ein gewisses Spielfgefühl und ein dominierendes Setting.
Ich würde hier noch eine Ebene höher gehen! Settings haben nicht nur den Zweck Spielmaterial zu sein. Settings können auch völlig anderen Zwecken dienen: In der Welt Kurzgeschichten und Romane spielen zu lassen oder für den Leser einfach interessantes, lesenswertes Material zu liefern unabhängig von tatsächlicher Nutzung für die Spielrunde. Gerade merke ich bei einem Cthulhu-Abenteuer auch, wie toll so etwas auch ist, ohne das zu spielen - wobei ich bei guten Sachen natürlich auch Lust bekomme, es zu spielen. Für viele hat das Setting sogar den Zweck, ihnen zu erklären, wieso man nun dieses SPIEL spielen sollte. Ob ein Spiel spielenswert ist oder nicht wird dann komplett unabhängig von den Regeln entschieden: Das Setting muss wünschenswert zu spielen sein, dann kauft man die Regeln dazu automatisch mit ein. Und es gibt sicher noch viele Zwecke mehr und das immer auch aus verschiedenen Perspektiven. 

Je nachdem, welche Zwecke einem besonders wichtig sind, betrachtet man so ein Setting ja auch ganz anders. Ein SL hat an ein Setting nun mal auch andere Erfordernisse als ein Spieler.

Ich habe überlegt, was für mich das wichtigste bei einem neuen Setting ist... Ich glaube ganz ganz ganz wichtig ist, dass mir nicht nur gesagt ist wie das Setting so vom Inhalt oder Atmosphäre her ist, sondern auch was man da macht. Aber das hatten wir ja auch schon. Nur wenn man mir das sagt, kann das natürlich erst recht dazu führen dass ich feststelle, dass es nicht meins ist. Umgekehrt gibt es auch Settings, die ich sehr mag, die gar nicht sagen, was man da so macht...
« Letzte Änderung: 31.10.2016 | 19:05 von Der Narr »
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Luxferre

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #91 am: 2.11.2016 | 18:57 »
Für mich das Maß aller Settings :

Malmsturm

Dagegen stinkt alles ab, finanzkräftiges Marketing hin oder her.

Was ist denn daran so gut? Erzähl dich mal.


Ich habe zwar nicht viel Zeit, aber vielleicht reichen Dir einige Zeilen.
Malmsturm ist für mich das rundeste Setting überhaupt.
Farben, Stil, Satz und Sieg ... oder so ähnlich. Es ist alles aus einem Guss, es ist alles perfekt aufeinander abgestimmt. Layout, Satzbau, Wortwahl, Zeichnungen, Karten (ich steh richtig auf das Kartenwerk!). Alles fügt sich zu einem wunderbaren Bild zusammen.
Hinzu kommt ein Inhalt, der einfach meinen Nerv trifft, das sollte man natürlich berücksichtigen.
Die Länder, Beschreibungen, Inhalte und weit tiefergehenden Settinginformationen flashen. Die Fragmente bilden da nur ein i-Tüpfelchen.

Das mangelnde Marketing ist sogar vielleicht ein zusätzlich sympathischer Faktor.
Wenn ich zurück blicke, dann sehe ich bei größeren Verlagen ziemlich beschissenes Marketing. Prometheus aktuell, Wizards of the Coast zur Einführung der 4E. Die haben mehr Kohle, aber vermurksen es.

Offline Maarzan

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #92 am: 2.11.2016 | 19:11 »
Die Kernfrage sehe ich schon im "Wem wollt ihr das verkaufen?"

Denn je nachdem, was man damit anstellen will, wird die Farge nach dem passenden Angebot /Werbung anders ausfallen.
Und bei Settings ehe ich das Problem, dass wer da viel Wert drauf legt vermutlich auchj sehr spezielle Ansprüchje hat, die sich leicht verfehlen lassen bzw. eh gleich viel lieber selber basteln.

Und wo ein bestehendes Setting als schnelle gemeinsame Grundlage weiteren Spiels herhalten soll, ist eine weite Verbreitung udn damit gerade auch eine keinen verprellende Beliebigkeit dann eine Notwendigkeit, welche manche wiederum als "langweilig" und damit suboptimales Produkt ansehen würden. 

Meine eigene Vorstellung ist, Setting schreiben ist ein Gutteil meines Spiel/Vorbereitungsspaßes udn da ist ein fertiges und ggf gar hochspezielles Setting weitestgehend nutzlos für. Was ich brauchen könnte, sind dann daher eher bausteinartig verwendbare, austauschbare, aber eben die arbeitsintensive Detailierung erledigt habenden Sachen, welche in erster Linie Arbeit abnehmen, um Lücken zu fülllen, wo es eben gerade nicht so interessant ist.
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Offline Blechpirat

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #93 am: 1.12.2016 | 10:30 »
Nachdem das erste Thema wohl ausdiskutiert ist, möchte ich noch mal auf die Sache zurückkommen, aber aus einer anderen Perspektive. Ich habe den aktuellen Fatecast gehört, bei dem es um eine Shadowrun-Konvertierung geht. Die Konvertierung beschäftigt sich naturgemäß mit den Regeln, nicht dem Setting, letzteres setzt die Konvertierung als bekannt voraus. Einer der Diskutanten machte deutlich, das er zwar super mit der Mechanik "mittlere Waffe" leben kann, wenn er in der Fiktion von seiner Ares Predator sprechen kann.

Ohne Shadowrun jetzt zu kennen: Das ist doch Fluff by Waffenliste, oder? Das das Ding Ares Predator heißt, weiß man doch nur, weil man mal - vermutlich aus Powergamer-Erwägungen - die Waffenliste abgegrast und sich das Ding als besonders vorteilhaft herausgepickt hat.

Hier sind also Settingelemente regelmechanisch mit Bedeutung aufgeladen worden. Muss das so sein, wenn man ein Setting als Rollenspielsetting etablieren will? Klar brauche ich das beim "Lichtschwert" nicht, Star Wars hat das für mich in den Filmen etabliert. Aber dieses Thema dreht sich ja um Settings, die genuin für Rollenspiele geschaffen wurden.

Offline KhornedBeef

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #94 am: 1.12.2016 | 10:34 »
Verstehe die Frage nicht. Es existiert garantiert auch Fluff für die Predator außerhalb der Waffenliste. Ob der mal als Rechtfertigung für einen tollen Tabelleneintrag geschrieben wurde, oder umgekehrt, ist dann ja egal.
Und das Element wurde ja gerade nicht mechanisch umgesetzt, es heißt "mittlere Waffe".
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Offline 1of3

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #95 am: 1.12.2016 | 10:37 »
Hier sind also Settingelemente regelmechanisch mit Bedeutung aufgeladen worden. Muss das so sein, wenn man ein Setting als Rollenspielsetting etablieren will?

Es schadet ganz sicher nicht. Letztlich ist eine Regel auch nur eine Methode bestimmte Inhalte zu präsentieren. Wahrscheinlich ist es günstig jeden Inhalt auf mehrere Weise vorzustellen. Hübsches Bild, kurze Geschichte, Statblock, fiktive Kommentare, Meinungen über Andere, Signature Characters...

Rollenspiele haben in der Vergangenheit eine hübsche Anzahl von Textarten und -bausteinen vorgestellt.
« Letzte Änderung: 1.12.2016 | 10:46 von 1of3 »

Offline Weltengeist

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #96 am: 1.12.2016 | 10:44 »
Einer der Diskutanten machte deutlich, das er zwar super mit der Mechanik "mittlere Waffe" leben kann, wenn er in der Fiktion von seiner Ares Predator sprechen kann.

Also ich finde das nachvollziehbar. Mein Lieblingsbeispiel dafür heißt "Katana", das ja scheinbar ganz viele Spieler unbedingt brauchen. Und wenn ein Regelwerk diesen Wunsch nicht ignoriert, finden wir normalerweise zwei Ansätze: Entweder taucht das Katana dann halt auf, hat aber im Wesentlichen die gleichen Werte wie ein normales Langschwert. Oder das Katana ist tatsächlich das, was sich die Katana-Fans wünschen: ein total echt ganz viel tolleres Langschwert mit weniger Gewicht und mehr Schaden und viel unkaputtbarer und so.

Ich frage mich da immer, ob das sein muss und ob es nicht wirklich reichen würde, sowas wie "mittlere Waffe" einzuführen, und dann darf sich jeder das Schwert seiner Wahl drunter vorstellen. Sowas wie Waffenlisten mit 30 Sorten Pistolen, die aber nur drei Arten von Schaden machen und sich ansonsten nur durch die Zahl der Patronen unterscheiden, brauche ich persönlich jedenfalls nicht. Mir reicht auch hier zu sagen: Ich hab regeltechnisch eine mittlere Waffe mit mittlerer Reichweite, im Fluff ist es halt eine Mauser.
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Offline KhornedBeef

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #97 am: 1.12.2016 | 10:57 »
[...]
Hier sind also Settingelemente regelmechanisch mit Bedeutung aufgeladen worden. Muss das so sein, wenn man ein Setting als Rollenspielsetting etablieren will? Klar brauche ich das beim "Lichtschwert" nicht, Star Wars hat das für mich in den Filmen etabliert. Aber dieses Thema dreht sich ja um Settings, die genuin für Rollenspiele geschaffen wurden.
Bin nach 1o3s Beitrag vom Schlauch runtergestiegen..
Muss nicht sein, finde ich aber toll! Wenn etwas in der Fiktion ein besonderes Ding ist, das besondere Sachen macht, dann soll sich das natürlich auch im Spiel genauso besonders widerspiegeln. Wozu mit der legendären Waffe der Jedi, konstruiert im Einklang mit der Macht, kämpfen, wenn sie die gleiche Wirkung hat wie ein Kantholz aus dem Baumarkt?

Edit: Deppen-"e-" in "widerspiegeln" entfernt
« Letzte Änderung: 1.12.2016 | 11:10 von KhornedBeef »
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Re: Settings verkaufen
« Antwort #98 am: 1.12.2016 | 11:04 »
Zumal die Ares Predator für Shadowrun jetzt nicht eine 0815 Pistole aus dem Katalog ist, das ist "die" Pistole aus dem Setting. Sowas dann regelmechanisch zu konvertieren ist auf jeden Fall sinnvoll weil man denjenigen Spielern, die Romane gelesen oder einfach schon länger SR gespielt haben, dann direkt was zur Orientierung in die Hand gibt.
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Offline Blechpirat

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Re: Settings verkaufen
« Antwort #99 am: 1.12.2016 | 11:13 »
Zumal die Ares Predator für Shadowrun jetzt nicht eine 0815 Pistole aus dem Katalog ist, das ist "die" Pistole aus dem Setting. Sowas dann regelmechanisch zu konvertieren ist auf jeden Fall sinnvoll weil man denjenigen Spielern, die Romane gelesen oder einfach schon länger SR gespielt haben, dann direkt was zur Orientierung in die Hand gibt.

Mir ging es jetzt eher um den umgekehrten Fall: Wie wurde die Ares Predator zu DER PISTOLE von Shadowrun? Wie haben die das hinbekommen, dass selbst ich, der Shadowrun jetzt eigentlich nicht mag (Cyberpunk 2020 rulez!) die Ares Predator kennt?

Das man sie kennt, ist ja ein großer Erfolg und sicherlich auch ein Grund, warum jemand das Setting "kauft".