Aber auch Settings die mehrere Zwecke abdecken, z.B. Shadowrun welches sich über bereisbare Metabenen einfach alle anderen Settings einverleibt, besitzt immer ein gewisses Spielfgefühl und ein dominierendes Setting. Wenn ich von Shadowrun erzähle, dann vom dominierenden Setting: der dystopischen Welt, den Konzernen, Magie, Cyberpunk und Shadowrunnern und nicht von einer Metabene im Wilden Westen in der all das nicht existiert, auch wenn das ganz offiziell (im Sinne von: findet sich so in gedruckten Werken) Teil der von Shadowrun ist.
Ich glaube das gilt für jedes Setting und das unterscheidet ja eben ein Setting von einem anderen.
Diesen Thread finde ich total interessant und ich kann auch nach 4 Seiten die eingangs gestellte Frage für mich nicht richtig gut beantworten. Vermutlich müsstest du mir etwas ganz Neues erzählen, etwas das ich so noch nicht kenne und nicht in bestehende Systeme/Settings integrieren kann. Also es geht ja hier um Settings und nicht um die Regelsysteme, aber was ich damit meine ist, wenn du mir von einem Setting erzählst, das sehr ähnlich zu dem Setting ist, das ich in Shadowrun spiele, dann ist die Chance hoch, dass ich bei dem bleibe was ich kenne, denn ein neues Setting ist in erster Linie immer eines: Einarbeitung.
Was mir aber sicher hilft ist bildhafte Beschreibung. Wenn mir jemand von einem Piratensetting erzählt, dann will ich wissen was dieses Setting jetzt besonders macht. Sind das "lustige Freibeuter" die die mehre bereisen und Schiffe kapern oder grausame kriminelle, geächtete und gejagte. Für mich ist wichtig welches Gefühl ich beim zuhören bekomme und ich tendiere zu eher düstereren Settings, die erlauben oft mehr Grau in ihnen (wie wir das im Thread "heldig" vs "düster" besprochen haben). Ich glaube mir wäre es auch wichtig: Welche Tropes kommen vor und mit welchen wird bewusst gebrochen.
Einem stimme ich aber total zu: Es ist unmöglich mich in 140 Zeichen für ein Setting zu begeistern. Du kannst mich vielleicht neugierig machen, aber bevor ich mir auch nur ein gratis Buch durchlese (und wenn es nur 50 Seiten hat) lese ich vermutlich erstmal fast so viel an Rezensionen oder sehe mir Videos an oder informiere mich über andere Kanäle. Irgendwo ist dann halt der Punkt erreicht an dem ich "in der selben Zeit auch das Buch hätte lesen können" und wenn du mich bis spätestens dort nicht begeistert hast, hast du mich für das Setting fürs erste einmal verloren.