Und, was ich am wichtigsten finde, egal wie stark die Feuerwaffen auf dem Papier sind, die Spieler werden sie als übermächtig wahrnehmen. Das Klischee von der Armee mit Feuerwaffen, die Hansel mit Bögen niedermäht ist zu stark.
Ausserdem wird das Ziel, ein passendes Mantel und Degen Flair zu erzeugen, mit den ersten primitiven Feuerwaffen eben nicht erreicht. Die ähneln dem, was man im MuD zu sehen bekommt nämlich weniger als die jetzigen Torsionswaffen. Macht es Sinn, Feuerwaffen ins Regelwerk zu schreiben, die aussehen wie aus dem 17 Jhdt. und schießen wie aus dem 13. ? Denn das müsste man tun, damit die Balance erhalten bleibt. Für ein Piratensetting bräuchte man Schiffskanonen. Sollen die regeltechnisch so kläglich sein wie Katapulte?
Bei Warhammer funktionert das alles, weil dort die politische und kulturelle Situation eine andere ist. In Aventurien hat man aber das Horasreich, das eigentlich jetzt schon in der Lage wäre, Restaventurien komplett zu unterwerfen, da es eben in allen Belangen 500 jahre weiter ist. Gibt man dem Land jetzt noch Feuerwaffen, die halbwegs was taugen, ist es noch unerklärlicher, warum das nicht passiert. Das Horasreich hat lange Rivalitäten mit Al Anfa und den Thorwalern, beides Staaten die voll in der reichweite der Horasischen Flotte liegen. Hätte diese wie in einem Piratensetting Kanonen, würde ich erwarten, das beide Reiche bald Vasallen sind. Als nächstes käme dann das geschwächte Mittelreich dran, auf welches noch historische Ansprüche bestehen. Um das zu umgehen, müsste man wieder allen Feuerwaffen geben, so das diese eben nicht auf Subsettings beschränkt bleiben.
Es ist auch Unfug zu sagen, man könnte die Aventuiensettngs getrennt betrachten. Es gibt zu viele übergreifende Abenteuer und Kampagnen, bsp. der Löwe und der Rabe, wo altes Rom/byzanz auf das osmanische Reich trifft, oder der Thorwal Horasreich Konflikt, der genau so ausgeht, wie man s erwarten würde.
Die Argumentation der Feuerwaffenbefürworter ist also insofern unklar das sie zwar schreiben, man könnte auch frühere und weniger effiziente Feuerwaffen einführen, solche aber definitiv nicht das Flair von Piraten oder Mantel und Degen Settings erzeugen, das ja gewünscht war. Sie ist weiterhin unklar dahingehend, wie einerseits die Waffen auf Subsettings beschränkt bleiben, andererseits diese Subsettings dann nicht plotisch übermächtig werden.
Man könnte sicher viele der genannten Punkte klären, das würde aber weitere Eingriffe ins Setting erfodern, die ein Traditionalist eben nicht wünscht. Genauso könnte man natürlich die Feuerwaffen einführen und einfach nicht drüber nachdenken, was das für Auswirkungen haben könnte. So läuft das bei D&D. Aber DSA ist und war immer das Setting, wo man sich gerade über son Scheiss immer am meisten Gedanken gemacht hat. Mag sein das sich das ändert, aber dann darf man sich nicht wundern, wenn die alten Hasen schäumen.