Ich glaube hier herrschen unterschiedliche Vorstellungen von "Weißen Flecken" vor. Was Supersöldner im Eingang bei Splittermond erwähnt ist wie folgt definiert: Gebiete der Karte auf denen wir außer den Umrissen und der Zugehörigkeit zum Gebiet gar nichts sagen und bei denen es die Garantie gibt, dass sie nie offiziell aufgegriffen werden. Ein Beispiel wäre die Markgrafschaft Eisingen im Kaiserreich Selenia. Sie gehört dazu, ist eine der Provinzen - aber mehr erfährt man nicht. Man kann sie komplett ausarbeiten und alles selbst festlegen, ohne mit offiziellem Material in Konflikt zu geraten (es wird also bspw. nicht später ein Abenteuer dort spielen, dass irgendwas festlegt, was mit eigenen Festlegungen kollidiert).
Daneben gibt es neben den ausführlicher beschriebenen Schlaglichtern massig Gebiete, wo die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass sie nicht näher beschrieben werden (da die Welt schlicht verdammt groß ist), bei denen es aber eben keine solche Garantie gibt.
Braucht man sowas als Spieler oder SL? Ich denke das hängt von der eigenen Einstellung ab, wie so vieles.
Ich selbst bräuchte sowas nicht, da ich kein Problem damit habe, alles in einer Welt anzupassen wie ich es mag. Wenn später was erscheint und die Region anders beschreibt, dann wird das halt ignoriert.
Aber, und das ist der Hauptgrund, warum wir bei Splittermond zu diesen Weißen Flecken gegriffen haben: Das geht vielleicht mir und vielen Tanelornis so, andere Spieler haben aber ein Problem damit, wenn ihre Eigenkreationen mit offiziellem Material kollidieren. Sie mögen es nicht solche "Unsicherheit" zu haben. Das ist eine Erfahrung, die wir bei DSA oft gemacht haben und entsprechend wollten wir diesem Subset an Spielern eine Möglichkeit geben, diese Befürchtungen zu umgehen. Und zwar auf einem Weg, der anderen Spielern nichts "wegnimmt", da es eben immer nur um Teilausschnitte größerer und definierter Bereiche geht.
Ich sehe es jedenfalls als eine falsche Grundannahme, dass da etwas "konzeptionell falsch" sei, wenn man das Konzept dahinter nicht kennt. Für ein Spiel mit sehr variabler und großer Spielerschaft mit unterschiedlichen Vorlieben hat sich das Element der weißen Flecken bisher jedenfalls als goldrichtig erwiesen, denn das Feedback hierzu war unter der Spielerschaft ausnehmend positiv.
Aber zurück zur allgemeinen Diskussion - da Splittermond hier der Aufhänger war und scheinbar sehr unterschiedlich verstanden wurde, was überhaupt mit weißen Flecken gemeint war, wollte ich da etwas Kontext beisteuern.