Damit beziehe mich mit meistenteils auf die Talente, von denen einige schlicht überflüssig sind, weil durch Grundregel-Talente mit passender Ausprägung machbar oder schlichtweg Blödsinn sind (wie etwa Mark of Fear, das man nur mit Guts d6- nehmen kann, wo man pro 3 fehlgeschlagene Furchtwürfen einen Bennie erhält --- Den bekommt man eigentlich auch so, wenn man überlebt. Oder "Hard Man", was eher Tough Guy heissen müsste, das mit Erfahren einem +1 auf Willensproben, im Angriff wie im Widerstehen derselben, und auf Veteran sogar +1 Schaden im Nahkampf gegen mundane Gegner gibt -- Dafür gibt es schon Eisernen Willen mit +2 auf Anfänger).
Dann die "Tests of Dread", wo es ein Furchtwurf und die Furchtabelle täten, aber durch eine (dreiarmige) Spiral of Dread Settingregel ersetzt wurde, wo man sich kompliziert in jeweils 6 Schritten entlang der 3 Arme vorarbeitet, bis man Ende eines Arms verrückt wird. Dabei gibt jeder Schritte einem eine besondere Art von Handicap bzw. Abzug auf irgendwas. Die Regel gilt zwar nur für Wild Cards, aber imA ist es zu viel Verwaltungsaufwand, um am Ende langsam durchzudrehen (sogar 3x da 3armige Spirale). Hier kommt nichts an die Sanity Regeln aus Realms of Cthulhu ran, selbst die aus dem Horror Companion sind imA handhabbarer. Aber das müsste man im richtigen Spiel mal ausprobieren. Vielleicht fluscht sie ja auch...
Bietet es mehr als die Grundregeln bzw. Settings wie Bedlam oder Horror Companion?
Ersteinmal ist es ein Hardboiled-Detektiv-Horror Setting, kein Neo-noir, Pulp-Detektiv-Setting wie Streets of Bedlam, wo Leichen wortwörtlich den Weg der SCs pflastern. Somit unterscheidet sich der Ton gewaltig. Leichen kommen in Imago Mortis natürlich auch vor, aber eher in einer morbiden Weise (etwa wenn ein Ermittler die Asche der Toten schnieft um mit der Seele des Verstorbenen zu kommunizieren). Ausserdem gibt es auch keine Baller- und Drogenorgien. Das Ermitteln ist hier geregelte "Polizeiarbeit". Also Bedlam ist mal aussen vor.
Horror Companion? Naja, insoweit dass in Imago Mortis Geisterwesen in jeglicher Form, Besessenheit, Irrsinn und Okkultismus eine Rolle spielt, weniger Werwölfe, Vampire, Ghule und sonstiges Kroppzeug.
Es bietet insoweit mehr, da es mit einem recht detaillierten paranormalen "Hintergrund" daherkommt. Die Geister und Erscheinungen sind um einiges "anders" als man sie iA aus der sonstigen Literatur kennt. Und wie gesagt, ist das Setting erfrischenderweise sehr europäisch.
Eine Anmerkung: Wie schon gesagt basiert das Setting auf den Horrorgeschichten des italienischen Autors Samuel Marolla. Es basiert NICHT auf dem mittelprächtigen, italienischen Horrorfilm gleichen Namens aus dem Jahre 2009. Allerdings könnte man den dünnen Plot desselben gut in einem Fall verarbeiten.