Autor Thema: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland  (Gelesen 23257 mal)

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Offline Infernal Teddy

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #25 am: 22.11.2016 | 06:41 »
Literatur SOLL unterhalten. "Anspruch" ist nur eine nette nebenwirkung.
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Teddy sucht Mage

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #26 am: 22.11.2016 | 06:47 »
Weil wir von der Gruppe 47 gesprochen haben:
Es gab in der FAZ wohl 2007 eine Möglichkeit bestimmten Persönlichkeiten direkt Fragen zu stellen. Dabei wurde auch Marcel Reich-Ranicki eine kurze Fragerunde gegönnt:
Fragen Sie Reich-Ranicki
Ich fand seine Antwort in Bezug auf Fantasy-Literatur damals bezeichnend:
Zitat
Wie schätzen Sie die Bedeutung von Fantasy-Literatur - besonders Tolkiens „Der Herr der Ringe“ - im Vergleich zu der als „bedeutend“ angesehenen Literatur (Shakespeare, Goethe Schiller, Thomas Mann, Brecht) ein? Tobias Hock

Reich-Ranicki: Ich weiß es, ich werde Sie enttäuschen: Fantasy-Literatur, Science-Fiction und dergleichen mehr interessierte mich ein wenig in meiner Jugend. Von Tucholsky angeregt, las ich den Amerikaner Edward Bellamy, dann einige Romane von Jules Verne, dann einen in der Nachfolge von Verne schreibenden populären deutschen Autor Hans Dominik, der längst vergessen ist - und dann hatte ich von dieser Literatur genug. Sie amüsierte mich nicht. Wozu sollte ich sie dann lesen? Um mich über dies und das belehren zu lassen?

Für solche, vielleicht höchst lobenswerte Bemühungen sollte man die Kunst nicht missbrauchen. Und sie wird immer missbraucht, wenn sie ausdrücken will, was populärwissenschaftliche Schriften besser und auch überzeugender ausdrücken können.

EDIT:
Und um nochmal nachzulegen:
Fragen Sie Reich-Ranicki(die 2.te):
Zitat
Es trifft schon zu, dass die Science-Fiction-Werke, so erfolgreich sie auch sind, in der Literaturkritik nur ein dürftiges Echo finden. Natürlich ist das kein Zufall. Der wichtigste Grund mag sein, dass die unzweifelhaften Vorzüge dieser Prosa mit Kunst nichts zu tun haben.
« Letzte Änderung: 22.11.2016 | 07:12 von 6 »
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #27 am: 22.11.2016 | 07:17 »
Zum Thema, warum bei unserer Elterngeneration Fantasy weniger auf Akzeptanz stößt als SciFi, mag es vielleicht auch daran liegen, was in deren Kindheit und Jugend die dominante phantastische Literaturform war. Ich habe jetzt keine Fakten dazu, aber basierend auf den Erzählungen der "Zeitzeugen der 50er und 60er" (meine Elterngeneration), hatte in der Zeit die SciFi einen deutlich gewichtigeren Anteil im Mainstream als z.B. die Tolkiensche Fantasy, die ja auch erst 1970 das erste Mal in einer deutschen Version erschien.
Wir sehen uns immer noch als die "Jungen Leute" an und die Wirtschafts- und Politik-Granden als "die Älteren", die definieren, was anerkannt ist und was nicht auf einem Business-Meeting erzählt wird.

Aber warten wir nochmal 10 Jahre, dann sind die Chefetagen durchdrungen von rollenspielenden und Fantasy-Literatur-lesenden Wirtschafts- und Politik-Lenkern und dann sieht das alles wieder anders aus.
Jetzt ist es doch schon so, dass sich hier bestimmt auch einige rumtreiben, die als nerdige RPG-ler im "wahren Leben" in Managementpositionen sitzen und seriös mit Anzug und Krawatte Teams leiten und über die Geschicke von Firmen entscheiden. Und da merke ich bereits, dass man viel offener über Fantasyliteratur, RPG oder auch Metal-Festivals spricht, als man das mit Businessleiten aus der Elterngeneration (s. oben) machen würde.
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Offline Huhn

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #28 am: 22.11.2016 | 09:45 »
"Elterngeneration" ist ja sone Sache. Mein Vater hat ein ganzes Regal SciFi-Literatur, meine Mutter liebt Fantasy. Entsprechend konditioniert und ausgestattet wurde ich da halt auch. Das Lesen dieser Bücher hatte bei mir weder was Neuartiges noch Rebellisches. Da ich aber auch jünger als der Forendurchschnitt hier bin, ist das wohl schlicht eine Generation weiter als bei euch (meine Eltern hatten ihre Kindheit/Jugend in den 70ern/80ern). Allerdings: Mein Opa ist auch ein großer Herr der Ringe Fan und hat Moers mit großer Freude gelesen.

Zur Frage, was (nicht nur fantastische) Literatur leisten sollte. Ich seh das wie Infernal Teddy: Der Zweck von Unterhaltungs-Literatur ist es, naja, eben zu unterhalten. Alles andere ist netter Nebeneffekt und für mich zweitrangig. Ich hab in dem Zusammenhang neulich auf der Drachenzwinge auch schon eine Lanze für sone Vampir-Buchreihe gebrochen. Natürlich ist die Schund. Na und?

Ich halt mich da an eines meiner Rechte als Leseratte, nämlich das Recht, irgendwas zu lesen. Ich bin nicht verpflichtet nur das zu konsumieren, was andere für toll halten. Es soll ja mir gefallen und nicht anderen. Wenn es mir darum ginge, die Bücher im Regal zu haben um andere mit meinem belesenen Intellekt zu beeindrucken, würde ich diese Baumarkt-Deko-Bücher von Reader's Digest bestellen. Es zeigt mir persönlich auch nichts mehr, wie unbelesen Menschen sind, die als ihre Lieblingsbücher großspurig die Dinger angeben, die zum Schullehrplan gehören. ("Also mir haben ja Effie Briest und Der Schimmelreiter unglaublich gut gefallen!") Das zeigt mir doch bloß, dass die, selbst wenn ihnen der Krempel wirklich Freude bereitet haben sollte, und sie mir das nicht nur erzählen, um klug zu wirken, danach nie auf die Idee kamen, noch weitere Bücher dieser Epoche/dieses Genres/dieser Person zu lesen.

Naja und dass der Reich-Ranicki sich gern selbst klug vorkam, wussten wir ja auch alle vorher schon. Ich kenne aber auch persönlich Leute, die gern die Ansicht verbreiten, Lesen müsse irgendwie schmerzhaft und elend sein, sonst wärs kein gutes Buch gewesen. Ich muss da immer an Oma Slättberg aus den Wilden Hühnern denken: "Das Leben muss hart und freudlos sein und wenn es doch einmal Spaß macht, hast du etwas falsch gemacht." Oder so ähnlich.  ;D
« Letzte Änderung: 22.11.2016 | 09:52 von Huhn »

Achamanian

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #29 am: 22.11.2016 | 09:51 »
Weil wir von der Gruppe 47 gesprochen haben:
Es gab in der FAZ wohl 2007 eine Möglichkeit bestimmten Persönlichkeiten direkt Fragen zu stellen. Dabei wurde auch Marcel Reich-Ranicki eine kurze Fragerunde gegönnt:
Fragen Sie Reich-Ranicki

 ;D

Mensch, von Bellamy zu Verne zu Dominik ... da hat der gute Mann sich ja auch konsequent von oben nach unten vorgelesen - kein Wunder, dass er dann keine Lust mehr hatte. Hätte er nicht mal jemand fragen können, der sich mit sowas auskennt?

Achamanian

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #30 am: 22.11.2016 | 10:04 »
Auf der anderen Seite finde ich es immer wieder interessant, zu sehen, wie Phantastik-Autoren in Deutschland direkt der Science Fiction zugerechnet werden, sobald sie nicht die gängigen Klischees erfüllen. China Miéville lässt grüßen. Matt Ruff wäre noch so ein Kandidat.

Das finde ich übrigens interessant, weil bei uns im Buchladen Ruff und Mieville auch bei der SF und nicht bei der Fantasy stehen ... der Grund ist gar nicht, dass wir da irgendwelche auf inhaltlichen Kriterien basierende Genre-Zuteilungen vornehmen, sondern dass Mieville und Ruff bei den Kunden beliebt sind, die vorrangig SF lesen, während diejenigen, die vorrangig Fantasy lesen, sich meistens nicht für sie interessieren.
Denke, das hat mit der extremen Elfen-Zwerge-Meuchelmörder-Dominanz zu tun, die sich in der deutschsprachigen (Erwachsenen-)Fantasy herausgebildet hat. Die Fantasy- und SF-Leser scheinen sich manchmal schon sehr klar zu scheiden in "ich möchte gefordert werden"(SF) und "ich möchte was Vertrautes zum Schmökern" (Fantasy). Mieville und Ruff passen dann natürlich eher in die SF. Dazu kommt, dass es in der SF ja auch wieder starke Überschneidungen mit der "High Brow"-Literatur gibt (von Orwell bis zu aktuellen deutschsprachigen Autoren wie Reinhard Jirgl, Georg Klein und Dietmar Dath). Auch da finde ich, dass die Unterschiede oft gar nicht mal so stark inhaltlich begründet sind, sondern eine Frage der Vermarktung. Dietmar Daths "Pulsarnacht" ist waschechte Space Opera ...
Jedenfalls scheinen die SF-Leser oft eher geneigt, einfach mal was mit einem "seriösen" Cover zu nehmen oder einfach mal was schräges, was eigentlich eher Fantasy oder Phantastik ist (wie Mievilles Bas-Lag-Romane), solange eine interessante Idee dahinterzustecken scheint, während viele Fantasy-Leser oft in dem Moment abwinken, wo ein bestimmtes Inhaltselement, das ihnen nicht gefällt, vorkommt, oder eines, auf das sie Wert legen, fehlt ("Fantasy ohne Elfen interessiert mich nicht.)
Das sind jetzt natürlich sehr böse Verallgemeinerungen, aber sie stellen ehrlich gesagt den Grund dafür dar, dass bei den deutschsprachigen Büchern die abgefahrenen Sachen bei uns in aller Regel entweder ins SF- oder ins Horror-Regal wandern, aber nur sehr selten in die Fantasy. (Bei den englischsprachigen Büchern ist es übrigens wieder anders, da ist die Fantasy derzeit ein viel weiteres Feld - aus dem gerade die ausgefalleneren Sachen leider nur selten übersetzt werden. Das scheinen die Kunden bei uns dann wieder auch so wahrzunehmen, in der englischsprachigen Fantasy sortieren wir jedenfalls auch das abgedrehte Zeug mit ein, und die Kunden finden es dort dann auch.)

Offline Dr. Evil

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #31 am: 22.11.2016 | 10:16 »
Eskapismus...

Hmm, auf jeden Fall. Sonst würde ich ja auch kein Rollenspiel machen, wo ich mich mittels Kopfkino in eine ganz andere Welt bzw. in einen anderen Charakter begegen kann. Ähnlich ist es da auch mit den "Büchern" des Genres, egal ob Phantastik, Fantasy oder SF etc.

Vornehmlich möchte ich beim lesen unterhalten werden - da kann ich den anderen Beiträgen nur beipflichten. Das funktioniert bei einem Autor, der den Nobelpreis für Literatur gewonnen hat ebenso wie bei einem billig runtergeschriebenen bzw. übersetzten Warhammer-Roman. Ob ich mich dann damit auseinandersetze, ob Tolkien die Erlebnisse des 2. Weltkrieges und die Nazis in "Herr der Ringe" verarbeitet hat oder ob er als Eigenbrötler einfach nur Spass an seinem eigenen Kosmos hatte, ist mir erstmal gleichgültig.

Da ich nun schon einige Jahre auf dem Buckel habe, bin ich zunächst mit den Klassikern der Phantastik in Berührung gekommen (z.B. E.A. Poe) um dann später die Erzählungen der deutschen Romantik und ähnliches zu verschlingen. Natürlich gehörten auch die Geschichten von Preußler und Konsorten zum allgemein anerkannten Kanon der Bücher, die man als Kind bzw. Jugendlicher gelesen haben sollte.

Mit Büchern wie der "Name der Rose" oder "Das Parfum" geschah dann auf einmal etwas seltsames in den deutschen Buchläden. Auf einmal wurde historisches bzw. "phantastisches" en vogue. Man legte alte Klassiker wieder neu auf, hatte aber irgendwie keine neuen deutschen Autoren um das Genre zu bedienen. Also übersetzte man auf Teufel komm ´raus ... und es folgte in diesem Sog dann auch die Einkehr der lustigen Paperbacks, die uns in 1000 lustigen Hochglanzbildern spannende Abenteuer historische Abenteuer servieren.

Wer sein Tolkien gelesen hatte oder die Sehnsucht nach der heilen und überschaubaren Welt eines Jim Knopf antrieb, der hatte auf einmal die Gelegenheit Nachschub zu bekommen. Und auch für diesen gilt - es gibt tolle Sachen oder einfach nur platte Versatzstücke aus zigmal gelesenen Plots.

Was das alles soll? Ich bin froh ruhigen Gewissens in die Kinder- und Jugendecke zu gehen, um zu schauen, was es neues auf dem Fantasymarkt gibt. Selbst wenn man mit Bekannten unterwegs ist, gilt es nicht mehr als "Schande" zu sagen, man lese einen Fantasy-Roman (oder SF...).

Lang lebe der neue Eskapismus. Zumindest lesen wir ja noch, auch  wenn viele behaupten, das Medium Buch sei Geschichte.
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Offline Huhn

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #32 am: 22.11.2016 | 10:28 »
Die Fantasy- und SF-Leser scheinen sich manchmal schon sehr klar zu scheiden in "ich möchte gefordert werden"(SF) und "ich möchte was Vertrautes zum Schmökern" (Fantasy).
Und in die "Ich würd so gern innovative Fantasy lesen, die mich mal wieder so richtig flasht". Und die stehen dann hilflos vorm Fantasy-Regal und röcheln leise ob des immerselben Mülls, der sich da stapelt. Gut, dass ich jetzt weiß, dass der Trick für gute Fantasy ist, sie in einem völlig anderen Regal zu suchen. Was ich nicht alles verpasse, weil Buchläden und Bibliotheken eigenartige Sortierkonzepte anwenden. :o

Offline Infernal Teddy

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #33 am: 22.11.2016 | 10:29 »
Und in die "Ich würd so gern innovative Fantasy lesen, die mich mal wieder so richtig flasht". Und die stehen dann hilflos vorm Fantasy-Regal und röcheln leise ob des immerselben Mülls, der sich da stapelt. Gut, dass ich jetzt weiß, dass der Trick für gute Fantasy ist, sie in einem völlig anderen Regal zu suchen. Was ich nicht alles verpasse, weil Buchläden und Bibliotheken eigenartige Sortierkonzepte anwenden. :o

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Achamanian

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #34 am: 22.11.2016 | 10:43 »
Und in die "Ich würd so gern innovative Fantasy lesen, die mich mal wieder so richtig flasht". Und die stehen dann hilflos vorm Fantasy-Regal und röcheln leise ob des immerselben Mülls, der sich da stapelt. Gut, dass ich jetzt weiß, dass der Trick für gute Fantasy ist, sie in einem völlig anderen Regal zu suchen. Was ich nicht alles verpasse, weil Buchläden und Bibliotheken eigenartige Sortierkonzepte anwenden. :o

Ich habe vollstes Verständnis für das Problem ... aber wir müssen uns da natürlich schon ein bisschen an die Erfahrungswerte halten, und da wird SF von den meisten eben als das Genre wahrgenommen, in dem die "Crossovers" verortet sind und sie nach ausgefallenen Büchern suchen, während die Fantasy für viele eher enger gefasst ist und dann entweder abgelehnt oder eben genau und nur in dieser eng gefassten Weise gewünscht wird.
Als anderes Beispiel nehme ich mal Jeff Vandermeer: Sein "Stadt der Heiligen & Verrückten" steht bei der Fantasy, und obwohl das einer unserer absoluten Dauertipps ist, verkaufen wir nicht viel davon ... Vandermeers "Southern Reach Trilogy" steht dagegen bei der SF, wird auch viel von uns empfohlen und geht richtig gut weg.
Und ich vermute mal stark, dass du, wenn du in eine SF/Fantasy-Buchhandlung kommst und auf der Suche nach innovativem Zeug bist, sowieso quer durch alle Auslagen schauen wirst, ohne groß auf die Genre-Überschriften über den Regalen zu achten. Außerdem sind wir sehr beratungsfreudig. Ich glaube also nicht, dass der Mieville irgendjemandem, der verrückte Fantasy sucht, bei uns durch die Lappen geht. Ist ja nicht so, dass die Leute vor dem Fantasy-Regal festgekettet werden ...

Okay, und noch ein Zugeständnis: Neil Gaiman steht bei uns bei der Fantasy - und Simon Weinert auch  ;) ... und ich muss hinzufügen, dass Mieville bei uns auch deshalb bei der SF steht, weil wir Autoren ungern "zerreißen" und es eben auch mindestens zwei Romane von Mieville ("Embassytown" und "The City & the City") gibt, die eindeutig in die SF gehören.

EDIT: Ach ja, persönlich halte ich eh nicht viel vom Genre-Sortieren und hätte am liebsten ein großes Regal für Bücher auf Deutsch und eines für Bücher auf Englisch, wie bei mir zuhause. Denn die tollsten Bücher sind ja bekanntermaßen meistens die, bei denen man Schwierigkeiten hat, sie klar einem Genre zuzuordnen ... Bei der Fantasy-SF-Horror-Frage geht es ohnehin in erster Linie darum, was man mit welcher Sortierung am besten verkauft bekommt.
« Letzte Änderung: 22.11.2016 | 10:47 von Rumpel »

Offline Huhn

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #35 am: 22.11.2016 | 10:57 »
Und ich vermute mal stark, dass du, wenn du in eine SF/Fantasy-Buchhandlung kommst und auf der Suche nach innovativem Zeug bist, sowieso quer durch alle Auslagen schauen wirst, ohne groß auf die Genre-Überschriften über den Regalen zu achten.
Ich hab von ner ganz normalen Buchhandlung gesprochen - eine mit dem genannten Schwerpunkt gibt es in Leipzig leider nicht. Aber ja, ich hab auch immer etwas halbherzig übers SciFi-Regal geschaut - seh dann da lauter Buchrücken mit Raumschiffen und Galaxien und verlier das Interesse.

Tatsächlich ists so, dass ich in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht habe, dass mir SciFi nur bedingt liegt. Ich kann gar nicht so genau ausmachen, woran das liegt - aber auf SciFi muss ich schon echt Bock haben (oder wirklich nix anderes zu lesen), sonst bleibts sofort halbgelesen liegen. Mag vielleicht auch daran liegen, dass ich an die falschen Bücher geraten bin, wer weiß. Ging mir jedenfalls mit Asimov, Heinlein, Lem, LeGuin, Dick und gerade aktuell mit dem Autor von Red Mars (Name vergessen) so - hab entweder enorm lange für die Bücher gebraucht oder sie nie zuende gelesen (und dabei würd ich so gern wissen, wie die Kyberiade nun ausging). Und abseits vom Buchbereich mit Battlestar Galactica. Es ist also nicht so, als hätt ichs nicht versucht. Entsprechend hab ich aber eben auch nur sehr selten im SciFi-Regal nach irgendwas gesucht, weil ich da einfach wenig für mich vermutet habe. Das werd ich jetzt mal wieder ändern. :)

Achamanian

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #36 am: 22.11.2016 | 11:04 »
Ich hab von ner ganz normalen Buchhandlung gesprochen - eine mit dem genannten Schwerpunkt gibt es in Leipzig leider nicht. Aber ja, ich hab auch immer etwas halbherzig übers SciFi-Regal geschaut - seh dann da lauter Buchrücken mit Raumschiffen und Galaxien und verlier das Interesse.

Tatsächlich ists so, dass ich in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht habe, dass mir SciFi nur bedingt liegt. Ich kann gar nicht so genau ausmachen, woran das liegt - aber auf SciFi muss ich schon echt Bock haben (oder wirklich nix anderes zu lesen), sonst bleibts sofort halbgelesen liegen. Mag vielleicht auch daran liegen, dass ich an die falschen Bücher geraten bin, wer weiß. Ging mir jedenfalls mit Asimov, Heinlein, Lem, LeGuin, Dick und gerade aktuell mit dem Autor von Red Mars (Name vergessen) so - hab entweder enorm lange für die Bücher gebraucht oder sie nie zuende gelesen (und dabei würd ich so gern wissen, wie die Kyberiade nun ausging). Und abseits vom Buchbereich mit Battlestar Galactica. Es ist also nicht so, als hätt ichs nicht versucht. Entsprechend hab ich aber eben auch nur sehr selten im SciFi-Regal nach irgendwas gesucht, weil ich da einfach wenig für mich vermutet habe. Das werd ich jetzt mal wieder ändern. :)

Okay, wir sind da natürlich auch ein Sonderfall ... gerade in einer "normalen" Buchhandlung geht im phantastischen Bereich doch eh oft alles kreuz und quer durcheinander, da würde ich mich immer bei SF&Fantasy umschauen (falls es dafür dann überhaupt getrennte Bereiche gibt) - und beim Jugendbuch.
Die von dir genannten Autoren sind natürlich alle auch sehr "klassische" SF (der Name, der dir fehlt, lautet übrigens Kim Stanley Robinson), aber ich denke, in den meisten SF-Regalen findet sich daneben auch Kram, der weiter ins "Phantastische" hineinreicht - die genannte Southern-Reach-Trilogie von VanderMeer z.B., oder die seltsameren Sachen von J.G. Ballard.

Offline Huhn

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #37 am: 22.11.2016 | 11:17 »
Bei den Jugendbüchern in der Stadtbibliothek bin ich Stammgast. Da ists eh viel schöner als in der öden Erwachsenenabteilung. *Hühnchen*
Was ich mir aus diesem formidablen Diskussionsthread mitnehme, ist, dass ich nächstes Jahr wirklich wieder mehr Lesen will. Jetzt hab ich so viele tolle neue Bücher empfohlen bekommen, da muss ich jetzt durch.  ;D

Offline Crimson King

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #38 am: 22.11.2016 | 11:17 »
Und in die "Ich würd so gern innovative Fantasy lesen, die mich mal wieder so richtig flasht". Und die stehen dann hilflos vorm Fantasy-Regal und röcheln leise ob des immerselben Mülls, der sich da stapelt.

Das in etwa passiert mir, wenn ich im 08/15-Buchladen vorm Fantasy-Regal stehe. Was zugegebenermaßen nur selten vorkommt. Ich bin letzten Endes dazu übergegangen, gezielt nach unkonventioneller Fantasy zu suchen, was letzten Endes über Bestellungen im Buchladen um die Ecke bzw. auf Amazon oder Stöbern in Buchantiquariaten läuft.


Ich hab von ner ganz normalen Buchhandlung gesprochen - eine mit dem genannten Schwerpunkt gibt es in Leipzig leider nicht. Aber ja, ich hab auch immer etwas halbherzig übers SciFi-Regal geschaut - seh dann da lauter Buchrücken mit Raumschiffen und Galaxien und verlier das Interesse.

Ich habe Miéville mal im Thalia unter SF gefunden. Inzwischen finde ich den im normalen Buchhandel überhaupt nicht mehr. Damals wurden auch andere schrägere Fantasy-Crossover-Autoren im Mainstream verkauft, Moorcock z.B. Nach meiner Wahrnehmung steht in den Kettenbuchläden oder den Bahnhofsläden inzwischen auch unter SF nur der ewiggleiche Schrott. Und das 90% der veröffentlichten Fiktion Mist ist, unterschreibe ich in jedem Fall.
« Letzte Änderung: 22.11.2016 | 11:24 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

El God

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #39 am: 22.11.2016 | 11:36 »
Wenn man nun zu Hochliteratur kommt merkt man schnell ,das ist alles altes Zeug. Fantasy gibts aber noch nicht so lang. Goethes Faust, Poes Stories oder Dunsaney kann man aber problemlos als Fantasy oder Fantasyvorgänger betrachten, damit hat man dann mehr als genug Hochliteratur in dem Genre. Wenn man dazu noch die ganzen Mythen nimmt, Gilgamesch, Ilias usw. dann ist Fantasy Hochliteratur pur.

IMO wird hier der Fehler gemacht zu übersehen, das der ganze Liebesroman Sektor, die Kochbücher, die Humorecke, die Western, Seefahrts und Kriegsromane-also das was neben dem Fantasyregal steht, auch als Schund betrachtet wird.

Als literarisch wertvoll wird nur relativ wenig betrachtet, damit füllt man in einem üblichen Buchgeschäft keinen Korb.   

Mainstream und Massenphänomene in der Literatur waren aber noch nie von Qualität geprägt. Pulp und ganz simpel: Schrott sind in der Masse der Neuerscheinungen neben einigen wenigen "Leuchttürmen" dominant. Ich weiß nicht, wie viele "Virus"-Thriller oder "Gerichtsmediziner"-Romane oder "Skandinavier"-Krimis ich schon beiseite gelegt habe. Schema F ist allgegenwärtig, nicht nur in der Fantasy. Damit bin ich wieder bei Sturgeons Gesetz: 90% of fiction is crap. Oder besser gesagt: 90% of everything is crap. Den ganz offensichtlichen Mist kann man nun wirklich beiseitewischen. Aber da bleibt noch genug übrig - auch in der (Jugend)Fantasy - um kreativ, innovativ und mitunter auch literarisch wertvoll zu sein. Das Problem ist nur, dass es, um das herauszufiltern, Spezialbuchhandlungen mit Liebhabern braucht, weil sich die Literaturkritik dem Thema komplett verweigert.

Edit: Huch, jetzt wird ja wild gepostet. Widme mich dem Rest in weiteren Beiträgen.

Achamanian

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #40 am: 22.11.2016 | 11:40 »
weil sich die Literaturkritik dem Thema komplett verweigert.


Na ja, inzwischen nicht mehr - unser neuer Kritikerpapst Denis Scheck macht ja nun wahrlich keinen Hehl aus seiner Fantasy/SF-Begeisterung.

El God

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #41 am: 22.11.2016 | 11:54 »
Danke Rumpel für die Einblicke in die Sortimentierungsstrategie. Das war mir so zwar schon aufgefallen, aber die Bestätigung aus professionellem Munde hat das nochmal im Kopf sichtbarer gemacht. Und die Buchtipps hier im Thread gefallen mir auch :)

Offline Huhn

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #42 am: 22.11.2016 | 12:18 »
Und die Buchtipps hier im Thread gefallen mir auch :)

Mir auf jeden Fall auch! Allerdings sind das, soweit ich gesehen habe, wieder "nur" Bücher aus dem englischsprachigen Raum. Gibts denn ähnliche Tipps für den deutschsprachigen Raum oder ist, wie am Anfang bemängelt, die deutsche Fantasy wirklich so arm dran?

El God

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #43 am: 22.11.2016 | 12:38 »
Naja, ich habe da auch ein Buch geschrieben, das ohne Elfen und Raumschiffe auskommt (Link über meine Signatur)

Ist allerdings gerade erst raus, daher gibts noch keine Rezis. Ich selbst bin natürlich gezwungen, es für lesbar zu halten.  ~;D

Achamanian

  • Gast
Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #44 am: 22.11.2016 | 12:47 »
Und hier im Forum gibt es als Autoren irrwitziger Fantasy ja auch noch Korknadel (Simon Weinert mit seinem "Tassilo - Der Mumienabrichter", http://verlagdasbeben.de/print/) und Kriegsklinge (Jasper Nicolaisen, "Winteraustreiben" https://www.amazon.de/Winteraustreiben-Jasper-Nicolaisen-ebook/dp/B00H89JVQ0/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1479815032&sr=8-1&keywords=nicolaisen+winteraustreiben). Beide Bücher liebe ich so abgöttisch, dass es mir fast schon ein bisschen peinlich ist, mit den Autoren bekannt zu sein ...

Ach ja, und mein Storyband (siehe Signatur) ist zwar schwerpunktmäßig eher Horror, ich bin aber auch recht stolz darauf und finde, dass ich mich damit gut in die Ecke "abgedrehte deutschsprachige Phantastik" stellen kann.

Ansonsten noch: Daniel Ilger, Skargat - auf den ersten Blick nicht so innovativ, in der Kombination von Stil und inhaltlichen Elementen dann aber doch sehr ungewöhnlich. Der Autor hat mal gesagt, dass seine Haupteinflüsse Thomas Mann und die alten Sachen von DSA seien ...

Offline Infernal Teddy

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #45 am: 22.11.2016 | 12:50 »
Naja, ich habe da auch ein Buch geschrieben, das ohne Elfen und Raumschiffe auskommt (Link über meine Signatur)

Ist allerdings gerade erst raus, daher gibts noch keine Rezis. Ich selbst bin natürlich gezwungen, es für lesbar zu halten.  ~;D
Das mit den rezis kann man ja ändern...
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Offline Huhn

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #46 am: 22.11.2016 | 13:35 »
Ich finds immer schwierig, ne ehrliche Meinung zu Büchern zu bringen, wo ich die Leute kenne, die sie geschrieben haben. Solange ich die Bücher toll finde, ist ja alles tutti. Aber Kritik kommt meistens eher nich so gut an. Hab einige schreibende Verwandte und deren Bücher gefallen mir nicht unbedingt. Nur - wie sag ich sowas, ohne denen aufn Schlips zu treten?

El God

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #47 am: 22.11.2016 | 13:39 »
Ich finds immer schwierig, ne ehrliche Meinung zu Büchern zu bringen, wo ich die Leute kenne, die sie geschrieben haben. Solange ich die Bücher toll finde, ist ja alles tutti. Aber Kritik kommt meistens eher nich so gut an. Hab einige schreibende Verwandte und deren Bücher gefallen mir nicht unbedingt. Nur - wie sag ich sowas, ohne denen aufn Schlips zu treten?

Dazu vielleicht ein neuer Thread?

[Edit]: Dazu ein neuer Thread.
« Letzte Änderung: 22.11.2016 | 13:43 von Dolge »

Offline Kardinal

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #48 am: 22.11.2016 | 14:50 »
Na ja, inzwischen nicht mehr - unser neuer Kritikerpapst Denis Scheck macht ja nun wahrlich keinen Hehl aus seiner Fantasy/SF-Begeisterung.

hhmmm, Scheck ist Jahrgang 1964 - ob der sich nichtmal zu Rollenspielen äußern will / geäußert hat?
Hat immerhin u.a. in den USA studiert und liegt in der richtigen Altersklasse für den RPG Boom der 1980er...
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Daheon

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Re: Eskapismus-Debatte und der Stand von Fantasy in Deutschland
« Antwort #49 am: 22.11.2016 | 15:04 »
Also ich bin lieber Eskapist als Alkoholiker.