Autor Thema: Midgard Regionallbände - total unerreichbar?  (Gelesen 32630 mal)

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Offline Cierenmuir

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Re: Midgard Regionallbände - total unerreichbar?
« Antwort #175 am: 15.10.2017 | 19:54 »
Genau: "Wenn du irgendeine Kritik hast, dann pell dir doch ein Ei!" Das ist in etwa dein Tenor zu jedem Beitrag in der letzten Zeit, der sich irgendwie kritisch über eine Midgardfrage äußert.

Ich finde das etwas redundant und betonmauermäßig. Ich mag aber keinen Squash. Vielleicht möchte sich hier Leute inhaltlich über Kritikpunkte austauschen, ohne gleich ein "Dann lies es nicht", "Dann kauf es nicht", "Dann nutz es nicht"... als Totschlag-Antwort zu bekommen. So schlau ist wohl noch jeder selber. Also geht es in solchen Äußerungen wohl doch um was anderes.

Wenn dich das Thema oder ein kritischer Beitrag nicht anspricht, dann ignoriere ihn doch einfach. Aber bitte wiegle ernstgemeinte Beiträge nicht einfach ab, weil dir die kritische Haltung nicht passt. Das ist genau das Verhalten, was ein paar Granden im Midgard-Forum so prächtig drauf haben und was es im Tanelorn bis vor kurzem so nicht gab. In der guten alten Zeit.
Hm, Du gibst Deiner Meinung hier gebetsmühlenartig Ausdruck und kritisierst andere für ihre?

Die Anforderung für neues Material sind seit Jahr(zehnt)en bekannt: Berücksichtigung des bereits vorhandenen Materials (vom Verlag gibt es Unterstützung in Bezug auf nicht veröffentlichtes Material) und dann Einreichen und anschließendes Iterieren wenn der Verlag Potential sieht. Letzteres ist für den Autor kaum zu beeinflussen und bei Ablehnung natürlich frustrierend. Bei einem Weltenbuch ist das Verhältnis von Vorgaben zu möglichem neuen Material natürlich ungünstig, aber das war vorher bekannt. Ich weiß nicht woran das Projekt im einzelnen gescheitert ist, aber ich habe im Vorfeld einiges an Blauäugigkeit gesehen.

Es ist immer leicht zu kritisieren, aber die Schaffung von Material in einer von anderen erfundenen Welt ist nicht leicht. Es braucht Motivation, handwerkliches Können, Hintergrundwissen (über die Vorgaben) und Ideen samt der Bereitschaft sie entlang der Vorgaben anzupassen. Fehlt nur einer der vier Punkte, dann sind die Aussichten auf Erfolg gering. Deshalb sind bewährte Autoren so im Vorteil, der Verlag kennt sie und sie kennen das Prozedere. Trotzdem reichen auch sie manchmal beim DDD ein...

Offline Eleazar

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Re: Midgard Regionallbände - total unerreichbar?
« Antwort #176 am: 15.10.2017 | 21:39 »
Hm, wenigstens die Gründe für meine Meinung zu einem Weltenbuch haben sich schon sehr gewandelt und dass sich offensichtlich ein Großteil der Community so ein Buch wünscht oder gar für unerlässlich hält, habe ich auch verstanden und kann es nachvollziehen. So gebetsmühlenartig kann es also nicht sein. Und wenn, dann habe ich mir jedes mal mehr Mühe gegeben und auf "Dann kauf es dir / benutze es doch nicht... (sic)" - Ratschläge verzichtet. Zumindest als einzige Substanz eines Beitrags. Gut, aber ich werde darauf achten, dass ich in Zukunft andere Beiträge nicht mehr mit pomadigen Killerphrasen weghaue. Und bitte erinnere mich, erinnert mich daran, wenn ich es doch tue. Das ist nämlich Scheiße.

Und zum zweiten: Genau, du weißt nicht, woran das Projekt gescheitert ist. Deshalb bitte ich dich auch, nicht über Gründe zu mutmaßen. Ich werde hier keine Einzelheiten aus einem geschlossenen Projekt ausbreiten und kann mich deshalb auch nicht zu Spekulationen äußern.

Ich habe in anderen Bereichen in Zusammenarbeit mit Lektoren, Redakteuren und Verlagen mehrfach Texte veröffentlicht und da hat es bislang immer geklappt. Manchmal wurde hart diskutiert oder gerungen. Und es gab Vorgaben, die zu beachten sind. Alles kein Problem und kein Ärger

Vielleicht hat es einfach unterm Strich bei Midgard ja einfach nicht gepasst und das ist ja in Ordnung. Vielleicht passt es aber auch einfach zu selten, damit es einen hinreichenden Output von Midgard-Produkten geben kann.
« Letzte Änderung: 15.10.2017 | 22:09 von Eleazar »

Offline Der Nârr

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Re: Midgard Regionallbände - total unerreichbar?
« Antwort #177 am: 15.10.2017 | 22:59 »
Ich hatte das Glück, zu einer Zeit in Midgard eingestiegen zu sein, als viele alte Quellenbücher günstig zu haben waren. Natürlich nicht alle, für die ich mich interessierte und die Qualität der Bücher war auch noch mal was anderes (ich habe mich selten bei einem QB so sehr gelangweilt wie beim Zwergenbuch, und da war ich hoch motiviert und interessiert rangegangen). Wieso es damals kein Weltbuch gab und es jetzt, 7 Jahre später immer noch keines gibt, ist mir ein großes Rätsel. Für mich sind Weltbücher entscheidend, in so große kontinentale Settings hineinzufinden. Sie entscheiden meist darüber, ob ich das Setting überhaupt bespielen möchte (und ob es auf geopolitischer Ebene interessant ist). Außerdem finde ich den Detailgrad meist angenehmer als in den Quellenbänden. Dass nun endlich ein Quellenband in Arbeit ist und bald erscheinen soll ?!? finde ich erfreulich. Den werde ich mir dann sogar holen, obwohl ich längst kein Midgard mehr spiele oder noch mal spielen werde. Aber das Settingmaterial kann man teils gut ausschlachten, ebenso könnte so ein Weltenband helfen, Abenteuer leichter zu verstehen ohne erstmal zu recherchieren, in welchem Gildenbrief vielleicht Schnippsel Settingmaterial dazu zu finden ist. Tatsächlich finde ich Midgard auch für Oneshots angenehm (das Setting, nicht die Regeln), da ich da schnell einfach auf Settinghintergrund zurückgreifen kann ohne dass es zu kompliziert wird, ich aber auch nicht mit konkretem Vorwissen der Spieler zu kämpfen habe, da Midgard-Spieler bekanntlich eine aussterbene Spezies sind und die Wahrscheinlichkeit, in freier Wildbahn auf einen Midgard-Spieler zu treffen, gegen Null geht ;). (Überspitzt formuliert...)

Was das Thema des Threads genauer angeht, nämlich die Nicht-Verfügbarkeit von Quellenbüchern: ich würde sagen es gibt nicht ohne Grund einen mehrere Jahre alten Thread zur Veröffentlichungspolitik im Midgard-Forum, der inzwischen 37 Seiten füllt und immer noch gepflegt wird ;).

Ich habe anlässlich dieses Threads mal geschaut, ob es wirklich nicht mehr als PDF inzwischen gibt, sehr schade, dass sich da so wenig tut. Aber ich glaube das liegt daran, dass die PDF nicht wirklich Gewinn machen und die Midgard-Spieler haben die Quellenbände ja in der Regel.
« Letzte Änderung: 15.10.2017 | 23:03 von Der Narr »
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Offline Issi

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Re: Midgard Regionallbände - total unerreichbar?
« Antwort #178 am: 30.10.2017 | 07:17 »
Ich kenne interessanterweise mehr junge als ältere Spieler. Und die überwiegende Mehrheit der Midgard Spieler ist weder auf den Cons  noch im Forum zu finden.

Viele Rollenspieler sind unabhängig von den Systemen die sie bespielen, öffentlich unsichtbar.
D. h. sie bestellen sich ihre Sachen oder kaufen sie im Laden und spielen sie dann einfach Zuhause.

Tatsächlich werden im Netz im RPG allgemein immer nur ein paar wenige gehört und gesehen, meist auch die Selben.
So entsteht vielleicht  auch leicht  die Illusion einer Mehrheit oder gar Allgemeingueltigkeit.


Was aber definitiv stimmt, ist, dass nur die älteren Spieler auch die Midgard QB besitzen (die nicht mehr regulär zu kaufen sind)
Ich hatte das Glück meine zu erben, sonst haette ich die jetzt auch nicht. Bzw. müsste jetzt viel Geld und Zeit finden um sie z. B. über Ebay und Co zu ersteigern.

« Letzte Änderung: 30.10.2017 | 08:03 von Issi »

Offline koschkosch

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Re: Midgard Regionallbände - total unerreichbar?
« Antwort #179 am: 30.10.2017 | 09:11 »
Ich kenne interessanterweise mehr junge als ältere Spieler. Und die überwiegende Mehrheit der Midgard Spieler ist weder auf den Cons  noch im Forum zu finden.

Viele Rollenspieler sind unabhängig von den Systemen die sie bespielen, öffentlich unsichtbar.
D. h. sie bestellen sich ihre Sachen oder kaufen sie im Laden und spielen sie dann einfach Zuhause.

Tatsächlich werden im Netz im RPG allgemein immer nur ein paar wenige gehört und gesehen, meist auch die Selben.
So entsteht vielleicht  auch leicht  die Illusion einer Mehrheit oder gar Allgemeingueltigkeit.


Was aber definitiv stimmt, ist, dass nur die älteren Spieler auch die Midgard QB besitzen (die nicht mehr regulär zu kaufen sind)
Ich hatte das Glück meine zu erben, sonst haette ich die jetzt auch nicht. Bzw. müsste jetzt viel Geld und Zeit finden um sie z. B. über Ebay und Co zu ersteigern.

Ach naja, ich hab erst vor 16 Jahren angefangen zu sammeln und hab mittlerweile trotzdem fast alles.  ;) ::) ^-^

Offline Morgunin

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Re: Midgard Regionallbände - total unerreichbar?
« Antwort #180 am: 30.10.2017 | 12:22 »
Ich habe vor ca. 2-3 Jahren nach längerer Pause wieder mit Midgard angefangen.  Von damals hatte ich noch das Waeland QB und das alte Alba QB.
Jetzt habe ich alle zusammen, inkl. der Neuauflage von Alba.
Es geht. Ist nicht ganz günstig und bedarf einer Menga an Arbeit, aber es geht. Im Schnitt habe ich ca.  40-45 Euro pro QB gezahlt.

Persönlich mag ich die weißen Flecken. Mein Midgard orientiert sich an den QBs, in den Feinheiten weicht es ab. Ich bin es aber von früher her ohnehin gewohnt meine eigene Welt zu erschaffen.

Was ich an Midgard schön finde, und hier in der Diskussion vermisse, ist dass Midgard meinem Eindruck nach eine Liebhaberei ist. Das ist halt das Hobby der Frankes und ihrer Kumpels und sie lassen uns seit 35+ Jahren daran teilhaben. Wenn sie damit Geld hätten verdienen wollen, hätten sie den Weg von DSA gehen können.
Das ist aber nicht deren Ding. Deswegen hat das mit Pegasus auch nicht geklappt und deswegen machen die das jetzt auch wieder alleine. Das ist keine profitorientierte Firma, da gibt’s keinen BCG-Index und keine Aktionäre oder Aufsichtsräte.
Die QBs liefern im Kern keine Grundlage, sondern sind ergänzend zu dem was man selber kreiert als Ergänzungen zu verstehen. Wie so ziemlich alles im Spiel, sind sie im Grunde rein Optional.

Einer meiner Spieler arbeitet in einem echt großen Spieleladen und der lacht immer und meint er bekommt immer dann mit wenn es was neues von Midgard gibt, wenn Kunden das bei ihm erfragen. Der Verlag schickt nämlich auch an die Geschäfte keine großen Infos raus. Deadlines sind da vollkommen uninteressant.

Der Grund dass Midgard läuft ist weil es diese Gruppe an Fans gibt, die das System aus verschiedensten Gründen mögen. Die Fans können ja Abos abschließen und bekommen was erscheint halt einfach zugeschickt. Da gibt’s auch null Infos vorher. Irgendwann hat man Post und es ist ein QB oder Abenteuer da und man freut sich.

Wer länger bei Midgard bleibt tut das aus Liebhaberei, genau wie die Frankes, oder weil das System eben passt und man ohnehin seine eigene Welt erschafft. Midgard ist ein Nischenprodukt, sicherlich auch etwas aus der Zeit gefallen, aber so what? Für mich ist es das Vinyl unter den Pen and Paper Systemen. Wenn man es spielt, knistert es halt etwas und ab und zu springt die Platte. Die Musik ist aber immer noch geil.

Wenn man Midgard spielt muss man seine Erwartungshaltung dahingehend ausrichten.
Würde ich das Spiel jemandem Empfehlen? Einem Neueinsteiger? Auf jeden Fall, aber unter Erwähnung der genannten Prämissen. Auch gerade das 5er, weil man mit Arkanum und Kodex im Grunde alles hat was man benötigt und es sich einfach sehr flüssig und schön spielt und weil man bei Fragen tatsächlich auch den Verlag direkt anschreiben kann und Hilfestellung bekommt.
Das ist halt wiederum der Vorteil von der Liebhaberei.

Offline Issi

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Re: Midgard Regionallbände - total unerreichbar?
« Antwort #181 am: 30.10.2017 | 15:27 »
Zitat
Ach naja, ich hab erst vor 16 Jahren angefangen zu sammeln und hab mittlerweile trotzdem fast alles.  ;) ::) ^-^
Das ist mMn. eine ziemlich lange Zeit.
-Verglichen mit Spielern die erst 1 -2 Jahre dabei, und bei M5 eingestiegen sind. ;)

Zitat
Es geht. Ist nicht ganz günstig und bedarf einer Menga an Arbeit, aber es geht. Im Schnitt habe ich ca.  40-45 Euro pro QB gezahlt.
Persönlich mag ich die weißen Flecken. Mein Midgard orientiert sich an den QBs, in den Feinheiten weicht es ab. Ich bin es aber von früher her ohnehin gewohnt meine eigene Welt zu erschaffen.
Wenn Du das Alba QB schon hattest, dann ist das schon eine Menge.
Und es ist, finde ich, schon ein Unterschied, die QB zu haben und die weißen Flecken trotzdem zu mögen, als keine QB zu haben und nur weiße Flecken.

Zitat
Was ich an Midgard schön finde, und hier in der Diskussion vermisse, ist dass Midgard meinem Eindruck nach eine Liebhaberei ist.
Was ich bei deinem Beitrag vermisse, und oft auch bei Beiträgen von manchem alt-eingefleischtem Spieler, ist Verständnis für alle Spieler die auch daran teilhaben wollen aber sich das aus Zeit oder Kostengründen nicht ohne weiteres leisten können oder auch wollen.
Nicht wenige alte Hasen,von denen man so liest, spielen meines Wissens sogar immer noch M3 oder M4.
M5 ist aber mMn.extra leichter, einsteigerfreundlich- und sicher nicht geschaffen worden um neue Generationen oder Neueinsteiger von dieser Liebhaberei auszuschließen. :)


Edit. Klar kann ich, wenn ich will, mit Kodex und Arkanum spielen, und nur anhand der Kodex- Weltbeschreibung meine eigene Welt bauen.
Das machen auch einige Spieler, die ich kenne.-Weil sie nicht mehr besitzen.

Aber wenn ein frischgebackener Spielleiter die Wahl hat, mit oder ganz ohne Regionsbeschreibungen zu spielen, dann ist vermutlich klar, wie sich der betreffende Spielleiter idR. entscheiden würde.


PS: Es gibt aber durchaus auch alte Hasen, bei denen ich  Verständnis für Anfänger und Neueinsteiger heraus lese.
Darüber bin ich immer sehr froh.

« Letzte Änderung: 30.10.2017 | 16:04 von Issi »

Offline Boba Fett

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Re: Midgard Regionallbände - total unerreichbar?
« Antwort #182 am: 30.10.2017 | 16:18 »
Hallo Kameril,

eigentlich ist jedes Rollenspiel eine große Portion Liebhaberei.
Es gibt keinen deutschen Rollenspiel-Verlag, der in den letzen 20 Jahren durch den Umsatz an Rollenspielprodukten wohlhabend geworden ist.
Und jeder Rollenspiel ist ein Nischenprodukt.

Ich schätze Midgard, weil mir die Spielregeln gefallen und weil mir die Spielwelt gefällt.
Und ich bin soweit davon überzeugt, dass Midgard ein tolles Regelsystem besitzt, dass ich auch gern mal missionieren gehe und anderen zeige, wie toll manche Mechanismen sind.
Mein Problem dabei ist nur, dass ich eigentlich eine sinnfreie Form der Missionierung ausführe.
Denn wenn Rollenspieler angefixt sind und Interesse haben und fragen, was sie denn erwerben müssen, um ihre eigenen Kampagnen zu spielen,
dann kommt die große Enttäuschung. "Die Spielregeln kriegt ihr in jedem gut sortieren Rollenspielladen..." - "Und die Spielwelt?" - "tja, äh..."

Und in diesem Moment muss ich gestehen, ist mir die Kuscheltier-Idylle, die Du da aufmalst, herrlich egal.
Es ist ja schön und gut, dass die Frankes die Dinge aus Liebe zum eigenen Hobby machen, aber dann sollen Sie bitte ihre Sachen nicht in den Buchladen stellen.
Wenn ich ein Produkt im Handel anbiete, dann wecke ich damit Bedürfnisse. Zumindestens existiert das Bedürfnis ein vollständiges Produkt erwerben zu können.
Wenn ich eine Vynil-LP kaufe, dann erwarte ich auch, dass ich irgendwo einen Plattenspieler kaufen kann.
Und wenn ich ein Midgard-Regelwerk kaufe, das für die Midgard Welt gemacht ist, erwartet jeder einen Weltenband, wo die Spielwelt beschrieben wird.
Und bevor das gebetsmühlenartige "aber es gibt doch eine zwölfseitige Weltenbeschreibung im Kodex" Argument kommt: Das ist nicht das gleiche!

Wer länger bei Midgard bleibt, der bleibt weil er Midgard spielen möchte und nicht, weil ihm die Frankes so sympatisch sind.
Ich habe immer mal wieder mit Elsa Franke Mailkontakt und die Dame ist unheimlich sympatisch nett und zuvorkommend, aber ich will deswegen trotzdem immer noch einen Weltenband
und sehe das Rollenspiel in seinen Grundkomponenten als unvollständig an, solange es diesen nicht gibt.
Ich habe mir Alba, Cuanscandan, Aran, Waeland, Zwerge, Kan Thai Pan, Eschar, Chrysea und Rawindra als Quellenbücher gekauft und ein Heidengeld dafür ausgegeben!
DAS ist durchaus Liebhaberei, aber ganz ehrlich: die wenigsten sind so bekloppt wie ich! Die meisten sagen sich: "dann eben nicht!" und suchen sich was anderes zum spielen.
Und das finde ich äußerst bedauerlich.
Denn Midgard wäre es eigentlich wert, dass es viel mehr Leute bespielen. Und diese Einstellung ist auch eine Form von Liebhaberei.

Und diese Einstellung ist auch eine Frage von gesundem Menschenverstand. Denn die bestehende Midgard-Spielerschaft wird älter.
Und damit werden es auch immer weniger, die Midgard spielen, die Midgard-Cons besuchen, Geld für die Produkte ausgeben, das Produkt am Leben erhalten.
Ein Spiel lebt davon, dass Leute es spielen! Wenn ich will, das Midgard fortbesteht, muss ich auch was dafür machen. Dann muss ich auch neue Leute für das Produkt interessieren.
Midgard 5 war dafür eigentlich ein toller Zug! Aber dann darf dieser Zug nicht nach Kodex und Arkanum abbiegen und mit seinen weiteren Produkten nach "für Neulinge uninteressant" abbiegen.

Wenn die Musik von der Vynil-Scheibe immer noch geil klingt, dann möchte ich, dass sie mehr Leute hören.
Und ich möchte dann den Leuten sagen können, wo sie die Platten und die Plattenspieler kaufen können.
Und nicht, dass sie die Scheibe in jedem gut geführten Plattenladen kriegen, den Plattenspieler aber für unverhältnismäßig viel Geld bei Ebay kriegen, wenn sie bereit sind, das nächste halbe Jahr immer mal wieder zu suchen und sich solange gedulden. Und ich möchte auch nicht von irgendwelchen alten Hasen lesen, dass die Neulinge sich den Plattenspieler ja besser vor dreissig Jahren hätten kaufen können, wo die Preise noch moderat waren. Das wirkt nämlich so, als wolle eigentlich niemand, dass neue Leute dieses Spiel überhaupt kennen lernen. (und dieser Eindruck verstärkt sich bei mir immer mehr)

Denn auch wenn Midgard eine Liebhaberei ist, die es wert ist - Um Midgard schätzen zu können, muss man es schätzen lernen. Und dazu muss man es erst einmal kennen lernen.
« Letzte Änderung: 30.10.2017 | 16:29 von Boba Fett »
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Offline Rowlf

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Re: Midgard Regionallbände - total unerreichbar?
« Antwort #183 am: 30.10.2017 | 16:30 »
Was ich auch nicht ganz verstehe: Hier wird von manchen das Bild der schrulligen Liebhaber und Hobbyisten Elsa und Jürgen Franke gezeichnet, die einfach so nett sind, uns nicht profitorientiert an ihrem Schaffen und Spielen ein wenig teilhaben zu lassen.

Warum werden dann die Produkte professionell erstellt und zu durchaus gewinnversprechenden Preisen vertrieben? Warum wird das Material (zumindest das alte OOP-Zeugs) nicht einfach netterweise als kostenlose PDFs in die Welt gelassen? Man kann sich doch die teuren Illustratoren sparen, ggf. Fans ranlassen und dann die Texte "freilassen" ...

Klar, bei manchen Sachen hängen besondere Verträge und Rechte dran, aber auch das kann man verhandeln, wenn man will.

Nein, in meiner Wahrnehmung arbeitet Elsa durchaus unternehmerisch, profitabel und gewinnorientiert. Es gibt Lizenzverträge und Einschränkungen, was Fans dürfen und was nicht - gerade beim Fanmaterial haben die Frankes massiv die Finger drauf!

Offline TeichDragon

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Offline Boba Fett

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Re: Midgard Regionallbände - total unerreichbar?
« Antwort #185 am: 20.11.2017 | 22:27 »
Das freut mich! 8) :d
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