Als erstes: Nein, ich teile Rollenspieler nicht in Ligen oder Schubladen ein. Ich versuche Vergleiche zu vermeiden und Bewertungen höchstens individuell (
meine Meinung zu einem bestimmten Spieler) zu machen.
Als zweites: Ja, ich denke auch, es gibt schlechte Rollenspieler.
Das sind dann aber keine Spieler, die irgendeine Art von Spiel betreiben, sondern schlicht Spieler, die anderen den Spaß verderben. (Und ich meine jetzt nicht, weil derjenige mit der Art zu spielen nicht klar kommt) Das kann zum Beispiel sein, wenn ein Spieler das gerade gespielte Kaufabenteuer kauft, und dann die Schmankerl am Tisch ausplaudert. Oder wenn jemand absolut nicht zwischen Spieler- und Charakterwissen unterscheiden kann, oder nie weiß, wo sein Charakter sich aufhält, was für einen Charakter er überhaupt hat, sich permanent verspätet, keine Ahnung hat, was letzte Sitzung passierte oder dergleichen.
Da kann ich guten Gewissens von einem schlechten Spieler reden, wenn dies nicht nur einmalig oder anfänglich passiert, sondern sich auch nach mehreren Chancen nicht bessert.
Natürlich sind da die Grenzen fliessend und selbst da beginnt irgendwo die subjektive Einschätzung von schlecht oder tolerierbar (zum Beispiel werden sicherlich einige Spieler, die permanent SMS lesen oder senden als schlechte Spieler betrachten, während andere das als tolerierbar definieren).
Aber alles andere ist subjektiv. Ob jemand die Rolle intensiv auscharakterisiert oder nur mit den Basiswerten spielt, sich um Atmosphäre bemüht oder Hack&Slay Dungeons durchspielt ist Einstellungssache. Da kann man nicht pauschal sagen, dass wäre gutes und das wäre schlechtes Rollenspiel. Natürlich darf jeder aussagen was ihm persönlich besser oder schlechter gefällt.
Aber das ist dann eine subjektive Bewertung (und sollte als solche auch kenntlich gemacht werden) und das andere hat Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
@Coyote:
Ich habe mal 2 Jahre in einem Jugendzentrum gegen Bezahlung gespieleitert. Da musste ich dann alles Spielleitern, was sich fürs Rollenspiel angemeldet hatte.
Und da waren wirklich gute und schlechte Spieler dabei. Wohlgemerkt gute, die mitmachten und schlechte, die einfach nicht begriffen was Rollenspiel ist oder sich einen Keks drum scherten ("Ich geh jetzt Kickern, komme gleich wieder!").
Aber es waren auch 14jährige, die wirkich in ihrer Rolle aufgingen oder Spannung oder Begeisterung empfanden.
Dort habe ich z.B. das spannenste Rollenspiel gespielleitert, das ich jemals gespielt habe. (und zwar mit DSA!)
Den Spielern war nachher so gruselig, dass ich zwei mit dem Auto nach Hause fahren durfte.
Das nenne ich gute Rollenspieler. Und die Spieler hatten keine besonders ausgefeilten Lebensläufe oder Hintergründe für ihre Charaktere oder wiesen sich duch brilliante schauspielerische Leistungen aus.
Trotzdem waren sie weit bessere Spieler als ich bei so manchen Erwachsenen werten würde, die vielleicht "fachlich kompetenter" sind, aber inzwischen so viel durchschauen, dass sie gar nicht mehr die Distanz zur Spielwelt überbrücken können.
(Und auch das sind wieder subjektive Bewertungen!)
Es hat also nicht wirklich etwas mit Alter oder Erfahrung zu tun.
Ich bin ein verdammt guter Rollenspieler!
Ein guter Rollenspieler besitzt meiner Meinung nach Teamgeist und hält sich auch mal zurück um weniger aufdringliche Spieler die Gelegenheit zu geben sich einzubringen.
Rollenspiel ist ein Gesellschaftsspiel und kein Verdrängungskampf, bei dem jeder versucht sich möglichst breit zu machen. (auch imho)
Aber die Behauptung, daß die meisten noch was lernen könnten stelle ichdennoch auf...
Da gebe ich Dir Recht und ergänze:
Jeder Mensch kann noch was dazulernen. Niemand ist allwissend.
@Lord V:
Nun, erstens wäre ich ziemlich überrascht. Und zweitens würde mich brennend interessieren, warum er das denkt, und ich würde ihn sofort danach fragen.
Die Antwort wäre: Weil Du nicht gut genug spielst. Gute Spieler legen Wert auf XYZ.
Und XYZ wäre etwas, das Dir egal wäre. Du hast auch so jede Menge Spaß.
Ich benutze das Wort "guter Rollenspieler" ziemlich selten und das Wort "schlechter Rollenspieler" noch seltener, aber wenn, dann tue ich es, um zwischen Leuten zu unterscheiden, mit denen ich gerne spielen möchte, und solchen, mit denen es nicht möchte. Insofern könnte ich mich theoretisch schon darauf einlassen zu sagen: "Ist alles subjektiv." Will ich aber nicht, aus den Gründen, die hier insbesondere von Satyr schon genannt worden sind.
Aber genau das, was Du da anführst
"zwischen Leuten zu unterscheiden, mit denen ich gerne spielen möchte, und solchen, mit denen es nicht möchte" ist doch absolut subjektiv.
Ich habe oben schon Dinge aufgeführt, bei denen man objektiv von schlechter Qualität ausgehen kann. (Aber diese Kriterien sind eigentlich schon fast Ausschlusskriterien, so wie ein Mensch-ärgere-Dich-nicht Spieler, der immer die Würfel und Pöppel runterschluckt, auch nicht tauglich wäre...)
@Ludo:
Du würdest also meinen, dass diese Arrogante Wurst kein Recht hat, so zu urteilen. Was wäre, wenn es kein Con wäre, sondern Du solche Aussagen im Grofafo lesen würdest, unter ähnlichen Bedingungen wie oben geschildert...
Und es wäre kein Verlagshansel, sondern ein Regular des Forums...
Edit: Eintrag fortgeschrieben.