Autor Thema: Gute und schlechte Rollenspieler  (Gelesen 28701 mal)

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Cycronos

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #75 am: 12.03.2004 | 14:26 »
Stimmt, letztend Endes ergeben sich die "Bewertungskriterien" aus dem Vorlieben-Konsensus der Gruppe. Wobei ich allerdings glaube behaupten zu können, das Teamfähigkeit eine weit mehr verbreitete Vorliebe als Ellenbogenaktivität ist.

Offline Boba Fett

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #76 am: 12.03.2004 | 14:28 »
*grins*
Ja, das glaube ich auch, aber bevor jetzt jemand gegen eine von mir als "allgemeingültig" getätigte Aussage Einspruch erhebt (und mir damit zeigt, dass auch ich zu Pauschalisierungen neige [was eh zutrifft 8) ]), definiere ich lieber alles erstmal als subjektiv mit möglichen Ausnahmen, dann kann keiner meckern. ;D
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Cycronos

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #77 am: 12.03.2004 | 14:32 »
Stimmt. "Diplomatisches" Vorgehen ist bei einem solch heiklen Thema sicherlich die beste Methode.

Preacher

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #78 am: 12.03.2004 | 14:45 »
Obwohl die Teamfähigkeit beim Spiel ein Konzept ist, mit dem viele Leute Schwierigkeiten haben - auch und vor allem unter Nicht-Rollenspielern.

Meine Mutter hat mich zum Beispiel immer gefragt, wenn ich Rollenspielen war "Na, hast Du gewonnen?" ;D

Cycronos

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #79 am: 12.03.2004 | 15:03 »
Obwohl die Teamfähigkeit beim Spiel ein Konzept ist, mit dem viele Leute Schwierigkeiten haben - auch und vor allem unter Nicht-Rollenspielern.

Meine Mutter hat mich zum Beispiel immer gefragt, wenn ich Rollenspielen war "Na, hast Du gewonnen?" ;D

Stimmt, das ist mir auch schon oft passiert. Die Abwesenheit des genrellen Sieg-Niederlage-Schemas, welchem die meisten Brettspiele folgen, mag am Anfang etwas verstörend sein, aber genau hier zeigt sich dann IMHO mal wieder, wer ein guter Spieler ist, und wer nicht: Der gute Spieler wird sich schnell daran gewöhnen und diesen Aspekt des RS schätzen lernen, der schlechte Spieler wird versuchen als "Gruppen-King" dazustehen, oder es einfach nicht raffen.

Offline Wodisch

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #80 am: 12.03.2004 | 23:47 »
@Preacher: Die Antwort ist doch einfach
- wenn Dein "Held" ueberlebt hat,
- wenn Du Spass hattest,
- wenn Deine Gruppe geschafft hat, was sie wollte, oder zumindest dabei voran gekommen ist

dann sage "Ja"!

Dass Rollenspiele keinen Nullsummenspiele sind (Summe aus Gewinn der einen und Verlust der anderen gleich Null), musst Du ihr ja nicht auf die Nase binden...

Offline Dash Bannon

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #81 am: 13.03.2004 | 01:03 »
mir gefallen die Begrifflichkeiten 'gut' und 'schlecht' nicht, dass sind einfach so 'Extreme'..
ich mache nur den Unterschied zwischen Rollenspielabenden die mir gefallen haben und solchen die mir nicht gefallen haben. Das muss nicht unbedingt Spaß gemacht haben, es kann auch eine stimmungsvolle Runde Cthulhu gewesen sein und tragisch geendet haben.
Wenn mir jemand dauernd erzählt wie lang der Schwanz seines Chars, bzw. sein eigener ist...gefällt mir das nicht, es ödet mich an, ich finde es albern, unnötig, aber ob das jetzt ein 'schlechter' Rollenspieler ist weiss ich nicht, er ist für meine Art des Rollenspieles vielleicht weniger gut geeignet, bzw. ich für seine.
so sehe ich das


Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #82 am: 13.03.2004 | 02:37 »
Meistens lese ich Eure Beiträge nur mit großem Vergnügen und Interesse, aber jetzt habe ich diesen Thread über 3 Seiten verfolgt und muß mich einfach mal wieder zu Wort melden.

Klar gibt es für mich gute und schlechte Rollenspieler.

Ein guter Rollenspieler ist für mich jemand, der

1. seinen Charakter spielt und nicht sich selbst.
2. zu unterscheiden vermag zwischen Spieler- und Charakterwissen
3. zu unterscheiden vermag zwischen Handlungen, die sein Charakter ausführt und nicht der Spieler selbst
4. der es verträgt, daß sein Held auch was auf die Mütze bekommt
5. sich auf das Abenteuer einläßt und das Spiel mitspielt, auch wenn ihm nicht alles gefällt oder unbedingt logisch erscheint.
6. emotional im Spiel ist, d. h. sowohl emotional engagiert ist beim Abenteuer wie auch bei NSC- und gegenseitigen Spielerinteraktionen
7. auch seine Mitspieler mal die Helden sein läßt
8. das Abenteuer/Spiel entweder mit Witz, klugen Einfällen, dramatischen Szenen oder Charakterspiel bereichert, so daß für alle Mitspieler die Spielathmosphäre besser wird/ die Gruppe zum Lachen, Weinen, Fingernägel beißen bringt usw. usf.
9. im Spiel keine Allmachtsphantasien auszuleben versucht

Ja und schlechte Rollenspieler machen das Gegenteil der oben genannten Punkte. Und mit solchen Leuten will ich gar nicht spielen. Auch nicht mit Personen, die sich an der Mächtigkeit ihrer Charaktere aufgeilen. Diese Rollenspieler können ja gerne unter sich spielen und trotzdem ihren Spass haben.





Offline Lord Verminaard

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #83 am: 14.03.2004 | 22:25 »
Noch mal kurz zur Frage objektiv und subjektiv. Normalerweise halte ich mich mit Bewertungen zurück. Achte darauf, klarzustellen, dass etwas meine persönliche Meinung ist und ich gerade keinen Objektivitätsanspruch erhebe. Warum ich gerade an dieser Stelle von diesem Prinzip abweiche? Weil ich bei einigen, nicht bei allen, Beiträgen hier Scheinheiligkeit wittere. Oh ja, wir sind ja alle so tolerant, wir halten unsere Art zu spielen nicht für besser als irgendeine andere. Und wenn wir uns über geminimaxte Elfen-Magier-Krieger, die drei Pfeile pro Sekunde abschießen und gleichzeitig ihren "Stecken der Feuerbälle" bedienen, lustig machen, dann ist das ein respektvolles Lustigmachen, wir wollen das wirklich nicht als "schlechtes Rollenspiel" verurteilen.

Oh, come on.

Die Begrifflichkeiten "gut" und "schlecht" polarisieren natürlich. Wenn ich "gut" durch "anspruchsvoll" ersetzen würde, würde sich wahrscheinlich niemand mehr an meinen Aussagen stören. Also, um des lieben Friedens willen, ersetze ich "gut" durch "anspruchsvoll". Trotzdem bleibe ich dabei, dass kaum einer von euch, wenn er von jemandem als einem "guten" Rollenspieler spricht, jemanden meint, der immer viel Spaß beim Rollenspiel hat. Sondern eben genau jemandem, mit dem man anspruchsvolles Rollenspiel betreiben kann.
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Offline Monkey McPants

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #84 am: 14.03.2004 | 22:35 »
Die Begrifflichkeiten "gut" und "schlecht" polarisieren natürlich. Wenn ich "gut" durch "anspruchsvoll" ersetzen würde, würde sich wahrscheinlich niemand mehr an meinen Aussagen stören. Also, um des lieben Friedens willen, ersetze ich "gut" durch "anspruchsvoll". Trotzdem bleibe ich dabei, dass kaum einer von euch, wenn er von jemandem als einem "guten" Rollenspieler spricht, jemanden meint, der immer viel Spaß beim Rollenspiel hat. Sondern eben genau jemandem, mit dem man anspruchsvolles Rollenspiel betreiben kann.

Sorry, aber ich muß dir wiedersprechen. Was wir hier meinen (Und was du vielleicht für Scheinheiligkeit hältst) ist die Feststellung, daß jeder seine eigenen Ansprüche hat, was ihm gefällt, also was für ihn "gutes" Rollenspiel ist. Keiner sagt das wir alle gleich sind oder gleich spielen, aber wir sind uns einig darin, daß wir verschiedene Meinungen und Arten zu spielen haben.


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Offline Lord Verminaard

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #85 am: 14.03.2004 | 22:41 »
Für's Protokoll: Hack'n'Slay macht Spaß. Die Schlachtplatte beim Jugo schmeckt lecker. Jerry Cotton ist total unterhaltsam. Das ist nicht das, worum es mir geht.

Eure Argumentation, stringent zuende geführt, bedeutet: Es gibt keine objektive Bewertung von irgendwas, es kommt immer und ausschließlich darauf an, wie es der Zielgruppe gefällt. Ich finde das erstaunlich und unzutreffend.

P.S.: Ihr braucht mir nicht noch mal zu erklären, was ihr meint, ich verstehe euch schon. Ich stimme euch nur nicht zu. ;)
« Letzte Änderung: 14.03.2004 | 22:42 von Lord Verminaard »
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Offline Joerg.D

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #86 am: 14.03.2004 | 22:58 »
Gute Rollenspieler definieren sich durch Ihre Fähigkeit, sich in die Gruppe einzufügen und zum allgemeinen Spielspaß beizutragen.
Sie machen sich Gedanken darüber wie Sie mit der Gruppe einen schönen Spielbetrieb aufrecht erhalten können.
Gute Rollenspieler sind ein bisschen:
Powergamer
Storyteller
Narritiv (Narritivist?)
Gamist
Psychologe
Sie sind alles und nix, weil Sie immer unteschiedlich reagieren und sich entweder anpassen, oder die Gruppe mitreißen können.

Ich bin eine eher schlechterr Spieler, weil ich zu sehr zum Powergaming und zu allem, was wehtut neige.

Aber ich arbeite drann.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #87 am: 14.03.2004 | 23:05 »
Ich muss dem Lord zustimmen.
Man kann schon objektiv sagen ob etwas anspruchsvoll ist oder nicht.
Wenn etwas leicht ist und jeder Newbie kann das ohne viel nachzudenken, dann ist das anspruchslos. (z.B. Hack'n'Slay, Dungeoncrawling)
Wenn es aber etwas Übung erfordert; man es ebend nicht auf Anhieb kann sondern etwas Einarbeitungszeit benötigt, dann ist es anspruchsvoll. Und je mehr Zeit man dafür benötigt und je weniger Leute diesen Spielstil nachher beherschen, (Ob sie ihn mögen oder nicht ist hierbei irrelevant.) desto anspruchsvoller ist dieser Spielstil.
Wobei es hierbei auch eine breite Palette von schwierigen/anspruchsvollen Spielstilen gibt: innerhalb der Regeln zu minmaxen, gute Schauspielerische Leistung, In- und Outcharacterwissen realistisch zu trennen. (Anfänger trennen es meist überhaupt nicht und später macht man dann den Fehler genau das Gegenteil anzunehmen: Ich weiß Outgame was abläuft, also kann mein SC ingame garnicht wissen, was los ist.)
Und meistens (aber eben nicht immer) ist es so, dass, wenn man beide Spielstile kennengelernt hat, man den anspruchsvolleren Stil besser findet.

Andererseits muss ich aber auch das GNS-Model verteidigen: Denn es gibt eben mehrere Möglichkeiten anspruchsvoll zu spielen.
Oder:
 Hack'n'Slay ist sicherlich anspruchsloser Gamismus. Aber mit einer Heldengruppe eine Intrige zu lösen, würde ich dann als anspruchsvollen Gamismus ansehen.

Cycronos

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #88 am: 14.03.2004 | 23:06 »

Eure Argumentation, stringent zuende geführt, bedeutet: Es gibt keine objektive Bewertung von irgendwas, es kommt immer und ausschließlich darauf an, wie es der Zielgruppe gefällt. Ich finde das erstaunlich und unzutreffend.

Hmm, und was würdest Du zutreffend finden?

Offline Lord Verminaard

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #89 am: 14.03.2004 | 23:39 »
Nun, dass es schon objektive, vom Publikumszuspruch unabhängige Kriterien gibt, die den Wert einer Leistung - jedenfalls zu einem gewissen Grad - bestimmen lassen. Die mir sagen, dass ein qualitativer Unterschied zwischen Thomas Mann und R.A. Salvatore, zwischen McDonalds und einem Sterne-Restaurant besteht.
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Offline Meister Analion

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #90 am: 15.03.2004 | 00:53 »
[Diskussion zwecklos.
Oh mein Gott! Die Hölle ist zugefroren und der Himmel stürzt ein! Ich bin mit Fredi einer Meinung  :o  :o  :o
Dieser ganze Thread ist eigentlich nur viel Lärm um Nichts.
PS: alle Aussagen sind nur meine persönliche Meinung. Ihr habt meine ausdrückliche Erlaubnis, eine andere Meinung zu vertreten.

A government is a body of people usualy notably ungoverned.

Cycronos

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #91 am: 15.03.2004 | 01:22 »
o contrère! Viel Lärm um nichts finde ich das keineswegs. Es handelt sich bei diesem Thread wohl viel eher um ein Grundthema der Soziologie, welches seine Fortsätze auch auf der Ebene des Rollenspiels hat: Das Gut-und-schlecht-denken.
Wir alle neigen dazu etwas aufgrund unserer Vorlieben oder Gesellschaftlichen Normen (= Konsesus-Vorlieben) als gut oder schlecht zu bewerten und diese Einschätzung mehr oder minder stark zu vertreten. Da ist es doch whol mehr als natürlich sowas von Zeit zu Zeit mal öffentlich zur Diskussion mit möglicher Neubewertung zu stellen. Ich empfinde diesen Thread als sehr gute Möglichkeit meine eigenen Ansichten auf generelle "Tauglichkeit" oder Übereinstimmung mit anderen Meinungen zu überprüfen, und sei wenn nötig zu ändern (sofern mir das was bringt versteht sich).
Dieser Thread ist somit sicherlich für Einiges gut und beileibe kein Lärm um nichts, da er sich um ein Thema dreht, welches sicherlich jedem Spieler/SL immer mal wieder begegnet.

@Verminaard:
Hm, unkritisch betrachtet hast du sicherlich recht. Und da ich nicht vorhabe diese diskussion hier auf eine definition von Objektivität auszuweiten, lasse ich das einfach mal unkommentiert.

Offline Boba Fett

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #92 am: 15.03.2004 | 10:07 »
Zitat
Die Begrifflichkeiten "gut" und "schlecht" polarisieren natürlich. Wenn ich "gut" durch "anspruchsvoll" ersetzen würde, würde sich wahrscheinlich niemand mehr an meinen Aussagen stören.
Richtig, so lange Du nicht behaupten würdest, dass "anspruchsvoll = gut" und "nicht anspruchsvoll = schlecht".
Denn der Begriff "anspruchsvoll" lässt sich mit Kriterien messen. Der Begriff "gut" nicht.

Zitat
Eure Argumentation, stringent zuende geführt, bedeutet: Es gibt keine objektive Bewertung von irgendwas, es kommt immer und ausschließlich darauf an, wie es der Zielgruppe gefällt.
Falsch! Es gibt objektive Bewertungen, wenn (und da ist der springende Punkt!) die Kriterien für die Bewertung bekannt sind.

Bekannte Bewertungskriterien = nachvollziehbar = objektiv
unbekannte Bewertungskriterien = nicht nachvollziehbar = höchstens subjektiv

Man kann also Bewertungen aufstellen, die allgemein nachvollziehbar sind, wenn man Bewertungskriterien anführt. Macht man das nicht, kann die Bewertung nur noch als subjektiv Wertung angesehen werden, denn niemand kann sie nachvollziehen.

Um auf oben einzugehen: "anspruchsvoll" ist ein nachvollziehbarer Wertungsbegriff, zumindestens ist er nachvollziehbarer, als "gut". Mit dem Begriff "anspruchsvoll" verbinden die meisten eine einheitliche (oder zumindestens eine "ähnliche") Bewertung.
"gut" ist aber als Wertung mehr als schwammig, deswegen als objektive Wertung nicht zu gebrauchen. Darunter versteht jeder etwas anderes.
(Wenn man jetzt Haarspalterei betreiben würde, könnte man immer noch behaupten auch der Begriff "anspruchsvoll" ist nicht eindeutig und daher kein objektives Kriterium.
Aber das lassen wir mal beiseite...)
« Letzte Änderung: 15.03.2004 | 15:32 von Boba Fett »
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Offline Coyote

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #93 am: 15.03.2004 | 15:29 »
Da hab ich doch tatsächlich ne ganze Menge verpasst...
Eigentlich war ich auch gerade wild am tippen um einiges klarzustellen, denn ich denke ein paar Leute haben einiges etwas in den falschen Hals bekommen und würden meinen Standpunkt vielleicht teilweise etwas besser verstehen, wenn ich etwas genauer erläutere was ich sagen wollte...
Aber andererseits würde das am Ende nur dazu führen, daß wieder einige Leute nur einen Teil meines Posts lesen und sich über Dinge aufregen die sie aus dem Sachzusammenhang gerissen und (gemäß des von mir beabsichtigten Sinnes) falsch verstanden haben. Also macht das wenig Sinn.

Nur soviel:
@ Fredi
Ich weiß nicht genau wo du den Schwanzvergleich siehst, aber sicherlich hat mein Ego einen Penis der deinem nicht nachsteht... Trotzdem solltest du zwei Worte bedenken: Glashaus, Steine...

@ Germon
Nur aus meiner Sicht denke ich es wäre einen Versuch wert! Ich bin mir relativ sicher, daß du zu denen gehörst die einen Teil in den falschen Hals bekommen haben. Zusammen spiele ich nämlich definitiv! Und zu kurz kommen auch nur die Leute, die von sich aus einen SL bräuchten, der ihnen sogar die Suppe vorkaut...

@ Preacher
Was ein guter Rollenspieler für mich ist und dwarum ich diesen Anspruch (den ich selbst für mich definiert habe) erfülle, habe ich direkt unter meiner Aussage erklärt! Wie andere das definieren kann und will ich nicht einschätzen, aber diesen Maßstab setze ich auch für andere, und wer den nicht erfüllt ist in meinen Augen kein guter Rollenspieler! Da ich darüber kein Buch schreibe und auch keine Staistik aufstelle ist dieser Anspruch außerdem indiskutabel (es sei denn du würdest mir auch diktieren wollen das trockener Reis mir schmeckt).
Ist also alles deutlich (wie auch in meinem Post erwähnt) imo!
Was das 'von mir lernen' angeht kann ich die Behauptung halten! Meine Spielweise und die damit einhergehenden Ansprüche kann jeder Beobachter von mir lernen! Ob er sie lernen will oder ihm das gelernte gefällt ist jedermanns eigenes Bier...

@ Jesto
Deine Aussage ist genau die Mißverständniskerbe! Ich mache kaum Einzelaktionen! Die anderen Spieler werden immer mitgezogen und beteiligt und haben mehr als genug Handlungsspielraum. Ich neige lediglich dazu den Plot mitzuziehen...
Das hängt damit zusammen, daß sich viele Dinge sehr gut an den leiden eines Protagonisten aufhängen lassen und wo es für meinen Char was zu leiden gibt bin ich ganz vorne mit dabei. Drängeln muß ich nur bei einem guten Freund von mir, der ebenso gerne Caraktere mit einer tragischen Note spielt. Aber andererseits haben die meisten SL's genug Arschtritte für zwei Charaktere und keiner kommt zu kurz...
Darum geht es mir eigentlich auch: Ich rede nicht davon all die tollen Sachen abzusahenn sondern davon die schlechten Sachen mitzunehmen! Denn eine tolle Rüstung macht noch keinen guten Charakter (bitte bedenken das das imo ist). Wenn die aber mit Verpflichtungen und Hintergrund verknüpft ist ziehe ich sie gerne an, weil ich damit meinen Charakter um weitere Aspekte erweitern kann! Und da bin ich gierig!!! Aspekte für die Charakterentwicklung sind nichts, was man anderen wegnehmen könnte, aber in diesem Bezug will ich immer mehr als ich bereits habe! (Verständlicher?)

@ Hamf
Wie ich versuchte szu sagen... ;)

@ Rest
Wäre ich tatsächlich so garstig wie es offensichtlich den Anschein erweckt hat, wäre ich sicherlich schon des öfteren aus irgendwelchen Runden geflogen...
Aber neben all den Dingen die so negativ aufgestoßen sind ist es oft genug mein Charakter über den alle lachen oder lästern können, weil er sich eben (konsequent gespielt) auch in die großen Fettnäpfchen begibt. Übers zu kurz kommen hat sich bislang keiner beklagt, also kanns nicht so schlimm sein...

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #94 am: 15.03.2004 | 15:58 »
@Coyote: In deinem ersten Post klang es danach, als wärst du der typische Hei-der-Rest-der-Gruppe-ist-mir-egal-ich-mach-mein-persönliches-Superding-Spieler wärst... grade, weil du gesagt hast, daß du Teamgeist nicht wichtig findest.
Wenn du aber die Gruppe mitziehst, ist das okay. Wahrscheinlich wäre es für deine Mitspieler angenehmer, wenn du gelegentlich auch mal versuchen würdest, die schwächeren Spieler machen zu lassen... aber ich kenn das Problem. Bis die was gesagt haben, hast du drei Pläne gemacht, durchdiskutiert und wieder verworfen...  ;) *seufz*

@Vermi: Danke... ich wollte es ja nicht so direkt formulieren.  :D

@Fredi: Ja, ich weiß, du willst nur provozieren, aber ich finde deine Wortwahl daneben. Halt dich doch bitte etwas zurück mit deinen Unmutsausbrüchen - sowas kann man auch höflicher sagen.

@all:
Offenbar besteht - mal wieder - ein gewisser Definitionsbedarf. Ist "gut" (jetzt erstmal im literarischen Sinne) gleichzusetzen mit "unterhaltsam"? Dann ist Dragonlance vielleicht sogar besser als Homo Faber... Oder bedeutet "gut" noch ein bißchen mehr? Vielleicht "sagt etwas über den Zustand des Menschen an sich aus"? Oder "lehrreich"? Oder "anspruchsvoll"?
Nach all diesen Kriterien hat Homo Faber vielleicht doch etwas bessere Karten als Dragonlance...

Und jetzt stellt sich die Frage: Ist Rollenspiel ein bloßes Hobby und nur zur Unterhaltung gut? Oder kann Rollenspiel den Anspruch erfüllen, Kunst zu sein und etwas über den Zustand des Menschen an sich aussagen, kann man aus dem Rollenspiel Lektion fürs Leben mit sich nehmen?

Ich würde sagen, letzteres. Und damit hat die 2. Definition von "gut" durchaus eine Berechtigung in einer Rollenspieldebatte...
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline ragnar

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #95 am: 15.03.2004 | 16:16 »
Offenbar besteht - mal wieder - ein gewisser Definitionsbedarf. Ist "gut" (jetzt erstmal im literarischen Sinne) gleichzusetzen mit "unterhaltsam"?
Gut ist nicht mit Unterhaltsam gleichzusetzen:

Der Leser von Dragonlance hat höchstwahrscheinlich den Anspruch daran das es "unterhaltsam" ist, darin ist es "gut".
Der Leser von Homofaber wird höchstwahrscheinlich den Anspruch haben das es "lehrreich" und/oder "anspruchsvoll" ist, darin ist Homofaber "gut".

Wenn du den Anspruch hast, das Rollenspiel eine Kunst ist und etwas über den Zustand des Menschen an sich auszusagen hat, etc. sind wir bei DEINER subjektiven Meinung, denn Rollenspiel hat keine allgemeingütige Ansprüche(vergl. Rune vs. WOD. vs D&D vs. Amber, etc.).
« Letzte Änderung: 15.03.2004 | 16:17 von ragnar »

Offline Bad Horse

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #96 am: 15.03.2004 | 16:18 »
@Ragnar: Literatur auch nicht. Vergleiche Bergdoktor mit Dr. Faust.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline ragnar

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #97 am: 15.03.2004 | 16:28 »
Und deshalb wird Literatur auch nicht einfach so in "gut" oder "schlecht" unterteilt*. Homofaber würde auch nicht "Bester Roman des Jahres" oder als etwas in der Machart prämiert, sondern dafür das er etwas über den Menschen aussagt.
Auch der Literaturnobelpreis wird nicht einfach so("Guter Roman!Top!"), sondern immer mit einer hübschen begründung vergeben("Ausgezeichneter Roman, weil ..."). Gut & Schlecht gibt es auch in der Literatur nicht.

*Zugegeben es gibt "Handwerklich" gute und schlechte Literatur, je nachdem wie gut der Autor/Lektor versteht mit der Sprache umzugehen. Den Anspruch den Text lesen zu können hat wohl jeder ;)

EDIT: Meine Rechtschreibung...
« Letzte Änderung: 15.03.2004 | 16:35 von ragnar »

Offline Coyote

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #98 am: 15.03.2004 | 16:30 »
Danke Leonie... ;)
Superdinger schon mal überhaupt nicht! Ich bin kein Powergamer... Ich lasse auch oft genug irgendwelche mächtigen Geschenke an den Spender zurückgehen, weil es zum Char nicht passt etwas derartiges anzunehmen oder auf diese Weise zu erlangen... Aber da ich oft die Initiative ergreife trottelt die Gruppe auch oft hinterher... Würde einer von denen etwas anpacken wäre ich nicht derjenige, der bremst! Aber wenn die anderen Spieler nichts tun muss ich mich doch nicht ebenfalls zurücklehnen und nichts tun...
Nicht mißverstehen! Ich bin nicht der 'Lass mich das mal machen, du kannst das doch eh nicht' Typ! Aber meistens kristalisiert sich irgendwie jemand heraus der die Handlung zieht. Und oft bin ich das eben... Hat wieder nix mit charakterbezogenen Aktionen zu tun, die ja schließlich direkt einen bestimmten Char betreffen, sondern eben mit der Gesamthandlung...
Und zu beschweren hat sich eben keiner, weil immer die Möglichkeit besteht das Heft in die Hand zu nehmen! Ist lediglich eine Frage der Kreativität!

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Re: Gute und schlechte Rollenspieler
« Antwort #99 am: 15.03.2004 | 16:38 »
@ragnar: Und genau um diese gut-schlecht-bla-Debatte zu vermeiden, habe ich in meinem Post ein paar Definitionen dazugeschrieben... Und "ausgezeichnet" ist auch ein wertender Begriff, genau wie "gut"

@Coyote: Ja, das kenne ich... es gab auch mal einen Thread zum Thema "dynamische Spieler", und wie man sich da verhalten sollte. Manche Leute haben einfach Probleme, auf die Schnelle spontan Entscheidungen zu treffen...  :P
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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