Autor Thema: Das Problem von Rollenspieltheorie  (Gelesen 40383 mal)

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Eulenspiegel

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #225 am: 1.01.2017 | 22:33 »
Ja, wenn jemand partout nicht verstehen will, dass es bei Rollenspieltheorie nicht um Training/Erziehung geht, dann ist eine weitere Diskussion wahrscheinlich wirklich sinnlos.
Und wenn man nicht verstehen will, dass es bei Rollenspieltheorie nicht um Training/Erziehung geht, dann ist wahrscheinlich eine Beschäftigung mit der Theorie tatsächlich sinnlos.

vlyrr

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #226 am: 1.01.2017 | 22:37 »
Zitat
Ja, wenn jemand partout nicht verstehen will, dass es bei Rollenspieltheorie nicht um Training/Erziehung geht, dann ist eine weitere Diskussion wahrscheinlich wirklich sinnlos.
Und wenn man nicht verstehen will, dass es bei Rollenspieltheorie nicht um Training/Erziehung geht, dann ist wahrscheinlich eine Beschäftigung mit der Theorie tatsächlich sinnlos.

 ;D

Im Kontext meiner Ausführungen in #210 ist das schon unfreiwillig komisch.

Offline Der Läuterer

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #227 am: 1.01.2017 | 22:43 »
Vieles von dem, was hier als Rollenspieltheorie dargestellt wird, versteht man im Allgemeinen als soziale Fähigkeiten, neudeutsch auch Soft Skills genannt.
« Letzte Änderung: 1.01.2017 | 22:46 von Der Läuterer »
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Offline Kampfwurst

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #228 am: 1.01.2017 | 22:45 »
Hey Eulenspiegel,

das beantwortet leider meine Frage nicht.

Hast Du ein konkretes Beispiel, bei dem ihr als Gruppe bei einem Neuzugang festgestellt habt, dass es nicht passt, und dann gemeinsam mit ihm anhand der Rollenspieltheorie (nicht anhand von Metakommunikation über das Spiel) den Neuzugang soweit trainiert, dass er in eure Gruppe passt?
So direkt nicht. Aber bei meiner bestehenden Hausrunde habe ich umso mehr ich Rollenspieltheorie gelesen habe einige Verhaltensweisen bemerkt, die ich dann besser verstanden habe. Dinge die ich früher als "schlechtes Rollenspiel" abgetan habe, machten dann irgendwann Sinn. Wichtig auch darum, weil ich meistens der Spielleiter bin, und ich so die Art der Spiele die ich anbiete an die Bedürfnisse der Gruppe anpassen kann. Das mache ich nicht, um meine Spieler zu verändern, das mache ich um meine Spieler zu verstehen und zu wissen womit ich ihnen kommen kann.

Z.B. ist da der Typus Spieler gegen den Typus Spielleiter. Ich weiß, dass meine Spieler vom Typ Spieler sind. Das hat z.B. für Spiele wie Fate einen großen Einfluss, wie ich das angehe. Ich erwarte z.B. viel weniger Eigeninitiative als ich es Spielern vom Typ Spielleiter geben würde. Das hat großen Einfluss darauf, wie ich vorbereite.

Klar, das geht vermutlich auch ohne Theorie, aber Theorie hilft überhaupt zu wissen worauf man ggf. achten muss und wie man es interpretieren kann. Das führt zu ganz anderen Erkenntnissen, als wenn man einfach nur vor sich hin spielt.

In vielen Fällen ist sowas sicher nicht notwendig, aber es kann durchaus helfen.

Offline Boba Fett

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #229 am: 1.01.2017 | 22:47 »
Oder hat hier auch nur irgendjmd Spaßbremsen oder inadäquate Spieler mit der Rollenspieltheorie "zum Laufen" gebracht?
Meistens ist es doch nur ein: "Macht keinen Bock. Tschüss!" Oder der Spieler meldet sich nicht mehr oder hat sonstwie keine Zeit.

Das erste ist eine Suggestivfrage, denn die Bewertung "Spaßbremse" und "inadäquate Spieler" nimmt die Antwort doch vorweg.
Und das zweite ist eine extreme Simplifizierung.

Es gibt eher wenig 0/1 Situationen, wo man Leute rauswirft, weil sie sich als Spaßbremse erweisen. Und wenn, dann ist es wirklich herzlich einfach und man braucht keine Theorie. Über "nach dem Abi weggezogen" stellt auch keiner Theorien auf.
Die meisten Runden sind aber nicht so simpel gestrickt. Da gibt es Freunde, die aus Sympathiegründen gerne zusammen spielen möchten, Leute, die einen ähnlichen Spielstil pflegen, aber trotzdem Probleme haben. leute die seit Jahren zusammenspielen und sich erst bewust werden, dass in bestimmten Situationen immer die gleiche Ursache für Probleme sorgt. Rollenspieler, die keine Alternativen haben, weil es nicht genug andere Spieler in ihrer Region existieren. Rollenspieler, die zusammenspielen und an ihren Problemen arbeiten wollen.
Die Hire-and-fire Mentalität hilft da nicht weiter.

Und im übrigen: Ja, die Rollenspieltehorien und Modelle haben Leute wirklich weitergebracht (mich zB) und das Rollenspiel, das am Tisch praktiziert wird verbessert, den Leuten, die am Tisch sitzen mehr Qualität geliefert und Probleme gelöst.
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vlyrr

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #230 am: 1.01.2017 | 22:48 »
Zitat
Vieles von dem, was hier als Rollenspieltheorie dargestellt wird, versteht man im Allgemeinen als soziale Fähigkeiten, neudeutsch auch Soft Skils genannt.

Wir vergleichen:

"Rollenspieltheorie ist der Oberbegriff für verschiedene Theorien und Modelle, die sich mit Abläufen und Elementen von Pen-&-Paper-Rollenspielen befassen." (Wiki)

"Soziale Kompetenz (Sozialkompetenz; englisch social skills) ist die Gesamtheit individueller Einstellungen und Fähigkeiten, die im Sinne der Kooperation nützlich sind, eigene Handlungsziele mit den Einstellungen und Werten einer Gruppe zu verknüpfen und so auch beim Verhalten und der Einstellungen dieser Gruppe mitzuwirken." (Wiki)

Keine Kongruenz.

Eulenspiegel

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #231 am: 1.01.2017 | 22:48 »
@vlyrr
In #210 sagtest du, dass Rollenspieltheorie keine echte Theorie ist, weil es in Wirklichkeit nicht um Theorie, sondern um ein Sprachvokabular geht.

Rollenspieltheorie ist jedoch eine echte Theorie und sogar hilfreich. Daraufhin wolltest du ein Beispiel dafür, dass man mit Hilfe der Rollenspieltheorie einen Spieler trainieren kann.

Meine Antwort darauf ist: Rollenspieltheorie ist eine echte Theorie, auch wenn sie nichts mit Training zu tun hat. Wie jede Theorie enthält sie auch ihr eigenes Vokabular. Sie besteht aber aus mehr als nur Vokabular. Jemanden trainieren gehört jedoch nicht dazu.

@Der Läuterer
Nein, eine Fähigkeit ist eine Sache, die eine Person besitzt bzw. nicht besitzt.
Theorien sind dagegen Modelle, die etwas beschreiben.

Was stimmen würde:
Rollenspieltheorien und soziale Fähigkeiten haben den gleichen Nutzen. - Aber nur weil zwei Sachen den gleichen Nutzen haben, heißt das nicht, dass sie identisch wären.

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #232 am: 1.01.2017 | 22:54 »
Versuchen wir es anders...
Wenn mir Blacow sagen würde, ich sei ein Powergamer und ich dann antworten würde, dass Role-Play und StoryTelling bei ihm als SL nichts einbringen, dann haben wir zwar über seine Aspekte des RPG gesprochen, aber beiderlei Aussagen, sowie das Wissen um die Theorie, werden das Spiel nicht verändern, so lange er und ich uns nicht zuerst ändern
Und genau da greift die Theorie. Alleine mit der Beschäftigung gewinnst Du bereits Erkenntnisse über Dein Spiel und Zusammenhänge für den Konflikt mit dem Spieler. Nicht das Runterbeten von irgendwelchen aufgeschnappten Begriffen bringt da was, sondern das Verständnis der dahinterstehenden Theorie. Nicht der Begriff "Spotlight" ist die Errungenschaft, sondern eben welche Implikationen dahinter stehen.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Boba Fett

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #233 am: 1.01.2017 | 22:54 »
Im Kontext meiner Ausführungen in #210 ist das schon unfreiwillig komisch.
Ich empfand Deine Ausführung in #210 auch als komisch.
Du wirfst den Anwendern einer Theorie vor, dass sie sich ein Jargon schaffen, mit dem es einfacher ist, die Theorie zu formulieren und zu kommunizieren und durch die es als Folge notwendig ist, diesen Jargon an Fachtermini zu lernen, um die Theorien verstehen zu können.

Das kannst Du jeder Branche, jeder Wissenschaft, jedem Hobby vorwerfen - das ist doch ein absolutes Nullargument. Insbesondere, weil due die "echte", harte Wissenschaft anführst (was im übrigen auch wieder eine verstecke Abwertung darstellt). Als ob die keine laienunverständlichen Fachtermini verwenden würden...
Geh mal auf eine Sitzung der Modelleisenbahner, der Briefmarkensammler und der Kleingärtner. da wirst Du auch keine Kommunikation verstehen, weil diese in Fachterminie verfasst ist.
« Letzte Änderung: 1.01.2017 | 22:57 von Boba Fett »
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vlyrr

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #234 am: 1.01.2017 | 22:57 »
@Boba Fett

Zitat
Das erste ist eine Suggestivfrage, denn die Bewertung "Spaßbremse" und "inadäquate Spieler" nimmt die Antwort doch vorweg.
Und das zweite ist eine extreme Simplifizierung.

Man kann natürlich jede Aussage in einem Forum auf ihre Defizite abklopfen. Was ist der Nutzen?

Zitat
Die meisten Runden sind aber nicht so simpel gestrickt. Da gibt es Freunde, die aus Sympathiegründen gerne zusammen spielen möchten, Leute, die einen ähnlichen Spielstil pflegen, aber trotzdem Probleme haben. leute die seit Jahren zusammenspielen und sich erst bewust werden, dass in bestimmten Situationen immer die gleiche Ursache für Probleme sorgt. Rollenspieler, die keine Alternativen haben, weil es nicht genug andere Spieler in ihrer Region existieren. Rollenspieler, die zusammenspielen und an ihren Problemen arbeiten wollen.

Ja, und ich wiederhole meine Frage: Habt ihr in einer rollenspieltheoretischen Debatte diese Probleme besprochen und dann klären können?
M.E. bringt das an dieser Stelle rein gar nichts. Man spricht über das Spiel (Metakommunikation), aber wer debattiert mit Leuten rollenspieltheoretisch? Und wenn es diese seltenen Fälle wirklich gibt: Konnten Sie mehr leisten als einfach nur im rollenspieltheoretischen Jargon darlegen, warum es nicht funktionierte?

Lasse mich gerne mit konkreten Beispielen füttern.

@Eulenspiegel

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Offline Boba Fett

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #235 am: 1.01.2017 | 23:03 »
@Boba Fett

Man kann natürlich jede Aussage in einem Forum auf ihre Defizite abklopfen. Was ist der Nutzen?

Ja, und ich wiederhole meine Frage: Habt ihr in einer rollenspieltheoretischen Debatte diese Probleme besprochen und dann klären können?
M.E. bringt das an dieser Stelle rein gar nichts.
Zu 1.
Der Nutzen liegt darin, aufzuzeigen, dass Du Fallstricke in deine Kommunikation aufstellst. Und nach meiner Wahrnehmung das ganz bewusst machst.
zu 2.
Das war nicht Deine Frage, die Du oben gestellt hast. Auf diese (neue) Frage kann ich antworten: ja
Zu 3.
Erfahrungen sind unterschiedlich und man sollte nicht von sich auf andere schließen.

Zu Deiner ergänzenden Frage:
"Und wenn es diese seltenen Fälle wirklich gibt: Konnten Sie mehr leisten als einfach nur im rollenspieltheoretischen Jargon darlegen, warum es nicht funktionierte?"

- zum einen versteckst Du da auch gleich wieder eigene Wertung.
Zum anderen: ja natürlich! Sie konnten aufzeigen, warum bestimmte Dinge nicht funktionieren, und wo Kompromisse notwendig sind. IdR drehen sie sich um die gegensätzlichen Erwartungen, die die Beteiligten mit unterschiedlichen Spielweisen haben.
Klar, wenn man jeden, den man als inkompatibel wahrnimmt gleich aus der Runde befördert, braucht man keine Theorie, wir man es trotzdem zum Laufen bringen könnte, aber irgendwann verschwendet man mehr Zeit mit Bewerbungsgesprächen, als mit dem eigentlichen Spiel...
« Letzte Änderung: 1.01.2017 | 23:07 von Boba Fett »
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Offline Kampfwurst

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #236 am: 1.01.2017 | 23:08 »
Ja, und ich wiederhole meine Frage: Habt ihr in einer rollenspieltheoretischen Debatte diese Probleme besprochen und dann klären können?
Das ist nicht unbedingt Sinn und Zweck von Rollenspieltheorien. Du wirst kaum einen Tisch finden an dem sich alle Spieler überhaupt dafür interessieren. Meistens ist es nur ein Spieler und zwar der Spielleiter, und der kann mit Rollenspieltheoretischen Erkenntnissen lernen, seine Gruppe besser einzuschätzen. Allein das hilft schon eine Menge.

Es ist wie Didaktik beim Unterrichten. Als Lehrer brauchst du ein wissen um Didaktikum um deine Schüler einzuschätzen und angemessen auf sie zu reagieren. Aber die Schüler müssen nicht einmal wissen, dass es sowas wie Didaktik gibt. In den allerseltensten Fällen wirst du mit den Schülern über Didaktik und didaktische Mittel sprechen, und doch gibt es didaktische Theorien und Konzepte, die helfen guten Unterricht zu machen. Und genauso kann man Rollenspiel analysieren und verbessern.

vlyrr

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #237 am: 1.01.2017 | 23:10 »
Zitat
Zu 1.
Der Nutzen liegt darin, aufzuzeigen, dass Du Fallstricke in deine Kommunikation aufstellst. Und nach meiner Wahrnehmung das ganz bewusst machst.

Keine Sorge, ich werde in Deinem Forum nicht mehr diskutieren, Admin.

Offline Boba Fett

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #238 am: 1.01.2017 | 23:13 »
Keine Sorge, ich werde in Deinem Forum nicht mehr diskutieren, Admin.

Wenn Du in Deinen Rollenspielrunden die "inadäquaten Spielern" genauso schnell aufgibst, wie deine Forenkommunikationen, dann erklärt sich mir gerade, warum Du keine Rollenspieltheorie brauchst...
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Offline dunklerschatten

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #239 am: 2.01.2017 | 00:05 »
@eulenspiegel

also entweder willst du mich falsch verstehen, kannst nicht verstehen was ich meine oder und das halte ich für am wahrscheinlichsten, ich bin aktuell nicht in der Lage das was ich meine allgemein Verständlich hier zu kommunizieren.

Wenn du mit RPG Theorie glücklich wirst ist das gut, ich habe sie nie wirklich gebraucht und bin mit meiner RPG Runde zu 99,9% glücklich.

Denke damit sind alle happy und am ehesten können wir uns wohl auf "agree to disagree" einigen (imho)
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Offline KhornedBeef

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #240 am: 2.01.2017 | 07:08 »
Keine Sorge, ich werde in Deinem Forum nicht mehr diskutieren, Admin.
Dude.
Du kannst gerne monieren, dass er dich  zurechtgewiesen hat, aber nicht in seiner Funktion als Admin. Das ist sehr deutlich. Also fällt deine  Äußerung bloß als Rhetorik auf.
Außerdem ist die Konstruktion eines "Diskussionsverbots" hier schon sehr dünn, aber dass kann ja jeder sehen wie er will.
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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Maarzan

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #241 am: 2.01.2017 | 08:29 »
Das kann ich bestätigen und denke sogar, dass das Aussortieren von problematischen Spielern gewinnbringender ist als eine Tischdebatte anhand der Rollenspieltheorie.
Oder hat hier auch nur irgendjmd Spaßbremsen oder inadäquate Spieler mit der Rollenspieltheorie "zum Laufen" gebracht?
Meistens ist es doch nur ein: "Macht keinen Bock. Tschüss!" Oder der Spieler meldet sich nicht mehr oder hat sonstwie keine Zeit.

Eine eingegroovte Gruppe entscheidet nach einem ersten Spieltag oder vielleicht zwei, drei weiteren, ob der Neuzugang etwas taugt. Wenn ja, geht's weiter. Wenn nein, trennt man sich.
An keiner Stelle würde hier eine rollenspieltheoretische Debatte auch nur einen Deut ändern.

Hier, habe ich aber schon erwähnt.
Mit der eingehenden Grundeinstellung das gegenüber sei eine Spaßbremse oder inadäquat wird das unter keiner Konstellation etwas werden.
Idealerweise gibt einem die Theorie das Handwerkzeug an die Hand um die Gefahr einer inkompatiblen Gruppe schon am Anfang deutlcih zu reduzieren.

Ich habe aber tatsächlich auch eine schon bestehende Runde zumindest teilweise "geheilt". Das geschah einmal durch die Möglichkeit mit dem Verständnis was die betreffenden Mitspieler wollen einen guten Teil meiner Punkte entsprechend passend argumentativ für ihren Stil zu "verpacken" und auch den Rest, der zur Einbindung notwendig war, zu erkennen und passende Hausregeln zu erstellen, so dass sowohl diese Leute wie auch die Anhänger der eigenen Seite damit leben konnten.

Vieles von dem, was hier als Rollenspieltheorie dargestellt wird, versteht man im Allgemeinen als soziale Fähigkeiten, neudeutsch auch Soft Skills genannt.

Softskill sind nützlich zur Umsetzung von Sachen im sozialen Umfeld. Sie helfen aber nur sehr bedingt, wenn man keine Ahnung hat, was man da gerade überhaupt behandelt.
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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #242 am: 2.01.2017 | 08:57 »
Ja, und ich wiederhole meine Frage: Habt ihr in einer rollenspieltheoretischen Debatte diese Probleme besprochen und dann klären können?
Ich habe mit meinen Gruppen keine rollenspieltheoretische Debatte geführt und trotzdem dank rollenspieltheoretischer Analyse Probleme klären können.

Ist das echt so schwer zu verstehen? wtf?
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Wellentänzer

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #243 am: 2.01.2017 | 09:12 »
Bei der Rolllenspieltheorie geht es um die Beschreibung, Erklärung und Vorhersage von Rollenspiel bezogenen Begebenheiten. Dazu haben sich viele Leute eine Menge Gedanken gemacht. Da es in unserem Hobbybereich keine Qualitätskontrolle gibt, ist naturgemäß Schrott dabei. Auch mögen sich diverse Üersonen unter den sogenannten Theoretikern tummeln, denen es eher um Selbstdarstellung geht als um ein genuines Erkenntnisinteresse.

Aber dass Rollenspieltheorie von sehr vielen Leuten als hilfreich empfunden wird, kann doch echt niemand ernsthaft bezweifeln. Mir ist schleierhaft, wie man sich in eine so offenkundig unsinnige Position manövrieren kann.

Rolllenspieltheorie: was passiert, warum passiert es, was wird in Zukunft passieren und wie kann man das beeinflussen. Darum kümmert sich Rollenspieltheorie. Offensichtlich sinnvoll trotz eines vergleichsweise wackeligen Fundaments. Es mag sein, dass Theorie einigen Leuten nichts bringt. Logo. Da schließt sich dann die Frage an, woran das liegt. Person oder Situation?

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #244 am: 2.01.2017 | 09:27 »


Rolllenspieltheorie: was passiert, warum passiert es, was wird in Zukunft passieren und wie kann man das beeinflussen.

Das finde ich grade sehr spannend was du sagst: Für mich war Rollenspieltheorie immer verhältnismäßig unintressant (und damit "mein Problem" mit der Rollenspieltheorie), weil mir schon früh (und ohne Theorie) aufgefallen ist, das es unterschiedliche Spielstile gibt, und "DSA - Schwurbelspieler" nicht mit "D&D-Slayern" zusammenpassen, und ich in meiner oberflächlichen Betrachungsweise auch keine Hilfsmittel gefunden habe, eine Situation tatsächlich zu verändern.

Es werden ja öfter Probleme geschildert, aber viel mehr Aussage als "Wechsel das System" oder "Rede mit dem Spieler" kommt halt sehr selten, es kommen manchmal sehr gute Tips aus dem Erfahrungsschatz des Spielers, aber konkrete Hinweise und Verweise auf Rollenspieltheorie habe ich noch nie gesehen, wenn es um die Frage geht, was nach der Analyse eines Problems passiert - Oder ist das gar nicht die Aufgabe der Rollenspieltheorie?

Offline Boba Fett

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #245 am: 2.01.2017 | 09:46 »
...aber konkrete Hinweise und Verweise auf Rollenspieltheorie habe ich noch nie gesehen, wenn es um die Frage geht, was nach der Analyse eines Problems passiert - Oder ist das gar nicht die Aufgabe der Rollenspieltheorie?

Genau genommen: Nein, das ist nicht die Aufgabe der Rollenspieltheorie.

Die Theorie schafft nur ein Verständnis, warum manche Dinge (wahrscheinlich) so sind, wie sie sind.
Und sie schafft Methoden, deren Anwendung zur Beeinflussung der Zustände dienen.

Die Umsetzung - das Verständnis auf gegebene Situationen anwenden - ist keine Aufgabe der Theorie...
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Offline dunklerschatten

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #246 am: 2.01.2017 | 09:51 »
Zitat
Rolllenspieltheorie: was passiert, warum passiert es, was wird in Zukunft passieren und wie kann man das beeinflussen.

Wenn man das konsequent weiterdenkt sind RPG Theorie Anweder die "wahren" Powergamer  ~;D

Zitat
Es mag sein, dass Theorie einigen Leuten nichts bringt. Logo. Da schließt sich dann die Frage an, woran das liegt. Person oder Situation?

Mh nicht jeder ist so "feinstofflich" das er mit X ein Problem in der Runde hat, bzw. löst es eben auf anderem Wege.

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Offline Wandler

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #247 am: 2.01.2017 | 09:51 »
"Wechsel das System"

Dem liegt aber durchaus eine Beinflussung durch die Rollenspieltheorie zu Grunde. Denn in meinen Augen funktioniert die Rollenspieltheorie eher auf einer höheren Ebene. Es wird das Rollenspiel als Gesamtes analysiert, aufgeschlüsselt und kategorisiert. Dadurch werden auch durchaus andere Rollenspiele entwickelt als ohne sie. Das bedeutet natürlich nicht, dass ohne Rollenspieltheorie sich Rollenspiele nicht weiterentwickeln würden, denn das haben sie ja auch vor dieser, aber ich glaube es ist schon durchaus realistisch anzunehmen, dass jene Menschen die sich intensiv mit der Erschaffung von Rollenspielen beschäftigen, auch wahrscheinlicher auf die Rollenspieltheorie stoßen und dadurch in ihrer Arbeit beinflusst werden.

Für den Spieler am Tisch finde ich die Rollenspieltheorie weniger wichtig. Sie ist eine Theorie auf Metaebene, die mehr das Warum, Wieso und Wie klärt. Insofern ist es nicht wirklich Teil der Rollenspieltheorie Probleme unterschiedlicher Spielstile zu lösen, als viel mehr sie aufzuzeigen und verständlich zu machen. Die Probleme sind auch ohne die Rollenspieltheorie vorhanden und werden normalerweise auch von den Spielern wahrgenommen, oft fehlt es aber an einem einheitlichen Vokabular zu beschreiben was das Problem ist. Das das Vokabular hierbei extrem schwierig ist sieht man ja klar an der Kritik diverser Modelle, dass ihr Vokabular bestimmte Spielstile gar nicht erfasst, zu weit oder zu eng beschreibt oder das was manche unter einem Begriff verstehen, ganz anders festhält.

Was Rollenspieltheorie nämlich nicht hat, ist die wissenschaftliche Autorität echter Wissenschaften. Weil der Vergleich "echter Wissenschaften" irgendwie im Thread als abwertend kritisiert wurde: Es fehlt der Rollenspieltheorie die gesamte Struktur die für Wissenschaft notwendig ist, die Universitäten, die Qualitätskontrollen, Metastudien, Referenzgruppen und das ganze Werkzeug, dass eben notwendig ist um Forschung auf ein nachweisbar oder wenigstens überprüfbares Qualitätsniveau zu heben. Das bedeutet nicht, dass die Theorien schlecht oder gut sind, nur dass man durchaus unterscheiden kann und darf, ob es sich hier um einen intensiven und angeregten Austausch auf Hobbybasis in Foren oder Mailinggroups (woher viele der ältern Modelle stammen) oder um wissenschaftliche Arbeiten handelt. Über die Qualität will und kann ich persönlich keine fundierten Aussagen treffen, aber die Rollenspieltheorie ist und bleibt halt erstmal größtenteils ein Forschungsgebiet von Hobbyisten.
« Letzte Änderung: 2.01.2017 | 09:56 von Wandler »

Offline Sphärenwanderer

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #248 am: 2.01.2017 | 10:49 »
Sehe ich auch so. Rollenspieltheorie greift mMn vor dem Spiel. Du überlegst dir, welche Spielvorlieben du hast, welches System diese Vorlieben unterstützt und welche Spieler dafür geeignet sind. Die andere Anwendung ist die des Spieldesigns, in dem man sich die gleichen Fragen stellt: Welches Spielerlebnis möchte ich forcieren, welche Regeln würden das unterstützen, wer würde das spielen.

Konkrete Hilfestellungen bei Spielproblemen würde ich oft als spielpraktische oder soziale Probleme sehen, nicht als theoretische. Und wenn die Probleme auf verschiedene Spielvorlieben hindeuten, ist nach Theorie die Suche neuer Spieler sicher richtig, im sozialen Kontext jedoch oft nicht angebracht oder erwünscht. Das Flickenwerk an sich aus solchen Problemen ergebenen Hilfestellungen ist auch kaum als Spieltheorie zu bezeichnen. Dabei geht es dann meistens um gegenseitige Rücksichtnahme und Kommunikation - also soziale Kompetenzen, nicht spielerische.
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Offline Chruschtschow

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #249 am: 2.01.2017 | 11:39 »
Der Versuch, die soziale und die Spielkompontente in Theorien zum Rollenspiel voneinander zu trennen, ist doch eh Quark. Es knirscht oft in der Kommunikation aus Gründen, die dem Rollenspiel zu eigen sind, z.B. weil verschiedene Verständnisse von Spieler- und Spielleiterrolle kollidieren. Und genauso kann es im Spiel selbst rumpeln, weil sich die Personen am Tisch nicht grün sind.

Und zum Teil gibt es auch tatsächlich wissenschaftliche Arbeiten zum Thema. Aber welcher Diskutant hier liest die schon. Wobei ich mich da selbst nicht ausnehme. ;)

Wenn ich mich nicht ganz vertue, sind die skandinavischen LARPer (Stichworte: Nordic LARP, LARP Design Conference) da schon ein ganzes Ende weiter. Und nein, die rennen üblicherweise nicht mit Schaumstoffschwertern rum, da ist ziemlich viel kontemporäres Zeug dabei.
« Letzte Änderung: 2.01.2017 | 11:46 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

Rollenspiel in und um Paderborn - Die Rollenspielergilde e.V. - www.rollenspiel-paderborn.de