@ Sashael
nur damit kein Missverständnis aufkommt, ich will dir und anderen RPG Theoretikern gar nix böses oder euch das madig machen, ich denke aber das ihr deutlich "feinstofflicher" tickt was die ganze Thematik angeht.
Bevor man einen SL in die Erzählonkelschublade stecken konnte, konnten die allermeisten die ich kenne nicht mal benennen, warum ihnen der Leitstil nicht zusagt.
Weil sie zum Bleistift mit DSA sozialisiert wurden und die Meistertips da brutal die Spieler in die Dienerrolle geprügelt haben. "Der Meister hat immer Recht. Gesagt getan, nicht gesagt nicht getan." usw usw.
GMV wurde da per Regelwerk getötet.
Ich bin in den 90ern mit Rollenspiel sozialisiert worden und auch wenn da durch die WoD eine andere Herangehensweise ans Rollenspiel ihren Einzug in die Gruppen fand, war die oberste Prämisse bei sehr vielen Runden immer noch diese (in meinen Augen) beschissene Erzählonkelei. Rollenspiel WAR einfach so.
Dass es anders geht und dass das die Erzählonkelei nicht ersetzt sondern einfach nur eine Alternative sein kann, konnte ich nicht benennen, denn mir fehlte das Vokabular.
Du wirst lachen, aber ich und meine Mitspieler habe quasi die selbe PRG Sozialisierung, wir sind nur irgendwie zu anderen Erkenntnissen gekommen.
Wir haben auch diese Erzählonkel Nummer durchgemacht, aber das dann flott über Board geworfen, ganz ohne den Theorieunterbau.
Klar hat keiner "Flags" gesetzt aber vor 20 Jahren war es auch schon möglich zu sagen was man gerne für/mit den Charakter erleben will.
Da gab es doch keine Rollenspielpolizei die mit vorgehaltener Waffe zum Erzählonkelspiel gezwungen hat ?!
Weil ich so sehr in der Doktrin vom "Guten Spielen & Spielleitentm
Und da liegt imho, der Hund begraben....
Dass der SL auch "nur" ein Mitspieler und nicht der Herr und Meister über die Runde ist, ist übrigens auch eine rollenspieltheoretische Erkenntnis.
Grandios
dann war ich vor 20 Jahren schon RPG Theoretiker
ohne es zu wissen !
Tja, wenn du das so siehst, hast du es in meinen Augen nicht verstanden.
Das magst du so sehen, aber du kennst mich nicht und hier ist die Kommunikation natürlich sehr speziell.
Rollenspiel ist da ein bißchen wie ein Rubiks Cube. Man kann damit herumspielen, aber um ihn zu lösen braucht man das Verständnis über die Algorhythmen des Drehens.
Wem es reicht, nur ein, zwei Seiten voll zu bekommen, der hat damit auch Spaß. Wer den Würfel komplett haben will, kommt um das Lernen nicht herum.
Und im Rollenspiel haben mir die ein, zwei Seiten nicht gereicht. Ich brauchte aber die Rollenspieltheorie, um mir überhaupt klar zu werden, dass es überhaupt mehr als zwei Seiten gibt.
Und hier scheiden sich dann die Geister...ich gehöre zu der Sorte Menschen, die den Cube komplett zerlegt haben und dann alles wieder neuzusammen gesetzt haben...diese rumdreherei fand ich lahm. Im RPG lief und läuft das analog.
Du hoffst, dass du das tust. Man sollte erwarten, dass man das tut. Ich kenne Leute, die sind seit den frühen 80ern dabei und sind in Bezug auf Rollenspiel so reflektiert wie eine schwarz geteerte Betonwand. Mit denen spiele ich auch nicht mehr.
Um ehrlich zu sein, hinter die Stirn kann man keinem Menschen schauen...also weiss man es nie so 100%. Ich kann nur sagen für mich passt es, das reicht.