Autor Thema: Das Problem von Rollenspieltheorie  (Gelesen 42097 mal)

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Offline Issi

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #275 am: 2.01.2017 | 16:58 »
Zitat
Auch das fällt eher in den Bereich der Psychologie.

Empathielos bedeutet in erster Linie, dass die betroffene Person deine Emotionen nicht auf natürliche Weise wahrnehmen kann. Sie kann aber durchaus an deinen Emotionen interessiert sein.
Wenn man seine Emotionen explizit äußert, kann eine empathielose Person deine Emotionen genau so wahrnehmen, wie eine empathische Person, bei der deine Emotionen nur implizit oder über Mimik vermittelt werden.

Das betrifft tatsächlich den Bereich der Psychologie.
Jetzt zu diskutieren, was an deinen pauschalen Aussagen falsch ist, würde den Rahmen des Threads sprengen. Gewaltfreie Kommunikation (die eigenen Gefühle für "Blinde" transparent machen) ist sicher ein gut gemeinter Rat  aber es gibt dafür Grenzen. - Menschen mit bestimmten Persönlichkeitsstörungen werden Dir dennoch nicht das gewünschte Verständnis entgegen bringen. Und unter bestimmten Umständen ist sogar unbedingt davon abzuraten.
« Letzte Änderung: 2.01.2017 | 17:01 von Issi »

Offline Chruschtschow

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #276 am: 2.01.2017 | 17:04 »
@Issi:
Der Punkt ist wohl eher, dass Läuterer eine Frage gestellt hat, deren Antwort schlicht nicht im Geltungsbereich einer Rollenspieltheorie, sondern eher in den allgemeineren soziologischen Bereich gehört. Die Rollenspieltheorie ist an der Stelle lange mit dem Thema durch.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Rhylthar

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #277 am: 2.01.2017 | 17:05 »
Zitat
Die Erkenntnis, dass man sich zum "Socialising" treffen kann und das Spiel nur etwas nebenher sein kann, ist eine Erkenntnis der Theorie.
Nein, so würde ich das sicher nicht ausdrücken.

Die Theorie mag dies in Worte gefasst haben, aber dass Rollenspiel ein "normales" Treffen/Hobby unter Freunden ist/war (wie auch Brettspiele, DVD-Abende, etc.), die Erkenntnis habe ich schon 1989 mit meiner ersten Gruppe gehabt.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Issi

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #278 am: 2.01.2017 | 17:08 »
Zitat
Der Punkt ist wohl eher, dass Läuterer eine Frage gestellt hat, deren Antwort schlicht nicht im Geltungsbereich einer Rollenspieltheorie, sondern eher in den allgemeineren soziologischen Bereich gehört. Die Rollenspieltheorie ist an der Stelle lange mit dem Thema durch.

Und was sagt die RPG- Theorie dazu (zu sinnlos Diskussionen am Spieltisch) ? Bzw. zu welchem Schluß ist sie bis jetzt gekommen?
« Letzte Änderung: 3.01.2017 | 22:23 von Issi »

Offline Chruschtschow

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #279 am: 2.01.2017 | 17:11 »
Ja, das mag sein, dass DU diese Erkenntnis hattest. Überraschung, andere Leute hatten diese Erkenntnis auch und haben das mittlerweile in ein allgemein anerkanntes Konzept überführt. So entstehen Rollenspieltheorien.

Die Aussage ist doch nicht: "Vorher kannte das keiner." Es geht in die Richtung: "Das sind allgemeine Erkenntnisse und daraus ergeben sich Konsequenzen für's Spiel." Breaking News: Dinge sind runter gefallen, bevor Einstein auf die Idee mit den Gravitationswellen kam.

@Issi:
Nix. Gehst du zu einem Arzt, wenn du ein Haus bauen willst? Da geht es wohl eher um allgemeine Gesprächsführung, Diskussionskultur, Moderationstechniken. Uneinsichtige Diskutanten sind kein rollenspielspezifisches Problem.
« Letzte Änderung: 2.01.2017 | 17:15 von Chruschtschow »
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Offline Maarzan

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #280 am: 2.01.2017 | 17:13 »
Und was sagt die RPG- Theorie dazu (zu sinnlos Diskussionen) ? Bzw. zu welchen Schluß ist sie bis jetzt gekommen?

Kill them and take (or burn, it depends) their stuff!
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Issi

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #281 am: 2.01.2017 | 17:14 »
Zitat
Kill them and take (or burn, it depends) their stuff!
Das klingt fair! :D >;D

Und ist zudem praktisch anwendbar!
« Letzte Änderung: 2.01.2017 | 17:16 von Issi »

Offline Rhylthar

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #282 am: 2.01.2017 | 17:18 »
Ja, das mag sein, dass DU diese Erkenntnis hattest. Überraschung, andere Leute hatten diese Erkenntnis auch und haben das mittlerweile in ein allgemein anerkanntes Konzept überführt. So entstehen Rollenspieltheorien.

Die Aussage ist doch nicht: "Vorher kannte das keiner." Es geht in die Richtung: "Das sind allgemeine Erkenntnisse und daraus ergeben sich Konsequenzen für's Spiel." Breaking News: Dinge sind runter gefallen, bevor Einstein auf die Idee mit den Gravitationswellen kam.
Lies den Satz von Eulenspiegel nochmal und Du wirst sehen, was mich an der Aussage stört.  ;)
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Offline Chruschtschow

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #283 am: 2.01.2017 | 17:27 »
Aber das IST eine Erkenntnis der Rollenspieltheorie. Sie hat das nicht als erste erkannt, was allein schon in der Systematik liegt, weil sie durch ihren Aufbau wenig deduktiv herleiten kann. Ansonsten hängt es halt ein bisschen davon ab, wie du Eulenspiegels Beiträge liest. Klar, du kannst das so lesen, dass nur die Rollenspieltheorie allein das hervor gebracht hat. Aber du hast ein angenehmeres Leben, wenn du Eulenspiegel wohlwollender interpretierst.

@Eulenspiegel:
Nichts für ungut, du bist aus meiner Sicht einer der anstrengenderen Diskutanten. ;)
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Eulenspiegel

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #284 am: 2.01.2017 | 20:16 »
Hier ein Beispiel, wo Rollenspieltheorie mir sehr weitergeholfen hat:
Unsere Gruppe hatte jahrelang viel Spaß. Aber irgendwann war der Punkt erreicht, wo wir von Runde zu Runde weniger Spaß hatten. Es gab keinen Neuling, dem wir die Schuld dafür zuschieben konnten. Und es gab auch sonst nichts Konkretes, wo wir sagen konnten, deswegen hätten wir weniger Spaß. Es war halt einfach so, dass es nicht mehr so viel Spaß wie früher gemacht hat und der Spaß von Spielabend zu Spielabend gesunken ist.
Das war die Zeit, wo ich und einige andere aus der Gruppe anfingen, uns mit Rollenspieltheorie zu beschäftigen. Dies half uns, unser Spiel zu reflektieren und die Spielweise so zu modifizieren, dass wir wieder mehr Spaß am RPG hatten.

Offline Der Läuterer

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #285 am: 2.01.2017 | 20:51 »
Okay. Jetzt wo es interessant wird... hört der Mann auf zu schreiben.
Neugier! Und weiter?

Welche Theorie(n) haben Euch wie geholfen?
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Swafnir

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #286 am: 2.01.2017 | 21:01 »
Mir hat Rollenspieltheorie geholfen zu kapieren, warum manche Spieler mit manchen Systemen nichts anfangen können. Laws war da schon so eine Art "Offenbarung".

Aber als Problem sehe ich da die "Verkopfung" des Hobbys und idealistische Grabenkämpfe in der Community. Man braucht keine Rollenspieltheorie um mit RPGs glücklich zu werden. Ein Großteil der Runden da draußen kommen wunderbar ohne sie klar. Aber sie können einem vielleicht helfen, wenn es mal nicht läuft und man nicht herausbekommt warum.

Aber sie darf in meinen Augen eben nur als "Werkzeug" dienen. Bei vielen hab ich aber den Eindruck, dass die Theorie über RPGs mehr Platz einnimmt als das eigentliche Spielen und Leiten.

Offline Infernal Teddy

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #287 am: 2.01.2017 | 21:03 »
Aber sie darf in meinen Augen eben nur als "Werkzeug" dienen. Bei vielen hab ich aber den Eindruck, dass die Theorie über RPGs mehr Platz einnimmt als das eigentliche Spielen und Leiten.

Den Eindruck teile ich
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Offline Der Läuterer

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #288 am: 2.01.2017 | 21:11 »
Bei vielen hab ich aber den Eindruck, dass die Theorie über RPGs mehr Platz einnimmt als das eigentliche Spielen und Leiten.
Das würde ich jetzt nicht unterstellen wollen.
Ich entspanne mich z.Zt. beim Schreiben von Rezensionen. Jedem das was ihm gefällt.

Mir hat Rollenspieltheorie geholfen zu kapieren, warum manche Spieler mit manchen Systemen nichts anfangen können. Laws war da schon so eine Art "Offenbarung".
Bitte. Jetzt wird's interessant... Und er hört ebenfalls auf zu schreiben.
Weshalb können manche Spieler mit manchen Systemen nichts anfangen?
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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #289 am: 2.01.2017 | 21:37 »
Weshalb können manche Spieler mit manchen Systemen nichts anfangen?

Weil manche Spieler zum Beispiel gerne Drama erleben möchten und sich in moralischen Zwiespälten wiederfinden wollen. Und für die sind Spiele, die taktische Herausforderungen zum zentralen Inhalt haben, von geringen Wert.
Natürlich kann man Spiele verbiegen und mit großem Aufwand etwas ganz anderes daraus machen.
Aber das ist albern. Wenn man ehrlich ist, kann man auch zugeben, dass manche Spieler mit manchen Systemen eben nichts anfangen können.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Eulenspiegel

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #290 am: 2.01.2017 | 21:47 »
Okay. Jetzt wo es interessant wird... hört der Mann auf zu schreiben.
Neugier! Und weiter?

Welche Theorie(n) haben Euch wie geholfen?
Wir hatten anfangs sehr auf Immersion gespielt. Das war uns ursprünglich nicht klar, sondern ist eher intuitiv passiert. Je älter wir wurden, desto schwerer wurde es, die Immersion hinzubekommen.
Zum einen hat uns die Theorie geholfen, weil uns dort Techniken vermittelt wurden, mit der sich die Immersion leichter erreichen lässt. (Als Teenager gelangten wir noch relativ problemlos in Immersion. Als Erwachsener ist es wesentlich schwieriger.)

Eine weitere Sache, die uns dann geholfen hatte, war, dass es unterschiedliche Spielstile gibt. Anstatt auf immersives Spielerlebnis haben wir dann andere Spielstile ausprobiert. - Moralische Fragestellungen, cineastisches eskapistisches Rollenspiel, Geschichten erzählen mit viel Player Empowerment etc. Dabei sind uns dann auch zwei Sachen klar geworden: Zum einen war unser SL sehr ausgelaugt und in Richtung Burnout. Dies ließ sich leicht vermeiden, indem wir stärker Player-Empowerment getrieben haben und die Spieler auch aktiver die Geschichte fortentwickelt haben. Dadurch lastete die Verantwortung nicht mehr so sehr auf den SL und er musste weniger Energie in die Vorbereitung stecken.
Der andere Punkt, der uns klar geworden ist: Immersion macht zwar mehr Spaß als cineastisches Spiel. Aber krampfhaft Immersion zu versuchen, führt zu nichts. Ein gelungener cineastischer Abend macht mehr Spaß, als ein Abend, wo wir Immersion versuchen, es aber nicht erreichen. - Hin und wieder haben wir immernoch immersive Spielerlebnisse und das sind dann die Highlights. Aber wir versuchen nicht mehr krampfhaft, dies zu erreichen. Wir spielen seitdem wesentlich cineastischer. Und wenn es nebenbei mal immersiv wird, ist es ein netter Bonus.

Offline Der Läuterer

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #291 am: 2.01.2017 | 22:19 »
Wir hatten anfangs sehr auf Immersion gespielt. Das war uns ursprünglich nicht klar, sondern ist eher intuitiv passiert. Je älter wir wurden, desto schwerer wurde es, die Immersion hinzubekommen.
Interessant. Bei mir ist das genau umgekehrt. Je älter ich wurde, um so mehr ist mir das Eintauchen in die Chars leichter gefallen und auch immer besser gelungen. Das trifft im Prinzip auf unsere gesamte Gruppe zu.

Anstatt auf immersives Spielerlebnis haben wir dann andere Spielstile ausprobiert. - Moralische Fragestellungen, cineastisches eskapistisches Rollenspiel, Geschichten erzählen mit viel Player Empowerment etc.
Ist es nicht so, dass diese Stile IMMER mit ins Spiel einfliessen? In unterschiedlicher Stärke und Verteilung unter den Spielern?
Die Variation der Zutaten macht das Gericht interessant.

indem wir stärker Player-Empowerment getrieben haben und die Spieler auch aktiver die Geschichte fortentwickelt haben. Dadurch lastete die Verantwortung nicht mehr so sehr auf den SL und er musste weniger Energie in die Vorbereitung stecken.
Ich nenne das bei uns Godmodding, gemeint ist damit aber dasselbe.
Das sind bei uns Freiheiten & Pflichten des Co-SLern der Spieler. Was aber nicht jedem Spieler liegt - aus unterschiedlichen Gründen.
Das gemeinsame Erzählen der Geschichte mit ähnlichen Aufgaben, hätte aber nicht der speziellen Namensgebung bedurft.

Aber krampfhaft Immersion zu versuchen, führt zu nichts.
Krampfhaft ist immer Käse. Egal was man macht.
« Letzte Änderung: 2.01.2017 | 22:21 von Der Läuterer »
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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #292 am: 2.01.2017 | 23:09 »
Das sind bei uns Freiheiten & Pflichten des Co-SLern der Spieler. Was aber nicht jedem Spieler liegt - aus unterschiedlichen Gründen.
Das gemeinsame Erzählen der Geschichte mit ähnlichen Aufgaben, hätte aber nicht der speziellen Namensgebung bedurft.
Stimmt, der Name ist eher nebensächlich.
Wichtig ist
1) die Erkenntnis, dass der SL nicht unbedingt alleine alles vorbereiten muss.
2) Techniken, wie die Spieler den SL dabei unterstützen können.

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #293 am: 2.01.2017 | 23:15 »
Empowerment ist ein in vielen Disziplinen etablierter Begriff, der sinnvoller Weise auch für Rollenspiele Verwendung findet. Daher folgerichtig: Player Empowerment.

Einmal kurz googeln oder Wikipedia nutzen und das wird klar. Alternativ einfach im Tanelorn in der Übersichtlich nachschauen. Das ist also gerade KEINE spezielle Namensgebung. Die Mühe hadt Du Dir nicht gegeben. Zwingt Dich ja auch keiner dazu.

ABER: Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Ich will Dir echt nicht zu nahe treten und lese sehr viele Deiner Posts ausgesprochen gerne. In diesem Fall jedoch machst Du die Rollenspieltheorie für Dein eigenes Desinteresse und Wissensdefizit verantwortlich. Ist wirklich nicht böse gemeint und ich vermute stark, dass Du berechtigter Weise mit großem Selbstbewusstsein durchs Leben gehen kannst.

An diesem Beispiel zeigt sich aber sehr plastisch ein grundsätzliches Problem vieler "Kritiker" von Rollenspieltheorie: nicht viel Mühe investieren, wenig Input verdauen, aber auf Basis eines zwangsläufig sehr eingeschränkten persönlichen Erfahrungshorizontes extrem selbstbewusst und pointiert vorgetragene Fundamentalkritik äußern. Das ist zu wenig.

Damit sind wir dann auch schon bei meinem Problem von Rollenspieltheorie. Es gibt nämlich keine Strukturen abgesehen von zweieinhalb Journals ohne deutsche Beteiligung. Es fehlt an Qualitätskontrolle, Vorfiltern und Plattformen.
« Letzte Änderung: 2.01.2017 | 23:18 von Wellentänzer »

Offline Der Läuterer

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #294 am: 3.01.2017 | 00:45 »
Empowerment ist ein in vielen Disziplinen etablierter Begriff, der sinnvoller Weise auch für Rollenspiele Verwendung findet. Daher folgerichtig: Player Empowerment.
Einmal kurz googeln oder Wikipedia nutzen und das wird klar. Alternativ einfach im Tanelorn in der Übersichtlich nachschauen. Das ist also gerade KEINE spezielle Namensgebung. Die Mühe hadt Du Dir nicht gegeben. Zwingt Dich ja auch keiner dazu.
Absolut.

Und es ist kein Ding für mich, was Du schreibst. Du bist weder respektlos noch mir irgendwie auf die Füsse getreten. Mach Dir deshalb bitte keinen Kopf.

Aber Du liegst mit Deiner Einschätzung falsch, denn ich mache die Theorie für nichts verantwortlich.

Es ist nur so, zumindest meinem Empfinden nach, dass das, was die Theorie Befürworter der Theorie entnehmen, sich bei mir intuitiv oder zufällig, durch Beobachtung oder Erfahrung, auch ohne Theorie ähnlich am Tisch (weiter)entwickelt hat.

Sicherlich wurde an manchen Tischen bereits dem Sinn entsprechend nach diesen Theorien gespielt, ohne diese zu kennen.

Desinteresse? Und Wissensdefizit? Bedingt.
Aber sicherlich hast Du i.B.a. die betreffende Terminologie Recht. Aber für derartige Fälle von Unwissenheit haben wir ja auch das Crowd Wissen im Forum.
Ich habe nämlich kein Problem damit meine Unwissenheit in Worte zu kleiden und zu fragen.

An diesem Beispiel zeigt sich aber sehr plastisch ein grundsätzliches Problem vieler "Kritiker" von Rollenspieltheorie: nicht viel Mühe investieren, wenig Input verdauen, aber auf Basis eines zwangsläufig sehr eingeschränkten persönlichen Erfahrungshorizontes extrem selbstbewusst und pointiert vorgetragene Fundamentalkritik äußern. Das ist zu wenig.
Nicht zwingend. Es ist eine Frage des eigenen Anspruchs an das Thema.

Und ich kritisiere die Theorie nicht. Ich empfinde sie (für mich) schlicht als überflüssig.
Was mich wirklich stört ist, dass diese Theorien, nur weil sie mal jemand niedergeschrieben hat, auf ein Podest erhoben werden.
Jemand, der offen und interessiert etwas macht, Aktion und Reaktion beobachtet, der kommt mitunter zu den gleichen Ergebnissen wie die Theoretiker. Und zwar aufgrund von seinen Erfahrungswerten.
Hinzu kommt, dass der Anwender viel früher seine Erfahrungen machen kann, weil der Theoretiker erst einmal so lange warten muss, bis ein anderer Theoretiker das alles zusammengefasst und veröffentlicht hat, nach denen er seine Erfahrungen überprüft.

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Offline Sashael

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #295 am: 3.01.2017 | 06:23 »
Und ich kritisiere die Theorie nicht. Ich empfinde sie (für mich) schlicht als überflüssig.
Was mich wirklich stört ist, dass diese Theorien, nur weil sie mal jemand niedergeschrieben hat, auf ein Podest erhoben werden.
Jemand, der offen und interessiert etwas macht, Aktion und Reaktion beobachtet, der kommt mitunter zu den gleichen Ergebnissen wie die Theoretiker. Und zwar aufgrund von seinen Erfahrungswerten.
Hinzu kommt, dass der Anwender viel früher seine Erfahrungen machen kann, weil der Theoretiker erst einmal so lange warten muss, bis ein anderer Theoretiker das alles zusammengefasst und veröffentlicht hat, nach denen er seine Erfahrungen überprüft.

I.d.S. Selbst ist der Mann.
Und jetzt machst du den Fehler, von dir selbst und deinen ureigensten persönlichen Erfahrungen auf mehrere Millionen Rollenspieler weltweit zu schließen. Siehst du den Fehler?

Und nicht böse gemeint, aber:
Jemand, der offen und interessiert etwas macht, Aktion und Reaktion beobachtet, der kommt mitunter zu den gleichen Ergebnissen wie die Theoretiker. Und zwar aufgrund von seinen Erfahrungswerten.
Das ist leider falsch.
Bereits in der ganz normalen täglichen Kommunikation verbergen sich so viele Fallstricke, die manche Menschen bis zu ihrem Tod weder sehen, noch verstehen noch verstehen wollen. Die Anaylse der täglichen Kommunikation hat erbracht, wenn du deine Aussagen so und so formulierst, wird sich dein Gegenüber angegriffen fühlen, egal was du eigentlich bezwecken wolltest. Leute, die das nicht sehen, werden die Schuld für das Scheitern in der Kommunikation dem Gesprächspartner zuschieben.
Aktion -> Reaktion -> Beobachtung -> falsches Ergebnis, weil ohne Kenntnisse in Kommunikations"theorie".

Und da geht es nur um alltägliches Miteinander.
Im Rollenspiel hast du das noch um drei Ecken verschärft, weil sich z.B. die Erwartungen an die Situation komplett unterscheiden können, ohne dass irgendwer das überhaupt bemerkt. Und wenn sich die Erwartungen unbemerkt unterscheiden, wird man mit Beoabachtung allein im "stillen Kämmerlein" wesentlich seltener zu nützlichen Ergebnissen kommen als wenn man sich mal mit den Ideen hinter der Rollenspieltheorie beschäftigt hat.

Naja, damit beschäftigt und sie verstanden hat. Und bereits da hapert es ja gewaltig. Sieht man hier im Thread ja auch ganz klar.
"Das ist doch nur Faselei, das bringt doch konkret am Spieltisch überhaupt nichts."
Okay, wie sieht es aus mit ... z.B. Gravitationstheorie?
Dinge fallen nach unten. WOW!!! Breaking News! Water wet!
Was bringt es einem Otto Normalmensch im täglichen Leben, wenn man das wissenschaftlich untersucht? Dinge fallen halt nach unten. Dass Planeten dadurch im Bereich der Sonne und in unserem speziellen Bereich in der habitablen Zone gehalten werden, ist ganz nett zu wissen, aber für mich in meinem tagtäglichen Leben wirklich total irrelevant.
Oder was bringt es Otto Normalmensch zu wissen, dass E=mc² ist? Nichts! Nettes Allgemeinwissen ohne (für Otto Normalmensch) praktikable Anwendung.

Aber es BRINGT ja was! Andere Bereiche und andere Menschen nutzen dieses Wissen, um damit Erkenntnisse zu gewinnen, die schließlich und letztendlich auch Otto Normalmensch etwas nutzen!
Im Bereich der Rollenspieltheorie z.B. spezialisierte Regelwerke, die wissen, auf welchen Spielertyp sie abzielen. Oder eben Menschen, die durch Informationen aus der Rollenspieltheorie erkennen, was sie eigentlich wollen.
Wie soll ein sehr narrativ eingestellter Mensch mit Hang zum Drama erkennen, was ihm fehlt, wenn sein komplettes Rollenspielumfeld aus Taktikern und Simulationsfans besteht? Er wird nur erkennen, dass Rollenspiel doch nicht sein Hobby ist, denn er wird darin keinen Spaß finden.

Wenn DU persönlich diese Gedankenschritte bereits vollzogen hast, bevor du auf Rollenspieltheorie gestoßen bist, dann sagt das NICHTS darüber aus, wie es tausend anderen Rollenspielern geht. Und es gibt auch einige Rollenspieler, die kräftig in das "Rollenspieltheorie ist nutzloser Scheiß"-Horn blasen, obwohl sie offensichtlich nicht verstanden haben, worum es dabei eigentlich geht.

Das hat nichts mit Erhebung von Theorie auf ein Podest zu tun. Ich habe im Gegenteil das Gefühl, dass die Kritiker der Theorie diese gerne in den Dreck stoßen würden, anstatt sie einfach aufrecht gehen zu lassen. Und jedem, der der Theorie Schützenhilfe gibt, unterstellen, dass er sie auf einen Thron setzen würde.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Der Läuterer

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #296 am: 3.01.2017 | 06:48 »
Und wenn ich derjenige wäre, der aufgrund seiner Erfahrungen in der Praxis, eine Theorie zum Thema verfasst und veröffentlicht hätte, die jetzt jeder als genial ansehen würde?

Ich lehne die Theorie nicht ab, meine Veränderungen im und am Spiel beruhen schlicht auf Beobachtung und Erfahrung...
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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #297 am: 3.01.2017 | 09:00 »
Und wenn ich derjenige wäre, der aufgrund seiner Erfahrungen in der Praxis, eine Theorie zum Thema verfasst und veröffentlicht hätte, die jetzt jeder als genial ansehen würde?
Und, bist du es?
Falls nicht, worauf willst du hinaus?
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Chruschtschow

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #298 am: 3.01.2017 | 09:03 »
Ich lehne die Theorie nicht ab, meine Veränderungen im und am Spiel beruhen schlicht auf Beobachtung und Erfahrung...

Jetzt rate mal, wie die landläufigen Rollenspieltheorien entstanden sind. Da haben sich Leute, die regelmäßig Rollenspiele spielen, teils auch designen, zusammen gesetzt und geschaut, was gut klappt und was schlecht klappt. Dazu vielleicht noch ein bisschen mehr oder weniger profundes Wissen aus den Sozialwissenschaften, sollte da der ein oder andere Theoretiker Vorkenntnisse haben. Theorien findet man nicht als Steintafel auf'm Berg. Und für Rollenspieltheorien ist die Schöpfungshöhe jetzt auch nicht so hoch, dass man für Entwicklung und Verifikation das CERN braucht (was letztlich auch "nur" eine sehr komplexe Variante von Beobachtung und Erfahrung ist). ;)
« Letzte Änderung: 3.01.2017 | 09:05 von Chruschtschow »
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Offline dunklerschatten

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Re: Das Problem von Rollenspieltheorie
« Antwort #299 am: 3.01.2017 | 09:18 »
Bist du dir sicher das diese Theorien so entstanden sind ? Ich könnte mir auch einen anderen Weg vorstellen.
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