Ich würde mir wünschen, es würden mehr Kunden da echt hartnäckig vorgehen.
Ja, aber es bleibt ein zweischneidiges Schwert und das umso mehr, als dass die Verfolgung von Kleinforderungen halt (bezogen auf den Rückforderungswert) überdurchschnittlich teuer ist. Letztlich ist das ein struktureller Vorteil für jeden Crowdfunder, der sich dann allerdings zu einem massiven Nachteil wandelt, wenn tatsächlich viele Unterstützer von ihrem Widerrufsrecht Gebrauch machen und dann die Forderungen nachdrücklich geltend machen. Letztlich ist es das typische Gläubigerdilemma: Gehe ich strikt vor, verhindere ich unter Umständen dadurch, meine Forderung (ganz oder teilweise) zu realisieren. Was möglich wäre, wenn ich sozusagen mehr Leine lasse und der Schuldner sich bekrabbelt. Lasse ich Leine, kann es sein, dass der Schuldner nicht wirklich motiviert ist, meinen berechtigten Forderungen nachzukommen und mich auf die lange Bank schiebt...
Leider gibt es da keine Patentlösung. Ich nehme PG durchaus ab, dass sie das alles - irgendwie, irgendwann - noch über die Bühne bekommen wollen.
Und ich wäre sicherlich auch entgegenkommender, als ich das inzwischen bin, wenn ich den Eindruck hätte, dass sie offen (und das beinhaltet auch: vollständig) kommunizieren würden. Aus welchen Gründen auch immer war ihnen das in der Vergangenheit anscheinend nicht möglich bzw. wollten sie das nicht. Mich hat das dann halt irgendwann dazu gebracht, 'hartnäckiger' zu werden bzw. ein für mich ordentliches Ende zu finden.
Ob und wenn ja sie das tatsächlich schaffen können, hängt wohl nicht zuletzt davon ab, wie viel sie aus eigenen (privaten) Mitteln zusetzen können und wollen. und das ist etwas, was ich derzeit nicht abschätzen kann. Allein aus dem laufenden Geschäft in seiner augenblicklichen Form (also ausschließlich nur noch Vertrieb von eigenen Sachen, das aber möglichst direkt an Endkunden) heraus, halte ich es für zweifelhaft, dass sie das schaffen können.