Es sind ja nicht nur die Feiertage. Schon seit Anfang Dezember wurden sie in jedem Update darauf hingewiesen, dass es noch einige für den Dezember 2017 angekündigte Dinge gibt, die noch nicht vorliegen. Und sie wurden darauf hingewiesen, dass es recht unwahrscheinlich ist, dass die noch alle innerhalb der kurzen Zeit vor Weihnachten kommen. Und sie wurden darauf hingewiesen, dass da noch Feiertage kommen.
Und sie wurden gebeten, doch angesichts dieser Umstände mal deutlich zu machen, ob bis Ende Dezember überhaupt noch etwas kommt und wenn ja was. Und dann auch gleich mitzuteilen, was alles nicht mehr kommt.
Bis auf eine kleine Andeutung zum zweiten Teil der Dresden Files kam da aber keine Info zu irgendwas. Wie immer wissen wir mit letzter Gesissheit, dass wieder mal Termine gerissen werden, wenn sie rum sind. Der Verlag erkennt zwar grundsätzlich an, dass hier eine vorherige Info sinnvoll wäre, sieht sich aber hierzu nicht in der Lage.
Alles nachzulesen bei Facebook in den Kommentaren zu den Verlagsupdates.
Joah, ich verfolge das bei Facebook auch lose. Und ja, es ist ein hässliches Bild, das sich da abzeichnet.
Aber wenn man für sich die Entscheidung getroffen hat, da noch länger zuzuwarten, gehört zu diesem Bild eben auch, dass sie für jedes Produkt erst einmal die für die Produktion notwendigen Gelder vorher (wieder) verdient werden müssen und das aus dem (zusätzliche) laufenden Geschäft heraus. Natürlich können wir wüten, lamentieren, anklagen, fordern. Aber das versetzt jemanden, der die liquiden Mittel tatsächlich nicht (mehr) hat oder nicht drauf zugreifen kann, auch nicht in die Lage, die von irgendwoher herbeizubeschwören. Ich denke schon, dass sie das ganz genau wissen und sie deswegen zum einen die noch verbliebenen Crowdfunding-Kunden davon abhalten möchten, von deren Widerrufsrecht Gebrauch zu machen (denn dann müssen sie zurückzahlen, was ihre liquiden Mittel beeinträchtigt oder aber mittelfristig bei Verzögerungen die Beträge deutlich erhöht, eben weil ggfls Kosten der Rechtsverfolgung dazukommen) und ansonsten die Sachen nach und nach produzieren, sobald wieder genügend Mittel bereitstehen. Aber halt auch erst dann ...
Ich habe schon gestaunt, als sie zwischendurch pauschal zugesichert haben, dass die Finanzierung aller Produkte gesichert sei und damit sich der sich abzeichnenden Flut von Widerrufserklärungen von Kunden entgegengewirkt haben. Denn das bringt sie IMHO eben auch in eine zusätzliche Haftung für den Fall, dass das Ganze eben doch noch schiefgeht.
Ich vermute, dass sie außerdem davor zurückscheuen, das so klar zu kommunizieren, weil eine größere Anzahl von Widerufserklärungen das oben skizzierte wackelige Konstrukt ins Wanken bringen könnte. Was für die einzelnen Unterstützer eben auch ein Dilemma mit sich bringt: Je früher die Forderung geltend gemacht und ggfls. durchgesetzt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass das auch funktioniert ...
Das Kommunikationsloch zum Jahresende nehme ich ihnen tatsächlich nicht übel, eben weil ich weiß, dass so eine kleine Auszeit (und hej, wir reden hier gerade mal über ca. 2 Wochen) wichtig sein kann, um wieder Atem zu holen, zumal da mindestens für 1 Person eben auch die wirtschaftliche Existenz dranhängen könnte. Was den Druck noch mal auf eine andere Ebene hebt. Ja, ich weiß, dass gehört zum sog. unternehmerischen Risiko mit dazu. Aber auch das verringert den Druck nicht wirklich ...
Bitte versteht das nicht falsch: Ich halte auch nichts davon, jetzt einfach zu verstummen und nichts mehr zu machen. Eben weil ich bei PG auch gelernt habe, dass sie ohne diesen öffentlichen Druck eher gar nichts mehr machen. Aber mir zumindest hilft es, nicht jede fehlende oder verspätete Kommunikation als persönlichen Angriff auf mich zu werten, sondern (auch) als Folge der Sachzwänge, denen der Verlag nun mal unterliegt, zu begreifen.
Well, und außerdem kann es natürlich immer sein, dass ich die Äußerungen und Handlungen des Verlags komplett falsch deute.