Für die noch ausstehenden Sachen wären langsam verlässliche Termine schon wichtig, klar. Nur würde ich ehrlich gesagt in Zukunft komplett davon weggehen. Andere Verlage machen das doch auch. Es ist da, wenn es da ist. Vorher dann aber auch keine (leeren) Versprechungen machen. Im Freelance-Bereich kann man nunmal schwer planen, da ist es toll, wenn man Zeitpläne aufstellt. Wird jemand krank, bekommt einen neuen Job oder irgendwas ist mit der family, wars das dann erstmal damit. Kommt es zu sowas, würde ich das dann aber auch offen und ehrlich kommunizieren.
Niemand glaubt hier, dass Rollenspielverlage hochprofessionelle Großkonzerne sind. Dann muss man auch nicht immer von "internen Umstrukturierungen" sprechen, sondern mal klar sagen: "Das Ding fliegt uns gerade um die Ohren, weil unsere freien Mitarbeiter anderweitig ihr Geld verdienen müssen und grad keine Zeit da ist."
Vor diesem Hintergrund aber auch nochmal der Hinweis: Wenn Rollenspielverlage Kleinstunternehmen sind, dann sollte man auch die Verhältnismäßigkeit der Mittel im Auge behalten. Kritik üben finde ich wichtig, aber mit Maß, ohne persönlich zu werden. Wir reden hier nicht vom neuen BMW der vorbestellt ist und sich um Jahre verzögert, sondern von Spielen, an denen Hobbyisten arbeiten.
Stimmt, sie nehmen nur für sich Anspruch, professionell zu arbeiten. Und joah, für das Geld, das sie eingesammelt haben, bekommt man auch gut einen BMW. Sogar einen der größeren. ;-)
Ich denke, man muss kein Großkonzern sein, um professionell zu arbeiten. Es reicht einfach, seine seriösen Zusagen auch zu halten. Und wenn was schief gehen sollte: Es plausibel zu erklären. Gerade in unserem Bereich gibt es dann vergleichsweise wenige, die ernsthaft moppern. Zumindest die, die sich die von dir genannten Grenzen - die es ja durchaus gibt - vergegenwärtigen.
Klar kann der Verlag jetzt hingehen und offensiv sagen: Es gibt keine Termine mehr, wir wissen selbst nicht, wann der letzte Würfel, das letzte Buch fertig sein wird. Hey, notfalls könnt ihr eure Lieferansprüche auch vererben...
Es ist halt dann eben auch eine klare Nachricht in Richtung der Kunden, die zuerst Mai 2014 (IIRC) dem Verlag (nicht einigen Freelancern) ihr Geld anvertraut haben.
Und zwar auf Aussagen wie die folgende (manchmal ist so ein Weg zurück an die Quellen recht erleuchtend) hin:
Warum die Fanfinanzierung?
Durch eine Finanzierung erhalten Marcel und ich eine gewisse planerische Sicherheit. Wir können euer Interesse an den finanzierten Produkten besser abschätzen und damit auch bestimmte Entscheidungen sinnvoller treffen. Wie viel Zeit können wir in ein Produkt investieren? Soll ich 500 Bücher drucken lassen oder reichen 300? Welchen Spielraum haben wir bei Honoraren oder die Zahl der Illustrationen? Bei der Beantwortung dieser Fragen ist einen Vorfinanzierung sehr hilfreich. Und zwar bei jedem größeren Projekt!
Darüber hinaus gewinnen wir natürlich auch eine finanzielle Sicherheit. Diese hat für einen Kleinverlag wie Prometheus Games eine unglaublich hohe Bedeutung. Eine Fanfinanzierung deckt nicht alle Kosten (zumal, wenn man Steuern, Versand der Produkte etc. einrechnet) aber sie hilft einem durch die Entwicklungsphase in der es aus dem Projekt heraus keinen Geldrückfluss geben kann (da das Produkt noch nicht existiert).
Eine Fanfinanzierung ist aber keine Einbahnstraße und hat daher auch große Vorteile für euch. Ihr erhaltet die Produkte deutlich günstiger, als nach der Fanfinanzierung. Wer die Produkte also ohnehin haben möchte, kann gutes Geld sparen. Darüber hinaus erhaltet ihr exklusive Produkte, die es nach der Finanzierung nicht mehr zu kaufen geben wird. Weder bei uns, noch woanders. Welche Produkte das sind, erfahrt ihr weiter unten in den Beschreibungen der Fanpakete.
Tja, große Worte seinerzeit und auch immer wieder große Worte zwischendurch. Nur die Zusagen, die wurden nicht gehalten.
Wenn ich dann höre, dass bei Rücktritten die als Zugabe freiwillig - IIRC war es nicht Bestandteil der Crowdfundings - beigelegte Erstausgabe in Abzug gebracht wurde, hat das IMHO mit Professionalität weniger zu tun als mit Lagerplatzgewinnung.
(Zeit-)Planung ist anscheinend das, was bei PG entweder nicht oder so abseits der Realität stattgefunden hat, dass Timothy Leary vor Neid erblasst wäre.
Ziemlich exklusiv ist vor allem die Wartezeit und die Periode zwischen seriösen aka professionellen Auskünften des Verlags.
Wo wir gerade zitieren:
Wo finde ich während oder nach der Finanzierung weitere Informationen?
Zum einen könnt ihr euch für unseren Newsletter registrieren. Darüber hinaus haben wir eine Update-Seite für die Finanzierung eingerichtet und einen Fanfinanzierungs-Thread in unserem Forum.
Alle drei Kanäle werden gleichwertig aktuell gehalten. Es reicht, einem dieser Kanäle zu folgen, um alle Informationen zu erhalten. Wir werden euch auch nach der Finanzierung wöchentlich über die Entwicklung der Produkte auf dem Laufenden halten und euch Einblicke in unsere Arbeit geben.
Die Hervorhebungen sind übrigens original. Kann doch jeder ahnen. dass es sich dabei um Venuswochen oder eine fiktive Zeitrechnung handelt, oder?
Ich weiß jetzt nicht so genau, ob wir inzwischen schon alle möglichen Gründe gehört haben, die so für eine Verzögerung sorgen können. Ich weiß aber, dass sich einige von den genannten Gründen inzwischen als unzutreffend herausgestellt haben.
Also Updates sind inzwischen alles andere als wöchentlich. Einblick in die Arbeit erhalten wir vielleicht noch sporadisch, tendenziell häufiger vor Events, die sich vor echtem Publikum abspielen, danach erlöschen die Strohfeuer wieder recht schnell. Da ist es sicher eine gute Idee, die Kommunikation quasi gezielt einzustellen, weil das ja im Freelancerbereich so sein muss.
Frei nach dem Motto: Ups, wir haben gemerkt, dass wir nicht professionell arbeiten, dann lassen wir es auch gleich bewusst sein. Vielleicht noch garniert mit einem 'Wir haben verstanden'...
Ich will hier niemanden in Schutz nehmen, mich würden solche Verzögerungen auch aufregen. Wundert mich das im Freelance-Bereich? Nö, nicht wirklich. Und die Art, wie hier manchmal Kritik geübt wird, darf einen schon nerven.
Amen, da hast du ja sowas von recht mit...
Ernsthaft: Wenn sie keine Idee davon haben, wann sie welche Sachen rausbringen wollen, sagt das IMHO letztlich nur eins: Sie wissen nicht, ob sie das auch komplett schaffen können. Und das liegt sicher nicht an den Freelancern.
Nebenbei bemerkt: Da gibt es übrigens etliche, die verlässlich arbeiten. Gerade bei denen, die immer wieder Verlagsaufträge bekommen...
Sicher, auch bei anderen Verlagen kommt mal was dazwischen. Da ist es aber die Ausnahme...