Danke für den Hinweis auf die Traumthal-Sachen, die IMHO nach wie vor erhellend sind.
Im Grunde wurde damals schon gesagt, dass mehrere Projekte (das Crowdfunding spielt an dieser Stelle als Crowdfunding mal keine Rolle) durch PG schon nicht zu handeln waren, einfach weil ihnen die Manpower für die Projektsteuerung fehlte. Sie haben darauf reagiert, indem sie die Manpower vergrößert haben. Danach haben sie sukzessive jeden Mitarbeiter wieder abgebaut und neue erst jetzt wieder beschäftigt, als sie - schon wieder - neue Projekte per 13Mann on top initiiert haben.
Die Verteilung von Aufgaben an externe (freie) Mitarbeiter funktioniert übrigens auch nur, wenn man solche Leute tatsächlich zur Verfügung hat. Wenn nicht, stockt es dann halt da schon.
Aber es stimmt schon: In dem Blogartikel wird (auch) beschrieben, dass die Mittel aus den Crowdfundings in die Realisierung vorangegangener Projekte geflossen sind, immer in der Annahme, dass die dann genügend Einnahmen generieren, um wiederum die noch offenen Projekte machen (lassen) zu können.
In diesem Zusammenhang wird es dann aber auch noch mal interessant, einen anderen Beitrag vom März 2014 aus der gleichen Feder zu lesen:
https://www.traumthal.de/2014/03/26/hinter-den-kulissen-umsaetze-im-rollenspiel/Ganz kurz zusammengefasst: Für einen kommerziell tätigen Verlag funktioniert das Ganze nur, wenn sie größere Auflagen machen und tatsächlich verkaufen können. Und selbst dann nur, wenn keine zusätzlichen Kosten dazukommen...
Tatsächlich ist es dann möglicherweise für einen Verlag verlockend, möglichst viel über Crowdfunding nebst Direktvertrieb zu realisieren, eben weil die Margen der ansonsten beteiligten Zwischenhändler beim Verlag verbleiben und die Gelder einfach früher beim Verlag ankommen. Aber IMHO kann das - wenn überhaupt - nur dann funktionieren, wenn die zugesagten Sachen dann auch tatsächlich und zeitnah erscheinen, weil sonst allein die laufenden Kosten jeden Vorteil Stück für Stücke wieder zunichtemachen. Ich denke, dass das leichter wird, wenn ein Verlag eine (oder mehrere) Produktlinie hat, die neben den Projekten für regelmäßige Einnahmen sorgen und so einen Puffer für Unvorhergesehenes schaffen.
Fehlt dieser Puffer, wird es immer schwerer, auf Unvorhergesehenes bzw. nicht mit Einkalkuliertes noch zu reagieren. Und wie Thorin so richtig schrieb: Man kann jeden Euro nur einmal ausgeben.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Christian sich selbst als jemanden sieht, der in der Nabe eines sich schneller und schneller drehenden Rades steht und versucht, die Ränder zusammen- und rund zu halten. Aber die Fliehkräfte werden halt mit jedem neuen Projekt größer und jede Unwucht macht es schwieriger, das gesamte Rad stabil zu halten...