Bleibt halt die Feststellung, dass es nicht substantielles zu sagen gibt. Wenn ich mal voraussetze, dass sie tatsächlich ständig an der Grenze ihrer Belastungsfähigkeit arbeiten, komme ich nicht umhin, festzustellen, dass sich der Fokus inzwischen auf Sachen richte, die mit den Crowdfundings nichts zu tun haben. Klar, zwischendurch kommt mal so was wie Coffin Rock oder vielleicht auch mal eines der SW-Kompendien. Und bei letzterem muss ja eigentlich auch wenig mehr gemacht werden, als es drucken zu lassen, oder?
Ich kann verstehen, dass das aus der speziellen Situation des Verlags oder der beteiligten Personen heraus vielleicht gerade so sein muss, mit Nichts kann man auch nichts bewegen. Ich kann auch verstehen, dass sie nicht mehr die Energie aufbringen, immer wieder mitzuteilen, dass sie es entgegen aller geweckten Erwartungen mal wieder nicht geschafft haben, einen Teil ihrer alten Verpflichtungen abzutragen. Ich kann sogar verstehen, dass sie sich an ihren eigenen Euphemismen selbst berauschen, sich einen Moment votzugaukeln, dass sich ja schließlich irgendwas tut und deswegen ja alles gut sei. Sei es, dass sie jetzt Merchandisung verkaufen oder - vorsichtig gesagt - gut abgehangenes Spielmaterial wie sauer Bier anbieten, nachdem sie es (zu diesem Zweck?) vorher aufgekauft haben.
Aber fair (sowohl gegenüber den Unterstützern aber auch sich selbst gegenüber) ist es nicht mehr wirklich und ich nehme immer stärker wahr, dass sie IMHO nur noch sich selbst damit besänftigen. Oder halt gar nichts schreiben und damit vermeiden, tatsächlich in den Spiegel zu schauen...
Ich bin inzwischen tatsächlich froh, dass ich mich von dieser Abwärtsspirale entkoppeln konnte, quasi mein persönlicher Promexit.
Denn auch das ist wohl wahr: Sie machen ihre Probleme so auch zu den Problemen der Unterstützer, zumindest soweit diese es für sich selbst zulassen. Mitleid beinhaltet eben auch, dass man selbst mit leidet und da sind bei den meisten Menschen irgendwann die Grenzen des Erträglichen erreicht.
Ich denke, daher kommt ein Teil des Unmuts, der - unter anderem hier - nach wie vor geäußert wird. Und übrigens auch nach wie vor hier geäußert werden kann und das IMHO ist das etwas, dass man diesem Forum und den hier tätigen Betreibern und Moderatoren nicht hoch genug anrechnen kann. Danke dafür.
Also, langsam an der Zeit, weiterzuziehen. Ich hab mich nach den Dresden Files an 10 anderen Kickstartern beteiligt. Davon waren 8 erfolgreich und 7 sind erfolgreich abgearbeitet. Nicht immer ohne Holpern, manchmal etwas verspätet, aber auch das gehört zum Crowdfunding halt dazu. Leben passiert und manchmal läuft es anders, als man sich das vorgestellt hat. Tragisch - um mal ein beliebtes Leitmotiv aus der Selbstdarstellung von PG aufzugreifen - wird es eigentlich erst dann, wenn man sich weigert, daraus zu lernen und die Konsequenzen zu akzeptieren.
Aber hier ist mir gerade wichtig, einfach mal festzuhalten, das Crowdfundings durchaus funktionieren können und es jenseits dieses von mir inzwischen einfach nur noch als negativen empfundenen Verlags etliches gibt, das nicht neuer Feuer im Spiel verspricht, sondern auch tatsächlich Spaß macht. :-)