Na, es gibt IMHO da schon noch ein Trennung zwischen Geschäftsvermögen und Privatvermögen (und die Frage, ob bzw. wie Einnahmen aus Crowdfunding im Geschäftsvermögen aufgehen oder ggfls nur projektbezogen verwendet werden dürfen, das steht hier aber gerade nicht zur Debatte), allerdings halte ich es für recht normal, das Personen, die zumindest teilweise davon leben, dafür die entsprechenden Beträge privat entnehmen. Schließlich ist das der Hauptgrund für ein Unternehmen, nicht wahr? ;-) Schlecht vertretbar ist allerdings, dass Privatentnahmen zu den Kosten einer GbR gehören
Man muss halt nur zusehen, dass man die bestehenden Verpflichtungen weiter erfüllen kann. Und ja, bei einer GbR haften die Gesellschafter mit allem, was sie haben (soweit es nicht unpfändbar ist).
Es gibt einige Anzeichen dafür, dass die Einnahmen aus den Crowdfundings inzwischen nicht mehr zur Verfügung stehen. Das heißt allerdings nicht zwingend, dass sie zweckfremd verwendet wurden, es gibt da noch eine Reihe von anderen Möglichkeiten. Je länger ein Crowdfunding dauert, desto höher wird z.B. der Anteil der Gemeinkosten. Wenn ich Sachen mehr als einmal versende, weil sie nicht angekommen sind, fehlen mir die entsprechenden Einnahmen durch Verkäufe. Meine Einkaufspreise erhöhen sich normalerweise, wenn ich später einkaufe. Wenn Leute widerrufen, muss ich das Geld zurückzahlen, habe aber die bis dahin angefallenen Kosten weiterhin. Wenn zusätzliche Lektoratsläufe erforderlich sind, kostet das mehr. Wenn ich in Rechtsstreitigkeiten verwickelt werde, kostet das mehr. Und so weiter, und so fort...
Außerdem muss ich zusehen, dass ich auch in der Lage bleibe, all die anfallenden Aufgaben tatsächlich erledigt zu bekommen. Klar, man kann vieles selbst machen, aber ab einem gewissen Punkt brauche ich Mitarbeiter, die das für mich erledigen. Und die kosten (welch Überraschung) Geld.
Das ist vom Ergebnis her alles nicht schlimm, sofern das übrige Geschäft genügend abwirft, um die Crowdfundings zu einem guten Ende zu bringen.
Meines Erachtens ist das der Grund, weshalb die anderen Verlage Cowdfundings eher nur neben dem normalen Geschäft machen oder zusehen zu, dass sie die erst beenden und dann das nächste Projekt anfangen. Denn richtig ist auch nach wie vor, dass Crowdfundings eine Reihe von Vorteilen haben. Bei PG war das vermutlich die SavageWorls-Lizenz und vielleicht noch der Roman- bzw. der Handelsbereich. Davon ist nun nicht mehr viel übrig. Feste Mitarbeiter hat der Verlag AFAIK auch nicht mehr viele. Nach freien Mitarbeitern haben sie vor nicht allzu langer Zeit noch gesucht. Wie gesagt, das ist alles nur von außen betrachtet, bzw. anhand des tatsächlichen Geschäftsgebahrens geschlossen.
IMHO sollten sich die verbliebenen Unterstützer darauf gefasst machen, dass es noch sehr lange dauern kann, bis das letzte Versprechen aus den diversen Crowdfundings eingelöst werden kann. Und dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass sich Christian mit 13Mann noch einen weiteren Verlag ans Bein gebunden hat, dessen Ausstoß an neuen Büchern bislang wohl eher überschaubar ist. Na ja, wir werden sehen.