Hinzu kommt, dass die drei Webshops im wesentlichen auch noch das gleiche angeboten haben, eine unterschiedliche Richtung habe ich jedenfalls nicht wirklich wahrgenommen.
Die zwischenzeitlich von Betreiberseite kolportierten Schwierigkeiten der Systeme untereinander sowie der Anbindung einer einer Barkasse in das System bzw. n das Warenwirtschaftssystem hätte auch wieder dazu geführt, dass Buchungen manuell gemacht werden mussten (und das alles nur, weil sie ein Ladenlokal unbedingt wieder haben wollten?).
Wohlwollend betrachtet war das Geschäftsmodell auf ganz viel Wünschen und Wollen aufgebaut - was ja auch erst mal gar nicht verkehrt ist.
Ich habe inzwischen aber auch den Eindruck, dass PG der Erfüllung der eigenen Wünschen - mindestens tendenziell - stets Vorrang eingeräumt hat: Vorrang vor der Erfüllung der eigenen Verpflichtungen, Vorrang vor einer anständigen Behandlung von Kunden und Mitarbeitenden/Freelancern, Vorrang vor den Gegebenheiten und Notwendigkeiten eines ordnungsgemäßen Geschäftsbetriebs.
Und da finde ich es schon krass, wie groß der Unterschied zwischen Kommunikation und dem tatsächlichen Tun inzwischen geworden ist. OK, zurzeit backen sie ganz, ganz kleine Brötchen. Aber weder kommen sie aus ihrer Opferrolle los (im Augenblick ist das hinter den Erwartungen zurückgebliebene Weihnachtsgeschäft schuld, für das sie halt auch einfach mal nichts getan haben, sondern irgendwelche Erwartungen hatten, das vielleicht ganz viele Menschen auf einmal entdecken, dass man teilweise echt alte Sachen vielleicht doch kaufen könnte).
Noch schenken sie ihren Unterstützern reinen Wein ein, was die Verlagsseite betrifft. Das steht ja schon seit längerer Zeit nur noch unter dem Vorbehalt der Vielleicht-Querfinanzierung durch den Handelsbereich. Aber auch der findet nun offensichtlich nicht (mehr) statt ("Wir konzentrieren uns jetzt mehr auf den Vertrieb der eigenen Verlagsprodukte").
Neue Sachen? Sind anscheinend nicht machbar ("Wir haben da Lizenzen zurückgegeben")
Mentalismus-Band? Wartet vermutlich immer noch drauf, dass da jemand für lau Korrektur liest. Und müsste dann immer noch gelayoutet und dann nach einem Korrektorat (durch die pdf-Kunden?) auch noch gedruckt werden.
Nebula Arcana? War eigentlich schon mal fertig, muss aber jetzt irgendwie doch noch vervollständigt werden. Und dann kommen noch Illustrationen, Lektorat, Korrektorat, Layout und Druck.
Dresden-Files RPG? Abseits der immer noch offenen Frage, ob sie das überhaupt noch lizensiert haben: Die Hauptbücher müssen noch gedruckt werden. Die Paranet-Papers sind vermutlich bislang erst übersetzt worden, alles danach müsste noch gemacht werden. Gleiches für die Case Files, sofern die schon übersetzt sind. Und dann müssen da noch Becher, Würfel (2x), Bob-Würfelbecher, Notizbuch, A2-Posterkarte, 2x A2-Poster, Charakterblätter, Lesezeichen, 30 Denarier-Münzen sowie ein Stoffbeutel dazu gemacht werden. Also entworfen, beauftragt, geliefert, verpackt und versandt werden. Tatsächlich kriegen sie noch nicht mal die eigenen Bennies für Savage Worlds hin, geschweige denn die Deluxe-Ausgaben (Holzschuber anyone?) von diversen anderen Büchern.
Elyrion? Ist vermutlich ähnlich weit wie Nebula Arcana...
Sollte es stimmen, dass sie in der Coronazeit große Einnahmen aus dem Handelsbereich hatten, wäre das vermutlich der Moment gewesen, um die oben genannten Sachen anzugehen. Statt dessen wurde eine weitere GmbH gegründet (anstatt die bestehende umzufirmieren), ein Ladenlokal eingerichtet und betrieben und vermutlich auch noch der Ankauf der 13Mann GmbH letztendlich bezahlt, zumindest gehe ich davon aus, dass das 2018 nicht aus der Portokasse bezahlt wurde. Außerdem dürften etliche Leute ihr Geld zurückgefordert haben und davon einige das auch gerichtlich durchgesetzt haben. Die Kosten dafür hatte PG zusätzlich zu den Rückzahlungen zu tragen und ich kann mir gut vorstellen, dass das allein schon ein ordentlicher Batzen war bzw. ist.
Im Grunde lebt das ganze Gebilde Prometheus Games seit den ersten Crowdfundings auf Kredit. Und Löcher bei den jeweiligen Kredittilgungen (oder dafür erforderliche Manöver) haben ihrerseits immer größere Löcher gerissen. Und Stand jetzt hat PG immer noch etliche Verbindlichkeiten, einen Webshop mit unterirdischen Bewertungen und ein reichlich zerfleddertes und betagtes Portfolio an Verlagsprodukten sowie ein Sammelsurium an Handelswaren. Deren Lagerung auch noch laufend Geld kostet.
Oh, und sie haben es außerdem geschafft, noch eine Reihe von Content-Schaffenden nachhaltig zu verprellen sowie die eigene Reputation in der Rollenspielszene derartig hinzurichten, dass ihnen wohl jemand einen deutlich fünfstelligen Betrag schenken müsste, um das noch umzubiegen.
Vielleicht spielen sie ja Lotto...