Natürlich beeinflusst mich das, wenn ich es weiß.
Wenn jemand nun ein Buch schreiben, sagen wir mal, über Menschen vs. Ork-Horden. Erstmal sind das nur Orks, darin muß man keine Allegorie sehen, oft sind Orks einfach nur Orks.
Wenn ich nun aber feststelle, dass der Autor hardcore-Rassist ist, besteht durchaus die Möglichkeit, dass plötzlich die Frage aufkommt, ob der Autor da eine bewusste Allegorie bastelt, in der die Ork-Horden für Immigranten, o.ä. stehen, was deutlich unwahrscheinlicher wäre, wenn der Autor da völlig liberal wäre. Natürlich kann ein Werk auch von einem hardcore-Rassisten einfach nur trashige Fantasy ohne Hintergedanken sein, keine Frage. Aber die Frage ist ja, ob es was ändern kann. Kann es, ja.
Lovecraft, was ja als Beispiel auch schonmal kam, lese ich heute auch anders als früher, zwar immer noch gerne, aber eben auch mit einem deutlicheren Blick auf den Rassismus, den der Autor da reinbringt und die durchaus eben die Meinung des Autors widerspiegelt. Da wäre mein Lesevergnügen sicherlich deutlich ungetrübter, wenn ich sicher wüßte, dass der Autor absolut kein Rassist war, was ja bei Lovecraft leider nicht der Fall ist.
Dass meine Meinung von einem Autoren micht evtl. auch daran hindert, die Bücher überhaupt zu lesen, ist eh klar. Das kommt dann aber auf den Einzelfall an. Wobei man betonen sollte, dass "andere Meinung" nicht automatisch darunter fällt, wenn ich nur meine eigene Meinung bestätigt sehen will, streite ich einfach mit mir selbst ;-)