Thema: 2 Spieler, 1 Charakter - Malkavianer

[Felidae]

Also meine Spieler hatten heute eine eigentlich geniale Idee, die rollenspieltechnisch auch - meiner Meinung nach - extrem spannend ist.

Und zwar wollen sie sich zusammen tun und zu zweit einen Malkavianer mit 2 Persönlichkeiten spielen. Heißt: 1 Körper, 2 Persönlichkeiten = 2 Charbriefe = 2 Spieler.
Einmal Pfad des Himmels, einmal Pfad des Tieres, um schöne Gegensätze und Konflikte zu schaffen.
Die körperlichen Attribute, Erscheinungsbild und Hintergrund, Blutpunkte und -vorrat müssen natürlich zwingen gleich sein, beim Rest individuell.

Um dem Ganzen eine gewisse Regel zu geben, haben sie sich folgendes überlegt: Eine Persönlichkeit hat jeweils gerade die Oberhand, die andere kann aber immer Einspruch erheben (durch aktives lautes "Einspruch!" sagen.) - in diesem Falle würfeln beide Persönlichkeiten auf Willenskraft, und der Sieger übernimmt die Führung. Bei einem Gleichstand entscheidet der Meister oder ein weiterer Würfelwurf.
Sollten die Diskussionen zu lange dauern, entscheidet wieder der Meister oder lässt auf Willenskraft würfeln. Kommunikation zwischen beiden Persönlichkeiten funktioniert nur verbal, also laut.

Ich bin wirklich zwiegespalten.
Fürs Rollenspiel könnte das ungemein spannend und interessant werden, und der dritte Mitspieler hat schon abgenickt, er hätte daran auch Spaß.
Andererseits fürchte ich dass das Ganze fürs Spiel selbst unnötig kompliziert werden könnte. Vor allem für mich als noch eher unerfahrener Spielleiter - zumal ich so auch nur auf 2, statt auf 3 Charaktere zurückgreifen kann (was ja durchaus etwas knapp bemessen sein kann). Außerdem besteht natürlich die Gefahr, dass ein Spieler wesentlich mehr Spielzeit hat als der andere, wobei ich ihnen zutraue, dass sie da selbst etwas drauf achten - trotzdem besteht die Gefahr.


Daher würde mich mal eure Meinung hierzu interessieren

[Bad Horse]

Für einen One-Shot ist das möglicherweise ein interessantes Konzept... wir hatten mal einen Charakter mit zwei Köpfen, das hat ganz gut funktioniert.

Für eine längere Runde würde ich das nicht unbedingt empfehlen, gerade, wenn nur ein Charakter mit der Außenwelt interagieren kann und der andere nur mit seinem Äquivalent. Andererseits könnt ihr das ja einfach mal ausprobieren - ihr solltet halt im Hinterkopf behalten, dass möglicherweise einer der beiden Spieler längere Zeit hauptsächlich Zuschauer ist und daran vielleicht gar nicht so viel Spaß hat. Aber wenn es nicht oder nicht gut funktioniert, sollten die beiden auf jeden Fall die Option auf einen Charwechsel haben.

[Isegrim]

Leider nur aus zweiter Hand kenne ich die Geschichte einer PP&P-Runde, in der zwei Spieler ein persönlichkeitsgespaltenes Nilpferd gespielt haben. War wohl auch nur ein One shot, soll aber witzig gewesen sein...

[Grandala]

Hast du dir schonmal Wraith the Oblivion angeschaut? Da sind Charaktere zwiegespalten und haben so ne Art Schattenselbst, dass von einem anderen Spieler kontrolliert wird. Vielleicht lohnt sich ja ein Blick auf der Suche nach einer Charaktertausch-Mechanik.

PS: Und jedes mal, wenn es eine neue Geistesstörung gibt dann kommt einfach ein weiterer Spieler/eine persönlichkeit dazu  bombastische Idee

[Supersöldner]

Cool.  mit den ,,verrückten,, lässt sich halt so viel machen.

[Rabenmund]

Cool.  mit den ,,verrückten,, lässt sich halt so viel machen.

Theoretisch schon. Praktisch spielt fast jeder einen Malk mit "gespaltener Persönlichkeit".. *gähn*

[Supersöldner]

das bietet sich ja auch irgendwie an. einer der zwischen Vampir ,Superheld und Superschurke schwangt und die Disziplin dabei für Superkräfte hält oder einer der manchmal zum Joker wird.

[Rabenmund]

Ist ja nicht so als gäbe es mehr als eine Geistesstörung...

Was du da beschreibst ist schlicht der typische 0815-Malk den sich ein Spieler zusammenbaut der KEINE Lust auf eine Geisteskrankheit hat.. da muss der Charakter nur "ein bischen crazy" sein, aber darf ja keinen Nachteil haben *gähn*

[Supersöldner]

äh allein der Nachteil für die Maskerade wenn er Kostümiert umher läuft und mit Vampir Kräften Verbrechen begeht oder verhindert... .

[Rabenmund]

"Oh, guck mal ein Cosplayer". Nachteil: Keiner.

[Supersöldner]

wie viele Cosplayer kennst du die Vampir Disziplinen haben ?

[Rabenmund]

Die Diszis von den Malks sind nicht sehr auffällig

[Rabenmund]

Versteh mich richtig, Supersöldner. Die "gespaltene Persönlichkeit" ist nett zu spielen, kriegt man halbwegs gut umgesetzt und man kann ein paar Ideen einbauen.

Allerdings ist sie weder neu noch kreativ. Und (da spricht der "alte Rollenspielersack" aus mir) wenn dir der x-te sein "ganz neues und cooles Malk-Konzept" vorstellt und es doch nur wieder die "gespaltene Persönlichkeit" ist kommt bei mir einfach die Langeweile und das Desinteresse hoch.

Wo bleiben die zwanghaften Malks, die M's mit schweren Halluzinationen, die Borderliner,  die manisch-depressiven... oder wenigstens die anderen, die in den (alten) Quellenbüchern als Ideen drinstanden?
Nö, es sind und bleiben fast ausschließlich die "zwei Persönlichkeiten"... und warum nicht drei, vier oder fünf Persönlichkeiten.

Warum ausserdem Persönlichkeiten bei denen der Spieler die Kontrolle darüber hat, wann er "wer" ist.. da ist es doch kein spürbarer (Clans)nachteil für den Spieler, wenn in den Kampfsituationen die "toughe Charaktersau" rauskommt und in den anderen z.b. das "schüchterne Kind"... sorry, aber das ist einfach nur Powergaming in meinen Augen.

[Teylen]

Rabenmund, du hast mir die Worte aus dem Mund getippt 
 
Wobei der "manisch-depressive" Malkavianer, in der Form Hannibal Lecter / nervige kleine Bratze, das zweit populärste Konzept zu sein scheint.

[Supersöldner]

davon das der Spieler kontrolliert wann wer hervor kommt war nie die rede. das wehre tatsächlich zu leicht.

[Rabenmund]

So wird es allerdings fast immer gespielt.

Für einen One-Shot ist das möglicherweise ein interessantes Konzept... wir hatten mal einen Charakter mit zwei Köpfen, das hat ganz gut funktioniert.

Für eine längere Runde würde ich das nicht unbedingt empfehlen, gerade, wenn nur ein Charakter mit der Außenwelt interagieren kann und der andere nur mit seinem Äquivalent. Andererseits könnt ihr das ja einfach mal ausprobieren - ihr solltet halt im Hinterkopf behalten, dass möglicherweise einer der beiden Spieler längere Zeit hauptsächlich Zuschauer ist und daran vielleicht gar nicht so viel Spaß hat. Aber wenn es nicht oder nicht gut funktioniert, sollten die beiden auf jeden Fall die Option auf einen Charwechsel haben.

Dem schließe ich mich an. Wir haben sowas ganz in der Art mal aus der Not geboren gespielt. Ein SL mit zwei Spielern, die jeweils extrem wenig Zeit hatten. Beide Spieler haben den gleichen Malk-SC gespielt, wussten aber nichts vom anderen Spieler bzw. der anderen Persönlichkeit. Das war lustig, weil man als Spieler viele Lücken füllen musste und oft überrascht wurde. Beim Charakter hatte dann halt immer diejenige Persönlichkeit die Oberhand, dessen Spieler gerade Zeit hatte.

[Rabenmund]

Zum Eingangspost: Eure Idee gefällt mir allerdings wieder sehr gut. Da ist sehr viel mehr Dynamik drin als im "Standard-Malk". Wünsche euch viel Spass.. und scheut euch nicht davor einem der Spieler einen neuen Char bauen zu lassen falls er keine Lust mehr auf das Konzept hat

[Felidae]

Für einen One-Shot ist das möglicherweise ein interessantes Konzept... wir hatten mal einen Charakter mit zwei Köpfen, das hat ganz gut funktioniert.

Für eine längere Runde würde ich das nicht unbedingt empfehlen, gerade, wenn nur ein Charakter mit der Außenwelt interagieren kann und der andere nur mit seinem Äquivalent. Andererseits könnt ihr das ja einfach mal ausprobieren - ihr solltet halt im Hinterkopf behalten, dass möglicherweise einer der beiden Spieler längere Zeit hauptsächlich Zuschauer ist und daran vielleicht gar nicht so viel Spaß hat. Aber wenn es nicht oder nicht gut funktioniert, sollten die beiden auf jeden Fall die Option auf einen Charwechsel haben.

Ja die Option für einen Charwechsel werde ich definitiv mit einbringen; ich überlege beide aufzufordern, dass zumindest einer einen weiteren Char erstellt und ich im Notfall die Reißlinie ziehen kann und wir dann mit 3 Chars weiterspielen.

Theoretisch schon. Praktisch spielt fast jeder einen Malk mit "gespaltener Persönlichkeit".. *gähn*

Mein erster (und einziger) Malkavianer hatte Halluzinationen: Handys denen Beine wachsen, bunte Schmetterlinge und ähnliches. War ganz witzig, hat allerdings viel vom Spielleiter gefordert und drohte irgendwann gerne mal unter den Tisch zu fallen.

Zum Eingangspost: Eure Idee gefällt mir allerdings wieder sehr gut. Da ist sehr viel mehr Dynamik drin als im "Standard-Malk". Wünsche euch viel Spass.. und scheut euch nicht davor einem der Spieler einen neuen Char bauen zu lassen falls er keine Lust mehr auf das Konzept hat

Ja wie gesagt, einen Notfallchar werde ich verlangen - auch falls es mir als recht unerfahrener Spielleiter dann zu viel oder zu chaotisch wird.

[Irian]

Warum ausserdem Persönlichkeiten bei denen der Spieler die Kontrolle darüber hat, wann er "wer" ist.. da ist es doch kein spürbarer (Clans)nachteil für den Spieler, wenn in den Kampfsituationen die "toughe Charaktersau" rauskommt und in den anderen z.b. das "schüchterne Kind"... sorry, aber das ist einfach nur Powergaming in meinen Augen.

Ich fand mal das andere Extrem interessant... "Du hast viele Persönlichkeiten, aber es kommt immer der Charakter raus, der für die aktuelle Situation maximal ungeeignet ist." Dürfte aber wahrscheinlich abseits eine One-Shots auch eher ermüdend sein, quasi das VtM Äquivalent zum Bauergaming.

[Felidae]

Ich fand mal das andere Extrem interessant... "Du hast viele Persönlichkeiten, aber es kommt immer der Charakter raus, der für die aktuelle Situation maximal ungeeignet ist." Dürfte aber wahrscheinlich abseits eine One-Shots auch eher ermüdend sein, quasi das VtM Äquivalent zum Bauergaming.

Deswegen wollen wir den Würfeln die Entscheidung überlassen, ob eine 'Übernahme' des vllt geeigneteren Personenteils klappt oder nicht. Im Worst Case behält der Feigling auf der Flucht die Oberhand und bleibt vor Angst erstarrt stehen und wird gefangen