Hehe.
Sehr schöne Analyse, aber ich glaub, dass hat viel tiefere Ursachen. Die simpel gestrickte Original-Star Wars-Story entstand und war als Geschichte orientiert an der Zeit des Kalten Krieges. Der 2. Wk. lag noch nicht so lange zurück (das ganze Riefenstahl-Auftreten des Imperiums kommt ja nicht von ungefähr), und der Konflikt mit der Sowjetunion, dem "Reich des Bösen", war in vollem Gange. Die USA bzw die westliche Welt waren sicher, "das Gute" zu repräsentieren.
Siehte das sehr viel komplizierter aus. So sehr aus auch versucht wird, dass ganz große Feindbild lässt sich nicht mehr so einfach konstruieren. Das Selbstvertrauen der angeblich "freien Welt" ist schwer erschüttert. Der Mythos taugt nicht mehr für die heutige Zeit, und einen neuen Mythos, eine neue Erzählung von der Welt zu schaffen ist das vom finanziellen Erfolg abhängige Hollywood nicht fähig zu schaffen.
Pff. Ich denke man kann das nicht so monokausal auf den 2-ten Weltkrieg reduzieren.
Du hast ja eine klassische Heldenreise.
Du hast den aufrechten Helden.
Du hast den weisen Mentor/Vaterfigur
Du hast die Prinzessin die vom Schwarzen Ritter/Bösen Zauberer gefangen gehalten wird.
Du hast die Zwerge die einen Schatz hüten (Jawas)
Du hast die Begleiter des Helden die für Freiheit und Kraft stehen.
Du hast die große, gut verteidigte Burg in die der Held wie in einem Trojanischen Pferd eindringt und dort die Prinzessin befreit.
Der Todesstern, den kannst Du auch als Sinnbild eines feuerspeienden Drachen nehmen.
Dieser Drache zerstört Welten und wird am Ende vom Helden erschlagen
Das Imperium ist nicht nur ein Bild des Hitler-Deutschland, sondern eine Melange aller Diktaturen, einfach weil sie nicht sklavisch an einer Vorlage hängt sonder weil sie Worte aus der amerikansichen Geschichte nimmt. Das Imperium könnte die Sowjetunion oder auch die Briten sein.
Oder ein sich in einen diktatorischen Staat verwandelnde USA.
Es ist alles in allem mehr ein Märchen, auch von der Erzählstruktur her als ein Actionstreifen.
Und dabei nicht festgelegt was denn das in der Realwelt alles symbolisieren soll. Man konnte den Film als Allegorie auf Unterdrückungsregimes nehmen.
ANH wurde 1978 im Iran gezeigt kurz vor der iranischen Revolution (ich denke die Iraner sahen im Imperium ihren Schah und dessen Unterdrückunsgapparat)
1979 wurde der Film im damalig kommunistischen Polen gezeigt. Je nach Neigung konnte man im Imperium die WW2 Nazis, die Westdeutschen oder die Russen/Kommunisten sehen.
1979 auch im kommunistischen Ungarn gezeigt.
1982 in Bulgarien
Erst 1990 offiziell in der Sowjetunion.
Bei den neueren Filmen wird die Opposition gegen die man sich auflehnt viel eher explizit genannt (ok, ob L337 jetzt der Test dafür ist kann ich nicht sagen, aber während SW mit ANH gegen Diktaturen war, ist es TLJ eher gegen Kapitalismus, so wie Solo auch. TFA ist zu sehr nach ANH gestrickt das ist einfach ein Abklatsch von ANH.
Hollywood muss einfach eine neue Erzählung finden, ggf. eine wo sich Imperium und Rebellion nicht mehr gegenüber stehen, sondern zusammen arbeiten und Exzesse beider Seiten abmildern (so wurde nur Rogue One gezeigt das die Rebellen auch nicht die Supernetten sind)
Geht schon. Man muss halt eine Idee haben was man erzählen will, uind das bezweifle ich im Moment.