Hättest Du mich gefragt: Welche Wertung, denkst Du, hat der Film allgemein?
Dann hätte ich mindestens 3 Sterne geben müssen.
Das ist doch Quatsch.
Als (guter) Kritiker sagt man ehrlich wie man über den Film denkt.
Auf Dauer fährt man damit besser weil man sich nicht an die Lügen erinnern muss die man anderen Leuten aufgetischt hat.
Es gibt auch Formate die Einzelmeinungen abfedern.
Wenn z.B. zwei, oder wie bei Red Letter Media gleich drei Rezensenten ihre, zum Teil unterschiedlichen Meinungen zum besten geben.
Persönliche Meinungen müssen ja zum Glück auch nicht für alle stehen.
Man kann einen Film einfach mal schlecht finden, ohne, dass man sich einen Kopf darum machen muss, wie ihn andere finden.
Ein Filmkritiker kann sich das nicht einfach leisten.
Och, ich denke viele machen das so und als Ergebnis wenden sich viele Leser ab.
Sie wollen keine Einheitsmeinung hören.
Sondern, im Idealfall, eben immer wieder die Meinung des Kritikers.
Das können ja auch Geschichten für sich sein. Also z.B. die Eindrücke des Kritikers in der Kritikervorstellung, die Reaktionen des Publikums, etc.
In einer Zeit wo man Massenware im Dutzend billiger kriegt sind ehrliche und originelle Kritiken ein Verkaufsargument.
Kurios würde es werden, wenn ich anfangen würde sämtliche Filmkritiker in Frage zu stellen, weil ich finde, dass er nur 1-2 Sterne verdient hat.
Und dafür auch noch die Tatsache ignorieren würde, dass er vielen anderen doch scheinbar ganz gut gefallen hat.(Es geht ja bei sowas nicht nur um mich)
Und das ist es mMn. halt auch was teilweise gerade mit SW8 passiert.-Durch diverse Fans.
(Von den unter der Gürtellinie-Angriffen auf Schauspieler und Regisseur ganz zu schweigen)
Im Gegensatz zu früher wo Schauspielerei nur in Filme, auf Galas und auf Premieren exponiert war sind wir es inzwischen alle und immer.
Man muss sich immer vor Augen führen das es der verzerrte Pappaufsteller ist, den jemand auf Twitter oder Facebook anschreit.
Und wenn da schon andere an dem Pappaufsteller herumgeschmiert haben, die Kommentare werden zum Teil auf Schultoilettenwandschmierereiniveau sein.
Das ist nicht schön, aber da muss man durch oder den Account mal einige Wochen in Ruhe lassen oder gleich eine PR-Agentur damit beauftragen.
Ich will die Beleidigungen nicht entschuldigen, aber einordnen.
Es ist aber schon ein Unterschied zu einem Angriff vis-a-vis, oder gar einem physischen Angriff.
Zu einem Bleistift sagt man auch viel leichter "Du Arsch" als zu einer echten Person.
Und im Zweifel kann man Leute auf den meisten Plattformen auf Igno stellen.
Beachtung verdienen die nicht, das ist deren Lohn.
Kleinen armen Würstchen Aufmerksamkeit schenken.
Naja, das Problem ist, dass man sich als bezahlter Kritiker heute dafür rechtfertigen muss, wenn man gegen den Strom schwimmt. Wenn ich einen Film verreiße, der von der Mehrzahl der anderen Kritiker zerstört wird, regt sich keiner auf.
Wenn ich einen Film verreiße, den alle anderen gut finden, kann gut sein, dass der Chefredakteur von den PR-Leuten Druck kriegt. (Oder vom Comment-Publikum.)
Das kann man sich als Kritiker zwei oder dreimal erlauben, aber wenn man regelmäßig gegen die Mehrheit schreibt, kommt man in Rechtfertigsnot. Und evtl. kriegt dann das nächste Mal ein anderer Redakteur den Auftrag für die Kritik.
Also lieber Rotten Tomatoes und Metacritic checken, und seine Meinung angleichen...
Also Du meinst diese Copy&Paste Bewertungen wo man schon vom lesen der zweiten pantomimische Herpes oder Plaque kriegt?
Das ist kurzfristig sicher eine sichere Methode.
Langfristig aber eine die keine Leser an einen bindet.