- Es sah alles zu sehr nach der Orginaltriologie aus (in den Jahrzehnten nach der Schlacht von Yarvin, sollte man doch erwarten das sich in Sachen Technologie und Mode etwas mehr tut)
Mode vielleicht, aber Star Wars ist technisch ein fast komplett statisches Setting.
Selbst die alte Republik unterscheidet sich ja nicht groß.
Naja bei TFA gingen viele die es mochten aber auch davon aus, dass alle einigermaßen durch geplant wäre.
Weil alles andere bei Licht betrachtet völlig absurd ist.
Bei so einem Ding kann man sich doch nicht von Film zu Film hangeln oder mittendrin alles umwerfen, obwohl man dann nicht weiß, wie der dritte Film aussieht. Sollte man denken.
Aber man sollte eigentlich auch denken, dass man bei so einem Projekt gezielt auf Regisseure zugeht, die zu den eigenen Plänen und Absichten passen, anstatt zu warten, wer da möglicherweise Interesse anmeldet.
Ich weiß übrigens nicht ob man die die Storygroup wirklich dafür verantwortlich machen kann, die ist wenn ich das richtig verstehe dafür zuständig, dass alles was sonst noch zu Star Wars rauskommt (Bücher, Comics, Serien ...) in den neuen Kanon passt, aber bestimmt nicht für Story der Filme.
Die sind im Grunde für alles zuständig, vgl. z.B.
hier oder
hier.
Unterm Strich heißt das, dass man da die falschen Leute hingesetzt oder zumindest kein Team zusammenbekommen hat, das die Aufgabe erfüllen kann*.
Natürlich kann die Story Group nicht bis in kleinste handwerkliche Details "Dienstaufsicht" betreiben - dafür ist sie allein schon nicht groß genug.
Aber so sehr Autoren und andere kreativ Tätige z.B. über GW jammern: die machen das unterm Strich richtig. Natürlich können die nicht etwa bei jedem Videospiel sicherstellen, dass das am Ende ein rundum gelungenes und erfolgreiches Spiel wird. Aber das fügt sich atmosphärisch und inhaltlich fast alles nahtlos in ein stimmiges Gesamtbild ein, obwohl GW selbst gerade bei 40K einen absoluten Kanon-Anspruch sogar "offiziell" aufgegeben hat.
Dagegen gibt es bei allen Disney-Star Wars-Filmen große und kleine Sachen, bei denen man schon auf dem Papier hätte sagen müssen: Leute, das können wir so nicht lassen.
Aber das betrifft eben wie gesagt auch rein handwerkliche Aspekte, die mit dem Kanon erst mal nichts zu tun haben und dann wird es noch schwieriger, einen Modus zu finden, wie ein Konstrukt wie die Story Group und der Regisseur sowie das restliche Filmteam zielführend zusammenarbeiten können.
*Da war der große Vorteil der OT eben der, dass im Team so viele Freunde von Lucas waren, die obendrauf auch noch das richtige Gespür hatten. So ist der Umgang ein ganz anderer und man kann den Regisseur auch mal zu seinem Glück zwingen, obwohl er nominell das letzte Wort hat.
Wobei man das im Grunde mit "Konzern-Star Wars" auch machen könnte, wenn man das von Anfang an richtig kommuniziert. Dann bist du als Regisseur eben kreativ eingeschränkt, musst dich mit anderen zusammenraufen und letztlich bist du eher Handwerker als Künstler.
Aber dein Name steht eben trotzdem am Ende an einem Film, der 1-2 Milliarden Dollar einspielt
Letztlich war ja genau das auch das Kernproblem der Prequel-Trilogie im Vergleich zur OT. Das hätte man viel stärker auf dem Schirm haben müssen; aber vielleicht hat man es mit der Story Group immerhin versucht und nur nicht geschafft.
Davon ab hat RJ die Antworten gegeben, die JJ schuldig blieb. Er hat nur nicht die gegeben, die alle aufgrund des Retro erwartet hätten.
JJ ist nichts schuldig geblieben, er hat Vorlagen geliefert. Sonst wäre TFA völlig überfrachtet gewesen.
RJ hat diese Vorlagen explizit verworfen.
Wobei meine Kritik an TLJ letztlich eher die handwerkliche Seite betrifft: Man hätte mir einen sehr ähnlichen Plotverlauf "verkaufen" können, wenn man es nur anders aufgezogen hätte. So finde ich Dialoge bescheuert, Humor misslungen, Situationsaufbauten widersprüchlich und Darstellungen komplett daneben, die ansonsten sehr wohl hätten zünden können.
Genau da hat dann eben die lenkende Hand eines guten Teams gefehlt.
Was nicht heißen soll, dass mir ein komplett anderer Aufbau der ganzen Trilogie und und speziell von TLJ nicht noch lieber gewesen wäre
Jedenfalls hat TLJ die Trilogie in dem Sinne komplett zerschossen, dass er einen Bruch selbst eingeführt hat und einen zweiten erzwingt, weil er den Plot so in die Ecke manövriert hat.
Wenn das überhaupt noch was wird, dann in der Form, dass Ep. 9 am Ende auch für sich alleine stehen kann. Die ersten zwei Teile der Trilogie sind jedenfalls noch mehr verloren als bei den Prequels, wo man mit Phantom Menace ewig Zeit verschwendet hat und die dann nicht mehr für Entwicklungen hatte, die letztlich zwischen Episode 2 und 3 und in 3 gequetscht wurden, aber eigentlich die ganze Trilogie hätten überspannen und tragen müssen.