Autor Thema: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi  (Gelesen 322311 mal)

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2500 am: 3.01.2019 | 13:17 »
Und da, wo man mal was halbwegs Neues macht, traut man sich am Ende doch nicht (R1) oder kriegt es schlicht handwerklich nicht ordentlich auf die Kette (R1, TLJ)
R1 habe ich nicht gesehen. TLJ hat handwerklich ordentlich was auf die Kette bekommen. Bitte verwechsle nicht Geschmack mit Qualität.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2501 am: 3.01.2019 | 13:36 »
Johnsons eigene Trilogie war schon angedacht und angekündigt, als TLJ noch in der Mache war.
Seitdem brodelt es immer wieder mal in der Gerüchteküche, ob das Ding noch läuft oder nicht, aber nichts Genaues weiß man nicht - was bedeutet, dass es erst mal weiter geht damit.
Wenn Disney meint, sollen sie das machen. Ich behalte mir vor, hinterher zu sagen, ich hätte es ja gleich gesagt  ;D
Da schau mal an. Naja man kann sich ja ungefähr ausrechnen, wie sich sein SW zum restlichen verhalten könnte wenn man sich mal ST: Discovery anguckt  >;D
Ansonsten würde ich sagen: Die Kuhl wird halt gemolken.
Ach so: Mit "bei Johnson hat es ja anscheinend trotzdem funktioniert" meinte ich, dass er den Fuß in der Tür hat. Wenn das vorher natürlich schon feststand und jetzt auf der Kippe, spricht es auch eher für das:

Was das Thema Nerd-Credibility angeht: Die komplette "Staffelübergabe" vom alten Personal an die neuen Charaktere ist mMn sowohl in TFA als auch in TLJ gründlich misslungen.

Das sehe ich im Übrigen genauso. Die ganze Riege hätte man sich getrost sparen können, angefangen bei Leia bis hin zum CGI-Tarkin. Hätte die Filme möglicherweise deutlich aufgewertet.

Ich würde das so zusammenfassen:

- SW ist nach wie vor erfolgreich als Marke
- die Marke funktioniert für reines Abmelken, nicht (mehr) über Sense of Wonder und Fandom
- Disney scheißt aufs Fandom
- Mainstream-Nerdkultur wird mittlerweile als Wertschöpfungsoption betrachtet und damit gerade soweit bedient, wie es opportun erscheint
- ein Großteil der Meckerer wird schon deshalb den nächsten Film gucken, ob später fundiert zu motzen. (Weshalb wir dann wieder nicht sagen könne, ob das jetzt eine kritische Masse ist oder nicht ;))

Ergo: Wer sich jetzt schon über den Umgang mit SW aufgregt, der sollte sich in Zukunft besser emotional etwas mehr distanzieren, sonst wird es u.U. anstrengend  ^-^
Oder: Einfach nicht mehr die Filme gucken  8]
« Letzte Änderung: 3.01.2019 | 13:38 von First Orko »
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2502 am: 3.01.2019 | 13:41 »
Ich mag TLJ weil der FIlm eben neues wagt und nach der extremen Sicherheit von TFA etwas wagt und nicht genau den ausgelutschten Formeln folgt.
Es dekonstruiert eigendlich ehr das bestehende, ohne aber mMn wirklich was neues zu bieten.

R1 habe ich nicht gesehen. TLJ hat handwerklich ordentlich was auf die Kette bekommen. Bitte verwechsle nicht Geschmack mit Qualität.
Ich hab neulich mal ne Aussage gelesen der das ganz gut auf den Punkt gebracht hat:

Die Prequels basieren auf einer gute Idee die schlecht umgesetzt wurde, die Sequels basieren auf einer schlechten Idee die gut umgesetzt wurde.

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2503 am: 3.01.2019 | 14:09 »
Ich hab neulich mal ne Aussage gelesen der das ganz gut auf den Punkt gebracht hat:

Die Prequels basieren auf einer gute Idee die schlecht umgesetzt wurde, die Sequels basieren auf einer schlechten Idee die gut umgesetzt wurde.
Das trifft es eher. Ja. :)
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2504 am: 3.01.2019 | 14:14 »
Bissl spät, aber ich hau auch mal so meine Meinung zu Episode 8 raus.

Der Film hat mich im großen und ganzen gut unterhalten. Das aber nur auf eine Art, wie auch die Valerians dieser Welt mich gut unterhalten haben. Ich habe schöne Bilder, nette Spezialeffekte und viel Bombast bekommen, der meine Sehnerven angenehm stimuliert hat. Von Star Wars erwarte ich allerdings (verblüffenderweise nach dem story-technischen Käse der Prequels) irgendwie mehr.

Dabei war - nach Episode 7 - eigentlich auf dem Papier alles da, was ich hätte haben wollen. Sympathische Charaktere, ein einfacher Konflikt "gut gegen böse", die alten Helden... aber irgendwie wollte der Funke nicht so recht überspringen. Aber woran lag das? Vielleicht daran, dass es für jede coole Sache in dem Film mindestens eine Sache gab, die mir so überhaupt nicht gefallen hat.
Kylo Ren ist nachwievor für mich einer der interessantesten Charaktere im Star Wars Universum und mit ihm passiert ja in TLJ auch so einiges. Dem Gegenüber steht allerdings Rey, deren Charakterentwicklung während des Films einfach mal so komplett vergessen wurde. Der Thronsaal-Fight war cool und schick, aber warum war Rey danach plötzlich wie weggezaubert, hat angeblich ein Shuttle genommen und konnte fliehen, um dann ein paar Momente später wieder im Falken zu sitzen? Da hatte ich kurz das Gefühl, ich wäre eingenickt und hätte ein bissl was verpasst.
Ich mochte die Dynamik von Rey, Luke und Kylo, aber Finn und Rose waren... suboptimal in die Handlung integriert und ihr gesamter Plot fühlte sich für mich vollkommen irrelevant an.
Und dann war da noch BB8 im AT-ST, Phasmas Miniauftritt, die fliegende Leia, der unrühmliche Abgang von Akbar, die Mama-Jokes und diverse andere Momente, die für mich einfach zu viel des Guten waren.

Das alles hat mir nicht den Tag vermiest, aber so wurde TLJ für mich lediglich "nur" zu einem amüsanten, unterhaltsamen Film. Mehr aber auch nicht.

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2505 am: 3.01.2019 | 16:16 »
R1 habe ich nicht gesehen.

Solltest du nachholen - der Film passt meiner Meinung nach ziemlich gut ins Star Wars Universum und ist zumindest unterhaltsam.
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2506 am: 3.01.2019 | 16:38 »
Solltest du nachholen - der Film passt meiner Meinung nach ziemlich gut ins Star Wars Universum und ist zumindest unterhaltsam.
Meiner Meinung nach ist er etwas besser als Solo, aber jetzt auch keine Erleuchtung bzw. nicht so in der Rubrik "sehr gut".
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2507 am: 3.01.2019 | 18:02 »
Meiner Meinung nach ist er etwas besser als Solo, aber jetzt auch keine Erleuchtung bzw. nicht so in der Rubrik "sehr gut".


Da hat für mich zumindestens das Star Wars Feeling noch gut übertragen.
Vlt auch weil sie alles aus EP 4 kopieren durften ohne das es falsch wirkt.

EP8 habe ich nur den Kopf geschüttelt. Und das leider den ganzen Film durch

Solo hat mich unterhalten

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2508 am: 3.01.2019 | 18:21 »
Meiner Meinung nach ist er etwas besser als Solo, aber jetzt auch keine Erleuchtung bzw. nicht so in der Rubrik "sehr gut".
da kommt er aber erheblich näher als die restlichen 9Filme spez 4-6
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“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2509 am: 3.01.2019 | 18:55 »
Zitat von: Undwiederda
Da hat für mich zumindestens das Star Wars Feeling noch gut übertragen.
Vlt auch weil sie alles aus EP 4 kopieren durften ohne das es falsch wirkt.
da kommt er aber erheblich näher als die restlichen 9Filme spez 4-6
Für mich nicht respektive nein, meines Erachtens nicht.
Bei den anderen 6 Filmen habe ich nicht das Bedürfnis das Handy auszupacken und zu daddeln.
Zumindest nicht beim ersten mal und bei 4 bis 6 auch nicht bei weiteren Betrachtungen.
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Offline tartex

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2510 am: 3.01.2019 | 18:59 »
Bei den anderen 6 Filmen habe ich nicht das Bedürfnis das Handy auszupacken und zu daddeln.
Zumindest nicht beim ersten mal und bei 4 bis 6 auch nicht bei weiteren Betrachtungen.

Ist das im Kino nicht verboten?!?!
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2511 am: 3.01.2019 | 19:00 »
Ist das im Kino nicht verboten?!?!

Heißt ja erst mal nicht, daß man nicht spontan das Bedürfnis danach verspüren kann. 8]

Offline Aedin Madasohn

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2512 am: 3.01.2019 | 19:22 »
Ist das im Kino nicht verboten?!?!

Teylen hat sich Solo doch im Flieger angeschaut

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2513 am: 3.01.2019 | 19:52 »
und ich bezog mich auf R1
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline YY

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2514 am: 3.01.2019 | 22:35 »
TLJ hat handwerklich ordentlich was auf die Kette bekommen. Bitte verwechsle nicht Geschmack mit Qualität.

(Auf die Gefahr hin, dass wir uns wieder mal im Kreis drehen)

Was sind denn die objektiven Qualitätskriterien, wo TLJ durchgehend abräumt und über jede Kritik erhaben ist?
Das ist doch ohnehin ab einem Punkt X nur noch Geschmack und die Frage danach, wie viele Metaebenen man über dem Film aufschichten will, bis er auf einmal ein Kunstwerk ist.


Was das handwerkliche angeht:
In einzelnen Aspekten wie z.B. der Tricktechnik - ja, da punktet er.
Woanders bietet er logische Widersprüche und Szenen, die man als reine Symbolik und formelhafte Darstellung betrachten muss, damit sie funktionieren. Wenn man aber das betrachtet, was da tatsächlich gezeigt wird, ist es schlicht schlecht geschrieben (wie etwa das Stein-Schere-Papier-Raumgefecht am Anfang, die Meuterei gegen Holdo und ihre Selbstbefreiung und der ganze Themenkomplex mit der "Festung" am Ende) und findet ganz oft keine atmosphärische Linie.

Man kann natürlich so weit gehen zu sagen: Das ist alles Absicht, das macht ihn ja so gut. Dann ist es aber immer noch nur bewusst handwerklich schlecht (und ich wüsste an vielen Stellen beim besten Willen nicht, warum man es so machen sollte) und nicht deswegen auf einmal automatisch gut.

Und zuletzt: der Kampf im Thronsaal ist choreographisch und handwerklich einfach mal abgrundtief scheiße. Natürlich gefällt der einem Teil der Zuschauer trotzdem, aber das ändert nichts daran.


- die Marke funktioniert für reines Abmelken, nicht (mehr) über Sense of Wonder und Fandom
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Wenn du bei diesen drei Punkten mitgehst, dann ist doch die Aussage einiger Fans nachvollziehbar, wenn sie sagen: "Für mich ist Star Wars gestorben" / "Das ist nicht mehr mein Star Wars".

Das soll natürlich nicht heißen, dass nie wieder auch nur ein Dollar mit Star Wars verdient wird - und das wissen auch diejenigen, die das sagen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2515 am: 3.01.2019 | 23:15 »
Kylo Ren ist nachwievor für mich einer der interessantesten Charaktere im Star Wars Universum und mit ihm passiert ja in TLJ auch so einiges.
Für mich nicht. Als Hauptbösewicht taugt der nichts und eine wirkliche Motivation warum er sich der Dunklen Seite zugewendet hat, haben sie meiner Meinung bisher auch nicht geliefert.

Finn und Rose waren... suboptimal in die Handlung integriert und ihr gesamter Plot fühlte sich für mich vollkommen irrelevant an.
Finn ist mMn so ziemlich der Character wo man am meisten merkt, das sie die Trilogie nicht wirklich durch geplant haben.
In TFA war er neben Rey der Zentrale Character, in TLJ hatte man den Eindruck das die Schreiber keine Ahnung haben was sie mit ihm machen sollten.

Wobei ich mit Finn auch generell das Problem hab, dass er laut Hintergrund quasi wie ein Klon Soldat erzogen wurde, sich aber er so wirkt wie jemand den man einfach in eine Sturmtruppenrüstung gestopft und einen Blaster in die Hand gedrückt hat. Und seine genaue Motivation von der Ersten Ordnung abzuhauen, ist auch nie so wirklich klar geworden.
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2516 am: 3.01.2019 | 23:23 »
Was das handwerkliche angeht:
In einzelnen Aspekten wie z.B. der Tricktechnik - ja, da punktet er.
Woanders bietet er logische Widersprüche und Szenen, die man als reine Symbolik und formelhafte Darstellung betrachten muss, damit sie funktionieren.
Genau diese Funktionalität wirkt ziemlich direkt auf den Zuschauer. Wie ich ja schon ein paarmal schrieb, hat die Enttäuschung als funktionales Mittel für das übergreifendes Thema "The greatest teacher, failure is" super funktioniert. Im Prinzip hat er ziemlich durch den Film die Emotionsknöpfe gedrückt, die er drücken wollte. Klar verstehe ich, wenn Dich logischen Widersprüche total abturnen (btw schau Dir besser keine Spielbergfilme an. Könnte extrem ernüchternd in Bezug auf Logiklöchern werden. Ich hatte da vor kurzem übrigens einen interessanten Podcast, in dem der Moderator ET als einen der schlimmsten Filme überhaupt ansieht, weil beim Film ziemlich deutlich und erkennbar die Emotionsknöpfe gedrückt werden. Quasi ein Markenzeichen für Spielberg-Filme). Aber wenn Du Dir mal den Thread nochmal durchliest, wirst Du viele User lesen, die genau diese Enttäuschung an den Stellen empfunden haben, als es vom Regisseur angwendet hatte. Als Beispiel gerne mal Holdos erster Auftritt.

Wir können jetzt gerne drüber diskutieren, ob es eine gute Idee war, die Emotion "Enttäuschung" einzusetzen. Ich würde da sagen, dass das ein hohes Risiko war. Aber ja. Das war der Punkt, wieso ich auf den Dämon eher zugestimmt hatte. Das kann man als schlechte Idee bezeichnen. Enttäuschte Zuschauer fangen an, das Umfeld zu durchsuchen, um zu verstehen wieso man enttäuscht ist. Einige (vielleicht auch viele?) verliert man dabei, weil sie dem Regisseur die Destruktion der eigenen Wünsche als Triebfeder unterstellen.
Zitat
Wenn man aber das betrachtet, was da tatsächlich gezeigt wird, ist es schlicht schlecht geschrieben (wie etwa das Stein-Schere-Papier-Raumgefecht am Anfang, die Meuterei gegen Holdo und ihre Selbstbefreiung und der ganze Themenkomplex mit der "Festung" am Ende) und findet ganz oft keine atmosphärische Linie.
Ich finde es übrigens interessant, wie Du Dich immer wieder alleine auf das Skript beziehst und alle weitere cineastischen Techniken, wie die Schnitttechnik, Musiknutzung, Lichtnutzung, Rahmensetzung usw aussen vorlässt.
Kein Vorwurf. Jeder soll den Film so beurteilen, wie er möchte. Nur sowas gehört halt auch zum Handwerk.
Zitat
Und zuletzt: der Kampf im Thronsaal ist choreographisch und handwerklich einfach mal abgrundtief scheiße. Natürlich gefällt der einem Teil der Zuschauer trotzdem, aber das ändert nichts daran.
Siehst Du. Da gehe ich überhaupt nicht konform. Die Szene erzählt eine Geschichte. Ich weiss immer wo die Hauptprotagonisten sich zueinander befinden. Die Farbenwahl fand ich dazu passend. Aus meiner Sicht daher handwerklich alles richtig gemacht.

Ach ja. Nur dass wir uns richtig verstehen: Ich selber finde den Film toll, und verstehe, was er da macht und kann durchaus die verschiedenen Blickwinkel verstehen, aus denen man den Film scheisse finden kann.
Ich verstehe nur nicht, wieso ein Film, den man scheisse findet, gleich automatisch "kompletter handwerklicher Schrott" sein muss. Reicht es nicht einen Film einfach nur scheisse zu finden und fertig?
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2517 am: 3.01.2019 | 23:30 »
Wobei ich mit Finn auch generell das Problem hab, dass er laut Hintergrund quasi wie ein Klon Soldat erzogen wurde, sich aber er so wirkt wie jemand den man einfach in eine Sturmtruppenrüstung gestopft und einen Blaster in die Hand gedrückt hat. Und seine genaue Motivation von der Ersten Ordnung abzuhauen, ist auch nie so wirklich klar geworden.
Dem kann ich in Bezug auf TFA zustimmen. Ich persönlich hatte da immer Problem, dass seine Motivation immer an die aktuelle Situation "optimiert" wurde. Also dass er sich so verhält, wie es die Situation gerade am besten brauch und nicht dass sein Handeln dort aus einer möglichen vorher aufgebauten Motivation entstand.

Bei TLJ hatte ich das Problem nicht. Da hat sich für mich Finn ziemlich deutlich von der Anfangssituation zum Ende durchgehend entwickelt.
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2518 am: 4.01.2019 | 00:34 »
Ich finde es übrigens interessant, wie Du Dich immer wieder alleine auf das Skript beziehst und alle weitere cineastischen Techniken, wie die Schnitttechnik, Musiknutzung, Lichtnutzung, Rahmensetzung usw aussen vorlässt.

Ich sagte ja: Die Tricktechnik ist z.B. durchgehend gelungen.
Wenn du noch mehr willst: Die Bildkomposition der Vogelperspektive auf dem Salzplaneten, beim "Duell" Luke vs. Kylo oder den Hyperraum-Rammangriff finde ich ebenfalls hervorragend.

Das sind aber jeweils kurze Momente, die mir meist durch den Kontext, in dem sie stehen, direkt wieder vermiest werden.

Ich verstehe nur nicht, wieso ein Film, den man scheisse findet, gleich automatisch "kompletter handwerklicher Schrott" sein muss. Reicht es nicht einen Film einfach nur scheisse zu finden und fertig?

"Reichen" ist das falsche Wort.
Bei anderen Filmen kann ich oft genug nicht so präzise formulieren, warum ich sie schlecht oder scheiße finde. Da komme ich über eine pauschale Aussage nicht hinaus. Oder ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll und lasse es deswegen bleiben wie z.B. beim letzten Predator-Film.
 

Hier kann ich aber den Finger auf relativ kleine Elemente legen und sagen: Wenn das und das und das in genau dieser und jener Form anders wäre, würde mir diese Szene gefallen.

Und um beim Thronsaalkampf zu bleiben, kann ich mir da beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand sagt: "Für meinen Genuss dieser Szene ist es wichtig, dass Waffen verschwinden und durch andere Waffen durch "glitchen", dass sinnlos ins Leere geschlagen wird, dass klar erkennbar überchoreographiert ist, dass logische Brüche drin sind, dass Rey sich stellenweise bewegt wie eine falsch verschraubte Schaufensterpuppe...das muss alles so bleiben, sonst funktioniert die Szene für mich nicht."

Nein, das sind Sachen, die man in der Produktion sieht und entweder korrigiert oder sagt: Ach komm, wird schon keiner merken und wichtig ist ja die Gesamtkomposition. Das ist schlampige Arbeit, sprich handwerklich schlecht. Es wäre nämlich sehr wohl ohne diese Dinge gegangen und die Gesamtkomposition hätte immer noch gestanden, ja sogar davon profitiert.
Diese Dinge wären anders aufgezogen einem Teil der Leute immer noch egal gewesen und einem anderen Teil hätten sie besser gefallen - man hätte also nur gewinnen können.


Ich will nicht behaupten, dass ich nicht auch an einigen zentralen, großen Plotentscheidungen etwas ändern würde. Aber mit Masse speist sich mein Unmut gegenüber TLJ aus vielen kleinen Sachen, bei denen ein funktionierendes Filmteam gesagt hätte: So zündet das nicht/das stört, das machen wir lieber anders (und das sind mehrheitlich Dinge, an denen sich andere Kritiker nicht nur auch gestört haben, sondern auch mit sehr ähnlichen Alternativen um die Ecke kommen; damit bin ich also mindestens kein kompletter Exot).

Ob RJ da quasi den Prequel-Lucas gemacht hat (was ich zumindest vermute) oder woran es sonst lag, dass das nicht passiert ist, kann ich nicht sagen.
Es gilt aber in recht ähnlicher Weise für die anderen Disney-Star Wars-Filme, nur das Ausmaß ist ein anderes.
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2519 am: 4.01.2019 | 01:49 »
Ich sagte ja: Die Tricktechnik ist z.B. durchgehend gelungen.
Wenn du noch mehr willst: Die Bildkomposition der Vogelperspektive auf dem Salzplaneten, beim "Duell" Luke vs. Kylo oder den Hyperraum-Rammangriff finde ich ebenfalls hervorragend.
Sind Dir die Transitionen zwischen den Schauplaetzen aufgefallen? Also wie toll häufig die Uebergaenge von einem Set Piece zum anderen Set Piece gelungen sind? Als Beispiel "Wo ist Rey?" / Schnitt zu Reys Situation. Oder der direkte Uebergang von der Bomberszene als Kontrast dann zu Leias Reaktion als Poe zurück kommt.
Ich fand auch die kurze und klare Anfangsdarstellung der Hauptcharaktere toll gemacht. Ich wusste als Zuschauer sofort wie die Hauptprotagonisten gestrickt sind und welche Fehler Sie haben (z.B. Poe, draufgängerisches Fliegerass, dass alle Kosten in Kauf nimmt, um seinen Abschuss zu bekommen). Nach dem Motivationsdurcheinander von TFA war das extrem notwendig.
BB8 und der Gluecksspielgnom war zwei Setup-Reminder-Payoffs gleichzeitig, die ich sofort erkannt habe.
Ich kann da gerne noch weiter machen. Rose Ticos Arc ist auch klasse mit der Spiegelung zwischen Anfang und Ende.
Ich glaube es gibt auch ein CinemaWin-Video zu TLJ. Kannste Dir ja mal anschauen. So als Kontrast zu den anderen TLJ-Video, die Du gesehen hast.
Zitat
Und um beim Thronsaalkampf zu bleiben, kann ich mir da beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand sagt: "Für meinen Genuss dieser Szene ist es wichtig, dass Waffen verschwinden und durch andere Waffen durch "glitchen", dass sinnlos ins Leere geschlagen wird, dass klar erkennbar überchoreographiert ist, dass logische Brüche drin sind, dass Rey sich stellenweise bewegt wie eine falsch verschraubte Schaufensterpuppe...das muss alles so bleiben, sonst funktioniert die Szene für mich nicht."
Ist mir nicht aufgefallen. Die Szene habe ich trotzdem sofort verstanden und wurde nicht durch die Fehler, die Du aufgezählt hast verwirrt oder sowas.
Hatte man die Choreographie besser machen können? Sicherlich. Kommt halt drauf an wie viel Stellenwert man der genauen Choreografie zumisst. Bei den Prequels ging mir z.B. Bei den Kämpfen Doppsjoda auf den Keks. Die Probleme waren da eher die langweilige Darstellung des Plots gewesen. Und natürlich die Darstellung der Charaktere selber. Wenn ich das dann mit TLJ vergleiche, verstehe ich sofort wieder, wieso ich Lucas als Regisseur nicht warm werde.
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2520 am: 4.01.2019 | 07:03 »
BB8 und der Gluecksspielgnom war zwei Setup-Reminder-Payoffs gleichzeitig, die ich sofort erkannt habe.
Was? wtf?

Ist mir nicht aufgefallen. Die Szene habe ich trotzdem sofort verstanden und wurde nicht durch die Fehler, die Du aufgezählt hast verwirrt oder sowas.
Was hast du denn an dieser Szene verstanden? Dass Reys Status als Mary Sue in Stahlbeton zementiert wurde?
Ganz davon abgesehen, dass die Szene aus kämpferischer Sicht schlecht choreographiert wurde, macht sie aus narrativer Sicht herzlich wenig Sinn. Rey hat zu diesem Zeitpunkt immer noch weniger Training als Luke am Ende von Episode VI und prügelt sich mit einer Gruppe von Elitewachen, die dazu ausgebildet wurden, mit Machtnutzern zu kämpfen (Waffen gegen Lichtschwerter) und sie überlebt nicht nur, sondern macht sogar noch eine gute Figur.

Zum Vergleich: Rey wurde von vielen Kritikern von TFA vorgeworfen, eine Mary Sue zu sein, weil sie so schnell mit der Macht umgehen konnte und gegen Kylo Ren nicht nur nicht verloren hat, sondern auch noch die Oberhand gewinnt.
Also dem Kylo Ren, der kurz vorher einen Volltreffer durch eine Wookie-Laserarmbrust verkraften musste, die zuvor in EU und TFA als eine der mächtigsten Handfeuerwaffen des SW-Universums etabliert wurde. Gegen einen schwerverletzten Kylo zu kämpfen und zu siegen, ist voll OP, aber gegen mehrere fitte Eliteleibwächter des mächtigsten Individuums der First Order zu bestehen ist Okay. Ja ... nee.

Ich mochte bekanntermaßen ja TFA und ich mochte Rey. In TFA habe ich "nur" eine latent sehr mächtige Machtnutzerin gesehen, deren Story viel Potential hatte. In TLA verursachte Rey bei mir nur noch oft ein Augenverdrehen. 

Als Hauptbösewicht taugt der nichts und eine wirkliche Motivation warum er sich der Dunklen Seite zugewendet hat, haben sie meiner Meinung bisher auch nicht geliefert.
Ich möchte dem ersten Teil widersprechen, aber beim zweiten Teil muss ich leider zu 100% zustimmen. Warum Ben Kenobi zur Dunklen Seite kam, wird von RJ komplett ignoriert. Wie Snoke ihn überhaupt beeinflussen konnte und warum Luke keine Chance gesehen hat, ihn zu retten, wird vollständig im Dunkeln gelassen. Die Motivationen von Snoke und Ren sind in TFA undurchsichtig und in TLA dann nur noch fragwürdig.

Finn ist mMn so ziemlich der Character wo man am meisten merkt, das sie die Trilogie nicht wirklich durch geplant haben.
In TFA war er neben Rey der Zentrale Character, in TLJ hatte man den Eindruck das die Schreiber keine Ahnung haben was sie mit ihm machen sollten.
This.
Der Storyarc von Finn und Rose wirkt wie eine einst gute Idee, die mit vollem Speed in den Sand gesetzt wurde. Für den Film ist die ganze Handlung nur in dem Sinne relevant, dass sie sich in das "Scheitern"-Thema einreiht.

Ich finde es ja auch irgendwie absurd, dass Abrams vorgeworfen wird, keine eigenen Ideen zu haben und RJ wird für seinen "In der OT scheitern im Mittelfilm auch alle, das machen wir jetzt noch mal in extrascharf mit viel Soße" ausdrücklich gelobt. Bescheuert, sorry.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2521 am: 4.01.2019 | 07:39 »
Was? wtf?
Setup: Etwas wird vorbereitet, damit es dann später eine wichtige Rolle spielen kann.
Reminder: Die Zuschauer werden daran erinnert, dass diese Vorbereitung durchgeführt wurde.
Payoff: Die SItuation tritt ein und der Zuschauer weiss, wie die Lösung sein wird, oder er erinnert sich an die Vorbereitung.
Typisches Mittel, um den Zuschauer eine bestimmte Lösung angedeihen zu lassen. Checkovs Gun geht in die Richtung.

Setup: Glücksspielgnom füllt BB8, weil er denkt es wäre eine Slotmaschine
Reminder: BB8 hört sich beim Rollen so an, als würde in seinem Bauch nen Haufen Spielmünzen befinden.
Payoff: BB8 schiesst die Wachen mit den Münzen ab.
Zitat
Was hast du denn an dieser Szene verstanden? Dass Reys Status als Mary Sue in Stahlbeton zementiert wurde?
Das ist die Szene in der Kylo und Rey zusammen gegen Gegner kämpfen. Das ist quasi der Höhepunkt, auf den die Beziehung hingearbeitet wurde. Zwischendrin werden die beiden im Kampf getrennt und man sieht, wie Kylo versucht zu Rey zu kommen, um ihr zu helfen, weil sie in Bedrängnis ist (Also genau das Gegenteil einer Mary Sue). Die Wachen versuchen ihn daran zu hindern. Zum Schluss retten sie sich gegenseitig den Arsch. Also genau das was Kylo Ren auch vorher vorbereitet hatte. Deswegen macht er danach seinen entscheidenden Move, als er sie beschwört, zusammen die Vergangenheit zu töten.
Zitat
Zum Vergleich: Rey wurde von vielen Kritikern von TFA vorgeworfen, eine Mary Sue zu sein, weil sie so schnell mit der Macht umgehen konnte und gegen Kylo Ren nicht nur nicht verloren hat, sondern auch noch die Oberhand gewinnt.
Sie war auch schon in TFA für mich keine Mary Sue. Ich hatte Probleme ihren Handlungen zu folgen, weil ich da keine klare Motivationslinie gesehen habe. Aber das hat nichts mit Mary Sue zu tun. Warum sie gegen Kylo Ren gewinnt, wird eigentlich ziemlich deutlich vorher erklärt.
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2522 am: 4.01.2019 | 07:53 »
Ich möchte dem ersten Teil widersprechen,
Kylo Ren hat keine klare Motivation, ist schon am Ende des Ersten Teils von Rey besiegt worden und wirkt auch nicht so als würde als würde er einen kompetenten Anführer für die Erste Ordnung abgeben.
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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2523 am: 4.01.2019 | 09:35 »
Ganz davon abgesehen, dass die Szene aus kämpferischer Sicht schlecht choreographiert wurde, macht sie aus narrativer Sicht herzlich wenig Sinn.

Sie hat auch keine sonderlich gute Verankerung im Plot - Snoke ist da eh schon tot und der Kampf dient ausschließlich der Beziehungsdarstellung und -entwicklung, hat aber in sich keine relevante Motivation (dazu unten mehr).

Ich wusste als Zuschauer sofort wie die Hauptprotagonisten gestrickt sind und welche Fehler Sie haben (z.B. Poe, draufgängerisches Fliegerass, dass alle Kosten in Kauf nimmt, um seinen Abschuss zu bekommen).

Gerade Poe finde ich unheimlich unglücklich dargestellt. Das ist in der gezeigten Form für mich nicht nachvollziehbar.

Hatte man die Choreographie besser machen können? Sicherlich. Kommt halt drauf an wie viel Stellenwert man der genauen Choreografie zumisst. Bei den Prequels ging mir z.B. Bei den Kämpfen Doppsjoda auf den Keks.

Bzw. generell wie viel Stellenwert man der eigentlichen Darstellung zumisst. Ich habe bei deinen Beiträgen den Eindruck, du schaust meist "hinter" die Szene auf ihren Zweck und ihre Verortung im Gesamtplot. Auf dieser mittleren Ebene funktionieren sie auch tatsächlich großteils, aber im Kleinen, sprich bei der konkreten Darstellung, versagt TLJ für mich ständig.
So z.B. bei der Meuterei gegen Holdo, wo die "Wachen" sie einfach weiter mit der Waffe bedrohen, als wollten sie bis zum Sankt Nimmerleinstag genau so stehen bleiben. Das hätte keine Riesenänderung im Plot gebraucht, damit ich mich daran nicht störe, aber so ist das einfach völlig hirnrissig und ich finde es erschreckend, dass man das entweder nicht gemerkt oder absichtlich so gelassen hat. Das TLJ-Team als Ganzes tut sich unheimlich schwer damit, richtig runde Situationsaufbauten zu liefern, wo ich als Zuschauer nicht ständig denke: Das passt doch so nicht.


Themensprung: Ja, Yoda ist eines der Paradebeispiele, was an den Prequel-Kämpfen falsch läuft. Der ist damals auch zu Recht ziemlich flächendeckend kritisiert worden. 

BB8 und der Gluecksspielgnom war zwei Setup-Reminder-Payoffs gleichzeitig, die ich sofort erkannt habe.
Ich kann da gerne noch weiter machen. Rose Ticos Arc ist auch klasse mit der Spiegelung zwischen Anfang und Ende.
Ich glaube es gibt auch ein CinemaWin-Video zu TLJ. Kannste Dir ja mal anschauen.

BB8 hat (u.A.) an der Stelle das gleiche Problem wie der fliegende Flammenwerfer-R2D2 in den Prequels - völlig daneben.
Für mich besteht ganz Canto Bight nur aus einer Abfolge von WTF und "wer hat das für eine gute Idee gehalten?"

Bei Roses Gesamt-Arc gilt wieder das selbe wie oben: Das funktioniert insgesamt auf einer abstrakteren Ebene, aber die einzelnen Schritte sind völlig daneben. Rose ist durchgehend sprunghaft und irrational, zwischen Finn und ihr kommt zu keinem Zeitpunkt die richtige Chemie auf und der Abschluss ihres und Finns Arcs könnte plumper nicht hingeknallt sein und beißt sich auch gleich noch mit Holdos Opfer.

Was Videos angeht:
Ich habe lange versucht, mir erklären zu lassen, warum TLJ doch nicht so scheiße ist, wie ich meine.
Das läuft zum Großteil auf genau das hinaus, was ich hier gerade schreibe. Das Video sagt "Guck mal, das ist so und so gemeint und passt total zu XY" und ich denke mir "Ja, aber warum zeigt man mir das anhand irgendeines Blödsinns, der vorne und hinten nicht zusammenpasst?"
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Alexandro

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Re: Star Wars: Episode VIII - The Last Jedi
« Antwort #2524 am: 4.01.2019 | 10:30 »
Was hast du denn an dieser Szene verstanden? Dass Reys Status als Mary Sue in Stahlbeton zementiert wurde?
Ganz davon abgesehen, dass die Szene aus kämpferischer Sicht schlecht choreographiert wurde, macht sie aus narrativer Sicht herzlich wenig Sinn. Rey hat zu diesem Zeitpunkt immer noch weniger Training als Luke am Ende von Episode VI und prügelt sich mit einer Gruppe von Elitewachen, die dazu ausgebildet wurden, mit Machtnutzern zu kämpfen (Waffen gegen Lichtschwerter) und sie überlebt nicht nur, sondern macht sogar noch eine gute Figur.

Rey hatte auf Atchoo genauso viel (wenig) Training, wie Luke auf Dagobah. Und bei Luke hat dieses Training (welches nach Episode V nicht fortgesetzt wurde) ausgereicht, um am Ende von Episode VI Darth Vader zu besiegen.

Das mit den Wachen geht daher OK (zumal sie sich sowieso auf Kylo konzentrieren, den sie wohl als die größere Bedrohung betrachten - Kylo muss gegen mehrere von den Wachen auf einmal kämpfen, Rey immer nur gegen eine).
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.