Daher sagte ich ja das dass nicht Wissen/ oder aber nicht vorhandenes Interesse der Eltern ausgenutzt wird.
Ich denke nicht, dass es Sache der Verlage ist, die Faulheit von Eltern zu befördern, die sich keinen Meter damit befassen wollen, was ihre Kinder so interessant finden. Die FSK stimmt ja schon selten wirklich und diese völlig wahllosen "Warnungen" auf Büchern wohl noch viel weniger. Jede/r Jugendliche ist zudem anders und steckt verschiedene Dinge unterschiedlich weg. Da hilft eine pauschalisierte Anweisung, was für wen angeblich ungeeignet wäre nicht.
Wenn die Eltern nicht so spröde wären und sofort und ohne jegliche weitere Info alles verbieten, was ihnen nicht jugendfrei erscheint, brauchten die besagten Jugendlichen nämlich auch nicht ihre Uninformiertheit auszunutzen. Meine Eltern wussten fast immer, was ich schaue, lese und spiele. Das entsprach nicht immer der Empfehlung, die auf der Verpackung stand. Wenige Filme hat meine Mutter mich gebeten, noch nicht zu schauen (übrigens entgegen der FSK-Empfehlung, die sie für unbedenklich hielten). Da konnte sie mir auch sagen, wieso. Da ich wusste, dass meine Mutter sich um diese Empfehlung Gedanken gemacht hat, hab ich ihr vertraut und die Pfoten von den Filmen gelassen.
Statt pauschaler Verbote halte ich es für hilfreicher, die strittigen Themen zuhause zu thematisieren und darüber zu sprechen. Ein reines Verbot bringt ja eh nix, außer dass sich die Jugendlichen dann völlig der Kontrolle der Eltern entziehen - oder seid ihr damals dann nicht einfach nebenan den Kumpel mit Zugang zu verbotenem Kram besuchen gefahren?
Diese "huuu, was sind wir so schrecklich böööse"-Warnungen auf Rollenspielbüchern halte ich weniger für eine ernstgemeinte Warnung als für einen Werbegag. Mag auch sein, dass diese Aufdrucke für den US-amerikanischen Markt nötig sind, sinnvoll find ich sie trotzdem nicht. Wegen Vorfällen in den USA steht bei uns auch auf Kaffeebechern, dass der Kaffee heiß ist, besonders nötig ist das aber eigentlich nicht, oder?