Autor Thema: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden  (Gelesen 4461 mal)

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Offline chad vader

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Moin!

In vielen englischsprachigen D&D-Runden sind schottisch sprechende Zwerge und irisch sprechende Feen/Gnome etablierte Klischees. Irgendwo hab ich auch schon Tieflinge mit russischem Akzent gehört.

Im Deutschen hab ich sowas bislang noch nicht gesehen. Einzig DSA hat für verschiedene mittelreichische Provinzen irdische Dialekte eingeführt. Aber für D&D-Rassen gibt es nach meinem Kenntnisstand in deutschen Runden kein verbreitetes Pendant zu den englischen Mundart-Klischees für Zwerge, Feen & Co.

Wie sieht das bei Euch aus? Habt Ihr Dialekte für bestimmte Völker in Euren D&D-Runden eingeführt?

Persönlich hatte ich mal eine Zwergengruppe mit Schwitzerdütsch sprechen lassen. Sonst hab ich mehr mit Stimmlage als mit Mundarten experimentiert. Für meine bald startende FR-Kampagne überlege ich, auch einen Alpindialekt für Schildzwerge (evtl. Südbairisch/Österreichisch) und einen osteuropäischen Akzent für Drow einzuführen. Schwäbelnde Halblinge wären eigentlich auch ganz witzig...

Grüße
« Letzte Änderung: 12.02.2017 | 22:12 von chad vader »

Offline Mutifu

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #1 am: 12.02.2017 | 22:17 »
Meine Zwerge bei Pathfinder haben auch auf Deutsch einen schottisch angelehnten Akzent. Andere Sachen habe ich noch nicht ausprobiert. Dieser schottische Akzent hat auch den Vorteil, dass er schwer einzuordnen und wenig stereotypenbehaftet ist. Elfen mit französischem Akzent wären zum Beispiel sicherlich interessant, aber irgendwie auch albern.
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Offline Bad Horse

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #2 am: 12.02.2017 | 22:26 »
Ich fürchte, dass die meisten Dialekte im Deutschen ziemlich schnell zu Slapstik verkommen. Wir hatten allerdings mal eine sehr lustige Runde mit einem saarländischen Elfen und einem hessischen Zwerg... :)
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Offline Auribiel

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #3 am: 12.02.2017 | 23:17 »
Ich hab die Quelle nicht mehr, aber angeblich war/ist es so, dass in einigen Larps die Drows Englisch sprechen, bzw. Englisch als Drowsprache gilt.
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Offline Isegrim

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #4 am: 12.02.2017 | 23:38 »
Das ist mehr als uralt, und hat mWn auch nie wirklich funktioniert. Verstehen halt zu viele. Aber ein paar Drow nutzen Drow (soweit das aus D&D-Quellen inkl Drizzt-Serie uä möglich ist).

Warum haben die "Bösen" eigentlich immer einen osteuropäischen Akzent? Sind das immer noch Tolkien-Nachwirkungen, nach denen die bad guys nun mal von Osten kommen?

Eigentlich find ich Dialekte bei Nicht-Menschen nicht wirklich passend. Außer natürlich bei SR...
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Offline Erdgeist

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #5 am: 13.02.2017 | 00:05 »
Mir sind bisher nur Elfen mit französischem Dialekt begegnet, weil beides "schwul" ist, aber das war in Jugendzeiten und heute nicht mehr wirklich lustig.

Dass Zwerge in besonderem Dialekt gesprochen werden, kenne ich auch, aber da kann ich keinen bestimmten nennen. Schottisch ist mit der deutschen Sprachen halt eher schlecht zu emulieren und auch zu unbekannt.

Offline Siouxy

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #6 am: 13.02.2017 | 08:44 »
Bei unserer anderen SL schwäbeln die ländlichen Halblinge tatsächlich (meine mittlerweile auch), ansonsten sind es eher einzelne NPCs.
Der Kuo-Toa Sloopidoop aus der Abyss-Kampagne klingt bei mir wie Tevye aus Anatevka - und der ist kein *Böser*.
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Offline Rabenmund

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #7 am: 13.02.2017 | 09:13 »
Warum eigentlich nur Fantasy? Bei uns in der Star Wars-Runde hat sich Schwäbisch zum "offiziellen" Dialekt der Unterschicht von Corruscant entwickelt, da der (ansonsten hochdeutsch sprechende) Corruscanti-Spieler beim Ausspielen seines Charakters betont stark schwäbelt *g*
Ich bin schriftlich meist ein kurzer und knapper Schreiber. Sollten Beiträge dadurch schroff oder unfreundlich wirken, weisst mich kurz darauf hin.
 
Am Besten stellt man sich meine Aussagen mit einer lebendigen Mimik vor, dann bekommt man ein Bild davon ;)

Offline chad vader

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #8 am: 13.02.2017 | 09:19 »
Leicht OT zu Bad Horse:
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Offline chad vader

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #9 am: 13.02.2017 | 09:22 »
@Rabendmund
Hast Recht. Ich hab das Thema etwas eingegrenzt, weil ich v.a. die aus dem englischen übersetzten Rollenspiele diskutieren wollte. Mich interessiert nicht, wie urdeutsche Systeme wie DSA oder MIDGARD bestimmte Dialekte verwenden.

Hellstorm

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #10 am: 13.02.2017 | 09:25 »
Wenn ich Hochelfen NPC´s hatte, dann waren die immer "Hochdeutsch".  ~;D
Zwergisch habe ich immer durch eine sehr "abgehackte" Sprache dargestellt.


Halblinge und Gnome gabs nie ^^

Online nobody@home

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #11 am: 13.02.2017 | 09:30 »
Ich tue mich schon schwer genug mit dem gerne mal üblichen gestelzten "Fantasy-Deutsch", ich brauche nicht unbedingt auch noch Rassendialekte dazu. ::)

Ganz abgesehen davon, daß ich damit gleich wieder vor der Wahl stünde, entweder das gute (?) alte D&D-"alles, was nicht Mensch ist, ist Monokultur"-Klischee zu bedienen, oder aber jeder anderen Rasse wie den Menschen auch potentiell mehrere Dialekte zuzugestehen...was aber dann natürlich wieder mehr Arbeit wäre und den wohl erhofften spontanen "Aha, der klingt elfisch!"-Wiedererkennungswert wohl zum Großteil wieder zunichte machen würde.

Hellstorm

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #12 am: 13.02.2017 | 09:32 »
Denke das Dialekte sich vorallem durch "Redewendungen" aus. Es gab in "Sigmars Erben" eine sehr schöne Abhandlungen zu dem Thema.

Offline Justior

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #13 am: 13.02.2017 | 12:40 »
Ich muss sagen, dass bei uns sowas bisher nie rassenspezifisch vorkam. Also wenn, dann waren das auch eher regionale Unterschiede, oder ein Akzent hatte etwas mit der Geschichte des SCs bzw. NSCs zu tun. Denn wenn man wirklich "authentisch" einen Akzent oder Dialekt reinbringen wöllte, dann müsste man sich ja erst einmal in die Elfische/Zwergische/Wasauchimmer Sprache aus dem Setting eindenken und dann überlegen, was für Akzente o.Ä. das erzeugen könnte.

Offline Viral

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #14 am: 13.02.2017 | 12:50 »
noch nicht erlebt, aber Elfen sollten Wienerisch sprechen, Orks Oberpfälzerisch, Menschen Schweizerdeutsch, Zwerge Plattdeutsch, Halblinge Badisch und Gnome Hessisch ... und dann braucht man noch nenn Dolmetscher in jeder Runde, damit die SCs sich unterhalten können  ~;D

Offline Rorschachhamster

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #15 am: 13.02.2017 | 13:00 »
noch nicht erlebt, aber Elfen sollten Wienerisch sprechen, Orks Oberpfälzerisch, Menschen Schweizerdeutsch, Zwerge Plattdeutsch, Halblinge Badisch und Gnome Hessisch ... und dann braucht man noch nenn Dolmetscher in jeder Runde, damit die SCs sich unterhalten können  ~;D
Die Logik ( ~;D) dahinter verstehe ich nicht... sollten Zwerge nicht eher Schweitzerdeutsch sprechen? Berge und so? Dann Gnome Schwäbisch, weil verwandt? Plattdeutsch eher Halblinge, weil Auenland = Marschland???  ;D
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #16 am: 13.02.2017 | 13:12 »
Wenn man sich am Original-Tolkien und seinen Gedanken zur Sprache seiner Zwerge orientieren wollte, dann müßten die wohl einen hebräischen oder, mehr heiter-volkstümelnd, "jiddischen" Dialekt aufweisen...ich glaube aber, das wird sich gerade in Deutschland nicht so wirklich durchsetzen.

Offline murksmeister

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #17 am: 13.02.2017 | 13:35 »
In meiner Runde sprechen die Halblinge mit französischem Dialekt, allerdings leben sie auch in einer Republik, die stark nach Südfrankreich aussieht...
Ansonsten funktionieren Dialekte häufig nicht bei uns. Zu 3.5 Zeiten hatten wir mal ein Catfolk mit arabischem Akzent dabei (und bei DSA spielte ich mal einen Nobaden mit russischem Akzent), ansonsten sprechen die meisten Hochdeutsch oder eben den Dialekt den sie auch privat verwenden.
Schlimmer als Blind-Sein ist nicht sehen wollen.

Offline Viral

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #18 am: 13.02.2017 | 14:00 »
Die Logik ( ~;D) dahinter verstehe ich nicht... sollten Zwerge nicht eher Schweitzerdeutsch sprechen? Berge und so? Dann Gnome Schwäbisch, weil verwandt? Plattdeutsch eher Halblinge, weil Auenland = Marschland???  ;D

da kann ich nix dagegen sagen

Offline Greifenklause

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #19 am: 13.02.2017 | 14:03 »
Sprache ist halt behindert.
Und für Dialekte gilt im Grunde nichts anderes.
Deshalb wählt willkürlich Dialekte aus, solange es dem Spielspaß dient
und keine Real-Kultur über Gebühr belastet.
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline Mutifu

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #20 am: 14.02.2017 | 13:05 »
Sprache ist halt behindert.

Solltest du das nicht langsam mal zu deiner Signatur machen?  ~;D

Hast aber natürlich Recht, warum nicht einfach mal machen. Nur so kommen die Dialekte auch aus dem Tal der Albernheit irgendwann mal heraus.
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Offline Koruun

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #21 am: 14.02.2017 | 18:55 »
In meiner Welt sprechen die Hügelzwerge so Laien-Schwiizerdütsch, einfach weil ich es kann und die Gruppe es gut aufgenommen hat, odr?
Und die Bergzwerge halt einen härteren Akzent, mit härterem ch, was dann ein bisschen in Richtung russisch klingt.

Ansonsten nehme ich mich mit Dialekten zurück und beschränke mich aufs Stimme verstellen, wenn es sein muss.
"The only thing standing in the way of unique characters in OSR is a lack of creativity and a reliance on words printed by other people."

"Once the veneer of fantasy is stripped off, the setting terrestrialized, and the orcs recognized as human, then, all the classic themes of Western racist thought become immediately visible."
Charles W. Mills - THE WRETCHED OF MIDDLE- EARTH

Der Rote Baron

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Re: Dialekte für Fantasyrassen in deutschen D&D-Runden
« Antwort #22 am: 19.02.2017 | 20:11 »
noch nicht erlebt, aber Elfen sollten Wienerisch sprechen, Orks Oberpfälzerisch, Menschen Schweizerdeutsch, Zwerge Plattdeutsch, Halblinge Badisch und Gnome Hessisch ... und dann braucht man noch nenn Dolmetscher in jeder Runde, damit die SCs sich unterhalten können  ~;D

Genau! Und Dunkelelfen sprechen Sächsisch: "Gennze mier villoicht moh de Kümmsäbel gem, nuh?
Da kommt Drizzt do nochmal so cool rüber und Menzoberranzan gleich viel dunkler daher.