Autor Thema: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung  (Gelesen 5346 mal)

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Offline Issi

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Hier ein kleiner Strang zum Sonntagnachmittag,

Ja es gibt sie wirklich -Klischees- "Der muskulöse, tapfere Krieger, der feingliedrige vornehme Elf, der mürrische, sture Zwerg, der immer flirtende, wortgewandte Barde.....
diese Archetypen entstammen meist Filmen, Büchern, Märchen und Legenden.
Man kann sie bei der Charakter Erschaffung befolgen(teilweise hat man auch keine Wahl), man kann sie aber auch karikieren oder ins Gegenteil verkehren.
z.B. Der muskulöse Krieger, (der kein Blut sehen kann oder Angst im Dunkeln hat), der Elf ohne Feingefühl und Manieren, der pazifistische Zwerg der auch  Antialkoholiker ist,
der Jedi auf Killersticks ....usw.
Es gibt viele Möglichkeiten damit umzugehen.Nur weg ignorieren lassen sie sich schwer.

Wie ist es bei euch mit Klischees? Habt ihr Spaß daran?(Leon der Profi, Conan, Xena und CO)
Nerven euch manche ?(Nicht noch so ein Zwerg! Nicht noch so eine Elfe auf nem Reittiger!)
Stellt ihr sie auch gerne mal auf den Kopf? (Mein Hobbit ist auf Diät und rasiert sich die Füße ;D)
Wie bekommen Charaktere bei euch trotz dieser Klischees noch ein eigenes Profil?
Macken, Schwächen, Stärken, Hintergrund?
Habt ihr ein paar schöne Beispiele für SC die extra klassisch oder extra nicht klassisch sind?
Lasst ihr euch dafür durch Filme oder Bücher inspirieren?

Bin gespannt
Viele Grüße
Issi
 :)

« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 14:45 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #1 am: 26.02.2017 | 14:46 »
Spaß an Klischees? Ja, oft. Gerade wenn die Vorbilder allen gegenwärtig sind und jeder mithilft, sie gelegentlich auf die Schippe zu nehmen.
Auf den Kopf stellen? Auch gerne. Wobei, wirklich jedes bisschen eines Klischees auf den Kopf zu stellen ist natürlich auch eine Huldigung desselben, das kann ähnlich anstrengend sein. Ich tendiere dazu, einen Charakter so zu sehen, dass er sich, freiwillig oder nicht, in einer klischeehaften Rolle wiederfindet, und andere Facetten seiner Person erst im Verlauf eines Abenteuers zum Vorschein kommen. Der Profikiller, der in der downtime Origami faltet. Oder ein Raufbold, der immer seine kleineren Geschwistern vor rassistischen Angriffen schützen musste.
Inspiration aus mir bekannten Geschichten, oh ja, schuldig :D wenn ich eine toll geschriebene Figur sehe, wünsche ich mir ja auch, dass meine Charaktere ähnlich denkwürdig werden, und Imitation ist die höchste Form der Anerkennung ;) eine 1-zu1-Kopie würde ich aber weniger "ernst" nehmen können, auf Dauer. Als Anfangspunkt, als Starthilfe ja, aber dann muss er/sie sich entwickeln können.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #2 am: 26.02.2017 | 15:02 »
Zitat
Spaß an Klischees? Ja, oft. Gerade wenn die Vorbilder allen gegenwärtig sind und jeder mithilft, sie gelegentlich auf die Schippe zu nehmen
Jo finde ich auch. Klischees können viel Spaß machen.
Geht auch meinen Spielern so, dass sie sich gerne mal ein Vorbild aus nem Film klauen (Und sei es nur vom Äußeren her)
Und da noch was Eigenes draus machen.
Zum Beispiel weiß jeder was ein Typ Hagrid oder Typ Snape für eine Präsenz hat. Oder ein Obi Wan bzw. Boba Fett.
Die gemeinsame Vorstellung ist dann schon mal die Selbe. :D
Ist finde ich auch kein schlechter Start-kick für eine Figuren-Idee.
Ein Spieler hat mal den Typ Snape zu einem Todespriester gemacht (Bruder Severus- der Name war Programm- Feiern und Spaß haben verboten, Kleidung immer schwarze Kutte)
Hat aber viel Spaß gemacht.
« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 15:10 von Issi »

Offline Deviant

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #3 am: 26.02.2017 | 15:24 »
Es kommt auf die Klischees an. Gibt bereichernde, und eher frustige Klischees. Wenn sie sich häufen, dann wirds eher irgendwann eintönig. Aber Klischees nehmen, und dann an einzelnen Stellen gezielten Stilbruch einzubauen hilft da schon.

Manchmal kombiniere ich auch gerne zwei Stereotype oder kreuze die wild um zu schauen wie sich das ergibt. Da ich gerne VtM spiele, gibt es da schon so ein paar Möglichkeiten.
...und wenn sie nicht gestorben sind, dann geht und ändert das!

Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #4 am: 26.02.2017 | 15:45 »
Das mit den Kreuzungen ist eine witzige Idee.
Vielleicht gibt es ja schon irgendwo einen Random Charakter Generator für Klischees.
Wäre lustig.😀

Offline Maarzan

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #5 am: 26.02.2017 | 15:49 »
Ich sehe das wie mit den Gewürzen beim Essen.
Wenn es nur Klischees gibt und die wild zusammen geworfen wurden wird es nichts.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #6 am: 26.02.2017 | 18:08 »
 Da magst Du Recht haben. Für die Inspiration und Ideenfindung könnte es dennoch unter Umständen tauglich sein. ;D
Man hätte zumindest ein paar Auswahlmöglichkeiten.
Grundsätzlich hat man ja einen Charakter der bestimmte Grundvoraussätzungen mitbringen muß um der zu sein der er ist.
Ein Dieb mit schlechter Geschicklichkeit wird wohl nicht gespielt werden. Oder ein Krieger der zu schwach ist um sich selbst zu verteidigen.
Insofern sind ein paar Dinge wie Körperliche Fähigkeiten allein schon durch die Eigenschaften vorgegeben.
Auch ist nicht anzunehmen, dass ein Schurke  immer ein hundertprozent ehrlicher und gesetzestreuer Charakter ist.
Falls doch, braucht es einen Grund. Das "Gewürz" was ihn einzigartig macht, finde ich interessant.

Zu den Gewürzen.Was könnten die sein?

1. Was kann der Charakter gut (körperliche und geistige Fähigkeiten)?
2. Was hat er für einen Stand aus welcher Gesellschaftsschicht kommt er ursprünglich?
3. Was hat der Charakter für Schwächen, Makel, Verletzungen,Reizpunkte?
4. Hat er Feinde, Freunde, Familie eine bestimmte Aufgabe?
5. Was treibt ihn an?
6. Wie ist seine Erscheinung und sein Benehmen?

Das verhindert zumindest schon mal....das ...."ach schon wieder ein(e)...(Klischeecharakter bitte einsetzen)"

Bestimmte Dinge entwickeln sich auch erst im Spiel. Ein Charakter wird ja auch die Erlebnisse geprägt und geformt.
Nur für die Grundidee finde ich ein paar Anregungen gar nicht so schlecht.



« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 18:23 von Issi »

Offline nobody@home

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #7 am: 26.02.2017 | 18:22 »
Ein Gutes an Klischees ist sicher, daß sie endlose Detailfragelisten zum Charakter abkürzen helfen können. "Ich bin halt ein muskelbepackter Barbar aus dem eisigen Norden, die Geschichte meiner Urgroßeltern können wir uns später im Spiel immer noch ausdenken, wenn wir sie denn mal tatsächlich brauchen." :)

Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #8 am: 26.02.2017 | 18:24 »
Zitat
"Ich bin halt ein muskelbepackter Barbar aus dem eisigen Norden, die Geschichte meiner Urgroßeltern können wir uns später im Spiel immer noch ausdenken, wenn wir sie denn mal tatsächlich brauchen." :)
Das ist tatsächlich so. Und ohne, dass man das will hat man automatisch den Schwarzegger als Conan im Kopf!
 :)

Offline Grubentroll

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #9 am: 26.02.2017 | 18:31 »
Ich finde das Problem dabei ist eher, dass man schon über 30 Jahre RPG spielt (und generell schon lange Medien im Bereich Fantasy aufnimmt).

Der erste Schwarzenegger-Barbar den jemand als Charakter bastelt ist noch cool.
Der zehnte halt nicht mehr so.

Ab da wird das Klischee doof.

Und da wir in einer durch das Internet überschleunigten Zeit leben, gibts eigentlich kein Klischee, was nicht schon zehn- bis hundertmal durchgekaut wurde.


Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #10 am: 26.02.2017 | 18:33 »
Zitat
Und da wir in einer durch das Internet überschleunigten Zeit leben, gibts eigentlich kein Klischee, was nicht schon zehn- bis hundertmal durchgekaut wurde.
Und was ist Dein Geheimrezept bzw. Gewürz dagegen?
Seit dem Hobbit hat man zumindest schon mal jede Menge Zwerge im Kopf, die alle auf ihre Art unterschiedlich sind.
Bei den Barbaren herrscht tatsächlich noch Mangelware.
Halt "Kurgan" fällt mir noch ein, aus Highlander.
« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 18:39 von Issi »

Offline Bad Horse

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #11 am: 26.02.2017 | 18:50 »
Das Gewürz wäre es, dem Klischee im Groben zu folgen, es aber dann im Detail zu brechen.

"Ja, Bembo ist ein muskelbepackter Barbar aus dem Hohen Norden, aber er hat von seiner kundigen Großmutter gelernt, Magier zu schätzen und zu respektieren", "Bruno der Barbar findet Bücher interessant und würde bei Gelegenheit vielleicht auch gern mal lesen lernen", "Angrosch ist ein zwergischer Veteran unzähliger Dungeonkämpfe, aber gelernt hat er eigentlich Zuckerbäcker!", "Mortarius, der unheimliche Schwarzmagier, hat eigentlich ein weiches Herz" usw. 
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #12 am: 26.02.2017 | 19:07 »
Zitat
Das Gewürz wäre es, dem Klischee im Groben zu folgen, es aber dann im Detail zu brechen.
Sehe ich ähnlich.
Auch bestimmte körperliche Merkmale können Würze bringen.
Untypisches Aussehen, bestimmte Narben, Verletzungen, Tattoos, Masken,
Kleidungsstil,Spezial Ausrüstung, Tiergefährten etc.

Vielleicht gibt es auch Aufschluss sich mal seine Lieblingscharaktere anzuschauen, und zu prüfen, warum man sie mag.
Ich würde jetzt einfach mal tippen, dass die alle etwas haben, was sie einzigartig macht.

« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 19:17 von Issi »

Offline Kampfwurst

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #13 am: 26.02.2017 | 19:21 »
Das Gewürz wäre es, dem Klischee im Groben zu folgen, es aber dann im Detail zu brechen.
Japp. Hab ich mal mit einem Zwerg gemacht. Der war in der Jugend krank und damit generell von schwacher körperlicher Statur, sodass weder Krieger noch eines der klassischen Handwerke für ihn in Betracht kam. Also wurde er Arzt. Die meisten anderen Zwerge fanden das befremdlich, aber er hat diesen Beruf genauso ernsthaft verfolgt wie andere Zwerge ihre Handwerke. Er ist dann auf Pilgertour gegangen um von anderen Meistern zu lernen, so wie andere Zwerge das eben auch machen, nur dass er eben zu anderen Völkern gegangen ist, weil es keine geeigneten Zwerge gab.

Also grundlegend das Klischee vom gewissenhaft arbeitenden Zwerg aber doch im Detail anders. Hat super viel Spaß gemacht.

Wobei es kann auch immer wieder Spaß machen das absolute Klischee zu spielen, insbesondere wenn die Leute eigentlich erwarten, dass ein Bruch im Klischee kommt. Wenn der dann eben nicht kommt ist das eben der Bruch im Klischee des Klischeebruchs.
We need to go deeper!

Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #14 am: 26.02.2017 | 19:25 »
Zitat
We need to go deeper!
Yes, we should.
Ich stelle mir gerade einen extra breiten, hypermuskulösen Barbaren vor, dessen geölte Muskelberge in der Sonne glänzen.
Sein langes Haar fällt ihm über die Schultern.
Natürlich besitzt er Kälteresistenz und das Einzige, was er trägt, egal wie kalt es auch ist,  ist sein Lendenschurz.... :D

Prototypen können tatsächlich auch Spaß machen.
Ein bisschen übertrieben, sogar viel Spaß.

Zum Beispiel der Magier der eigentlich immer eine Nase in seinem Zauberbuch hat, und deshalb immer extra angesprochen werden muß.
Der Zwerge der auf jede Münze beißt, nur um sicher zu gehen, dass sie auch echt ist...usw.


Kleine Klischee Sammlung:
Zwerge: Klein, kräftig, bärtig, misstrauisch, geizig, stur, trinkfest, stolz, nachtragend, Materialisisch.
Elfen: schlank, schön, feingliedrig, Vegetarier, Spitzohrig,naturliebend,nachtsichtig, klug,
Gnome: Klein, magiebegabt, verschlagen,
Halblinge:klein, pausbackig, Barfüssig, Haarfüssig, Großfüssig, immer hungrig, geschickt

Kämpfer: Stark, mutig, kampfbegabt
Dieb: Geschickt, Clever
Magier: Intelligent, belesen, besserwissend
Barde: Eloquent, musische Begabung, Charmant
Barbar: muskulös, mutig, stark
Priester: religiös, gläubig, Vorbild,
Assassine: Clever, geschickt, professionell
« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 20:56 von Issi »

Offline Kampfwurst

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #15 am: 26.02.2017 | 20:14 »
Japp. Ich glaube wichtig ist, dass Klischees wenn sie genutzt werden eben nicht platt genutzt werden. Im Gegenteil muss man sich extra anstrengen und sie voll anspielen, dann können sie ihre Wirkung voll entfalten. Schließlich sind sie dafür gedacht.

Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #16 am: 26.02.2017 | 20:20 »
Halten wir schon mal fest- Klischees lassen sich sowohl brechen als auch extra voll ausspielen. Beides macht Spaß und ist nicht fade. ;)


Man darf auch nicht vergessen, dass es bestimmte Erwartungen an bestimmte Figuren und Typen gibt.
Es existieren auch bestimmte Vorstellungen davon, was einen "echten" Zwergen oder Elfen usw. ausmacht.
Diese entscheiden auch mit ob man eine Figur als "gut gespielt" empfindet.

Oder etwas böser formuliert: Bestimmte Vorurteile wollen wir halt auch manchmal gerne bestätigt sehen....... :D
« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 20:42 von Issi »

Offline Kampfwurst

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #17 am: 26.02.2017 | 21:04 »
Eben. Das ist halt der Unterschied ob ich einen kleinen Menschen oder einen Zwerg spiele.

Wenn man ein Klischee ganz brutal bricht, dann sollte das schon fast Kern der Kampagne werden. Nimm z.B. den "die Zwerge" Roman. Da dreht sich auch vieles darum, was denn nun zwergische Identität ist und darum, dass der Hauptzwerg eben nicht als Zwerg aufgewachsen ist.

Wenn man das im Spiel nicht als wesentlichen Teil der Kampagne sehen möchte, kann man das mit Klischees eben auch umgehen. Er ist eben ein typischer Zwerg, keine großen Überraschungen. Dann kann man sich eben auf die Sachen konzentrieren, die man für wichtig erachtet.

Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #18 am: 26.02.2017 | 21:41 »
Zitat
Wenn man das im Spiel nicht als wesentlichen Teil der Kampagne sehen möchte, kann man das mit Klischees eben auch umgehen. Er ist eben ein typischer Zwerg, keine großen Überraschungen. Dann kann man sich eben auf die Sachen konzentrieren, die man für wichtig erachtet.
Es ist mMn. auch kein schlechter Plan sich mal die Profession wegzudenken, sonst läuft man unter Umständen Gefahr, sich allein damit zu begnügen ohne der Figur überhaupt einen Charakter zu geben.
Alla- "Er ist Krieger, was gibt es da sonst noch zu wissen, damit sollte doch alles klar sein, oder?" ~;D
Oder einfach mal Vorstellen- Fünf Leute ziehen auf Abenteuer- was unterscheidet deinen SC von dem des Tischnachbarn, undzwar unabhängig von seiner
Profession oder den Fähigkeiten?

Manchmal reichen da zum Einstieg schon ein paar kleine Ideen, und Besonderheiten, damit die Figur nicht platt wird.
Vieles entsteht ja dann noch später beim Spielen und in den kommenden Abenteuern.
« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 21:55 von Issi »

Offline dabba

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #19 am: 26.02.2017 | 22:00 »
Klar kann man Klischees dekonstruieren.

Der Elf, der irgendwann mal frustriert war (vielleicht weil ihm sein Schwarm von einem Zwerg weggeschnappt wurde? ;) ) und von einem Dämon angesprochen wurde: "Hey, willst Du wirklich Dein Leben lang in Deiner Baumsiedlung leben? Ich bring Dir zaubern bei und zeig Dir eine Welt voller Möglichkeiten... Dann kannst Du es allen zeigen!" wird ein Elfen-Hexer mit einem dämonischen Mentor. Nicht so ein blank polierter, aalglatter, arroganter Elf von der Stange.

Der Krieger lernt Zauberkunde/Magietheorie - damit er endlich mal versteht, was diese Magier immer aushecken.
Der Paladin/Ordenskrieger ist kein religiöser Extremist (der passt in eine polytheistische Welt ohnehin nicht hinein).

Oder man deutet Klischees um.
Der Barbar hat eine exzellente Tier- und Pflanzenkunde - und übertrumpft so die Klischee-Gelehrten: "Na, Herr Magier, in Deinem tollen Fachbuch waren wohl keine Bilder drin, was? ;) "

Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #20 am: 26.02.2017 | 22:08 »
Hi dabba! :)

Zitat
Klar kann man Klischees dekonstruieren.
Klar, kann man. Auch der langsame Übergang zum Schwarzalb wäre eine interessante Idee.
Solange die Hintergrundgeschichte erklärbar und nachvollziehbar ist.
Klischees umdeuten könnte teilweise nur schwerer erklärbar sein......warum um Himmelswillen weiß der Krieger mehr als der Magier,
der doch viel länger und ausgiebiger studiert hat?
« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 22:11 von Issi »

Offline dabba

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #21 am: 26.02.2017 | 22:16 »
Hi Issi! :)

Der graue Hexer mit dämonischem Mentor muss ja nicht böse/schwarzelfisch sein/werden. Das wäre das nächste Klischee, das wir umreißen können. :D

Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #22 am: 26.02.2017 | 22:24 »
Zwerge die nicht so Zwergisch sind. Elfen die nicht so elfisch sind.....Orks die nicht so Orkisch sind?

Ist vermutlich alles doch eine Frage der Sozalisation und Erziehung. Was die Frage aufwirft:....Was ist stärker das oder die  "Gene"?
Fragen über Fragen?  ..... ;D

Aber bin aufgewachsen bei...,habe gelernt von...., ist zumindest immer ein recht plausibler Grund für Klischeebrüche denke ich.
« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 22:27 von Issi »

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #23 am: 26.02.2017 | 22:24 »
Klischees umdeuten könnte teilweise nur schwerer erklärbar sein......warum um Himmelswillen weiß der Krieger mehr als der Magier,
der doch viel länger und ausgiebiger studiert hat?

Vorsicht: du wirfst da gerade zwei Beispiele durcheinander, glaube ich.

Und der Barbar weiß natürlich in der Wildnis besser Bescheid als der Magier, weil er die Dinge studiert hat, auf die es dort ankommt, und nicht nur von wem auch immer in der heimischen Stube zusammengesponnenes Bücherwissen. Also hat er beispielsweise tatsächlich schon mal richtige Elche gesehen und weiß, daß sie eben doch Kniegelenke haben. ;)

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #24 am: 26.02.2017 | 22:29 »
Zitat
Vorsicht: du wirfst da gerade zwei Beispiele durcheinander, glaube ich.
Ne das zweite war von mir dazu gedichtet. Sorry, das war missverständlich.
(Als "da würde mir z.B. die Erklärung etwas fehlen"-Beispiel)
Dass der Barbar durch praktisches Wissen mehr Erfahrung hat als der Stubenhocker Magier finde ich auch plausibel. ;)
Wenn er auch  in Alchemie besser Bescheid wüsste, dann wäre das schwieriger erklärbar.
Wollte nix anderes sagen, als, "nicht jeder Klischee-Bruch ist mMn. leicht erklärbar." Manche natürlich durchaus.
« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 22:39 von Issi »