Hallo allerseits!
Ich bastel jetzt seit ein paar Wochen an einer Midgard 5 Sandbox in einem Landstrich des alt bewährten Alba. Die wichtigsten NPCs sind aus allen mir bekannten Veröffentlichungen bei mir aus dem Rechner in Listen geflossen, die Stadtbeschreibung befindet sich in der Überarbeitung, die Karte wurde von mir Umgestaltet, die Dörfer haben Karten bekommen, Reisezeiten wurden schonmal ausgerechnet und in eine Tabelle eingefüht und auf meinem Schreibtisch stapeln sich Skizzen über Beziehungsverpflechtungen, Motivationen, Hintergründe und Geschichte. Soweit so gut. Es ist noch nicht so, dass ich wen anderes reinschauen lassen würde aber für mich wäre es an sich stand heute Abend leitbar. Jetzt habe ich so nen kleines aber grundsätzliches Problem mit dem weiteren Design.
Kurze Erklärung:
Normalerweise nutze ich meine Sandbox-Sachen (bisher eigendlich hauptsächlich Mage oder Vampire aus der oWoD) mit einem von mir vorher festgelegten Metaplot, der im Setting abläuft, mit dem die Charaktere in Verbindung kommen oder nicht. Natürlich lasse ich als SL die Freiheit sich immer als SC kräftig einzumischen und dann in epischer Manier das ganze Setting aus den Kopf zu stellen. Das war bisher immer gut und hat Freude bereitet. Vor allem fließt einem so ein Metaplot bei der Vorbereitung der NSCs und deren Plänen, Zielen und anderen Machenschaften nur so aus den Fingern. Allerdings ist das ja auch nicht so wirklich eine Sandbox ála Hexcrawl (was ich auch nicht so wirklich möchte).
Eine andere Herangehensweise wäre ja aber auch denkbar und davon kommen mir zwei grade so in den Sinn.
1. Lass sie einfach machen: Die Spieler überlegen sich warum ihre Chars in der Stadt sind und wie sie dort gelandet sind. Das Spiel beginnt und wir schauen mal was so passiert. -- Das Setting bleibt demnach irgendwie starr bis ein Charakter etwas auslöst, in der Hoffnung auf einen, von der Seite der Spieler, motivierten Sneeballeffekt, der Retrospektiv einen Metaplot erzeugt, der mit den Charakteren anfängt. Der Unterschied zu meiner bisherigen Methode (siehe oben) sehe ich hier darin, dass die Charaktere vom Anfang an in den Mittelpunkt rücken, anstatt verwickelt zu werden, verwickeln sie sich selbst. (kleiner Unterschied aber von Gefühl für mich ein großer, auch was die Vorüberlegungen angeht)
2. Ein Minenfeld aus Hooks: angeleht an ein beliebiges PC-RPG, bereite ich Hooks in der Stadt vor, die die Charaktere quasi sammeln können, die von mit grob vorstrukturierte Abenteuer mit jede Menge Beinfreiheit für die Spieler auslösen (sollten sie die Spieler auf die Abenteuer einlassen). Der Unterschied zu oben (ganz oben) ist dabei sicherlich, dass die Abenteuerstruktur erhalten und planbar ist. Vorgedachter Spannungsbogen und so... Ich halte mich zwar für einen SL, der das auch gut improvisieren kann, klappt ja aber ohne direkte Vorbereitung auch nicht immer.
Meine Frage ist:
Wie macht ihr das? Was bevorzugt ihr? Nennt ihr das was ich unter Sandbox verstehe überhaupt Sandbox? (wenn nein interessiert mich das, aber den Sandboxbegriff diskutieren wäre vielleicht in einem anderen Thread besser untergebracht) Wie geht ihr an eure Fantasy/Mittelalter/Städte Sandboxes ran? Habt ihr noch nen Tipp für mich?
das wars