Autor Thema: King for a Day mit Harnmaster  (Gelesen 6825 mal)

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Online angband

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King for a Day mit Harnmaster
« am: 4.03.2017 | 11:45 »
Liebe Leute,

Wir hatten diese Woche unseren Start in die fantastische Sandbox-Kampagne King for a Day, auf die ich hier im Forum gestoßen bin. Ein Mitspieler aus meiner Runde war von den Prämissen (Angelsächsisches Frühmittelalter, Low Fantasy, Grim&Gritty, Horror) so angetan, dass er sich sofort bereit erklärte den SL zu machen. Auch die anderen Mitspieler fanden das Setting sehr attraktiv.

Bei der Wahl des Regelsystems (KfaD kommt systemlos - ein großer Pluspunkt!) wurden diskutiert: Savage Worlds (zu taktisch + SC zu stark), Fate (zu beliebig für das Setting), Pathfinder (zu komplex) sowie Beyond the Wall (nicht komplex genug für die Grittiness des Settings; wäre aber wohl die zweite Wahl gewesen). Letztlich fiel die Wahl auf Harnmaster, weil einerseits der Autor der Sandbox dieses System vorschlägt und es uns andererseits als sehr rund erscheinende Alternative zu unsererem ansonsten praktizierten Stil (schnell und flüssig) erschien, ohne überkomplex zu sein (hurra, es gibt keine talente!). Harnmaster Edition 3 (HM3) erschien uns im Regelteil relativ kurz und stringent und die Eigenarten des Systems (Amputation Rolls; Infection Rolls etc.) machen es sehr besonders. Und es passt damit auch einfach gut zur Sandbox.

Charaktererschaffung:

Der SL und ich hatten uns ziemlich gut in die Regeln eingelesen, die drei anderern Mitspieler wenig bis gar nicht. Die Charaktererschaffung dauerte ca. 3 Stunden, wobei anschließen noch nicht alles ganz fertig war und sie ist in HM3... komplex. Ich hatte vorher ein Google Spreadsheet fertig gemacht (Onlinerunde), welches entsprechend verskriptet war, damit das Berechnen der Fertigkeiten und entstehender Boni und Mali schneller vonstatten ging. Ich will nicht wissen, wie lange es gedauert hätte, wenn wir diese Skripte nicht gehabt hätten... ein Skillwert ergibt sich aus der Summe von 3 Attributen geteilt durch 3. In HM3 gibt es keine Klassen, verbesserte Fertigkeitswerte ergeben sich hauptsächlich durch Berufswahl sowie Beruf der Eltern.

Hier die SC
  • Wulfric - Wanderprediger des Thunor (Äquivalent zu Thor), sieht fies aus. Das ist mein SC.
  • Frehir - Stammeskrieger
  • Ceodred - Soldat
  • Ekkehard - Bader

Der Start
Der Aufhänger war eine Karawane, die von einer Grafschaft (Keynsmoor) nach Brycshire führt. Brycshire ist ein abgeschiedenes Tal und wird vermutlich den Haupthandlungsort darstellen. Der SL hatte in Absprache vorher mit jedem SC Motivationen und Kontakte erschaffen, weswegen wir jetzt auf dem Weg waren.

Meine Motivationen: ich will in dem Dorf Halford (offenbar das gößte Dorf in Brycshire) nach dem Rechten sehen, denn offenbar gibt es Misswirtschaft im örtlichen Tempel; ich will außerdem einen alten Feind von der Klosterschule aufspüren, der irgendwo im Tal sein häretisches Unwesen treibt; außerdem bin ich - etwas esoterischer  - bestrebt, die Ordnung im Tal ganz im Sinne Thunors aufrecht zu erhalten.

Auf dem Weg: fiese Gerüchte, dass Orks ("Garguns") ihr Unwesen treiben; kein Reisen kommt aus Richtung Brycshire ("schon seit Jahren"); ein verwundeter Ork mit einem seltsamen eingeritzten Zeichen; ein uraltes Gemäuer auf dem hunderte Raben sitzen; Visionen von Orgien und dunklen Wassern.

Das erste Dorf in Brycshire: Athelney. Ab jetzt merkt man den Detailgrad der Sandbox. Ca. 10 NSC mit Namen und Persönlichkeit laufen uns über den Weg und geben diese und jene Gerüchte preis: "Der Baron ist krank" (Ihn zu heilen ist die Motivation des Baders); "Der Baron ist leider heute morgen zu seiner Kupfermine aufgebrochen - schade dass ihr nicht mehr mit ihm sprechen konntet" (gesprochen von seinem aalglatten Verwalter); "Der Baron ist kinderlos"; "Der Baron war schon seit Jahren nicht mehr im Dorf"; "Father Barnaby (den ich aufspüren will) war vor einigen Tagen im Dorf, hat aber keine Messe gehalten".

Das war es dann auch schon wieder. Und schon jetzt kann sich die Gruppe kaum entscheiden, wohin sie weiterreisen will. Schnellstmöglich dem Baron hinterher, oder doch lieber erstmal mit der Karawane weiter ins nächste Dorf (wo der behandelnde Arzt des Barons wohnt)? Alle waren hinterher begeistert und neugierig darauf wie es weitergeht.

Zum System:
HM3 stand uns überhaupt nicht im Weg bisher. Es gab eine waffenlose Rauferei mit dem Stammeskrieger ("mein Speer ist länger als deiner"). Der Gegner schlug zuerst zu und traf den Fuß des SC, kam aber nicht durch die Rüstung durch. Der SC rammte ihm sein Knie gegen den Kopf (Trefferzone Skull gewürfelt) und knockte ihn mit 7 Netto-Impact aus (Shock-Roll vergeigt). Diagnose: gebrochene Knochen (Serious 2 > Fracture). Alter Schwede! Und dieses Ergebnis kam nach einer Kampfrunde zustande - unbewaffnet! Natürlich dauerte diese eine Kampfrunde ihre Zeit aufgrund der vielen Würfe und Tabellen in die man schauen muss, aber von uns hat vorher schließlich auch noch nie jemand HM3 gespielt.

Die normalen Fertigkeitenwürfe funktionierten ebenfalls problemlos. Ich habe gemerkt, dass ich es total geil finde, dass wir mal wieder teilweise mit verdeckten SL-Würfen spielen. Das hatte ich schon ziemlich lange nicht mehr und es unterstützt das Gefühl der Unsicherheit. Man kann sich nie sicher sein, ob es jetzt an vergeigten Würfen liegt, dass man keine weiteren infos bekommt, oder daran, dass es keine weiteren Infos zu holen gibt.
« Letzte Änderung: 4.03.2017 | 12:21 von angband »

Offline tartex

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #1 am: 4.03.2017 | 20:27 »
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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #2 am: 5.03.2017 | 01:08 »
Das hört sich so an, als würde der SL alles richtig machen. Ich bin gespannt, wie sich das entwickeln wird!

Offline Weltengeist

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #3 am: 5.03.2017 | 07:52 »
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Offline Grubentroll

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #4 am: 5.03.2017 | 09:03 »
Diagnose: gebrochene Knochen (Serious 2 > Fracture). Alter Schwede! Und dieses Ergebnis kam nach einer Kampfrunde zustande - unbewaffnet!
Haha, genau das hab ich an Hârnmaster damals so geliebt. Kampf ist ne gefährliche Angelegenheit. Aber man ist auch selten sofort tot, sondern es passiert einem Zeug, dass einfach ätzend ist und das man vermeiden will.

Die Chance verkrüppelt statt tot zu sein nach einem Kampf ist halt da.

Natürlich dauerte diese eine Kampfrunde ihre Zeit aufgrund der vielen Würfe und Tabellen in die man schauen muss, aber von uns hat vorher schließlich auch noch nie jemand HM3 gespielt.
Das geht aber mit etwas Erfahrung wesentlich schneller vonstatten nach einer Weile.

Viel Spaß, bin gespannt wie es weitergeht.

Online angband

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #5 am: 5.03.2017 | 12:32 »
Es motiviert mich, dass ihr euch für meinen Bericht interessiert :)

Die Tatsache, dass ich dieses mal als Spieler dabei sein darf hat mich dazu veranlasst, aufgrund der frei gewordenen Zeit nicht nur diesen Bericht zu schreiben, sondern auch nebenher kleine kreative Dinge für unser Spiel zu machen.

Ich habe angefangen, "besondere" Szenen als Prosatext zu verfassen. Also dann hier: DER PREDIGER - Kapitel 1. Kurz und knackig - sonst liest es sowieso niemand.

Das geht aber mit etwas Erfahrung wesentlich schneller vonstatten nach einer Weile.
Das denke ich auch. Leider kommen wir nur ca. alle 3 Wochen zu einem Spieltermin...

grannus

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #6 am: 11.03.2017 | 11:18 »
Nur alle drei Wochen? Neeeeeeein!

Die Kampagne liegt schon seit geraumer Zeit gelesen bei mir rum, irgendwann werde ich die wohl auch leiten MÜSSEN, weswegen mich dein Spielbericht besonders interessiert. Freue mich schon auf deine Berichte.

Online angband

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #7 am: 20.03.2017 | 16:50 »
Session 2

Gestern ging es bei uns weiter. Die Karawane brach von Huntley Keep zum Dorf Compton auf. Auf dem Weg fielen die auffällig vielen verfallenen und verlassenen Gehöfte auf. In einem solchen fanden wir einen Gargun, der wider dubiose Zeichen in die Haut geritzt hatte. Vielleicht bekriegen sich verschiedene Ork-Stämme gegenseitig? Auf einer befestigen Farm fand ich heraus, dass die Person die ich suche (Father Barnaby) vor 3 Tagen in Richtung Compton aufgebrochen sei. Die Konfrontation wird nicht mehr lange auf sich warten lassen vermutlich.

Compton selbst macht einen hoffnungslosen, verfallenen Eindruck. Dazu habe ich aus der Sicht meiner Spielfigur, des Predigers, Kapitel 2 seines Reisetagebuchs verfasst. Zugenagelte Fenster, hoffnungslose Bauern, desinteressierte Verantwortliche, die Schutzmauer im Verfall begriffen. Ein richtig schöner Ort zum Leben. Wir schnappen alle möglichen Gerüchte auf:
  • Father Barnaby habe etwas für Wilfred dagelassen?
  • Der Arzt des Barons sei ein mächtiger Magier mit dem niemand gerne etwas zu tun hat.
  • Der Arzt wurde schon länger nicht gesehen und man vermutete ihn in Huntley Keep (wo wir gerade herkommen)
  • Der Abgesandte des Barons, Squire Kent, hängt oft im Gasthaus herum und schreibt wöchentlich Berichte, ist aber nicht willens oder in der Lage die schlechte Situation vor Ort zu erklären.

Am Schluss suchten wir den Turm des Arztes auf, den mit Lothian mussten wir auf jeden Fall sprechen, um herauszufinden, was mit dem Baron los ist. Der Turm strahlt Energien aus oder ist das Zentrum von solchen. Natürlich ist niemand da, nur ein paar liegen gebliebene Notizen. Als wir uns umdrehen sehen wir uns 3 Garguns, die sich hineingeschlichen haben müssen, gegenüber. Cut.

Besonders cool: man hat das Gefühl, dass Brycshire voll ist von interessanten Personen und Orten. Ständig hört oder sieht man etwas neues, dem man oft auch gerne nachstöbern würde. Man merkt aber auch, dass man nicht die Zeit hat, allem nachzugehen. Vielmehr erschien Compton uns wie ein Pulverfass, dessen Lunte schon am Brennen ist. Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht!

System: keine Kämpfe dieses mal. Einige Würfe auf Folklore (Ork-Gebräuche und Zeichen), Survival (Spurenlesen), Rhetoric (Überreden), Physician (der Bader verarztete einige Bauern), Tarotry, Runecraft und mehr.

Leitstil: besonders gut gefällt mir auch die starke Position der SL. Während ich selbst in den letzten Jahren immer mehr dazu übergegangen bin, möglichst offener zu leiten, nimmt die SL in dieser Kampagne eine ganz andere Rolle ein. Es gibt verdeckte Würfe und ich habe das Gefühl, dass die Authentizität der Welt im Vordergrund steht, statt Weltveränderung durch Würfelwürfe. Das gefällt mir SEHR gut und ich finde es spiegelt auch gut das Low-Fantasy Feeling wieder.
« Letzte Änderung: 20.03.2017 | 17:00 von angband »

Offline pygmalion

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #8 am: 20.03.2017 | 16:53 »
Benutzt ihr das social conflict system das bei King for a day vorgeschlagen wird? Das sieht sehr interessant aus.

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #9 am: 20.03.2017 | 16:55 »
Wir hatten es in Session 1 testweise benutzt. Es erschien uns auf den ersten Blick als zu groß, sprich: zu viele Würfel und dauert zu lange. Wir hatten noch nicht abschließend geklärt, ob oder wie wir es weiterhin handhaben wollen.

Offline Hotzenplot

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #10 am: 21.03.2017 | 08:16 »
Hört sich super an! Vielleicht leitest du es ja mal?  >;D

Benutzt ihr das social conflict system das bei King for a day vorgeschlagen wird? Das sieht sehr interessant aus.
Speziell das würde mich auch interessieren. Oh man, eigentlich wollte ich nicht noch ein komplexes System kaufen. ^^
« Letzte Änderung: 21.03.2017 | 08:18 von Hotzenplot(z) »
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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #11 am: 11.04.2017 | 11:11 »
@hotzenplotz : einerseits habe ich das Gefühl dass harnmaster eher für Kampagnenspiel geeignet ist, andererseits fühle ich mich nicht so richtig Regelsicher. Aber vielleicht schaffe ich es ja bald mal :) 

Das social conflict system, welches die Sandbox anbietet, ist einigermaßen mit Dogs in the vineyard zu vergleichen, allerdings vereinfacht und vor allem ohne Eskalationsmöglichkeit.


Session 3


In Compton geht es mit dem Cliffhanger in Lothians weiter. Wir stehen 2 Gargun gegenüber, die offenbar durch das Turmfenster hereingekommen sind und starten sofort mit einem Kampf. 


Ich bin zuerst dran und stürze mich, gemäß Thunors Wille,  auf die Feinde. Treffer am Schienbein mit Minor wound. Dann sind die Gegner dran, ich kann einem Angriff ausweichen, der andere Gargun braucht eine Weile um am Speer unseres Stammeskriegers vorbei zu kommen. Dieser rammt ihm den Speer in den Oberschenkel für eine S3 Wunde, woraufhin der Feind zu Boden stürzt. Der Gargun der mir gegenüber steht wird vom Söldner in die Zange genommen und trägt einen heftigen Schnitt über den Bauch davon (S3), kann aber dem Söldner noch einen Schlag mit der Axt auf den Kopf verpassen. Zum Glück trägt er einen Helm, trotzdem immer noch eine S2 Wunde. In der Folge können wir kurzen Prozess mit den Gegnern machen. 


Unklar bleibt, was genau das Ziel der Gargun gewesen ist. Sie hatten eine Art Gift dabei, das Halluzinationen hervorruft. Anstatt durch ein Turmfenster zu klettern, hätten sie ebenso gut einfach ins Dorf schleichen können. Vielleicht wollten Sie auch Lothian finden? 


Wir entscheiden uns dafür, die Gargun zum Anlass zu nehmen, das Dorf (trist und hoffnungslos) aufzurütteln. Der bislang gleichgültige Statthalter Squire Kent glaubt uns als wir ihm die Gargun präsentieren und läd uns ein, die Wache zu verstärken. Der Söldner kümmert sich am folgenden Tag darum. Mal sehen, vielleicht vermag das Dorf der drohenden Gefahr ja etwas länger zu widerstehen? Der Schlüssel scheint aber der Baron zu sein, der über signifikante Macht verfügt. Mit einem kranken, kinderlosen, möglicherweise von Vasallen hintergangenen Herrscher haben die Gargun leichtes Spiel in Brycshire. 


Es gab eine nette Szene, in der der Stammeskrieger von wiederkehrenden Alpträumen berichtete und mein Priester Thunors Segen über ihn sprach. Mal sehen, vielleicht kann ich den krieger ja missionieren (er hängt Naturgöttern an). 


So forschen wir noch Spuren bzgl Lothian nach (der Arzt des Barons). Dieser wurde länger nicht gesehen. Zuletzt aber in Begleitung einer Dame namens Skye, die wahlweise seine Schülerin, Sklavin, Muse oder Geliebte ist. Sie wollte wohl ins Dorf Halford, eine Tagesreise weiter. 


Da die Charakter sowieso schon Hooks in Halford hatten... 


... meine Figur will im Tempel nach dem Rechten sehen, offenbar läuft dort einiges falsch. 

... der Stammeskrieger will dort seinen Onkel treffen. 

...meine Figur verfolgt noch Father Barnaby, der ebenfalls in Richtung Halford unterwegs war. 


Wir brachen also auf. Einen Tag zuvor war unsere Karawane bereits losgezogen. Auf halber Strecke teilten uns Reisende Gerüchte über einen schlimmen Überfall mit. Tatsächlich - wenige Stunden später fanden wir ein Massaker vor. Die gesamte Karawane war überfallen und ermordet worden, als sie in einem verlassenen Dorf ihr Lager aufgeschlagen hatte. Von den Waren und Wertsachen war offenbar nichts entwendet worden und wir fanden an den Leichen Stichwunden und Spuren. Wir hoben eine Grube aus und bereiteten den Toten ein halbwegs würdiges Begräbnis. an dieser Stelle habe ich mich  gefragt ob wir den Überfall hätten verhindern können, wenn wir die Karawane aus Compton gleich begleitet hätten, statt einen Tag später aufzubrechen. Oder vielleicht würden wir ebenfalls tot, verletzt oder auf der Flucht sein... 


Der weitere Weg nach Halford verlief ohne Komplikationen. Nach einigen ersten Gesprächen im Dorf beendeten wir die Session. 


---


Einige Meta-beobachtungen :


Der Kampf zu Beginn war wieder sehr schnell, spannend und tödlich. Mal sehen wie lange der Söldner noch von seiner Kopfverletzung geplagt wird. 

Die Entscheidungsfreiheit ist krass. Man hat ständig das Gefühl, wichtige Hinweise und Ereignisse zu verpassen, da man einfach nicht Ingame-Motivation oder die Zeit hat allem nachzugehen. 

Es macht eine Menge Spaß und ich freue mich schon auf die nächste Runde. 

Offline Hotzenplot

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #12 am: 13.04.2017 | 08:12 »
Die Kämpfe hören sich wirklich interessant an. Ist das Risiko für die SC genauso hoch wie für NSC oder sind die bedeutend stärker?
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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #13 am: 13.04.2017 | 14:43 »
Das Risiko ist genau so hoch, die SC sind auf dem Level "normaler Mensch".

Offline Holycleric5

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #14 am: 14.04.2017 | 23:51 »
Schöner Thread :)

Besonders die Kampfschilderungen gefallen mir, aber auch die restliche Story hört sich sehr spannend an. Du hast ab sofort einen weiteren Mitleser  :d
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Luxferre

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #15 am: 15.04.2017 | 10:16 »
Wow, ich bin ein wenig neidisch. Eines meiner liebsten Systeme mit einer meiner liebsten Kampagnen.
Freue mich auf Updates  :d

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #16 am: 15.04.2017 | 16:44 »

Besonders die Kampfschilderungen gefallen mir (...)

Eine der Stärken von Hârnmaster ist sicherlich, dass die Kampfergebnisse ganz von alleine eine detaillierte Geschichte erzählen.
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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #17 am: 3.07.2017 | 15:42 »
Ich würde gern mehr von eurer Runde lesen, denn mich interessiert mich die Kampagne als SL evtl. für nächstes Jahr zum leiten. Mir sind die Infos zu den Geschehnissen und dem Plot aber nicht aussagekräftig genug die man auf RPGnow bekommen kann. Wenn mich jemand detailreichspoilern möchte über den Inhalt und besonders das Ende der Kampagne, bevor ich mir eine 300+ Seiten Kampagne zulege, die dann evtl. doch nicht gespielt wird.
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Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #18 am: 10.07.2017 | 10:21 »
Sessions 4 bis 9

Leider habe ich das Diary hier etwas versäumt. Dafür gibt es jetzt wieder etwas mehr Inhalt auf einmal (hoffentlich). Ich versuche die Sache systematisch anhand von Plotsträngen zu schildern. Dank unseres eigenen Online-Kampagnentagebuchs kann ich alles noch sehr genau rekonstruieren. Wir haben seit April bereits sechs weitere Sessions gehabt. Wir sind tiefer in so manchen Plotstrang eingetaucht und mittlerweile fast alle schwer verwundet (aber noch nicht infiziert) ;)

Unser bisheriger Hauptplot: Baron Uther - Lothian - Skye
Wir haben die Spur von Skye (die ja wiederum mit Lothian in Zusammenhang steht, der wiederum mit Baron Uther in Zusammenhang steht, der wiederum eine Hauptmotivation für einen unserer SC darstellt) in die Wälder nahe Halford verfolgt. Offenbar hat sie dort irgendetwas bei einem schwarzen Obelisken gesucht, der eine krasse Aura hatte. Wir konnten keine wesentlichen weitere Hinweise hier entdecken. Später, im Haus von Skyes Eltern, fanden wir ihre Aufzeichnungen (Vater war außer Haus, die Mutter wurde überredet, mal kurz wegzusehen, alles zum Wohle der Tochter natürlich).  Skyes Notizen entnehmen wir, dass ihr Interessengebiet anscheinend Riesen, Sagen, Steine im Wald waren. Darüberhinaus war sie im Besitz des selben Giftes, mit dem uns einige Gargun mal aufgelauert waren. Der konkreteste Hinweis war eine Person namens Renkii, mit dem Skye offenbar interagiert hat. Diese Person haben wir seit drei Sessions gesucht, aber nicht gefunden. Wir versuchten auch, die ganze Geschichte andersherum anzugehen, nämlich beim Baron anzusetzen. Der wollte nach Aussage seines Verwalters ganz zu Beginn zu den Minen, wo er allerdings nie aufgetaucht ist und auch sonst nirgendwo gesehen wurde, was unsere Recherchen beendete.
All das ist natürlich krass gerafft und unter Auslassung aller anderen unserer Aktion beschrieben. Während wir die Spuren im Wald verfolgten, bekamen wir zwei mal richtig schön per Zufallsbegegnung ("Wachen brauchen wir so nah beim Dorf bestimmt nicht") fiese Überfälle eingeschenkt. Einmal durch einen Bären (!), einmal durch Gargun.

Nebenplot 1: der Tempel in Halford und das Labyrinth
Als wir in Halford waren, ging mein SC (Prediger) zum örtlichen Tempel (wie in jedem Ort). Der Priester vor Ort war sehr negativ gegenüber der Bevölkerung eingestellt. Erstmal verdächtig. Ich führte theologische Gespräche und Gebete mit ihm. Währenddessen waren die anderen SC im Tempel, um dort mal nach dem Rechten zu sehen, bzw. ob der Priester Dreck am stecken hat. Sie fanden eine Geheimtür zu einem unterirdischen Labyrinth. Krass! Wie sich bald herausstellte, verheimlichte der Priester in dieser Hinsicht allerdings nichts. Das Labyrinth war extrem gefährlich ("da ist noch nie jemand lebend herausgekommen" (Priester)). Leider bekamen die anderen SC das IT natürlich nicht mit und erkundeten unten noch etwas. Dann eine Falle: *würfelwürfel* unser Heiler bekam eine Grievous Wound Stufe 4 im Gesicht ab! Das ist kurz vor tödlicher Wunde! Ähnlich wie Tyrion Lannister fehlt nun seine halbe Nase und er hat eine krasse Verletzung quer über das ganze Gesicht... Recherchen ergaben später, dass es sich um Lynn#Lys Katakomben handelte, irgendwas mit einem Riesengrab oder so war auch im Gespräch. Später versuchte mein Prediger noch zusammen mit dem Priester eine Messe abzuhalten in Halford, allerdings kamen nur eine Handvoll Bewohner. Ganz offensichtlich ist die Hoffnungslosigkeit hier am größten. Alle sind nur  mit sich selbst beschäftigt und niemand scheint das Blatt wenden zu können.

Das fürs erste. Ich hoffe in den nächsten Tage hier immer wieder was einzustellen...

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #19 am: 10.07.2017 | 14:39 »
Atmosphäre und Story (Spoilerfrei)
Nach wie vor fühle ich mich in Brycshire wohlig unwohl ;) Nach wie vor hat man ständig das Gefühl in einer "realistischen" frühmittelalterlichen Welt zu sein. Bryshire hat nicht auf SC-Helden (oder überhaupt auf Helden) gewartet. Hinter jedem NSC, und davon gibt es nach wie vor verdammt viele, steckt irgendeine Geschichte. Ich habe oft das Gefühl, dass wenn ich hier und da ein paar Steine umdrehe, interessante Stories entdecken werde. Dabei hat man ingame kaum Zeit für irgendwas oder man hat zumindest das Gefühl, dass man wichtige Dinge verpasst, wenn man sich in "kleinigkeiten" verheddert. Ganz Brychshire scheint von einem Mantel der Verzweifelung bedeckt zu sein - das hat mein SC auch ingame festgestellt mit dem Bedürfnis, für Thunor und die Kirche diesen Zustand zu ändern. Ich habe immer die Vermutung, dass hinter einer Fassade von Dorfleben und etwas Zivilisation Abgründe verbergen...
Was den Hauptplot betrifft, bleiben bei mir immer noch viele Zusammenhänge verborgen. Mein Wissen ist noch sehr bruchstückhaft und es fühlt sich eher so an, als würden wir immer noch an der Oberfläche kratzen. Trotzdem ist der Plot interessant und wir haben auch genug zu tun, obwohl wir den nächsten Plotpunkt in Gestalt der Person Renkii seit einigen Sessions noch nicht gefunden haben.

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #20 am: 27.08.2017 | 20:08 »
Wir haben unser alljährliches Rollenspieltreffen genutzt, um in der Kampagne deutlich weiterzuspielen (ca. 20 Stunden). Und ich muss sagen, dass ich (und auch meine Mitspieler) immer begeisterter sind von King for a Day.

Ich versuche mal eine grobe inhaltliche Zusammenfassung (SPOILER):

So langsam fügt sich immer mehr ein Gesamtbild der Dunklen Bedrohung (tm) zusammen, die über Brycshire schwebt. Wir sind auf die Schliche eines Kultes gekommen, der sich um eine alte Gottheit namens Dagon alias die große Schlange dreht. Wie es scheint, steuert dieser Kult die Gargun in Brycshire und setzt sie ein, um Menschen eine schwarze Flüssigkeit zu verabreichen, deren Zweck wir noch nicht ermitteln konnten. Es geht um alte Gottheiten, Drachen, schlafende Riesen und uralte Sagen. Skye/Lothian scheinen diesen Machenschaften irgendwie auf der Spur gewesen zu sein und bleiben verschwunden. Das alles ist verwoben mit politischen Intrigen (z.B. der Verwalter von Huntley Keep) teilweise mit Mächten außerhalb Brycshires. Alles in allem wirkt die Geschichte auf mich auch nach insgesamt ca. 50-60 Stunden Spielzeit sehr mysteriös.

Was ich persönlich sehr geil finde die Zusammenhänge. Mittlerweile kommt es häufiger mal vor, dass eine Person, die wir ganz am Anfang mal getroffen haben, nun eine Rolle spielt. Umso besser, dass wir recht genau per Google Dokument Tagebuch führen, sodass man einfach schnell nochmal nachschauen kann.

Coole Momente:
  • Mein SC (Wulfric der Prediger) legt den Grundstein für einen richtigen Thunor-Tempel im Dorf Compton samt Zeremonie.
  • Wir konfrontieren den Priester in Halford mit Vorwürfen, er würde seine Gemeinde schlecht führen. Wulfric droht ihn abzusetzen und seine Position selbst zu übernehmen. Hintergedanke war, den Priester unter Druck zu setzen, um zu sehen, wie er danach reagiert. Das Unter-Druck-setzen gelang: der Priester headbuttet (inkl. Knock-out) mal eben unseren Barbaren und flieht per Pferd in einen Schneesturm.
     Durch gute Würfe gelingt es dem Rest der Gruppe ihm zu folgen. Bdingt durch die Umstände schießt unser Soldat den Priester vom Pferd. Was folgt ist eine krasse Nacth im Schneesturm und später noch die Amputation des infizierten Beines des Priesters. Als dieser viel später aufwacht, entpuppt er sich als Anhänger Dagons (zu diesem Zeitpunkt war das komplett neu für uns).
  • Stets hat man interessante Haken, die mein weiterverfolgen will und das Gefühl nicht genügend Zeit zu haben.  Sei es die alte Kräuterfrau, die unseren Soldaten im Werfen seiner Knochensteine unterweist.
     Seien es die Obelisken, die an verschiedenen Stellen in den Wäldern Brycshires zu finden sind. Sei es die sagenhafte Gestalt des Renkii oder die Mythen um Riesen und Schlangen, zu denen man in Büchern recherchieren könnte. Oder seien es die persönlichen Motive der SC, die sie bei uns ziemlich gut in die Sandbox einfügen.


Noch etwas zu Harnmaster:

Das System passt gut zum Setting und zu unserer Spielweise. Da wir (natürlich) oft zu ungestüm agieren, sind alle von uns mit Wunden gezeichnet. Einmal war es so schlimm, dass wir ingame 3 Wochen im Schnelldurchlauf vergehen ließen, um zu heilen (und andere Dinge zu tun). Man muss allerdings damit klarkommen, dass die Verbesserung der SC sehr langsam vor sich geht. Mein SC hat sich seit Beginn der Kampagne gerade mal um insgesamt 21% (verteilt auf viele unterschiedliche Fertigkeiten) verbessert...

Pyromancer

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #21 am: 28.08.2017 | 23:21 »
Super-spannend! Ich bin echt gespannt, wie sich das bei euch entwickelt.

Online angband

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #22 am: 29.08.2017 | 18:16 »
Super-spannend! Ich bin echt gespannt, wie sich das bei euch entwickelt.
Schön das zu lesen. Ich fühle mich tatsächlich ein wenig schlecht, weil ich nur so wenig und sporadisch schreibe und ich zudem das Gefühl habe, dass viele Leute hier mit Interesse mitlesen ;)

Ich finde es leider etwas mühsam die Geschehnisse zu beschreiben und bin eigentlich kein Freund von detaillierten "Und-dann-gingen-wir-nach..." Spielberichten. Allerdings kann man aus Spielerperspektive halt auch kaum auf Meta-Überlegungen eingehen ;)

Naja, da ich es ja im letzten Post erwähnte, will ich unser Diary etwas vorstellen. Beispielsweise updatet die SL nach jeder Session die Karten der Ortschaften, wenn wir neue Örtlichkeiten erkunden:



Wir Spieler (naja, meistens sind es 2 von 4 Personen) protokollieren die Geschehnisse online mit. Für die größeren Orte haben wir nach Personen systematisiert, manchmal ist das Protokoll auch einfach chronologisch:





Wie bereits angemerkt, hilft das ausführliche Tagebuch dabei, die vielen vielen VIELEN NSC nachzuhalten die man so trifft. Die Darstellung der vielen unterschiedlichen NSC dürfte übrigens auch eine Hauptschwierigkeit bei der Spielleitung von King for a Day sein (die unsere SL bravourös meistert :D).


[gelöscht durch Administrator]
« Letzte Änderung: 29.08.2017 | 18:21 von angband »

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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #23 am: 30.08.2017 | 11:00 »

Woah, das klingt ja alles ziemlich spooky.

Ich würde gern mehr von eurer Runde lesen, denn mich interessiert mich die Kampagne als SL evtl. für nächstes Jahr zum leiten. Mir sind die Infos zu den Geschehnissen und dem Plot aber nicht aussagekräftig genug die man auf RPGnow bekommen kann. Wenn mich jemand detailreichspoilern möchte über den Inhalt und besonders das Ende der Kampagne, bevor ich mir eine 300+ Seiten Kampagne zulege, die dann evtl. doch nicht gespielt wird.
Der Frage von Mithras zu den Hintergründen/zum Ende der Kampagne würde ich mich anschließen!
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Re: King for a Day mit Harnmaster
« Antwort #24 am: 30.08.2017 | 16:25 »
Zu den Hintergründen und zum Finale der Kampagne kann ich natürlich nicht viel sagen als Spieler. Das wäre dann vielleicht besser im allgemeinen King for a Day Thread diskutiert.  Ich versuche aber nochmal etwas zum Plot zu schreiben.

Was mir außerordentlich gut gefällt ist die sehr freie bzw. nicht-lineare Struktur des Plots. Kaum jemals winken Plotpunkte mit dem Zaunpfahl und nie werden die Spieler in der Kampagne gerailroadet. Aufgrund der Tatsache, dass so viele NSC ausgearbeitet sind und dementsprechend als interessante Interaktionspartner zur Verfügung stehen, weiß man als Spieler in den ersten Sessions noch gar nicht wirklich, ob es überhaupt einen Hauptplot gibt. Brycshire ist halt eine Sandbox und je nach Charaktermotivationen können die Hauptinteressen der SC in jeder Gruppe auch ganz unterschiedlich sein. Als Hauptplot kristallisiert sich bei uns heraus, dass eine Dunkle Bedrohung über Brycshire aufzieht. Dieser Bedrohung scheinen einige NSC auf der Spur gewesen zu sein, denen wiederum wir auf der Spur sind.

Warum ist das so motivierend für mich? Nach etwas Reflexion bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der Kernpunkt hier daran liegt, dass die Charakterentscheidungen eine sehr große Auswirkung haben. Der Plot fliegt nicht einfach der Gruppe zu oder winkt mit einem Ausrufezeichen über dem Kopf. Man muss sich sehr konkret die nächsten Plotpunkte erarbeiten und bekommt kaum etwas geschenkt. So war es bei uns so, dass wir beim Hauptplot für einige Sessions in eine Sackgasse geraten waren. Wahrscheinlich hatten wir irgendwas übersehen oder irgendwelche Würfe nicht geschafft. Wir wandten uns dann erst einmal anderen, unterschiedlichen, interessanten Dingen zu. Eine dieser neuen Spuren offenbarte schließlich eine Verbindung zum "Hauptplot". Konkret: Die Spuren von Skye im Wald führten uns irgendwann nicht mehr weiter. Danach verfolgten wir ganz unterschiedliche Dinge. Der Priester in Halford war in unser Fadenkreuz geraten - aber eben nicht a la "Mach mal nen Wurf. *Erfolg*. Das kommt euch SEHR komisch vor, was der Mann da sagt." Sondern indem wir einige Indizien (Mein Charakter hatte ganz zu Beginn vom Bischof den Hinweis bekommen, dass im Tempel in Halford Misswirtschaft betrieben würde; kaum jemand aus der Bevölkerung kam zu seinen Messen; er war theologisch sehr auf Schuld und Bestrafung fixiert; er verlässt hin und wieder das Dorf; von den Leuten in Halford wurde er als komischer Kauz angesehen) komibinierten. Das hört sich jetzt sehr offensichtlich an, wenn man das so liest. War es aber nicht. Weil wir schon sehr viele NSC getroffen haben, die derlei Verdachtsmomente zulassen würden. Wir waren keineswegs 100% davon überzeugt, dass der fragliche Priester irgendwelchen dunklen Machenschaften nachgeht. Wir hatten einen losen Verdachtsmoment und entschieden uns den Mann unter Druck zu setzen. Dafür hatten wir uns eine richtig gut Geschichte überlegt, sodass es, falls wir uns irrten, nicht zu viel Porzellan zerschlagen würde. Aber wir irrten uns nicht! Das führte zu richtig coolen Actionszenen (s.o.) und zu super Konsequenzen. Geiler Scheiß!