1) Nicht jeder Unternehmer ist "knallharter Kapitalist"
2) Unser (kleines) Unternehmen ist selbstverständlich gewinnorientiert. Aber das heißt doch nicht, dass wir Leute über den Tisch ziehen. Ich darf von mir behaupten, dass ich das nicht möchte und das folglich auch nicht unsere Unternehmensphilosophie ist. Unser Geschäft basiert auf Win-Win Situationen. In unserer Branche kann man es sich eigentlich auch nicht erlauben, Leute (Kunden, Partner) auszunutzen, denn auch hier kommt es auf den Netzwerkgedanken an. Und wer sowas macht, ist schnell raus.
3) Im Hobbybereich bin ich immer noch der gleiche Mensch, aber ich habe nicht das Bedürfnis, Gewinn zu erzielen. Ich bin da ganz bei Wellentänzer: Es ist okay, wenn das jemand macht, aber meine Sympathien hat er damit nicht gewonnen, ganz im Gegenteil. Mir fehlt auch irgendwie der Wertschöpfungsprozess. Ich bezahle gerne für Leistung und möchte auch, dass Menschen für Leistung bezahlt werden. Ein Buch rumliegen zu haben, am besten noch jahrelang, das ist für mich keine Leistung.
4) Für mich spielt der Netzwerkgedanke schon eine gewisse Rolle. Ich verkaufe allerdings auch kein Rollenspielkram über ebay. Das einzige, was ich versucht hatte, über ebay zu verkaufen, war tatsächlich meine Dekowaffen-Sammlung. Und als sich dann rausstellte, dass das jemand aus dem Tanelorn kauft, bin ich von dem eh schon günstigen Preis nochmal massiv (die Hälfte) runter gegangen. Wir reden über ein paar Hundert Euro.
Das meiste an RPG-Kram, was ich bisher losgeworden bin (nicht viel), bin ich beim
- Treffen auf der Versteigerung losgeworden.* Ich weiß, dass ich mit dem erzielten Wert die community unterstütze. Das bringt mir persönlich viel mehr, als ein paar Scheinchen auf dem Konto. Es ist nicht so, dass ich reich bin oder das Geld nicht "gebrauchen" könnte. Aber ich bin ehrlich genug zu mir selbst, dass ich sagen kann: "Die Kohle, die du mit Verkauf von RPG-Kram bekommst, gibst du nicht gerade für die Erfüllung von Grundbedürfnissen aus. Eher wird davon anderer Quatsch gekauft, den ich du nicht brauchst."
* da finde ich es manchmal übrigens eher unverschämt, wenn Leute für ein wirklich begehrtes Produkt mit einem Euro einsteigen, denn da ist ganz klar, dass es im Grunde genommen eine Spendenveranstaltung ist. Wer da mit wirtschaftlichen Gedanken rein geht, kann sich meiner Meinung nach gerne wieder verpissen.