Also, das ist historisch nicht ganz leicht zu beantworten, zum einen weil zumindest online natürliche die Quellenlage sehr unvollständig ist, und dann natürlich auch, weil es ja sehr lange Zeit Kanonen gab, und diese auch weiterentwickelt wurden. Beispielsweise auch das Schwarzpulver ist ja nicht einfach ein Pülverchen und gut, sondern es unterlag auch einer Entwicklung und Qualitätsunterschieden, denn die exakte optimale Mischung hat Auswirkung auf die Effektivität, aber auch die Körnung, mit der man, je nach Zweck, die Abbrenngeschwindigkeit steuern konnte, und da sind beispielsweise auch andere Werte für z.B. eine Muskete oder Pistole nötig als für eine Kanone. Dazu kommt noch, dass du jetzt Schießpulver schreibst, da gibt es aber eben seit mitte/ende des 19. Jahrhunderts die Neuerung, dass man eben Nitro-Basierte Mittel nimmt, wie etwa Cordit, die wesentlich effektiver und besser kontrollierbar sind, und die auch höhere Geschossgeschwindigkeiten erzielen können. Davor wars dann halt Schwarzpulver, diese klassische Mischung aus Kohle, Salpeter und Schwefel.
Eine Faustregel nach kurzer Recherche könnte sein: zwischen 1/3 und 1/4 des Geschossgewichts als Schwarzpulverladung. Das ist jetzt nicht frei erfunden, sondern basiert auf der Relation zwischen Ladung und Geschossgewicht bei den älteren Schwarzpulverpatronen, von denen man aber noch einige Einträge in der Wikipedia findet.
Ansonsten, was den Schaden betrifft kann man natürlich schlecht präzise Aussagen machen (zumal die zum Vergleich herangezogene Ballista ja auch nicht über die Jahrhunderte und Jahrtausende genormt vorkam, sondern auch da gab es solche und solche, große, kleine, fortschrittliche, eher einfach gebaute)
Es ist aber völlig klar, dass die Feuerkraft von Kanonen und dergleichen einfach in einer anderen Liga spielt als frühere Belagerungswaffen wie Ballisten und Katapulte. Alte Befestigungsanlagen wurden da fast über Nacht obsolet, weil man sie mit entsprechender Artillerie recht leicht sturmreif schießen konnte, und man ging gezwungenermaßen dazu über, gedrungenere, niedrigere Festungen zu bauen, die man auch so reichlich wie möglich mit eigener Artillerie ausstattete.
Wenn du also die Ballista mit 3d6 veranschlagst, würde ich einer leichten Kanone 5d6 geben (4 Pfund), einer mittleren Kanone 10d6 (12 Pfund) und einer schweren Kanone 20d6 (48 Pfund)
Der Wert von Schwarzpulver, nun, ich würde mal ohne das recherchiert zu haben, vorschlagen, dass man für den Preis eines guten Schwertes auch 10 Kilo Schwarzpulver bekommen kann. Die Relation zu Gold finde ich da schwieriger, denn viele Fantasyrollenspiele haben da stark voneinander abweichende Vorstellungen was Gold wert ist, und die haben dann meist auch wieder wenig mit der Geschichte zu tun.
Was den Feuerball betrifft: Ich glaube das massive Holz aus dem man Schiffe konstruiert (die haben ja, gerade an den Breitseiten, oft eine regelrechte Panzerung aus Holz gehabt, zumindest die Kriegsschiffe) lässt sich von so einem besseren Flammenhauch nicht wirklich beeindrucken. Bei den Segeln und der Takelage allgemein könnte man da mehr Glück haben. Und ein gefechtsbereites Schiff hat meist auch zumindest ein bissle Schwarzpulver lokal bei den Kanonen, da reicht u.U. ein Funke. Wobei das meist zu wenig für eine Explosion sein dürfte, aber es gibt eine höllische Stichflamme, und die kann schon eher etwas in Brand stecken.