Vorauszusetzen, dass man weiß, dass es im fraglichen keine konstruktiven Neuerungen bei den Waffen gab, war vielleicht etwas gewagt.
Okay, vielleicht können wir uns darauf einigen, daß deine erste Erwähnung dieser Versuchsreihe ziemlich mißverständlich war. Weder über den Zeitpunkt der Tests, noch darüber, inwieweit sich die Waffe im Originalzustand befand - von der Munition mal ganz zu Schweigen - war daraus etwas zu entnehmen. Ist aber alles Haarspalterei. Eine Demi-Cannon verschießt etwa das Fünffache an Geschoss, als eine Saker. Ein Vergleich zwischen dieser Testreihe und den Aussagen Dampiers und Rogers bleibt daher fragwürdig.
Und was steht bei Rogers im Original (statt des von Woodard dazugedichteten)? "These large Ships are built at Manila with excellent Timber, that
will not splinter ; they have very thick Sides, much stronger than we build in Europe." (Rogers, Woodes: A Cruising Voyage Round the World. 1712. Nachdruck: London, Toronto und Melbourne, 1928.) S. 221
Richtig, genau davon hatte ich ja geschrieben: Hartholz.
"... we shatter'd her Sails and Rigging very much, shot her Mizon-yard, kill'd two Men out of her Tops, which was all the Damage we could see we did 'em ; tho' we could not place less than 500 Shot (6 Pounders) in her Hull." S. 221
"... we could propose to do no more than what we had already done, which was evident did her no great Hurt, because we could perceive few of our Shot enter'd her Sides to any purpose, and our Small Arms avail'd less ... " S. 220
Also nochmal: Abprallen war meine lasche Formulierung so aus dem Kopf. Aber daß nur wenige Geschosse mit irgendeiner Wirkung eindrangen, lässt nun wirklich nicht auf wirksamen Beschuss schließen.
Mir ist durchaus bekannt, was man bei Aussagen historischer Zeugen bedenken sollte. Dennoch ziehe ich sie bei der Beschreibung von Waffenwirkungen gerne dazu. Ich mache das nicht zum ersten Mal. Mir sind einfach schon zu viele Tests untergekommen, die nicht wirklich aussagekräftig sind und sei es nur, weil das Schießpulver zu modern war.