Die eigenen Sagen finde ich total langweilig. Ich finde es sogar nervig, wenn ich das in den deutschen Publikationen zu einem amerikanischen Rollenspiel finde. Oft wird das total platt umgesetzt. Bei den amerikanischen Sachen ist es vielleicht auch platt, aber wenn das so ist, merke ich das da nicht. Und dann sind es oft noch nicht mal deutsche Sagen, die umgesetzt werden, sondern auch gerne eher englische (gälische was weiß ich). Ich weiß auch nicht, wie viele Abenteuer in verschiedenen Spielen ich gesehen habe, in denen es darum geht, dass die Menschen einen Handel mit den Feen haben und die den nicht mehr befolgen und die Feen jetzt aufsässig werden. Sogar deutsches Cthulhu hat so ein Abenteuer! Gerne vermissen solche Abenteuer dann auch die Düsternis, die vielleicht ein Goethe reingebracht hätte.
Ein Spiel um die Arbeiterklasse und den Sieg des Proletariats wäre doch mal was, ein echtes marxistisches Rollenspiel, in dem es um die Überwerfung der Herrschaftsstrukturen geht.
Typisch deutsch ist aber doch auch der Humanismus und damit einher gehend die Beschäftigung mit der griechischen Mythologie. Ein Spiel das darauf basiert wäre also auch durchaus sinnvoll.
Oder ein Rollenspiel zur Zeit des kalten Krieges in Berlin. Gerne auch auf Gumshoe-Basis.
Studentenunruhen. RAF.
Das offizielle Tatort-Rollenspiel. Mit Supplements zu jedem Tatort-Team. Da füllen die Seiten sich quasi automatisch. Nur bitte nicht mit Cthulhu (da wäre ein Supplement Tatort: Cthulhu aber toll) oder als Abenteuerrollenspiel á la John Sinclair.
Wieso konnte sich nie ein Perry Rhodan Rollenspiel etablieren? Inzwischen werden doch einige Scifi-Systeme gespielt. Perry Rhodan wäre sooo großartig und das sage ich, ohne Fan der Hefte zu sein (ich habe nie eines gelesen). Aber die Optik ist fantastisch und nachdem, was ich ÜBER Perry Rhodan gelesen habe, könnte das das ultimative Trash-Sci-Fi-Universum sein. Die Amerikaner haben davon einige auf die Beine gestellt, wo ist unseres?
Und was wäre mal mit einem Frühmittelalter-Setting? Vielleicht auf Karl dem Großen basierend. Gegen die ganzen Hoch/Spätmittelalter-Settings wäre ein Frühmittelalter-Setting doch mal echt was für die Harten. Und mit weniger zeitlichem Durcheinander und Kitchen-Sink, wo egal was sonst da ist, immer auch die Ritterrüstung in den Ausrüstungstabellen steht. Aber bloß niemals Schießpulver. Könnte man auch ohne den direkten Bezug zu Karl machen, indem man ein frühmittelalterliches Fantasy-Setting entwirft.
Ein ordentliches 30jähriger Krieg Setting wäre auch geil. Der Krieg liegt lange genug zurück, dass man den vernünftig verarbeiten könnte und technologisch ist das SUPER für Rollenspiel. Da könnte man auch unendlich viel machen. Muss man natürlich die ganz pingeligen und peniblen Historiker ein bisschen in ihre Schranken weisen. So etwas ist ja immer noch ein SPIEL und kein Studienbuch. Solomon Kane macht ja vor, wie so etwas ziemlich unhistorisch aussehen könnte. Anders als das wäre es spannend, stärker in die Tiefe zu gehen. Und auch der dreißigjährige Krieg wäre geeignet, darauf eine Fantasy-Welt basieren zu lassen. Also von Optik und grundlegendem Gefühl her.
Das ökologische Trauma der Deutschen ist auch nie ausreichend verarbeitet worden. Ein Rollenspiel "WALDSTERBEN" wäre schön, in dem man Tiere spielt, deren Heimat durch die Menschen bedroht wird. Das wäre ein ziemlich pessimistisches Spiel.
Hier wurde im Thread Deponia genannt. Finde ich super, also das Computerspiel, da lohnte es sich schon, darauf ein Rollenspiel basieren zu lassen. Aber was bitte ist mit anderen klassischen Rollenspielen wie BATTLE ISLE? Wo ist das BATTLE ISLE Rollenspiel, das unsere Welt dringend braucht? Da könnte man soooo tolle Sachen mit machen.