So habt ihr nun endlich nach fünf Tagen auf See den Golf von Gabès erreicht.
Als Kapitän Karim Abu Mawja von der bliden Passagierin, die sich auf sein Schiff geschlichen hatte, erfuhr, bekam er zunächst einen fürchterlichen Wutanfall. Erst als Arthur Lloyd einige Pfundnoten zückte, beruhig er sich langsam wieder. Er ließ sich sogar von dem Engländer davon überzeugen, dass man für Yezda Hêvîndar eine eigene kleine Schlafkammer herrichtet und irgendwo eine angemessene Gadarobe für sie auftrieb.
Guter Wind geleitete den "Fliegenden Affen" schnell in Richtung Süden. Die Tage auf dem Schiff waren nicht sehr abwechslungsreich, aber ihr meintet an Bord eine gewisse Spannung zu verspüren. Nur Kapitän Abu Mawja schien bester Laune zu sein und lud euch regelmäßig abends zum Nachtmahl in seine Kabine.
Jetzt verlast ihr das Schiff im Hafen von Gabès. Bereits die Phönizier errichteten in dieser Küstenoase einen Handelsplatz. Überall sieht man Dattelpalmen und Granatapfelbäume.
Von hier aus ist die Oase Kebili noch etwas über 100 km entfernt und der Weg führt in östliche Richtung zum großen Salzsee, dem Schott el Dscherid.
In Gabes gibt es genügend Karawansereien, wo ihr euch mit Reittieren und Proviant versorgen könnt, um die letzt Etappe eurer Reise anzutreten.
In der Karawanserei trefft ihr auf einen Amerikaner. Der großgewachsene füllige Mann mit den dichten blonden Haarschopf stellt sich euch als Ronald J. Coombs vor.
Auch er will in östlicher Richtung in die Sahara weiterreisen und hat drei arabische Führer dabei. Die beiden Brüder Hashim und Abdullah und den großen dunklen schweigsamen Najib.
"Ein großes Vergnügen, kultivierte Menschen hier zu treffen", begrüßt er euch und schüttelt jedem lange und fest die Hand.
"Die Araber sind nämlich alles Schufte und Lügner, very bad. Ich bin auf einer großartigen Expedition. Das wird eine richtig große Sache und eine Sensation in Amerika und er ganzen Welt werden. Kann aber leider noch nichts im Detail dazu sagen, weil es top secret ist. Aber es wird GREAT!"
"Wollen wir nicht das erste Stückchen zusammen reisen? Ich will zwar nicht nach Kebilli, aber auch erst einmal zwei Tagesreisen nach Osten. Meine Führer kennen die Gegend sehr gut. Das sollten sie auch, denn sonst würde ich sie sofort feuern."
Ronald Coombs lächelt euch jovial an.