[...]du kannst mir die Narration zeigen?[...]
Achtung, Lesefalle: Ich schrieb "etwas". Das heißt soviel wie "ein wenig".
Aber wie auch immer, natürlich kann ich das: Wenn wie beim Fian (M3 und M4) schöne Crunch-Vorteile (magisches Kettenhemd & magisches Schwert bei Charaktererschaffung, mächtige Zauber) durch ein bisschen Fluff-Nachteile (Mitglied eines Ordens) ausgeglichen werden, ist das eine typische narrative Herangehensweise. Auch der Ansatz, dass "gutes Rollenspiel" (M4-DFR, S.70, in M3 noch stärker) mit EP belohnt wird, fördert erzählerisches Spiel.
Und dann natürlich der Einsatz von sozialen Fertigkeiten. Ich zitiere mal aus dem M4-DFR, S.113: "Gerade bei der Anwendung sozialer Fertigkeiten
muss der Spielleiter darauf achten, dass die Spieler das Rollenspielen nicht vergessen und nur noch würfeln." Der Absatz beschreibt dann, wie man Boni und Mali gemäß der Spielerleistung verteilen sollte und dass man sogar bei entsprechender Erzählung ganz auf den Wurf verzichtet und zwar explizit auch, wenn "der Spieler sich so ungeschickt anstellt, dass sein Versuch in jedem Fall scheitert". Yay, Erzählung schlägt Fertigkeit und Würfel.
Und aus M5-KOD, S. 54: "Die
Art und Weise, wie der Spieler die Vorgehensweise seines Abenteurers beschreibt, beeinflusst die Erfolgsaussichten. Der Spielleiter kann demnach Zuschläge oder Abzüge auf den Erfolgswurf festsetzen. Er kann nach Belieben auch ganz auf den Erfolgswurf verzichten, wenn er glaubt, dass der Abenteurer sich so ungeschickt anstellt, dass sein Versuch auf jeden Fall scheitert, oder so einfallsreich vorgeht, dass ihm der Erfolg sicher ist." - Fast wortgleich zum M4-DFR ...
Klar wird deswegen Midgard nicht zu einem reinen Erzählrollenspiel, aber das habe ich ja nicht behauptet. Nur die üblichen Ansätze eines 80er-Jahre-Allroundsystems.