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Was treibt DSA-Fans um? Was finden sie am System so geil, dass sie es "bis aufs Blut" verteidigen? Es kann doch nicht mehr als Nostalgie sein. Das ist eine ernstgemeinte Frage und soll keinesfalls DSA ins Lächerliche ziehen, noch möchte ich irgendwelche Editionskriege entfachen. Ich wills einfach nur wissen . Ich wusste nicht, ob sich dazu ein eigener Thread lohnt, deshalb das Ganze hier in den Thread.
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Ich kann da nur meine Erfahrung kundtun, wobei ich kein Hyperfan bin.
Ich habe schon viele Systeme und Settings ausprobiert und spiele dennoch gerne DSA. Es hat einfach viele Punkte, die mir gefallen. Dafür nehme ich die Punkte, die mir nicht gefallen in Kauf.
Was mir gefällt:
- Der Metaplot. Ich mag Metaplot und es gibt wenig Systeme, die einen bieten.
- Die guten Kaufabenteuer. Es gibt Unmengen davon für alle Geschmacksrichtungen, auch mal schlechte, aber auch sehr gute. Ich leite auch oft eigenes Zeugs, aber Fremdmaterial bringt Abwechslung und Qualität.
- Die große Community. Zu jedem Abenteuer bekommt man Tipps, Spielhilfen und Erfahrungsberichte von anderen Spielerinnen. Während meiner letzten großen Kampagne (Quanionsqueste) stand ich mit Fremden in engem Emailkontakt und habe jedes Problem durchdiskutiert.
- Der Austausch mit anderen Spielern. Man kann mit vielen Leuten über Erlebnisse plaudern, sich austauschen wie diese Kampagnen erlebt haben und spekulieren wie der Metaplot weitergeht. Das fehlt mir bei eigenen Settings. Neben der eigenen Gruppe interessiert sich niemand dafür.
- Die Vertrautheit. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man lange in einem Setting gespielt hat und die gleichen Orte und Personen immer wieder vorkommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass neue Spielrunde ähnliche Vorstellungen haben, ist hoch. Außerdem kann man gut nostalgische Erinnerungen wecken, wenn man die Abenteuer, Romane oder Spielhilfen durchblättert.
- Die Fluff-Spielhilfen. Mir hat das Lesen der Meisterpersonenbände, der Vademaecums und der Akademiebände wirklich Spaß gemacht. Das ist zwar alles recht überflüssig, aber DSA kann sich solche Stimmungsbände leisten.
Dafür lebe ich halt mit den Schwächen: das undurchsichtige Würfelsystem, das kleinteilige, hyperkomplexe Regelsystem, den simulationistische Mitspieler, der "Realismus" über Spaß stellt, die einschränkenden, detaillierte Welt, die gewachsenen Ungereimtheiten, die brachliegenden Metaplotfäden. ...