Das ist ja der WITZ an einem guten Verkäufer. Er überzeugt dich davon, DASS du es haben willst.
Ein guter Verkäufer bringt dich dazu, dir die Vorteile des Gegenstandes zu erläutern und dir zu erklären,welchen Nutzen du hast.
Er kann dabei über die angepriesenen Vorteile lügen sowie die tatsächlichen Nachteile verschweigen.
Aber grundsätzlich kauft man nichts, was man partout nicht haben möchte. Vielleicht gehst du nicht mit dem Vorsatz in ein Geschäft, dir eine Kaffeemaschine zu kaufen. Aber wenn du keinen Kaffee trinkst und auch deinem Besuch keinen Kaffee servierst, wirst du auch definitiv ohne Kaffeemaschine den Laden verlassen.
Anders sieht es aus, wenn du zwar Kaffee trinkst, diesen bisher aber immer ohne Kaffeemaschine zubereitet hast. Hier gelingt es einen guten Verkäufer, dir die Vorzüge der Kaffeemaschine zu erläutern, zum Beispiel die Zeitersparnis.
Aber er kann auch hier keinen Wunsch in dir wecken, der nicht eh schon vorhanden ist. Wenn es dir Spaß macht und es für dich quasi eine Zeremonie darstellt, den Kaffee selber zuzubereiten, dann wirst du über das Argument "Zeitersparnis" nur müde den Kopf schütteln. Wenn du dagegen "Kaffee zubereiten" immer schon als etwas nervig angesehen hast, dann wird das Argument "Zeitersparnis" bei dir auf offene Ohren stoßen.
Aber Teleshopping exisitert, weil es funktioniert.
Teleshopping funktioniert, weil Leute gerne von zu Hause einkaufen wollen. Sie schalten freiwillig auf den Kanal. Niemand überredet dich, auf einen Teleshopping-Kanal zu wechseln. Die Entscheidung, auf den Teleshopping-Kanal zu wechseln und ihn dir anzuschauen, machst du ohne äußere Einflüsse.
Jetzt ist die Frage: Wieso sollte eine Person auf einen Teleshopping-Kanal wechseln und ihn sich ansehen? Weil sie grundsätzlich den Wunsch verspürt, etwas einzukaufen.
Allgemeine AblaufreihenfolgePrinzipiell gibt es imho immer diese 4 Schritte:
1. Schritt: Emotion (Ich habe Hunger.)
2. Schritt: Wunsch (Ich möchte etwas zu essen kaufen.)
3. Schritt: Handlung (Ich gehe zur Imbissbude und kaufe eine Currywurst.)
4. Schritt: Ergebnis (Ich habe eine Lebensmittelvergiftung, weil die gekaufte Currywurst schlecht war.)
Und in der Regel gilt, dass sich aus einem Schritt immer ungefähr ergibt, wie der nächste Schritt aussieht. Ich persönlich bevorzuge es, wenn die ersten 2 Schritte in der Verfügungsgewalt des Spielers sind. Der 3. Schritt ergibt sich in 99% der Fälle direkt aus dem 2. Schritt. Und nur der 4. Schritt wird dann ausgewürfelt. Das hat etwas mit Immersion zu tun: Wenn ich als Spieler will, dass der SC den Berg hochklettert und das nicht klappt, kann ich mich locker in den SC hineinversetzen: Der will auch den Berg hochklettern, aber es klappt nicht. Immersion erfüllt.
Wenn ich als Spieler jedoch etwas will, aber der SC will es nicht, habe ich Probleme, mich in den SC hineinzuversetzen: Ich will den Berg hochklettern, aber der SC will nicht den Berg hochklettern.
Hier kommen wir zu dem 1. Schritt: Emotionen. Es gibt Emotionen, die man gut nachvollziehen kann, weil man selber ähnliche Emotionen hat. In diesem Fall würde ich auch Würfelwürfe auf diese Emotion akzeptieren: Ich will den Berg hochklettern, aber ich hatte schonmal Höhenangst. --> Mein SC will auch den Berg hochklettern, aber er hat momentan Höhenangst.
Wichtig für die Immersion ist, dass es Emotionen sind, die auch für mich als Spieler nachvollziehbar und erfahrbar sind.